Kirchberger weiterhin eingeschränkt

Veranstaltungsort Nach der mehrmonatigen Sperrung könnte die Festhalle in Kirchberg wiedereröffnet werden. Aktuell ist die Halle wegen Beschwerden von Anwohnern geschlossen.

Die Festhalle in der Crailsheimer Straße in Kirchberg ist seit Mitte Juli bis auf Weiteres geschlossen. Die Stadt hat alle öffentlichen und privaten Nutzungen – von Vereinsproben über Kurse bis hin zu Veranstaltungen – untersagt. Grund hierfür ist ein laufender Rechtsstreit zwischen der Stadt und einer Anwohnerin oder einem Anwohner, der in den vergangenen Monaten an Dynamik gewonnen hat (wir berichteten).

In einem Urteil hat das Landgericht Ellwangen mehrere Unterlassungen gegenüber der Stadt verfügt. Demnach müssen während Veranstaltungen sämtliche Fenster, Türen und Dachluken geschlossen bleiben. Zudem dürfen weder Veranstaltungen noch Be- und Entladearbeiten nach 22 Uhr stattfinden und der gegenüberliegende Parkplatz darf ab dieser Uhrzeit nicht mehr genutzt werden.

Einspruch eingelegt

Diese Auflagen gehen über die bisherigen Bestimmungen der Baugenehmigung hinaus. Bei einem Verstoß droht der Stadt ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder im Extremfall Ordnungshaft. Aus rechtlichen Gründen habe man die Unterlassungen sofort umsetzen müssen und die Halle vorübergehend geschlossen, erklärte Bürgermeister Axel Rudolph: „Mit den derzeit zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Mitteln der Stadt kann die vollständige Sicherstellung dieser Auflagen nicht gewährleistet werden.“

Gleichzeitig wurde Einspruch gegen das Urteil eingelegt und eine Sicherheitsleistung in Höhe von 24.000 Euro beantragt. Sollte das Gericht der Hinterlegung zustimmen, könnte die Zwangsvollstreckung ausgesetzt werden und die Festhalle laut der Stadtverwaltung noch in diesem Jahr wieder genutzt werden – allerdings nur unter strengen Auflagen.

Von der Schließung der Festhalle sind zahlreiche Vereine, Gruppen und Organisationen betroffen. Trotz der Einschränkungen zeigt sich Bürgermeister Axel Rudolph dankbar für die große Unterstützung: „Es ist schön zu erleben, wie nach Alternativen gesucht wird und gegenseitige große Unterstützung stattfindet.“ So haben die Dorfgemeinschaftshäuser, die Aula der Schloss-Schule, die Festhalle Oberaspach und das Schloss Kirchberg der Stiftung Haus der Bauern ihre Räume angeboten – teils sogar unentgeltlich.

Schallschutzkonzept erarbeiten

Langfristig soll die Situation grundlegend verbessert werden. Der Gemeinderat hat ein bauphysikalisches Büro beauftragt, ein Schallschutzkonzept zu erarbeiten. Dieses soll den berechtigten Lärmschutzinteressen der Anwohnerschaft gerecht werden und als Grundlage für eine aktualisierte Baugenehmigung dienen. Ziel ist es, die Festhalle künftig wieder als zentralen Ort für Gemeinschaft und Begegnung nutzen zu können – rechtssicher und praxistauglich zugleich.

Wenn Onza durch den Wald tanzt

Hammeltanz Der Crailsheimer Teilort Onolzheim verwandelt sich am Sonntag, 19. Oktober, und Montag, 20. Oktober, in einen Ort voller Musik und Brauchtum. Das Motto lautet „Onza steht im Wald“.

Der Hammeltanz-Festzug startet an beiden Tagen jeweils um 13.30 Uhr. Insgesamt 23 Gruppen und Wägen nehmen daran teil – ein beeindruckendes Bild aus Tradition, Humor und Fantasie. Dazu kommen noch die sieben Wägen des historischen Teils, die traditionell den Festzug eröffnen. Darunter sind die Blaskapelle Onolzheim, der (ausgestopfte) Hammel, der Büttel und die Tanzpaare sowie die historischen Figuren Barbara von Zipplingen und eine Volkstanzgruppe.

Dazu kommen zahlreiche aufwendig gestaltete Mottowägen – von „Onzamer Waldzwerge“ über die „Walddisco – Tierisch gute Party“ bis zur „Onza Wald Therme“. Jeder Wagen greift das diesjährige Thema „Onza steht im Wald“ mit Kreativität und Augenzwinkern auf. Ob Pfadfinder, Waldpilze oder Robin Hood – überall steckt viel Liebe zum Detail.

Der Festzug zieht durch die Straßen Onolzheims, begleitet von Musikgruppen wie der Musikkapelle Obereisenbach oder der Guggamusik Schopfloch.

Programm am Wochenende

Los geht es bereits am Freitag, 17. Oktober, wenn der Büttel um 15 Uhr die Kirchweih ausschellt. Abends gibt es eine deftige Metzelsuppe im Vereinsheim, zu der eine Anmeldung erforderlich ist. Am Samstag wird ab 18 Uhr eingetanzt, bevor ab 20 Uhr die „Hammeltanz-Rocknacht“ mit der Band „The Cockroach“ in der Festhalle steigt.

Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit einer Andacht von Pfarrerin Maier in der Festhalle, danach gibt es Mittagstisch und den ersten großen Festzug um 13.30 Uhr. Anschließend sorgen Blasmusik und Bewirtung rund um die Festhalle für beste Stimmung.

Der Höhepunkt folgt am Montag: Nach dem Festzug (wieder um 13.30 Uhr) begrüßt der Büttel die Gäste, die Hammeltanzpaare treten auf, und Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer richtet Grußworte an die Besucher. Ab 15 Uhr beginnt der traditionelle Hammeltanz auf dem Festplatz, ehe das Siegerpaar geehrt wird. Abends um 19.30 Uhr ziehen die Tänzer in die Festhalle ein und feiern ihren Sieg – begleitet von der Blaskapelle Onolzheim.

Feiern, staunen, genießen

Ob beim Festzug, beim Tanz oder bei Musik und Bewirtung – der Onolzheimer Hammeltanz ist ein Stück gelebte Dorfgemeinschaft und Tradition. Wer erleben möchte, wie aus einem kleinen Stadtteil ein großes Fest wird, sollte sich den 19. und 20. Oktober im Kalender vormerken.

Neuer digitaler Wegweiser für Crailsheim

Digitalisierung Mit der Sozialplattform gibt es die Möglichkeit, sich über hillfreiche Angebote zu informieren.

Crailsheim. Die Stadt Crailsheim hat eine digitale Sozialplattform gestartet – ein zentraler Wegweiser für soziale Angebote, Unterstützung, Anlaufstellen und ehrenamtliches Engagement in der Stadt. Die Plattform ist über die städtische Homepage zu erreichen und somit barrierefrei, mehrsprachig und einfach zu bedienen. Unter dem Motto „praktisch, vernetzend und unterstützend“ steht allen Bürgern ab sofort ein zentraler Online-Wegweiser zu sozialen Angeboten und Anlaufstellen zur Verfügung.

Ziel der Plattform ist es, Bürger übersichtlich, verständlich und umfassend über soziale Angebote in Crailsheim zu informieren. Die Sozialplattform ist die zentrale Online-Auskunftsstelle, die Informationen zu Sozialleistungen bündelt und auf Beratungsstellen in Crailsheim verweist.

Die Startseite der Plattform Crailsheim ist übersichtlich strukturiert in 16 Kacheln. Diese sind aufgeteilt in zwei Hauptbereiche: „Versorgung in Crailsheim“ und „Leben in Crailsheim“. Die Plattform der Stadt Crailsheim bietet zielgerichtete Informationen zu Themen wie Erziehung, Ausbildung, Integration, Pflege, finanzieller Unterstützung und vielem mehr.

Neutrale Informationsquelle

Die Sozialplattform Crailsheims versteht sich nicht als Werbefläche, sondern als lokale Informationsquelle. Im Vordergrund steht hier der gesellschaftliche Nutzen; kommerziell orientierte Privatanbieter werden nicht aufgenommen. Vielmehr richtet sich das Angebot nicht nur an Hilfesuchende, sondern auch an soziale Einrichtungen, Behörden, Vereine, Kirchen und engagierte Bürgerinnen und Bürger, um die Vernetzung untereinander zu fördern.

Ergänzend dazu gibt es für die Zielgruppe der älteren Menschen den Bereich „Leben im Alter“ auch in gedruckter Form. Diese Broschüre wird ab dem 23. Oktober öffentlich ausliegen. Sie wird jährlich aktualisiert veröffentlicht, die Sozialplattform wird regelmäßig gepflegt.

Lebendig und vielfältig

Neben einem umfassenden Adressverzeichnis sozialer und relevanter Anlaufstellen bietet die Sozialplattform Crailsheim auch eine Bühne für soziale Organisationen und ehrenamtliches Engagement. Nicht zuletzt zeigt sie auf, wie lebendig und vielfältig das soziale Miteinander in den Stadtteilen ist. Die Sozialplattform ist ein Serviceangebot der Stadt Crailsheim.

Info Die neue Sozialplattform ist seit 13. Oktober über die städtische Homepage www.crailsheim.de zu erreichen. Ein Kontakt für Hinweise ist per Mail sozialplattform@crailsheim.de möglich.

Kampf der Bauern in Kirchberg

Vortrag Helmut Wörner spricht am 16. Oktober in der Schloss-Schule über das Aufbegehren gegen das Fürstentum.

Kirchberg. Der Museums- und Kulturverein Kirchberg/Jagst in Kooperation mit der Volkshochschule Kirchberg und dem Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein lädt für Donnerstag, 16. Oktober, um 18.30 Uhr in die Schloss-Schule zum Vortrag „Aufstand im Musterland – Kampf der Bauern in Hohenlohe-Kirchberg um 1800“ von Helmut Wörner ein.

Ein unbekanntes Kapitel Hohenloher Geschichte ist das Aufbegehren der Bauern um Kirchberg an der Jagst gegen ihren Fürsten und seine Regierung am Ende des alten Reiches. Dabei hielt es das ganze Land über Jahre in Atem.

Abgaben und Frondienste

Ausgerechnet in Kirchberg, dessen Fürst für seine Gewissenhaftigkeit und Herzensgüte bekannt war, kam es zur Kraftprobe: Die Bauern verweigerten erhöhte Kriegssteuern. Es ging um Abgaben und Frondienste, aber auch um Mitsprache und ihre Behandlung durch die Beamten. Dabei agierten die Bauern diszipliniert, mit bürgerlichem Ungehorsam und einer Klage beim Reichskammergericht in Wetzlar gegen die eigene Regierung, die versuchte, sich der Beihilfe durch preußisches Militär zu versichern.

Einschneidendes Erlebnis

Mit Zwangsmaßnahmen und einem Urteil der Universität Altdorf gelang es nach und nach, den „Aufruhr“ einzudämmen. Die Gefängnisstrafen im berüchtigten „Blockhaus“ beim Stadtturm wurden für viele „rechtschaffene“ Bauern zum einschneidenden Erlebnis.

Der eigentliche Erfolg

Alte Gewissheiten gottgegebener Ordnung wurden erschüttert und das neue Selbstbewusstsein der Bauern als handelnde Akteure der Gesellschaft ist die vielleicht wichtigste Nachwirkung des Aufstands und ihr eigentlicher Erfolg.

Info Die Veranstaltung findet in der Schloss-Schule in der Aula der Lern- und Kulturwerkstatt in der Schulstraße 4 statt.

Veranstaltung zu 100 Jahre Sieger Köder

Vortrag und Ausflug Hubert Wolf spricht am 16. Oktober in der Bonifatiuskirche. Fahrt zu den Wirkungsstätten.

Crailsheim. Professor Hubert Wolf ist einer der bekanntesten und renommiertesten deutschen Kirchenhistoriker. Am Donnerstag, 16. Oktober, spricht er in der Bonifatiuskirche aus Anlass des 100. Geburtstags von Sieger Köder über dessen Theologie. Der Titel des Vortrags ist „Kirchengeschichte als Kartenspiel?“.

Schwabe, Pfarrer, Bildermaler – so sah Sieger Köder sich selbst. Diese knappe Selbstbeschreibung vernachlässigt viele weitere Facetten des Pfarrers und Künstlers Sieger Köder. Als katholischem Theologen lag ihm die Geschichte seiner Kirche besonders am Herzen. Warum sieht Sieger Köder die Kirchengeschichte als Kartenspiel? Warum stehen die Karten nicht nur für ein Spiel um Macht und Einfluss zwischen Papst, Kaiser, Bischöfen und Kardinälen? Diese und weitere Fragen wird Professor Hubert Wolf immer im Blick auf Sieger Köder in seinem Vortrag klären.

„Auf den Spuren von Sieger Köder im Ostalbkreis“ heißt es am Sonntag, 19. Oktober, bei einer Busfahrt zu den Wirkungsstätten von Sieger Köder. Dieser gehörte zweifellos zu den großen regionalen Künstlergestalten der vergangenen Jahrzehnte. Mit seinen Bronzefiguren, insbesondere aber mit seiner Malerei, ist er an vielen Orten seiner Heimat, dem Ostalbkreis, präsent. Anlässlich seines 100. Geburts- und 10. Todestages führt die Tagesfahrt zu den großen Köder-Stätten in Rosenberg, auf dem Hohenberg und in Wasseralfingen, berührt aber auch eher unbekannte, versteckte Orte, an denen seine Kunst erfahrbar wird. Begleitet wird die Fahrt vom Crailsheimer Stadtarchivar Folker Förtsch.

Info Anmeldungen unter Telefon 0 79 51 / 4 03 38 00 oder im Internet auf der Homepage der VHS unter www.vhs-crailsheim.de.

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