Der Chatbot im Klassenzimmer

Bildung Seit rund einer Woche können Lehrkräfte in Baden-Württemberg ein neues KI-Tool nutzen. Doch nicht überall ist „telli“ im Einsatz.

Zwischen Tafel, Beamer und Büchern hat in der vergangenen Woche ein neuer Helfer Einzug in die Klassenzimmer im Alb-Donau-Kreis gefunden: „telli“, ein Chatbot, bereitgestellt vom Land und basierend auf Künstlicher Intelligenz. Seit dem 13. Oktober steht er allen Schulen im Land zur Verfügung, als Unterstützung im Lehr- und Lernalltag, mit verschiedenen Features wie Chat und Lernszenarios. Dabei soll er nicht nur zur Unterrichtsvorbereitung, sondern auch zur -durchführung genutzt werden. „telli“ ermöglicht es also den Lehrkräften, Ideen für den Unterricht zu entwickeln und die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen – kurzum: er soll entlasten. Aber ist das wirklich so? Wie nehmen die Schulen im Alb-Donau-Kreis das Angebot an?

An der Gemeinschaftsschule in Langenau ist der neue KI-Chatbot nicht im Einsatz. Lehrerinnen und Lehrer nutzen andere Anwendungen, berichtet Schulleiter Volker Andritschke auf Nachfrage. Auf die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz blickt er grundsätzlich positiv: „KI ist da. Und sie macht Sinn, wenn man sie sinnvoll nutzt.“ Dafür müssten aber auch die Voraussetzungen stimmen. Mit Blick auf die Schülerinnen und Schüler bedeutet das: genug Endgeräte. Und das ist an der Gemeinschaftsschule Langenau nicht der Fall. Für 480 Kinder und Jugendliche gibt es gerade einmal 40 Tablets. „Wir sind extrem schlecht ausgestattet“, so Andritschke. Seine Vision: „Dass wir 2026 40 Tablets dazu bekommen und KI ab der 8. Klasse nutzen können.“

Lehrkräfte richtig schulen

Auch an der Realschule Laichingen nutzen Lehrkräfte zwar durchaus Künstliche Intelligenz zur Unterrichtsvorbereitung – aber nicht den KI-Chatbot des Landes. „Das wird sicherlich aber bald kommen“, sagt Schulleiter Johannes Tress. Noch sei die Schule auf das Tool nicht vorbereitet, denn Voraussetzung sei, dass die Lehrkräfte entsprechend geschult werden. „Wenn es so ein Angebot gibt, nutzen wir das aber schon“, so Tress. Nach und nach erhalte das Thema „KI“ Einzug im Unterricht an der Realschule. Nicht nur bei der Unterrichtsvorbereitung und -durchführung, sondern auch inhaltlich. Denn die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit Künstlicher Intelligenz lernen – unter anderem im neuen Schulfach „Medienbildung“.

Anders sieht das am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Laichingen aus. „Wir sind bei sowas extrem schnell“, sagt Schulleiter Torben Stolze. Seit etwa einer Woche ist der KI-Chatbot des Landes online, seit Mitte der vergangenen Woche an der Schule im Einsatz. „Ich habe ihn auch direkt mal ausprobiert und bin ganz begeistert“, ergänzt Stolze. Um das neue Tool sinnvoll zu nutzen, unterstütze das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) mit konkreten Handreichungen, Fortbildungen und Hilfsangeboten die Schule, sagt Lehrer Moritz Mayer, der sich an dem Gymnasium mit dem Thema Künstliche Intelligenz befasst. Und auch an seiner Schule spielt das Thema Schulung eine zentrale Rolle, deshalb fänden zusätzlich schulinterne Fortbildungen statt. „Wir sind überzeugt, dass Künstliche Intelligenz – beaufsichtigt durch geschulte Lehrkräfte – ins Klassenzimmer gehört“, sagt Mayer – als Unterstützung für den Lern- und Verständnisprozess sowie als Erleichterung der administrativen Arbeit im Schulalltag. „Das schafft wirklich Möglichkeiten“, betont Schulleiter Stolze. Bereits lange nutzt die Schule das KI-Tool „fAIrchat“, das in der auch an vielen weiteren Schulen verbreiteten Lern-Software „Moodle“ implementiert ist.

Dr. Martin Böhnisch, Schulleiter an der Bühl-Realschule in Dornstadt, nutzt mit seinem Kollegium etwas anderes: FOBIZZ, eine Plattform, die die Schulen durch Online-Fortbildungen, KI-Assistenten für den Unterricht und interaktive Lehrmittel sowie fertige Materialien unterstützt. „Für diese Plattform haben wir uns unter anderem entschieden, da die Chatbots über einen europäischen Server gehen und daher eher den Datenschutz erfüllen“, sagt Böhnisch.

Die Schulen in der Region treibt in Sachen KI und seinem Einsatz im Unterricht also durchaus auch das Thema Datenschutz um. Das weiß auch das Land Baden-Württemberg. Sandra Boser, Staatssekretärin im Kultusministerium, weist deshalb darauf hin, dass „telli“ „den datenschutzkonformen Einsatz von künstlicher Intelligenz im Unterricht ermöglicht.“ Moritz Mayer vom Albert-Schweitzer-Gymnasium bewertet das positiv: „Besonders erfreulich ist, dass mit ‚telli‘ nun eine digital souveräne, datenschutzkonforme und nutzerfreundliche KI-Lösung speziell für Schulen bereitsteht.“

Zwei Wochen ohne Netz

Telefonie Zahlreiche Anwohner in Illerkirchberg hatten Anfang Oktober massive Probleme mit ihrem Telekommunikationsanbieter. Sie bemängeln, wie Vodafone mit der Sache umgeht.

Nichts ging mehr, weder das Internet, noch das Telefon und auch das Kabelfernsehen nicht – rund zwei Wochen lang. Womit man in heutiger Zeit vom gesellschaftlichen Leben fast schon ausgeschlossen ist, denn viele Abläufe, ob privat oder dienstlich, sind nur noch online möglich. Übrigens auch, sich beim verantwortlichen Telekommunikationsanbieter, in dem Fall Vodafone, zu beschweren. Zahlreiche Bürger in Illerkirchberg jedenfalls sind schwer genervt von dem Vorgang in den ersten Oktoberwochen.

Nicht nur von dem Ausfall als solchem, sondern auch vom Umgang von Vodafone mit dem Problem. „Wir bekamen keinerlei Information“, beschreibt es die Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in Illerkirchberg, die sich per E-Mail an unsere Zeitung gewendet hat. Rufe man die Service-Hotline an, hat man „das Vergnügen, mit einer KI zu sprechen.“ Diesen Anruf tätigte sie mit ihrem Mobiltelefon, denn der Hausanschluss ging ja nicht – nicht jeder habe aber zwingend ein zweites Telefon, meint die 70-Jährige.

Online-Ticket funktioniert nicht

Auch ein Smartphone bringt einen indes nicht unbedingt weiter, wie eine weitere Betroffene schildert. Nach drei Tagen ohne Internet und Fernsehen habe sie die Hoffnung aufgegeben, dass sich das Problem von selbst löst und wollte bei Vodafone ein Ticket erstellen. „Leider war dies online nicht möglich“, schildert die Frau: „Die Nutzung des Chatbots führte entweder zu einem Telefonat – mit Warteschleife – oder zum Erstellen eines Online-Tickets. Ich habe mehrfach versucht dieses Online-Ticket zu erstellen, aber leider wurde der Prozess immer wieder abgebrochen und ich sollte von Neuem starten.“

Ein anderer Bewohner des Mehrfamilienhauses habe nach fünf Anrufen die Auskunft erhalten, dass die Störung entweder ganz schnell behoben sei oder es aber sehr lange dauern könnte. Was die Betroffenen als äußerst unbefriedigend empfinden. „Wir bezahlen Monat für Monat Geld an Vodafone“, sagt die 70-jährige Anwohnerin. Es sei eine Unverschämtheit, wie mit Kunden umgegangen werde. Eine Entschuldigung wäre das Mindeste, meint sie.

Tatsächlich hat der Kunde Anspruch auf die bezahlten Leistungen, sagt Oliver Buttler, Abteilungsleiter für Telekommunikation, Internet und Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Laut Paragraph 58 im Telekommunikationsgesetz muss der Anbieter nicht nur den Kunden über eine Störung und geplante Maßnahmen zu deren Behebung aktiv informieren. Dem Kunden steht zudem eine Entschädigung zu, wenn die Störung länger als zwei Tage dauert: 5 Euro pro Tag, ab dem fünften Tag 10 Euro – oder 10, beziehungsweise 20 Prozent des Monatsentgelts. „Was er möchte, kann der Kunde selbst entscheiden“, sagt Buttler. „Man rechnet sich die günstigste Variante am besten selbst aus.“

Beschwerden dokumentieren

Sie habe sich mehrfach beschwert und Schadensersatz gefordert, berichtet die 70-jährige Anwohnerin. Das sei aber nur per online-Formular möglich gewesen, einen Beweis über ihre Aktion habe sie nicht gehabt. Nachdem zunächst keine Reaktion von Seiten Vodafone erfolgt war, habe sie nun doch überraschend die Nachricht über eine Ausgleichszahlung erhalten. Was sie zwar letztlich freut, den Nervenkrieg davor aber nur teilweise vergessen macht.

Buttler wiederum rät, Beschwerden per E-Mail oder, falls das ohne Internet nicht möglich ist, per Brief zu schreiben. Den Vorgang sollte man dokumentieren, indem man etwa Kopien oder Ausdrucke anfertigt. „Auf jeden Fall sollte man seine Rechte geltend machen.“ Auch ein Wechsel zu einem anderen Anbieter sei grundsätzlich möglich. „Wobei die auch nicht zwingend besser sind“, meint er. Und man solle darauf achten, dass die Leistungen, etwa in Bezug auf „schnelles Internet“, vergleichbar sind.

Auf den Totalausfall angesprochen, heißt es von Seiten der Pressestelle bei Vodafone, es müsse sich um einen Einzelfall handeln, es seien keine Beschwerden bekannt. Augenscheinlich sei in dem Bereich ein Stärkerpunkt defekt gewesen. Ob mehrere Haushalte betroffen seien, könne man nicht sagen.

Allerdings haben sich im Laufe einer Woche zahlreiche Illerkirchberger bei unserer Zeitung gemeldet, die von teilweisen oder Totalausfällen bei Vodafone betroffen waren. „Auch wir gehörten zu den betroffenen Kunden und hatten von August bis Oktober ca. 30 Mal Kontakt mit der Hotline“, schreibt ein Anwohner in einer E-Mail. Gespräche mit Nachbarn hätten ergeben, dass mindestens noch 20 weitere Anwohner betroffen seien.

Die Kommunikation mit Vodafone beschreibt auch er als unerfreulich. Erst nach mehrfacher Rückfrage habe sich ergeben, dass der Totalausfall für eine Linie vom Nachbarort Staig aus gelte, da dort in einer Straße ein Kabel beschädigt worden sei. „Man wolle mir genauere Informationen zukommen lassen, wie und wann die Fertigstellung zu erwarten sei – das blieb aus.“ Für ein Telekommunikationsunternehmen empfinde er diese Informationspolitik als befremdlich. Er wartet weiter auf eine Reaktion.

„Ich bin nicht geistig behindert“

Inklusion Auf der Straße wird Sebastian Kollmann wie ein Aussätziger angeguckt. Der 24-Jährige, der bei der Lebenshilfe Donau-Iller arbeitet, leidet an einer Cerebralparese.

Auf der Straße wird er angeschaut wie ein Alien. So schreibt es Sebastian Kollmann in einem seiner Lieder. Die meisten Menschen denken, er sei geistig behindert. Das merkt der 24-Jährige, wenn mit ihm wie „mit einem kleinen Kind“ geredet wird. Nur selten werde ihm auf Augenhöhe begegnet. An das schlechte Gefühl, das ihn in solchen Situationen überfällt, könne sich kein Mensch gewöhnen. Das ist Kollmanns Alltag. Dass er für geistig behindert gehalten wird, ist seinem äußeren Erscheinungsbild geschuldet.

Der junge Mann arbeitet bei der Lebenshilfe Donau-Iller. Zuständig ist er für Scanning, Bearbeitung und elektronische Archivierung von physischen Bildern. Seit seiner Geburt leidet er an einer infantilen Cerebralparese. Seine Krankheit kann Kollmann mit einem Satz beschreiben: „Ich bin gefangen in meinem Körper.“ Kollmann leidet unter unkontrollierter Muskelanspannung und starken Gelenkfehlstellungen und sitzt im Rollstuhl. Das Sprechen mit der eigenen Stimme ist ihm nur sehr eingeschränkt möglich.

Unterstützte Kommunikation

Davon lasse er sich jedoch nicht aufhalten. Mit anderen unterhält er sich über unterstützte Kommunikation. In Kollmanns Fall heißt das, dass er mit dem Zeigefinger auf seinem Tablet Buchstabe für Buchstabe tippt, was er sagen möchte. Hat er seinen Gedanken ausgeschrieben, spricht für ihn eine etwas metallisch klingende Computerstimme. Für einen Satz braucht Kollmann deutlich länger als die meisten Menschen. Wenn es geht, antwortet er mit Ja oder Nein. Dafür braucht er nicht seinen Computer, das kann er mit eigenen Lauten. Manchmal hebt er auch seinen Daumen oder schüttelt energisch seinen Kopf. Findet er etwas witzig oder freut sich über Sachen, beispielsweise seinen Lieblingsverein FC Bayern München, verzieht er freudig das Gesicht, er schüttelt den Kopf und seine Augen leuchten auf.

Spricht man mit Kollmann, lernt man schnell, wie er kommuniziert. Die eigenen Fragen formuliert man um, sodass mit Ja und Nein geantwortet werden kann. Beim Antworten beschränkt er sich auf das Nötigste, hält inne und überlegt, bevor er lostippt. Seine Antworten sind präzise.

Mit der unterstützen Kommunikation könne man sehr viel erreichen. Stolz berichtet Kollmann von Kathrin Klapper, eine Bekannte und sein Vorbild. Die 40-Jährige leidet ebenfalls an einer infantilen Cerebralparese. Trotzdem lebt sie selbstbestimmt, ist verheiratet und Dozentin an der Uni Köln. Ihre Doktorarbeit hat sie mithilfe der unterstützten Kommunikation geschrieben. Was sie erreicht hat, möchte der 24-Jährige auch schaffen.

Trotz der Freiheit, die ihm die unterstützte Kommunikation gegeben hat, leidet er weiterhin unter Ausgrenzung. In seiner Musik, die er mithilfe künstlicher Intelligenz produziert und auf YouTube veröffentlicht, verarbeitet er seine Erfahrungen. In seinem Lied „Ich bin mehr als du siehst“ erzählt er zum Beispiel, wie es ist, ständig vorschnell in Schubladen gesteckt zu werden.

Nicht wie Alien anschauen

„Auf der Straße gucken sie, als wäre ich verloren. Sie denken, ich wäre dumm“, heißt es im Text. Viele Menschen urteilten zu schnell und stempelten ihn und andere auf den ersten Blick als geistig behindert ab. Viele kämen erst gar nicht mit ihm ins Gespräch. Kommt es doch zu einer Unterhaltung, gebe es viele Menschen, die nicht geduldig genug seien, zu warten, bis er seine Antwort getippt habe. Dann fehle ihm oftmals die Chance zu beweisen, dass er fit im Kopf sei. Das stört ihn. „Ich bin nicht geistig behindert“, schreibt er immer wieder in seinen Texten.

Der 24-Jährige will etwas verändern und sich für mehr Bewusstsein für eingeschränkte Menschen einsetzen: „Respekt ist das, was ich fordere, kein Mitleid“. Menschen wie er sollten auf der Straße nicht wie Aliens angeschaut werden.

Deshalb ist Kollmann auch Referent für unterstützte Kommunikation. In Vorträgen und auf Seminaren spricht er über den Computer an seiner Seite: „Mit meinen Erfahrungen möchte ich anderen unterstützt sprechenden Menschen und deren Bezugspersonen helfen.“ Langfristig möchte er professioneller Musik produzieren – so könne er in Zukunft vielleicht mehr Menschen erreichen. Seine Botschaft: „Sprich uns doch mal an!“

Carsten Linnemann kommt

Politik Generalsekretär der CDU am Donnerstag beim Mittelstandsforum in Öpfingen. Er wird sich Unternehmern stellen.

Ehingen. „Wir wollen Wirtschaft und Politik zusammenbringen“, sagt Ralf Stoll. „Wir“, das ist die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Alb-Donau/Ulm (MIT), eine CDU-Gliederung, deren Kreisvorsitzender Stoll ist. Bereits im vorigen Jahr hat die regionale MIT dazu das Mittelstandsforum aus der Taufe gehoben – eine Veranstaltungsreihe, in der hochrangige Politiker auf hiesige Unternehmer treffen. Zur Premiere kam im November 2024 der frühere Bundespolitiker Wolfgang Bosbach zu Schwenk Zement nach Allmendingen.

Am Donnerstag, 23. Oktober, geht das Mittelstandsforum in seine nächste Runde. Dieses Mal kündigt Stoll Carsten Linnemann an, den CDU-Generalsekretär und stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er wird von 18.30 Uhr an bei Holzbau Gapp in der Ulmer Straße 25 in Öpfingen sprechen. Begleitet wird er von Manuel Hagel, CDU-Fraktions- und Landesvorsitzender sowie Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Einlass ist von 17 Uhr an; es gibt Vesper, Bier und Musik mit der Veteranenkapelle Allmendingen. Eingeladen sind alle – egal ob Parteimitglied oder nicht.

„Warten auf Veränderungen“

Der Veranstaltungsort sei bewusst gewählt, sagt Stoll: Sowohl Gapp Holzbau als auch die einen Steinwurf entfernte Metzgerei Weinbuch seien „Vorzeigeunternehmen“, geführt von Menschen, die nicht jammerten, sondern machten: „Genau das brauchen wir in unserem Land.“ Sie aber trieben momentan Sorgen um: Er sei jeden Tag in mittelständischen Betrieben unterwegs, erklärt der Kreisvorsitzende: „Alle warten auf Veränderungen.“

Der aus Berlin angekündigte „Herbst der Reformen“ mit seinen Entlastungen auf verschiedensten Ebenen müsse dringend kommen: „Die müssen jetzt liefern.“ Baden-Württemberg treffe der drohende Abschwung der Wirtschaft besonders hart. Was also plant der Bund? „Linnemann ist einer, der Klartext spricht“, glaubt Stoll. Der Generalsekretär werde aber auch Klartext zu hören bekommen: Die Geschäftsführer von Weinbuch und Gapp werden Worte an ihn richten.

Sprengung der Kühltürme – diese Straßen sind dicht

AKW Von Freitagabend an gilt ein Sperrbereich. Straßensperren und Parkplätze in Gundremmingen im Überblick.

Gundremmingen. Sie sind eine Landmarke in der Region: die 160 Meter hohen Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Gundremmingen. Doch ihre Tage sind gezählt. Im Zuge des Rückbaus des AKWs werden die aus Beton und Baustahl bestehenden Türme am Samstag, 25. Oktober 2025, um 12 Uhr mittags gesprengt.

Damit dabei niemand zu Schaden kommt, hat der Landkreis Günzburg als zuständige Untere Sicherheitsbehörde eine Allgemeinverfügung erlassen und einen Sperrbereich festgelegt. Gesperrt wird logischerweise rund um das ehemalige Kernkraftwerk. Im Westen schließt der Bereich die Donau mit ein – das soll verhindern, dass Menschen mit Booten in den Sperrbereich gelangen, erklärt Pressesprecherin Angela Brenner. Der Radweg auf der gegenüberliegenden Flussseite darf aber betreten werden, von hier aus haben Zuschauerinnen und Zuschauer also gute Sicht auf die Sprengung.

Betroffen sind im Süd-Osten auch Teile der Staatsstraße 2025, die den Kraftwerksbereich vom Ort Gundremmingen trennt. Wohngebiete liegen nicht im Sperrbereich.

Wie lange gilt der Sperrbereich?

Der Absperrbereich wird am Freitag, 24. Oktober, um 21 Uhr eingerichtet und bleibt bestehen, bis am Samstagmittag das dritte Sprengsignal ertönt ist. Das Betreten und jeglicher Aufenthalt ist in diesem Zeitraum verboten, betont das Landratsamt. Das Ende der Sprengung wird mit einem Signalton, der aus drei kurzen Tönen besteht, bekanntgegeben.

Wer sich nicht an das Verbot hält, kann mit einem Bußgeld von bis zu 3000 Euro belangt werden. Übrigens: In dem gesamten Bereich gelten während der Sprengung Flugverbotsbeschränkungen, die auch Drohnenflüge umfassen.

Die Staatsstraße 2025 wird zwischen den beiden Kreisverkehren, die Richtung Lauingen/Aislingen beziehungsweise nach Gundremmingen führen, voll gesperrt. Außerdem werden Teile der Staatsstraßen 2025 und 2028 östlich und südlich des ehemaligen Kernkraftwerks zu Einbahnstraßen umfunktioniert, damit eine Straßenseite zum Parken genutzt werden kann. Auf einer Länge von etwa 7,6 Kilometern stehen rund 1900 Parkplätze zur Verfügung, von denen aus Autofahrer die Sprengung verfolgen können. Aber Achtung: Wegen der Straßensperren besteht keine Wendemöglichkeit. Wer hier parkt, kann erst nach Aufhebung des Sperrbereichs weiterfahren.Das Günzburger Landratsamt rät, weiter entfernte Aussichtspunkte aufzusuchen: „Es ist am Tag der Sprengung mit einem sehr hohen Besucheraufkommen und einer sehr hohen Verkehrsbelastung zu rechnen.“ Ausgewiesene Besucherareale gibt es nicht.

Die beiden Kühltürme sollen mit zwei Explosionen fallen, die 15 Sekunden auseinander liegen. Wenige Minuten davor wird es eine sogenannte Vergrämungssprengung geben, sodass Tiere rechtzeitig Schutz suchen können.

Neuer Ärger für Michael Weber

Heroldstatt Gemeinderäte werfen dem Bürgermeister in einer Beschwerde vor, ihre Rechte zu ignorieren und Anträge zu blockieren.

Heroldstatt. Dem Landratsamt des Alb-Donau-Kreises liegt erneut eine Rechtsaufsichts- und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Heroldstatts Bürgermeister Michael Weber vor. Wie schon bei einer ähnlichen Beschwerde vor drei Jahren sind die Unterzeichner unter anderen die Gemeinderäte Andreas Fülle und Thomas Salzmann. Letzterer ist, laut Impressum, Betreiber der Homepage Unser-Heroldstatt.de, wo die Mail an Landrat Heiner Scheffold nachgelesen werden kann.

Die Unterzeichner werfen dem Schultes vor, dass er „unsere Rechte als Gemeinderäte bewusst ignoriert und wiederholt untergräbt“. Anträge würden nicht in Gemeinderatssitzungen behandelt beziehungsweise blockiert oder „in die Nicht-Öffentlichkeit verschleppt“. Man erwarte, dass der Landrat das Verhalten des Bürgermeisters prüfe und dafür Sorge trage, „dass die Rechte des Gemeinderates in Heroldstatt künftig gewahrt werden“.

Grundsätzlich habe jeder das Recht sich zu beschwerden, sagt Michael Weber. Inwieweit diese Aufsichtsbeschwerde gerechtfertigt sei, diese Entscheidung obliege dem Landratsamt des Alb-Donau-Kreises. Dieses bestätigt den Eingang des Schreibens. Das Kommunal- und Prüfungsamt als Rechtsaufsichtsbehörde werde die inzwischen angeforderte Stellungnahme der Gemeinde Heroldstatt abwarten und anschließend die vorgetragenen Sachverhalte rechtlich prüfen. Hintergrund der Rechtsaufsichts- und Dienstaufsichtsbeschwerde von 2022 war, dass Weber einem Beschluss des Gemeinderats widersprach, weil dieser „nachteilig für die Gemeinde“ gewesen sei. Damals hatte der Kommunal- und Prüfungsdienstes des Alb-Donau-Kreises nichts beanstandet.

Sanierte Halle schließt schon wieder

Gebäude Im Asch steht noch der letzte Teil der Rundum-Erneuerung an: Küche und Foyer werden erweitert und erneuert.

Blaubeuren/Asch. Von Januar an wird mit dem letzten Teil der Rundum-Erneuerung und Ausbau der Mehrzweckhalle in Blaubeuren-Asch begonnen. Deshalb wird die Halle vom 19. Dezember bis zum März 2027 erneut komplett geschlossen. Dafür hat der Blaubeurer Gemeinderat einmütig grünes Licht gegeben.

Der letzte Teil des Großprojekts der Ascher Hallensanierung, das weitere rund 3,4 Millionen Euro kostet, besteht vor allem aus der Erweiterung der Küche der Halle inklusive Anbau – und aus der Sanierung des Foyers, berichtete der zuständige Blaubeurer Bauamts-Mitarbeiter Jens Uhlig. In der Küche wird es eine Ausgabetheke zum Foyer geben, um kleine Veranstaltungen dort abzuhalten. Vor allem wird künftig auch der Mittagstisch für die Grundschule dort stattfinden: Dann sei die neue Küche regelmäßig im Einsatz.

Zusätzlich werden die angrenzenden Toilettenbereiche grundlegend umgebaut und vergrößert, berichtete Uhlig weiter. In den Umkleiden wird eine neue Lüftungsanlage eingebaut, die Decken werden energetisch saniert, ebenso die Beleuchtung und der Bodenbelag. Die Außenhülle der Halle soll ebenfalls energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, werden außerdem die Wege und Zugänge von außen auf das heutige Hallenniveau angehoben.

Bürger und Vereine hatten sich immer wieder stark gemacht für eine zügige Komplett-Sanierung der Halle, die insgesamt rund 6,2 Millionen Euro kosten wird.

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