Der Traum vom „KiFaZ“ erfüllt sich

Betreuung Der Aufwand für die Zertifizierung hat sich für die Stadt Gaildorf gelohnt. Das Kinderhaus Kocheraue in Großaltdorf ist jetzt ganz offiziell ein Kinder- und Familienzentrum.

Eltern sind die wichtigsten Erwachsenen an der Seite der Kinder. Zugleich verbringen diese jedoch immer mehr Zeit in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Damit die Jüngsten bestmöglich gefördert werden und gut aufwachsen können, sollten Eltern und Kindertageseinrichtungen in Gaildorf Hand in Hand arbeiten. Kinder- und Familienzentren nehmen neben den Kindern auch die gesamte Familie und den Sozialraum in den Blick – ein Ansatz, den es zu fördern lohnt.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen hin zu Kinder- und Familienzentren mit einer Anschubfinanzierung. Ergänzend dazu bietet die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung den Einrichtungen Beratungsmöglichkeiten an und organisiert für diese und für deren Fachberatungen Netzwerktreffen, auf denen sich die Akteure austauschen und voneinander lernen können. Durch diese Angebote erhalten die Teilnehmenden außerdem Know-how, zum Beispiel in Sachen Zusammenarbeit mit Familien oder Kooperation im Sozialraum.

Im Gaildorfer „KiFaZ“ werden die Bedarfe der Eltern in den Blick genommen und Angebote entwickelt, die die Familien stärken. In der gemeinsamen Planung von Angeboten oder im Austausch über die Fähigkeiten und Interessen des Kindes, entwickeln Eltern eine Vielzahl von Förder-, Spiel- und Bildungsideen, die sie auch zu Hause mit dem Kind umsetzen können.

Carolin Danzer, Leiterin des Kinder- und Familienzentrum Kocheraue in Großaltdorf, hat sich mit ihrer Einrichtung im Frühjahr 2025 um diese Förderung beworben und wurde mit dem ansprechenden und liebevoll gestalteten Konzept ausgewählt. Bereits am 14. April 2025 erhielt die Kita die Mitteilung, dass die Fördermittel zur Weiterentwicklung der Einrichtung hin zu einem Kinder- und Familienzentrum bewilligt wurden. In der Eutendorfer Ortschaftsratssitzung im September wurde dann der Namensänderung von „Kinderhaus“ zu „Kinder- und Familienzentrum Kocher­aue“ zugestimmt.

Am 27. September 2025 eröffnete Bürgermeister Stephen Brauer dann pünktlich um 10 Uhr das „KiFaZ“ und lobte das Engagement des Teams und den Mehrgewinn, der durch die Einrichtung entstehen kann. Insbesondere die Kooperation mit den ortsansässigen Vereinen soll angestrebt werden.

Viele Angebote zum Jubeltag

Carolin Danzer und ihr Team präsentierten an diesem Tag Groß und Klein die Neuausrichtung der Einrichtung. Zahlreiche Familien, Kinder und Gäste kamen, um gemeinsam diesen besonderen Tag zu erleben und genossen die Angebote: Ein spannender Bewegungsparcours lud zum Ausprobieren ein, beim Armbänderbasteln sind kreative Schmuckstücke entstanden und beim Schminken verwandelten sich die Kinder in Feen, Superhelden oder Tiere. Auch die Hüpfburg war ständig umlagert. Zur Stärkung gab es frischen Kaffee, Kuchen und viele weitere Leckereien. „Wir haben in den letzten Jahren vieles in unseren Gaildorfer Kitas weiterentwickelt, wovon unsere Kinder und ihre Familien profitieren und es freut mich wirklich sehr, zu sehen, mit welcher Freude und welchem Engagement unsere Teams sich für die Familien und deren Wohl einsetzen“, betont Claudia Hohloch, Leitung des Amtes Bildung und Betreuung, die die Einrichtungsmitarbeitenden gerne bei der Verwirklichung ihrer Ideen unterstützt.

Gaildorfer Telefonzelle zieht ins Freilandmuseum um

Museum Ein öffentlicher Fernsprecher aus den 1990er-Jahren wird aus dem Dornröschenschlaf geholt und verladen.

Gaildorf. Ganz unscheinbar schlummerte ein alter öffentlicher Fernsprecher etwa zehn Jahre lang hinter dem Telekomgebäude in der Eugen-Heller-Straße in Gaildorf. Nun wurde das alte Telefonhäuschen mit magentafarbenem Dach aus den 1990er-Jahren am Morgen des 7. Oktober mit einem Radlader auf einen Anhänger verladen und ins Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen transportiert. Zunächst soll es restauriert und wieder mit dem markant beleuchteten „T“ auf dem Dach versehen werden. Nach der Instandsetzung soll das Gerät wieder funktionstüchtig sein, sobald entsprechende Anschlüsse verlegt sind.

„In Betrieb war diese Telefonzelle allerdings nicht in Gaildorf, sondern in Bad Mergentheim“, erklärt Reinhard Braun, der sich für den Arbeitskreis historische Telekommunikation im Museum engagiert. „Auf dem Platz beim Telekomgebäude in Gaildorf wurde sie seit ungefähr 2015 zwischengelagert.“ Diese Telefonhäuschen seien nach Privatisierung der Deutschen Bundespost von der Deutschen Telekom aufgestellt worden.

Bezahlung per Karte

„Ausgestattet waren sie mit Kartentelefonen. Sie ersetzten nach und nach die alten gelben Telefonzellen mit Münzfernsprechern“, so Braun. In Gaildorf standen solche Telefonhäuschen an der Marktplatzkreuzung und am Bahnhof. Wann sie abgebaut wurden, ist Braun nicht bekannt. „Durch die wachsende Zahl von Mobilfunkgeräten ab den 2000er-Jahren wurden keine neuen Telefonhäuschen mehr aufgestellt.“

Dank der Unterstützung des Bauhofs der Stadt Gaildorf wurde das Häuschen schnell verladen, erklärt Bernd Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Freilandmuseums. Im Freilandmuseum befinden sich laut Beck bereits zwei Telefonzellen, ein Fernsprechhäuschen von 1932 und eines von 1955.

Praktiker spricht über Wärmepumpe

Vortrag Konrad Maier hat seine Heizung auf eine Wärmepumpe umgestellt. Seine Erfahrung möchte er mit anderen teilen.

Gaildorf. Die Volkshochschule in Gaildorf lädt für den heutigen Freitag ab 19 Uhr im Wurmbrandsaal des Alten Schlosses zu einem Vortrag zum Thema „Altbau trifft Wärmepumpe – ein Erfahrungsbericht“ ein. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Klimabeauftragten der Stadt Gaildorf, Marvin Wießmann, statt. Referieren wird Konrad Maier.

Maier begeistert mit seinem praxisnahen Vortrag zur Heizungserneuerung im Einfamilienhaus. Der studierte Elektroniker mit IT-Erfahrung hatte selbst eine veraltete Ölheizung auf eine moderne Wärmepumpe umgestellt.

Eine Wärmepumpenheizung gilt als umweltfreundliches Heizsystem, das durch effiziente Technologie die Energie aus der Umwelt für Heizung und Warmwasser nutzbar macht. Eine Wärmepumpe zieht Energie aus der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, macht die gewonnene Wärme nutzbar für Heizung und Warmwasser und transportiert diese in die Wohnräume.

Bei seinem Vortrag im Wurmbrandsaal stellt Konrad Maier anhand einer anschaulichen Präsentation die zehn Schritte der SHK-Innung vor. Er räumte mit Irrtümern auf und gibt praktische Tipps zur Vermeidung von Effizienzverlusten. Sein Fazit: Warmes Zuhause, heißes Wasser, niedrige Stromkosten. Die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos. Wer möchte, kann die Veranstaltung im Alten Schloss heute spontan besuchen.

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