Technischer Ausschuss Die Zeit drängt. Dennoch gab es noch keine Zustimmung für den vorgeschlagenen Standort des Regenüberlaufbeckens Heinzengasse.
Für die Heinzengasse in Dürrwangen gibt es seit langem Planungen zur Errichtung eines Regenüberlaufbeckens (RÜB). Die Standortsuche gestaltet sich indes alles andere als einfach.
Gräben können bisweilen tief sein. Nicht nur im buchstäblichen, sondern auch im übertragenen Sinne. Denn der geplante Bau des neuen Regenrückhaltebeckens sorgt im Vorfeld für teils emotionale Diskussionen.
Im Zuge der Suche nach einem geeigneten Standort wurden mehrere Varianten geprüft. Vier, so ist der Vorlage zu entnehmen, kamen schließlich in die engere Auswahl.
Die Zeit drängt
In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses stand im Zuge der Vorberatungen die Standortfestlegung für das RÜB auf der Tagesordnung. Am 21. Oktober soll dann im Gemeinderat die Entscheidung fallen, denn die Zeit drängt.
Da der zukünftige Standort ausschlaggebend für die weitere Planung der Erschließungsgebiete Heckäcker und Firstäcker ist, müsse möglichst zeitnah eine Standortentscheidung erfolgen, machte Tiefbauamtsleiter Volker Mutscheller deutlich. Zum Hintergrund: Das RÜB ist Voraussetzung für die Entwässerung der Baumaßnahme des Zentralklinikums. Und bis Bodenplatte des Klinikneubaus gesetzt wird (nach derzeitiger Planung ab Herbst 2026), muss das Becken realisiert sein.
Neben Variante 2a („Heinzengasse Süd“) waren die Varianten 3 („Stauraumkanal“), 4b („Trafogelände“) und 5 („Franziskanerstraße“) Gegenstand näherer Prüfung, bei der sowohl technische als auch ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden.
Variante 2a „am geeignetsten“
Das Ergebnis? Die Variante 2a („Heinzengasse Süd“) wird als die geeignetste angesehen. Dabei ist vorgesehen, ein Becken auf dem Flurstück 3879/1 mit Zuleitung von der Ebinger Straße über die Heinzengasse sowie einer zweiten Zuleitung über die Flur unterhalb des Friedhofs Dürrwangen zu errichten.
Dagegen hatten es allerdings Einwände von Anwohnern gegeben, die die Prüfung einer weiteren Variante (der Variante 4a+ mit Errichtung eines Beckens auf dem Flurstück 3117 mit einer Zuleitung aus der Ebinger Straße) ins Spiel gebracht hatten.
Diese sei ebenfalls geprüft worden, erklärte Volker Mutscheller. Letztlich habe jedoch auch der Vergleich zwischen den Varianten 2a und 4a+ zum selben Ergebnis geführt: Variante 2a (mit geschätzten Kosten von 1.500.000 Euro ist sie um rund 484.000 Euro günstiger als Variante 4a+) „ist weiterhin als Vorzugsvariante anzusehen.“
„Das ist die wirtschaftlichste Lösung“, erklärte Volker Mutscheller, betonte aber: „Man kann hier immer noch Anpassungen vornehmen.“
„Wir müssen schauen, dass wir weiterkommen und haben auch Druck vom Zentralklinikum“, gab Klaus Hahn (CDU) zu bedenken und mahnte, jetzt „die Hausaufgaben zu machen.“
Während er Zustimmung für die vorgeschlagene Variante signalisierte, taten sich weitere Ausschussmitglieder am Mittwoch allerdings schwer, dem Verwaltungsvorschlag im Zuge der Vorberatungen zu folgen.
Uwe Jetter (Grüne) kündigte an, sich zu enthalten. „Wir haben noch Redebedarf in der Fraktion“, erklärte er. Als „etwas unglücklich“ bezeichnete Dr. Dietmar Foth (FDP) die Tatsache, dass die Ausschusssitzung vor der Anwohnerinformationsveranstaltung und der Anhörung im Ortschaftsrat Frommern stattfand.
„Hier kommen gleich mehrere Probleme auf den Tisch“, konstatierte Peter Single (SPD). Die Heinzengasse habe schon lange Probleme mit Hochwasser und es sei wichtig, dieses komplexe Thema umfassend öffentlich zu transportieren.
Seit 14 Jahren wird geplant
Für einen sensiblen Umgang mit dem Thema und einer guten Kommunikation vor Ort sprach sich auch David Seeg (Freie Wähler) aus. In seiner noch jungen Amtszeit habe er gelernt, dass man etwas, das schnell gehen solle, auch mal nicht sofort zustimmen sollte, ließ er wissen.
Volker Mutscheller wies in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass das Thema „eine bestimmte Dringlichkeit“ habe. „Wir haben schon viel geredet und informiert“, machte Oberbürgermeister Dirk Abel deutlich. Aber das Klinikum müsse eben gebaut werden, „und wir brauchen am Ende einen Standort für das RÜB“ – für das man, wie Baudezernent Michael Wagner in diesem Zusammenhang vor Augen führte, nun schon 14 Jahre plane.
Am Ende wurde das Thema zur Kenntnis genommen. In Kürze soll es eine nichtöffentliche Anwohnerinformationsveranstaltung geben. Die Anhörung im Ortschaftsrat Frommern folgt am 16. und die Entscheidung im Gemeinderat am 21. Oktober.