Kampf der Bauern in Kirchberg
Vortrag Helmut Wörner spricht am 16. Oktober in der Schloss-Schule über das Aufbegehren gegen das Fürstentum.
Kirchberg. Der Museums- und Kulturverein Kirchberg/Jagst in Kooperation mit der Volkshochschule Kirchberg und dem Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein lädt für Donnerstag, 16. Oktober, um 18.30 Uhr in die Schloss-Schule zum Vortrag „Aufstand im Musterland – Kampf der Bauern in Hohenlohe-Kirchberg um 1800“ von Helmut Wörner ein.
Ein unbekanntes Kapitel Hohenloher Geschichte ist das Aufbegehren der Bauern um Kirchberg an der Jagst gegen ihren Fürsten und seine Regierung am Ende des alten Reiches. Dabei hielt es das ganze Land über Jahre in Atem.
Abgaben und Frondienste
Ausgerechnet in Kirchberg, dessen Fürst für seine Gewissenhaftigkeit und Herzensgüte bekannt war, kam es zur Kraftprobe: Die Bauern verweigerten erhöhte Kriegssteuern. Es ging um Abgaben und Frondienste, aber auch um Mitsprache und ihre Behandlung durch die Beamten. Dabei agierten die Bauern diszipliniert, mit bürgerlichem Ungehorsam und einer Klage beim Reichskammergericht in Wetzlar gegen die eigene Regierung, die versuchte, sich der Beihilfe durch preußisches Militär zu versichern.
Einschneidendes Erlebnis
Mit Zwangsmaßnahmen und einem Urteil der Universität Altdorf gelang es nach und nach, den „Aufruhr“ einzudämmen. Die Gefängnisstrafen im berüchtigten „Blockhaus“ beim Stadtturm wurden für viele „rechtschaffene“ Bauern zum einschneidenden Erlebnis.
Der eigentliche Erfolg
Alte Gewissheiten gottgegebener Ordnung wurden erschüttert und das neue Selbstbewusstsein der Bauern als handelnde Akteure der Gesellschaft ist die vielleicht wichtigste Nachwirkung des Aufstands und ihr eigentlicher Erfolg.
Info Die Veranstaltung findet in der Schloss-Schule in der Aula der Lern- und Kulturwerkstatt in der Schulstraße 4 statt.