Mehr als nur ein Sportareal

Der Golfclub Schwäbisch Hall hat das Qualitäts- und Umweltzertifikat „Golf und Natur“ des Deutschen Golf-Verbands (DGV) in Bronze erhalten. Mit dieser Auszeichnung gehört der GC Hall zu den 160 zertifizierten Clubs in Deutschland.

Das Umwelt- und Biodiversitätsprojekt „Golf und Natur“ umfasst verschiedene Themenfelder – von Pflanzenschutz und Arbeits- sowie Gesundheitsschutz über Infrastruktur bis hin zu Umweltmanagement. Beim GC Schwäbisch Hall bedeutet das: Verbesserungen der Biodiversität, Spielbedingungen sowie interner und externer Prozesse der Golfanlage. Präsident Ingo Bücher bringt es auf den Punkt: „Wir arbeiten daran, den Club mit klaren Prozessstrukturen zukunftsfähig und effizient aufzustellen!“

Dazu gehören neben strukturierten Abläufen auch die Fertigstellung der neuen Maschinenhalle mit einem Waschplatz, Tankstelle sowie eine hauseigene Werkstatt – alles mit Blick auf Ressourcenschonung und Sicherheit. Zudem wurde ein detaillierter Evakuierungsplan mit Rettungspunkten gemeinsam mit der DRK-Rettungsleitstelle Schwäbisch Hall entwickelt.

Besonders hervorgehoben wurde bei der Zertifizierung das Bewässerungskonzept. Auf der 85 Hektar großen Anlage – davon rund 30 Hektar Spielfläche und 55 Hektar Extensivflächen – kommt kein Trinkwasser zum Einsatz. Stattdessen wird das Grün über Speicherseen versorgt, die mit Überschusswasser gespeist werden. Zusammen fassen die Gewässer rund 70.000 Kubikmeter.

Autonome Mähroboter

Auch beim Thema Energie geht der Club voran: Auf der Maschinenhalle und der Caddyhalle wurden Fotovoltaikanlagen installiert, die den überwiegenden eigenen Strombedarf abdecken. Aktuell wird in einer Testphase mit autonomen Mährobotern geprüft, wie man durch die Einsparung von Treibstoff den Golfclub weiter zukunftsfähig machen kann.

Der Golfclub Schwäbisch Hall sieht sein Gelände nicht nur als bloßes Sportareal. Vor Kurzem wurde er für sein „ganzheitliches Konzept“ mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Dazu gehören Blühwiesen, Trockenmauern, Bienenhotels, ein Storchennest oder naturbelassene Hecken. Auch beim Rundgang im Rahmen der Zertifizierung waren die Maßnahmen sichtbar. „Die Umsetzungen waren deutlich besser als erwartet“, lobte Johannes Enssle, Landesvorsitzender des Naturschutzbunds (NABU) Baden-Württemberg. Gemeinsam mit NABU-Referent Martin Klatt verschaffte er sich vor Ort ein Bild.

Die Bronze-Zertifizierung soll für den 1987 gegründeten Golfclub nur der Anfang sein. Als Nächstes will man Silber erreichen – mit Bestellung einer golfspezifischen Fachkraft für Arbeitssicherheit, weiteren Kooperationen, Projekten und Bildungsinitiativen.

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