Immer wieder Schläge im Keller: Opfer erleidet Martyrium

Justiz Erpresserischer Menschenraub im Drogenmilieu: Darum geht es bei einem Mammutprozess, der am 16. Oktober am Landgericht Hechingen beginnt.

Für das Opfer muss es ein Martyrium gewesen sein: Der Mann, der vermeintlich Schulden aus Drogengeschäften hatte, wurde von seinen Peinigern immer wieder in eine Mössinger Kellerwohnung gebracht, bedroht und geschlagen und so zur Zahlung von Tausenden von Euro gezwungen.

Insgesamt zwölf Angeklagte

Nachdem die Tat im vergangenen Frühjahr aufgeflogen war, ermittelte die Polizei gegen zwölf Personen, die dann von der Staatsanwaltschaft wegen erpresserischen Menschenraubes angeklagt wurden. Sieben von ihnen sitzen in Untersuchungshaft und erwarten nun ihren Prozess vor dem Landgericht Hechingen. Die mutmaßlichen Täter kommen aus Mössingen, Bodelshausen und Bisingen. Der Älteste von ihnen ist 43 Jahre alt, die übrigen zwischen 16 und 19 Jahren.

Die Hauptverhandlung vor der Großen Strafkammer wird am Donnerstag, 16. Oktober, um 9 Uhr im Schwurgerichtssaal 168 eröffnet. Angesetzt sind zwölf weitere Verhandlungstage, die bis zum 24. Februar 2026 reichen.

Den Angeklagten wird – nach Angaben des Landgerichts – unter anderem vorgeworfen, dass sie ihr Opfer mit Gewalt zur Rückzahlung von vermeintlichen Schulden aus Drogengeschäften und zur Zahlung weiterer Beträge zwingen wollten.

Bei den verschiedenen Taten sollen sie in unterschiedlicher Besetzung zusammengewirkt haben. Die Serie begann damit, dass die Angeklagten ihr Opfer Anfang 2025 in eine Mössinger Kellerwohnung verschleppt, dort festgehalten und geschlagen haben sollen. Sie sollen das Handy des Mannes einbehalten haben, worauf die Familie Geschädigten 3100 Euro bezahlt habe.

Weiterer Tatort

Ähnlich soll es am Abend des 11. April, wieder in Mössingen, zugegangen sei. Diesmal sollen die Männer 4500 Euro gefordert haben. Nachdem sie in diesem Fall leer ausgegangen waren, sollen die Angeklagten zwei Tage später einen Bekannten ihres Kontrahenten an eine Bushaltestelle nach Stetten/Haigerloch gelockt haben, um 5000 Euro zu fordern. Auch dieser Mann soll Prügel bezogen haben. Nachdem er fliehen konnte, musste der eigentliche Kontrahent der Angeklagten noch einmal Schläge einstecken, bis er schließlich in der Nacht auf den 15. April von der Polizei befreit werden konnte.

Wettbewerb: Her mit den Projektideen

Sparkasse Der siebte Bildungswettbewerb der Stiftung Kunst, Bildung und Kultur ist in vollem Gange.

Zollernalbkreis. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gemeinsam geht’s besser: Demokratie verstehen – erleben – erhalten“ und soll alle Schulformen und Klassenstufen ansprechen. „Mit diesem Motto haben wir dieses Mal ein wichtiges Thema aufgegriffen, dessen Relevanz mehr denn je herausgestellt werden soll“, erklärt Wolfgang Stahl, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Sparkassen-Stiftungen. Die Jury habe damit ein hochaktuelles Thema gewählt, mit dem sich die Projektteilnehmer auseinandersetzen sollen. Das gemeinsame Erarbeiten und Reflektieren im Rahmen der Projektarbeiten solle jungen Menschen die Möglichkeit geben, das Bewusstsein für demokratische Werte zu schärfen, zur Diskussion anregen, Beteiligung zu ermöglichen oder auf kreative Weise Demokratie im Alltag erfahrbar zu machen, so Stahl weiter in der Pressemitteilung.

Wolfgang Stahl und alle Jury-Mitglieder freuen sich auf zahlreiche Projekteinreichungen. Gefördert werden Projekte mit einer jeweiligen Einzelförderung bis maximal 4000 Euro. „Uns ist es wichtig, dass mit dem Bildungswettbewerb alle Schülerinnen und Schüler, von der Grundschule über das Gymnasium bis hin zu den Berufsschulen alle angesprochen werden. Es soll ein Wettbewerb für alle Schülerinnen und Schüler im Zollernalbkreis sein“, so Wolfgang Stahl weiter.

Da sich die Zusammensetzung der Jury in den früheren Wettbewerben bewährt hat, besteht diese auch weiterhin aus Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, der Elternschaft und der Presse. Ein Anschreiben mit allen weiteren Details wurde per E-Mail bereits an alle Schulen im Zollernalbkreis verschickt. Noch bis zum 31. Oktober können die Ideen bei der Stiftung eingereicht werden. Weitere Informationen und das entsprechende Online-Antragsformular können über die Homepage www.stiftung-kunst-bildung-kultur.de abgerufen werden.

Mein Hund, der Kapitalismus und ich

Nirgends kann man dem unbescholtenen Bürger so leicht Geld aus der Tasche ziehen wie beim Thema Haustier. Zumindest dann, wenn man den Kapitalismus nah genug an sich heranlässt. Glitzerschühchen für den neuen Vierbeiner? Einen von Hand gestrickten Ringelpullover in herbstlichem Kastanienbraun? Und am besten auch noch eine eigene elektrische Zahnbürste? Irgendwo verschwimmt zwangsläufig die Grenze zwischen dem, was Sinn ergibt, und dem, was nur noch dazu dient, auf Instagram geteilt zu werden. Bisweilen sind wir als Menschheit ja auch beim Thema Zucht dazu übergegangen, kleinen Hunden möglichst kleine Schädel und möglichst große Augen anzuzüchten, damit die Likes und die Klicks ins Siebenstellige schießen. Aber gut, der moralische Fingerzeig sei dahingestellt. Als angehende Hundemama sehe ich mich aktuell unter anderem mit folgenden Produkten konfrontiert: ein Napf, der per App meldet, wenn das Wasser leer ist oder ein ganzer Futterautomat, der morgens pünktlich um 8 Uhr ein wenig Trockenfutter ins Näpfchen purzeln lässt. Es gibt sogar „Hunde-Deos“ – damit die Fellnase nicht so sehr nach Hund riecht. Was ich noch nicht gefunden habe, ist die Leine, die den Hund automatisch ausführt. Oder braucht mein Hund vielleicht eine eigene Klangschalenmeditation? Es ist alles großer Murks, der einem als unabdingbar verkauft wird und impliziert, man sei nur dann eine gute Hundemama, wenn das Hündchen in Designersofas schläft. Welch Humbug! Adoptiere ich einen Hund oder einen Lifestyle? Vielleicht ist die größte Anschaffung gar nicht der Hund – sondern die Selbstbeherrschung.

7800 Euro für Hospiz gespendet

Soziales Die Gäste der jüngsten Benefizveranstaltung zeigten große Spendenbereitschaft.

Zollernalbkreis. Die nunmehr fünfte Benefizveranstaltung im Sigmaringendorfer Skulpturengarten der Künstlerin Sylvia Reiser erbrachte einen neuen Spendenrekord in Höhe von 7800 Euro für den Förderverein Hospiz Johannes.

Die beiden Organisatoren, die Künstlerin selbst und der ehemalige Sigmaringer Landrat Dirk Gaerte, zeigten sich hocherfreut über die Großzügigkeit der rund 60 Gäste, die in malerischer Umgebung unter dem Motto „Sylvias Culture Night“ mitreißende musikalische Unterhaltung und vielfältige kulinarische Genüsse erlebten. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte Regierungspräsident Klaus Tappeser übernommen. Der Abend wurde von der Sängerin Sandra Dell’Anna und dem Akkordeonweltmeister Salvo La Ferrera musikalisch begleitet.

Sylvia Reiser und Dirk Gaerte übergaben die Spende an Georg Link, Vorsitzender des Fördervereins sowie Sozial- und Rechtsdezernent des Zollernalbkreises, und an Hildegard Burger, Leiterin des Hospizes Johannes. „Wir sind sehr dankbar für das langjährige und außerordentliche Engagement von Sylvia Reiser und Dirk Gaerte und die enorme Spendenbereitschaft der Gäste. Das ist ein weiterer Baustein, um den Betrieb des Hospizes zu sichern“, so Georg Link. Durch nunmehr fünf Benefizveranstaltungen kamen bislang über 28.000 Euro an Spenden für das Hospiz Johannes zusammen.

Das gemeinsame Hospiz Johannes des Landkreises Sigmaringen und des Zollernalbkreises befindet sich in der Bittelschießer Straße 21 in Sigmaringen und wurde im Oktober 2022 Jahres eröffnet. Seitdem wurden dort mehr als 300 Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleitet und unterstützt.

Der Förderverein Hospiz Johannes wurde im Dezember 2019 gegründet. Ziel und Zweck ist die Unterstützung der stationären Arbeit des Hospizes. Der Vereinszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Beschaffung von finanziellen Mitteln, da die beteiligten Kranken- und Pflegekassen nicht alle anfallenden Kosten übernehmen.

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