34 Bürgermeister auf den Barrikaden

Pflegeheime Die Unterzeichner fordern die vollumfängliche gesetzliche Verankerung des „stambulant“-Konzeptes von BeneVit – weil der Gesetzgeber zögert.

Insgesamt 34 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland fordern die sofortige gesetzliche Festschreibung der stambulanten Pflege als Regelleistung im Sozialgesetzbuch. Mit einer Online-Petition „Stambulant jetzt!“ wenden sie sich an Politik und Öffentlichkeit und kritisieren „die jahrelange Verzögerung dringend notwendiger Pflege-Reformen.“

Im Bundestag beraten in dieser Woche die Koalitionspartner über den „Entwurf des Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege“. Aber ein Ende der Debatte und die Entscheidung, das Konzept gesetzlich zu verankern, sind vorerst nicht abzusehen.

Die Sache hängt schon seit Zeiten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der Luft. Einschränkungen will BeneVit-Geschäftsführer Kaspar Pfister, maßgeblicher Entwickler des Konzeptes, das in seinem Seniorenheim in Wyhl erprobt wurde und seit neun Jahren läuft, jedoch nicht hinnehmen.

In dem Fall verkündete er einen Stopp für seine kommenden Projekte an – auf deren Verwirklichung man etwa in Meßstetten hofft. Dort ist ein Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro geplant. Es soll unter anderem ein Ärztezentrum, barrierefreie Wohnungen, Tagespflege und 100 Pflegeplätze umfassen. Eigentlich war der Baubeginn bereits für dieses Jahr geplant.

„Schluss mit Verschleppung und Verzögerung!“, heißt es in dem Appell der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Nach neun Jahren erfolgreicher Erprobung und mehrfacher wissenschaftlicher Evaluation müsse das Konzept endlich seine Niederschrift im Gesetz finden.

Das sogenannte „Mitmach-Heim“, das der stambulanten Pflege zugrunde liegt, so lautet das Argument der Befürworter, kombiniere die Vorteile ambulanter und stationärer Betreuung. Indem es die Möglichkeit bietet, dass Angehörige geldwerte Leistungen in den Wohnheimen übernehmen können.

Studien haben bestätigt, dass die Pflegekassen „dadurch immense Kosten sparen, Pflegebedürftige deutlich geringere Eigenanteile zahlen und sowohl Bewohner als auch Pflegekräfte zufriedener und gesünder sind.“

Bürgermeister Rafael Mathis aus Biederbach, Mitinitiator der Petition, erklärt: „Das Modell funktioniert – es verringert Ausgaben in Millionenhöhe, stärkt Familien und ermöglicht älteren Menschen ein Leben in Würde.“

Die stambulante Pflege schließe die Versorgungslücke zwischen häuslicher und stationärer Pflege und ermögliche ein selbstbestimmtes, würdevolles Altern. Ein gutes Pflegekonzept sei darüber hinaus ein Standortfaktor für Kommunen. „Wir fordern den Kanzler auf, jetzt die Grundlage für eine echte Innovation in der Pflege zu schaffen.“

Zu den 34 Unterzeichnern gehört ebenfalls Burladingens Bürgermeister Davide Licht. Er steht hinter der Petition: „Wir brauchen dringend die Reformen in der Pflege, die den Pflegebedürftigen und den Angehörigen spürbar zugutekommen. Da ist stambulant ein guter Weg.“

Info Die Online-Petition „Stambulant jetzt!“ findet man im Internet: :  www.change.org/stambulantjetzt

Heimspiel der Generationen

TSV Handball Eltern, Kinder ehemalige und aktive Spieler traten in sieben Teams an. Und hatten viel Spaß.

Burladingen. Das „Heimspiel der Generationen wurde zum unvergesslichen Erlebnis für alle Teilnehmer. Bei diesem Turnier kamen 83 Spielerinnen und Spieler zusammen, die in sieben Teams gegeneinander antraten.

Die Handballabteilung des TSV Burladingen richtete in Zusammenarbeit mit der Burladinger Sportstätten gGmbH die erste Veranstaltung dieser Art in der Trigema-Arena aus.

Die Teilnehmer setzten sich aus 30 Kindern, 20 Eltern, elf ehemaligen und 22 aktiven Handballern zusammen.

Das Turnier bot spannende Duelle und sportliche Glanzlichter, die für Begeisterung sorgten. In insgesamt 16 Spielen wurden 225 Tore erzielt.

Ein Höhepunkt war die zehnminütige Begegnung der F- und E-Jugend gegen ihre Eltern. Dabei zählte jedes Tor der jüngsten Spielerinnen und Spieler doppelt. So siegten sie mit 6:3. Die B-Jugend dominierte das Turnier mit 46 Toren, vier Siegen und nur zwei Niederlagen. Das Göz-Team glänzte mit seinen drei Aktiven und der ganzen Familie, ob Bruder, Vater, Partner - alle waren dabei.

Die Rasselbande, eine Gruppe ehemaliger Spielerinnen und Spieler des E-Jugend-Jahrgangs 96/97 bewies mit 20 Toren und drei Remis, dass sie ihr Zusammenspiel nicht verlernt haben. Als Coach an ihrer Seite stand ihr damaliger Jugendtrainer und heutiger Abteilungsleiter Peter Michael Leis.

Das Finalspiel gegen die Ehemaligen entwickelte sich zu einem echten Krimi. Drei Sekunden vor Schluss gelang der B-Jugend der Ausgleich, sodass auch hier die Entscheidung im Siebenmeterwerfen fallen musste.

Wieder einmal war es Damien Klein der mit drei gehaltenen Siebenmetern zum Helden avancierte. Mit diesem aufregenden Sieg wurde die B-Jugend zum allerersten Champion des Heimspiels der Generationen.

Trigema: Neuer Spot mit Charly

Werbung Jünger, frischer, cooler: So soll Affe Charly im neuen Werbespot rüberkommen, der demnächst ins TV kommt.

Burladingen. Als „The Ape of Burladingen“, mit Anzug, Krawatte und roter Sonnenbrille und umlagert von einer Fotografenmeute, wird der KI-generierte Trigema-Affe Charly aktuell auf dem Instagram-Kanal des Burladinger Textilunternehmens präsentiert – angelehnt an Leonardo DiCaprio in Martin Scorseses Börsendrama „The Wolf of Wall Street“.

Charly als Mister Cool: Das Motiv ist Teil einer neuen Imagekampagne für den virtuellen Trigema-Influencer, die in der kommenden Woche im Erscheinen des neuen TV-Werbespots mit dem kultigen Schimpansen gipfelt.

Vor Jahresfrist war Charly, der seit den frühen 1990er-Jahren Trigema-Werbegesicht ist, nach längerer Abstinenz wieder auf den Bildschirm zurückgekehrt – erstmals KI-generiert und in neuer Rolle als „Fashion Influencer“. Wolfgang Grupp sen., der in früheren Spots immer einen Dialog mit einem 3D-animierten Schimpansen geführt hatte, war in dem neuen Charly-Spot erstmals in den Hintergrund gerückt. Nichts geändert hat sich daran, dass das Filmchen in der „Best Minute“, um 19.59 Uhr, direkt vor der ARD-Tagesschau ausgestrahlt wurde. Präsentiert wurde Charly vom einstigen Tagesschau-Sprecher Jan Hofer.

Nun also die Fortsetzung. Zur Einstimmung auf den neuen Trigema-Werbespot, äußern sich Mitarbeiter des Unternehmens und Mitglieder der Chefetage in einer Instagram-Story und einem YouTube-Film über den „neuen Charly“. Der, so heißt es, sei „cool, einfach cool“, „ein klasse Typ“, er habe „Style“, sei „nach einer Kur ein bisschen fresh“ und „mehr in der jungen Generation angekommen“.

Geschäftsführer Wolfgang Grupp jun. kommt zu Wort und sagt mit einem Schuss Selbstironie: „Der ist in seinen 30 Jahren gut gereift, ein bisschen besser als ich.“ Seine Schwester, Co-Chefin Bonita Grupp, freut sich: „Ich bin ein totaler Fan von unserem Influencer, weil wir ihm endlich auch unsere eigene Kleidung anziehen können.“

< VORHERIGE SEITE NÄCHSTE SEITE >