Kommt die Reform der Reform?

Pflegereform Während der Göppinger CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Färber erste Vorschläge aus Berlin befürwortet, kommt von den Kassen Kritik.

In Berlin ist die Debatte um eine Reform in der Pflege entbrannt. Der Bundestagsabgeordnete des Landkreises Göppingen Hermann Färber ist über die aktuelle Diskussion wenig überrascht. „Die Regierungskoalitionen haben sich im Koalitionsvertrag auf eine Reform der Pflege verständigt, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen“, sagt der CDU-Politiker. Das werde nun aktiv angegangen. Dabei sei eine Mischung aus kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen geplant. Ziel der Reform sei es unter anderem, die nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung zu sichern und die ambulante sowie häusliche Pflege zu stärken.

Die Grundlagen für diese Reform erarbeite derzeit eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf Ministerebene, unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände. Das Gesundheitsministerium gab in der vergangenen Woche in einem ersten Zwischenbericht bekannt, dass die Pflegegrade weiterhin bestehen bleiben. Es dementierte damit Meldungen, dass eine Abschaffung des Pflegegrads 1 geplant sei. „Die Diskussion um die Abschaffung des Pflegegrads 1 geht auf eine Falschmeldung der Medien zurück. Tatsache ist, dass die Abschaffung des Pflegegrads 1 in der Koalition nicht konkret zur Debatte steht“, betont Färber. Wohl aber eine Reform, die auch beim Pflegegrad 1 ansetzt.

Über 15.000 Pflegebedürftige

„Dieser zielt aktuell darauf ab, die Selbstständigkeit im Alltag der Betroffenen möglichst lange zu erhalten und eine frühzeitige Unterstützung und damit auch eine häusliche und ambulante Versorgung zu ermöglichen“, betont Clarissa Weber, Pressesprecherin vom Landratsamt Göppingen, das auch den Pflegestützpunkt im Kreis betreibt. Insgesamt 15.560 pflegebedürftige Menschen gebe es im Kreis Göppingen. Davon seien 566 Personen, die ausschließlich Unterstützungsangebote im Alltag nutzen, in den Pflegegrad 1 eingestuft. Zentral sei dabei der monatliche Entlastungsbetrag in Höhe von 131 Euro. „Dieser kann derzeit für anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag eingesetzt werden, etwa für haushaltsnahe Dienstleistungen, stundenweise Betreuung zu Hause oder Betreuungsgruppen – beispielsweise für Menschen mit Demenz“ so Weber.

An dieser Stelle setze ein Teil der geplanten Neuausrichtung an. So solle der Pflegegrad 1 bleiben, sich aber stärker auf Prävention ausrichten. „Bisher konnte der sogenannte Entlastungsbetrag beispielsweise zur Bezahlung einer Putzkraft eingesetzt werden. Wir wollen künftig pflegebedürftige Menschen noch früher im Pflegeverlauf erreichen und rechtzeitig präventiv-pflegerische Maßnahmen anstoßen“, erklärt Färber. Damit erreiche man, dass ältere und kranke Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Die entscheidende Frage dabei sei, wie mit den hinterlegten Leistungen die beabsichtigten Ziele erreicht werden.

Erst vor acht Jahren gab es in Deutschland eine groß angelegte Pflegereform. Seitdem werden Pflegebedarfe laut dem Landratsamt Göppingen nicht mehr nach dem Zeitaufwand der Pflege, sondern nach dem Grad der Selbstständigkeit und den noch vorhandenen Fähigkeiten beurteilt. Die Begutachtung erfolge anhand von sechs Lebensbereichen, die unterschiedlich gewichtet werden. Dazu zählen unter anderem die Mobilität, die kognitive und kommunikative Fähigkeiten oder auch die Verhaltensweisen und psychische Problemlagen.

„Mit dem neuen System werden insbesondere Menschen mit Demenz oder psychischen Erkrankungen besser erfasst, da nicht mehr nur körperliche Einschränkungen im Mittelpunkt stehen, sondern die gesamte Alltagskompetenz eines Menschen“, erklärt Weber. Grundsätzlich sei festzuhalten, dass es angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Pflegekosten eine sachliche und ehrliche Diskussion darüber brauche, wie die Pflege in Deutschland langfristig finanziell und personell gesichert werden kann. Die häusliche und ambulante Versorgung spiele dabei laut Weber eine zentrale Rolle.

AOK übt Kritik an der Regierung

Scharfe Kritik zu den in den vergangenen Wochen widersprüchlichen Meldungen aus Berlin kommt von den bei den Krankenkassen angesiedelten Pflegekassen. „Statt Pflegebedürftige und pflegende Angehörige immer wieder mit unausgegorenen Einzelvorschlägen zu verunsichern, müssen die Bundesregierung und die Bund-Länder-Arbeitsgruppe nun endlich ihren Job machen“, fordert die Geschäftsführerin der AOK Neckar-Fils Heike Kallfass. Man brauche eine umfassende Strukturreform in der Pflege statt Kürzungsorgien. Das Leistungsrecht in der Pflege müsse so schnell wie möglich vereinfacht, flexibler gemacht und an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen ausgerichtet werden.

„Das Handwerk wird es immer geben“

Berufe Beim „Hand-Fest“ im Berufsschulzentrum Göppingen haben sich das Handwerk und die Schulen präsentiert – mit vielen Einblicken in moderne Ausbildungsarbeit und die Leistungsfähigkeit der Gewerke.

Das Experiment ist geglückt“, sind sich Kreishandwerksmeister Jürgen Schmid und der Schulleiter der Gewerblichen Schule, Jürgen Wittlinger, schon am Morgen vor der Veranstaltung bei der offiziellen Eröffnung einig. Dass sich das Handwerk mit seinen Innungen und Partnern sowie die Schulen am Berufsschulzentrum in Göppingen bei einem Tag der offenen Tür beim „Hand-Fest“ als gemeinsame Gastgeber präsentieren, unterstreiche die gute Zusammenarbeit. Und auch am Ende der Veranstaltung sind beide vom Erfolg begeistert: „Ich bin überwältigt, wie groß das Engagement der Innungen und der Betriebe ist und was hier alles auf die Beine gestellt wurde“, sagt Jürgen Schmid. Jürgen Wittlinger ergänzt: „Es war sehr schön zu sehen, was das Kollegium für diesen Tag alles vorbereitet hatte und welche Freude alle hatten, ihre Arbeit und unsere Schule zu präsentieren.“

Was geboten wurde, war eine Menge: Schauschmieden in einer der größten Schulschmieden in Deutschland. Wer wollte, konnte auch selbst das glühend heiße Metall mit Hammer und Amboss bearbeiten. Von dieser traditionellen Art des Metallhandwerks waren es nur ein paar Meter bis zu den hochmodernen Bearbeitungsmaschinen, die für die Metallberufe in der Schule zur Verfügung stehen.

Auch die Elektro-Innung zeigte gemeinsam mit den Fachlehrern an der Schule, wie moderne Ausbildungsarbeit aussieht. Und unter dem Motto „Von 0 auf 800 Volt“ erklärten zudem die Lehrer der Kfz-Werkstatt gemeinsam mit der Kfz-Innung, wie hier junge Leute ganz praktisch unterrichtet werden. In einem Rennsimulator konnte man hier auch virtuell losflitzen.

Hürden aus dem Weg räumen

Virtuell ging es auch an zahlreichen Ständen auf dem ganzen Gelände zu: Mit 3D-Brillen zeigten die verschiedenen Gewerke, wie der Arbeitsalltag aussieht. Überall gab es aber auch etwas zum Mitmachen und Entdecken – ob bei den Schreinern, wo Vogelhäuser gebaut wurden, bei den Stuckateuren, wo Gips gegossen wurde oder bei der Sanitär-Innung, wo Regenmacher gebastelt wurden – das Handwerk zeigte seine Vielfalt und begeisterte alle Generationen.

„Der Motor ist ausgegangen“, sagt Landesministerin Nicole Razavi (CDU), zuständig für Landesentwicklung und Wohnen, und macht keinen Hehl aus der derzeit wirtschaftlich schwierigen Situation im Land. „Das trifft am Ende auch das Handwerk“, wenn Investitionen zurückgehalten werden. Es sei an der Politik, diesen Motor wieder zum Laufen zu bringen. Es gelte, Hürden aus dem Weg zu räumen. „Wenn die Vorgaben und Reglementierungen bei Bauvorhaben zu hoch sind, dann baut niemand“, ist sie sich sicher. Darum gelte es, die Landesbauordnung entsprechend zu verschlanken, erste Schritte habe sie bereits gemacht. Auch beim Thema Fachkräftemangel versuche die Landespolitik, Fördermöglichkeiten auf den Weg zu bringen oder auszubauen, dass das Handwerk für Fachkräfte attraktiver wird.

Dass das Handwerk viel zu bieten hat und eigentlich sehr attraktiv ist, zeigt sich auf dem ganzen Areal des Berufsschulzentrums an den Ständen der Innungen und Handwerkspartner – und in den Werkstätten und Laboren der Gewerblichen Schule ohnehin. Landrat Markus Möller betonte bei seiner Rede vor den Ehrengästen, dass bei allen Sparzwängen, die der Kreispolitik auferlegt werden, die Bildung weiterhin eine der obersten Prioritäten hat. Er erinnert daran, dass der Landkreis in den vergangenen Jahren in eine hochwertige Ausstattung der Berufsschulen investiert hat, in Geislingen gar einen Neubau geschaffen hat und die Gastro-Berufsschule in Bad Überkingen ebenfalls neu ausgestattet wurde. Er versicherte: „Wir wollen das so weiter machen.“

„KI ist nicht alles“

Dass der Landkreis Göppingen tatsächlich viel investiert hat um „State of the Art“ zu sein, wie es der Landrat bezeichnet, kann man beim „Hand-Fest“ live sehen, es war ein Tag der offenen Tür, der seinen Namen alle Ehre machte und einen Einblick gab, wie modern die Ausbildung heute ist und dass auch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) längst in den Lehrplänen verankert ist. Doch „KI ist nicht alles“, sagt Göppingens Oberbürgermeister Alex Maier in seinem Grußwort. Auch wenn er mit dem neu geschaffenen KI-Zentrum „HIVE“ in der Stadt große Chancen sieht und als ausgewiesener KI-Fan gilt, weiß auch er: „Ohne das Handwerk geht es nicht“, denn jemand müsse das Haus bauen, in dem verwaltet und gemanagt wird. Er ist sich darum sicher: „Das Handwerk wird es immer geben.“

Gänsehaut bei Paukenschlag und Engelsgesang

Konzert Der Musikverein Deggingen und der Kirchenchor der Heilig Kreuz Kirche vereinten sich am Samstag erstmals – und boten Musik vom Feinsten.

Der Musikverein Deggingen, mit seinem Blasmusikorchester, und die Sänger des Kirchenchors der Heilig Kreuz Kirche konzertierten am vergangenen Samstagabend erstmals gemeinsam.

Melanie Wagner, Vorstand vom Kirchenchor, begrüßte die zahlreich anwesenden Gäste in der Heilig Kreuz Kirche herzlich. Sie lud sie ein, das Programm zu genießen. In Form eines Musikprojektes wollten die Musiker Chor und Kapelle gemeinsam erklingen lassen. Hierfür wurde entsprechend geprobt – jeder für sich und dann gemeinsam. „Das ist eine Herausforderung für uns“, befanden beide Vorstände, Melanie Wagner vom Kirchenchor und Eckehard Schmid vom Musikverein, schon vor Wochen, bei der ersten gemeinsamen Probe. Dabei ging es darum, die vierzig Sänger im Hintergrund des Orchesters, im Chorraum stehend, stimmlich über zahlreiche mächtige Instrumente hinaussingen zu lassen.

Am Tag der Umsetzung griff alles ineinander: Die Technik half mit Mikrofonen für die Sänger, ein professioneller Beschaller sorgte für den idealen Ton. Podeste für die hinteren Reihen der Sänger aus dem Kirchenchor taten ihr Übriges. Durch die angebrachte Lichttechnik wurde die Kirche optisch schön in Szene gesetzt. Die Blechbläser zeigten sich kraftvoll, wie nicht anders zu erwarten. Die Vereinstrachten des Blasmusikorchesters ergaben eine traditionelle Optik in diesen Reihen.

Musikalischer Genuss

Vom ersten Ton des musikalischen Gemeinschaftskonzerts an war musikalischer Genuss geboten. Heiter, energisch und schwungvoll eröffnete der Musikverein Deggingen mit einem Konzertmarsch den Abend. Der Kirchenchor behielt zunächst seinen angestammten Platz und präsentierte sich gesanglich von der Empore herab. Geradezu himmlische Klänge kamen vom Kirchenchor beim „Gloria“ aus der „Missa Festiva“. Die Orgel, gespielt von Simon Fröstl, unterstrich den Gesang virtuos, nicht nur an dieser Stelle. Der gesungene Psalm 23 wurde getragen, gefühlvoll interpretiert. Der Kirchenchor offerierte dem Publikum in den Kirchenbänken ein gesungenes Gebet. Festlich, zu Herzen gehend, folgte das „Sanctus“.

Ein weiteres Highlight gelang mit „Laudate dominum“. Miriam Wagner sang das Stück von Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit dem Kirchenchor und ließ im Solo einen zauberhaften Sopran erklingen. Applaus gab es vom begeisterten Publikum. Die neun Männer des Kirchenchors präsentierten sich am Abend als eigenes Männer-Gesangsensemble. Schöne Stimmen wurden angeleitet von Dirigent Simon Fröstl. Mit „Schöne Nacht“ wurde ein berührender Titel ausgewählt und gerade so zu Gehör gebracht. Jedes Ensemble, Musikverein und Kirchenchor, präsentierte sich zunächst allein, jeweils im eigenen Genre, bevor dann die musikalische Fusion hörbar wurde. Die zuvor oft thematisierte „Herausforderung“ gelang. „Stimme über Blasmusik“ gelang ebenso. Chor und Kapelle vereinten Gesang und Paukenschläge, während die Klarinetten zeitweise die musikalische Szenerie umtanzten. So gehört bei „Von guten Mächten“. Gospelmomente mit Sister Act-Charakter gab es bei „Oh happy day“. Das Publikum klatschte begeistert im Rhythmus und tat dies später bei der Zugabe, beim gleichen Titel, gerne erneut.

Der musikalische Höhepunkt des Abends zeigte sich beim Titel „Highland Cathedral“. Ein Querflöten-Solo von Bianca Frank führte im Intro klanglich nach Irland. Das bekannte Landschaftsbild wurde für den Zuhörer sichtbar. Eckehard Schmid begab sich mit seiner A-Klarinette auf die Kirchenkanzel und entlockte seinem Instrument Töne, die einem Dudelsack ähnelten.

Begeisterung im Publikum

Beide Ensembles haben im Jahreslauf ihr Publikum und ihre eigenen musikalischen Auftritte. Auch wenn sich die Blaskapelle vorwiegend weltlicher und unterhaltsamer Musik widmet und der Kirchenchor sich, wie es der Name sagt, musikalisch hingegen im Bereich der Kirchenmusik aufhält, fusionierten die beiden Musikgruppen am Samstag hervorragend.

„Ich finde es toll, dass die beiden Ensembles zusammengefunden haben, für so ein Konzert“, hieß es mehrfach aus dem Publikum. Die Gelegenheit zum freudigen Austausch im Kirchenraum wurde am Konzertende gerne genutzt. Lob und Begeisterung wurden zahlreich, laut und gleich an die Musiker und Sänger weitergegeben. Anerkennung gab es auch für die musikalischen Leiter Simon Fröstl, Bianka Frank und Karlheinz Maderner. „Sie haben das Beste aus ihren Musikern und Sängern herausgeholt“, war nach dem Konzert weiter der Publikumsbegeisterung zu entnehmen.

Das Gemeinschaftskonzert fand bei freiem Eintritt statt. Eckehard Schmid vom Musikverein und Melanie Wagner vom Kirchenchor baten um eine Spende, die dem örtlichen Hallenbad zugutekommen soll. Während das Singen und Klingen am Konzertabend eindeutig bei den Musikern und Sängern blieb, füllten sich die Spendenkörbchen, zur Freude der Veranstalter, eher raschelnd. Das Publikum sprach von zahlreichen Gänsehautmomenten – und dem Wunsch nach einer Wiederholung.

Aus den Vereinen

VdK Ortsverband Amstetten

Aufgrund der ungünstigen Wettervorhersage kamen alle Mitglieder und Freunde des VdK Ortsverbands Amstetten mit Regenschirmen zur Abfahrt an den Bus. Chauffeur Roland Wolfahrt steuerte die Reisegruppe zu einem Tagesausflug nach Oberschwaben. Erste Station war die Frühstückspause am Federsee bei Bad Buchau. Einige nutzten die Zeit, um über den Steg zu gehen und die Vögel und Fische am See zu beobachten.

Danach brachte der Bus die Gruppe zur „schönsten Dorfkirche der Welt“ in Steinhausen, einem Ortsteil von Bad Schussenried. Bereits bei der Anfahrt war die Wallfahrtskirche St. Peter und Paul, erbaut in den Jahren 1728 bis 1733 im Barockstil, deutlich zu erkennen, da sie aus den Häusern des 500-Seelen-Dorfes hoch herausragt. Bei einer Kirchenführung wurden die Altäre, Figuren und Bilder erklärt. Besonderheiten der Dorfkirche sind die Ohrenfenster mit Tierfiguren und 365 Engel, die in der Kirche zu sehen sind, für jeden Tag des Jahres einer.

Weiter ging die Reise nach Bad Waldsee in eine Besenwirtschaft, wo auf jedem Tisch ein reich belegtes Vesperbrett mit Wurst, Käse, Schmalz, Gemüse und essbaren Blumen aufgetischt wurde: ein Genuß für Augen, Mund und Magen. Dazu wurde süßer und ausgereifter Most aus Aroniabeeren und Äpfeln gereicht. Im Mostzügle, gefahren von der Altbäuerin der Familie Waggershauser, ging es in flotter Fahrt durch Streuobstwiesen und zwölf Hektar Aroniaplantagen. Die gesundheitlichen Vorteile der aus Amerika stammenden Aroniabeeren wurden erklärt. Viele der Ausflügler nahmen einen Vorrat für eine Aroniakur mit nach Hause.

Über Biberach, Ehingen und Blaubeuren brachte der Bus die Ausflügler zum Abendessen in eine Wirtschaft nach Berghülen. Es endete ein erlebnisreicher Tag. Übrigens: die Schirme wurden nicht gebraucht.

DAV-Sektion Geislingen

Die Gruppe Senaspo (Senioren – Natur – Sport) der DAV-Sektion Geislingen erkundete Anfang September unter der Führung von Isolde und Holger Homberg das lothringische Pays de Bitche. Auf dem Programm standen geschichtsträchtige Orte wie die Zitadelle von Bitche und die Ruine Falkenstein ebenso wie Naturhöhepunkte – von den bizarren Altschlossfelsen bis zur romantischen Cascade des Ondines. Die Wandertage schlossen an eine Tour im Dahner Felsenland an.

Bereits am Ankunftstag besichtigte die Gruppe die mächtige Zitadelle von Bitche, die im deutsch-französischen Krieg 1870/71 schwer umkämpft war. Ein multimedialer Rundgang durch die Katakomben vermittelte einen intensiven Eindruck der damaligen Ereignisse. Anschließend stand eine besondere Fahrt auf dem Programm: Mit Draisinen ging es auf einer stillgelegten Bahnstrecke durch Wälder und Schluchten. Quartier bezog die Gruppe am romantischen Étang de Hanau, wo einige nach dem heißen Tag noch ein Bad im See nahmen.

Die erste Wanderung führte von Roppeviller zu den Altschlossfelsen, einer 1,5 Kilome-ter langen Buntsandsteinformation mit bis zu 30 Meter hohen Wänden – bizarr geformt. Am nächsten Tag ging es vom Étang de Hasselfurth auf einsamen Pfaden hinauf nach Lemberg. Höhepunkt war die idyllische Cascade des Ondines, ein Wasserfall, der früher als Waschplatz diente.

Zum Abschluss bestieg die Gruppe die Burgruine Falkenstein. Trotz Regens bot die auf einem Sandsteinfelsen gelegene Anlage eindrucksvolle Einblicke in Geschichte und Natur. Auf dem Rückweg stießen die Wanderer auf Bunker der Maginot-Linie, stille Zeugnisse des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Mittagessen ging es zurück nach Geislingen. Herzlichen Dank an die Organisatoren für die abwechslungsreichen Tage, die Natur- und Kulturerlebnisse eindrucksvoll verbanden.

Die Senaspo-Gruppe der DAV-Sektion Geislingen trifft sich mittwochs zu Wanderungen, bietet im Sommer Radtouren und im Winter Skiausfahrten an. Mitmachen kann jeder, der Lust auf Bewegung in Gemeinschaft hat. Weitere Infos: www.alpenverein-geislingen.de.

Automobil Club Helfenstein

Ein unvergessliches Erlebnis erwartete vor Kurzem die Mitglieder des AC Helfenstein: Gemeinsam machten sich über 60 Vereinsmitglieder und Gäste frühmorgens auf den Weg zum legendären Hockenheimring, um das große Finale der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) live mitzuerleben.

Schon bei der Anreise herrschte beste Stimmung im Bus. Zwischen Frühstücksbrezeln und Fachsimpeleien über Lieblingsfahrer wurde schnell klar: Die Begeisterung für den Motorsport verbindet Jung und Alt im Verein gleichermaßen.

Am Hockenheimring angekommen, konnten die Teilnehmer hautnah erleben, wie die DTM-Piloten im Kampf um die letzten Meisterschaftspunkte alles gaben. Besonders der ohrenbetäubende Sound der Motoren, die blitzschnellen Boxenstopps und die packenden Überholmanöver sorgten für Gänsehautmomente. Neben dem Hauptrennen blieb auch Zeit, die Fahrerlager-Atmosphäre zu genießen. Einige Mitglieder nutzten die Gelegenheit, Autogramme zu ergattern oder Fotos mit den Rennfahrern zu machen. „Es ist beeindruckend, die Technik und Präzision aus nächster Nähe zu sehen“, schwärmte Melanie Schulz. Zum Abschluss des Tages wurde bei einem gemeinsamen Abendessen über die spannendsten Szenen des Rennens diskutiert – ein gelungener Ausklang eines ereignisreichen Ausflugs. Einigkeit herrschte am Ende: Der Vereinsausflug war ein voller Erfolg und es wird sicher nicht der letzte Besuch auf dem Hockenheimring gewesen sein.

Blaulichttag in Geislinger Fuzo

Hilfsorganisationen Am Sonntag ist in Geislingen wieder einiges geboten. Das Motto: „Blaulicht“ – und Einkaufen.

Geislingen. Die Fußgängerzone in der Oberen Stadt verwandelt sich am kommenden Sonntag, 26. Oktober, von 13 Uhr bis 18 Uhr wieder in eine wahre Blaulichtmeile, teilt der Gewerbeverein Geislinger Sterne in einer Pressemeldung mit.

Polizei und Feuerwehr sowie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), das Technische Hilfswerk (THW), Bergwacht und die Psychosoziale Notfallversorgung präsentieren sich und gewähren spannende Einblicke in ihre vielfältigen Einsatzbereiche. Gleichzeitig lädt die Sparte Handel der Geislinger Sterne zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Damit die Bürgerinnen, Bürger und Gäste einen attraktiven Tag in Geislingen erleben können, arbeiten die Spartenvorsitzenden Carola Loibl und Melanie Kastler, Koordinator Fabrizio Schönholz sowie zahlreiche Mitglieder und die beteiligten Blaulicht-Organisationen bereits seit Wochen an der Planung.

Das Ziel der Veranstaltung sei es, die Stadt noch attraktiver zu gestalten, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und das Stadtleben zu bereichern. Gleichzeitig solle der Tag die wertvolle Arbeit der Blaulicht-Organisationen in den Fokus rücken, um deren Bedeutung und Anerkennung in der Bevölkerung zu fördern.

Auch Altenstadt macht mit

Besucherinnen und Besucher dürften sich zusätzlich auf ein vielfältiges Einkaufsangebot mit besonderen Aktionen und attraktiven Herbstangeboten durch den verkaufsoffenen Sonntag freuen. Ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt unter dem Motto „Blaulicht“ sorgt für Unterhaltung. Vor dem Alten Rathaus wird es Livemusik von der Gruppe Disko-Rollator geben, zudem lädt ein Foodcourt zum Verweilen ein.

Für die jüngsten Gäste werde eine große Hüpfburg in der Fußgängerzone und eine weitere kleine Hüpfburg am Sternplatz direkt an der Bushaltestelle gegenüber vom Intersport Britzelmayer aufgebaut, heißt es in der Mitteilung. Am Sternplatz bieten die Fußballer des TV Altenstadt erneut Grillwürste und Snacks an. Hierdurch sei auch in Altenstadt wieder etwas geboten.

Für die nötige Abhilfe gegen Hunger und Durst sorgen darüber hinaus die Gastronomiebetriebe aus Geislingen und Umgebung mit ihrem kulinarischen Angebot. Laut den Veranstaltern ist an diesem Sonntag in ganz Geislingen jede Menge geboten: „Ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte!“

A8-Sperrung: Viel Verkehr auf dem Land

Albaufstieg Rund um die A8 war am vergangenen Wochenende fast keine Straße frei – das spürten die Anwohner hautnah.

Raum Geislingen. Mit welchem Gefühl die Anwohner der Städte und Gemeinden rund um die A8-Sperrzone zwischen Mühlhausen im Täle und Merklingen heute Morgen wohl aus dem Fenster geschaut haben? Erleichtert, das erste große Stau-Wochenende überstanden zu haben? Ernüchtert, dass das gleiche Spiel in ein paar Tagen erneut auf sie zukommt? Oder doch mit einer gewissen Gleichgültigkeit, weil das Ganze, wie Roland Lang, Bürgermeister und Anwohner Drackensteins, es ausdrückt, „für uns durch die vielen Unfälle und Staus auf der Autobahn schon fast alltäglich ist“? Vermutlich wird alles dabei sein. Was jedoch klar ist: Während der 56 Stunden andauernden Sperrzeit, die am Freitagabend um 21 Uhr begann und am Montagmorgen um 5 Uhr endete, dürften bei so manchem Verkehrsteilnehmer und Anwohner die Nerven blank gelegen haben.

Roland Lang versucht, die Sache beim Gespräch mit der GEISLINGER ZEITUNG am Samstagnachmittag nüchtern zu betrachten. „Es ist zwar relativ viel Verkehr, weil der Umleitungsverkehr jetzt doch großteils durch Drackenstein fährt, aber es geht“, sagt er. Lediglich die vielen LKW seien ihm ein Dorn im Auge: „Trotz der Ankündigung, dass es eine Tonnagenbeschränkung geben wird, sind heute die großen LKW durchgefahren. Das hat für massive Schwierigkeiten gesorgt.“ Ohne eine direkte, aus seiner Sicht aber kaum umsetzbare, Überwachung funktioniere eine solche Maßnahme einfach nicht. „Die halten sich hier an nichts und fahren einfach ihrem Navi oder Wissen nach.“

Natürlich sei dem Drackensteiner Schultes klar, dass die A8 eine Hauptverkehrsachse ist und man den Verkehr dann nicht komplett einstellen kann, deshalb bleibe fast nichts anderes übrig, als es über sich ergehen zu lassen. Gleichwohl ist er davon überzeugt, dass der Neubau des Albaufstiegs alternativlos ist: „Das zeigt uns dieses Wochenende und das wird uns auch das nächste Wochenende wieder zeigen. Es muss was passieren.“

Auch auf der Alb hat sich die Sperrung mit langen Autokolonnen bemerkbar gemacht. Ein Nadelöhr war wieder in Merklingen – an der dortigen Auffahrt zur A8 staute sich der Verkehr auf mehreren Hundert Metern. Zwar wurde die dortige Ampelanlage so programmiert, dass die Grünphase aus dem Dorf heraus länger als sonst ausfiel, dennoch kamen die Autofahrer nur im Schneckentempo voran. Einige wichen aus und fuhren in Richtung Scharenstetten, von dort über Tomerdingen auf die B10 und weiter zur Auffahrt Ulm-West.

Fahrgastbeirat fordert Festhalten an Klinik-Shuttle

Alb-Fils-Klinikum Das Ende des Direktservices aus dem Raum Geislingen wäre ein Tiefschlag für den ÖPNV.

Geislingen/Göppingen. Am kommenden Dienstag entscheidet der Ausschuss für Umwelt und Verkehr im Kreistag, ob der Klinik-Shuttle zum Alb-Fils-Klinikum abgeschafft wird. Laut Landratsamt und Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) ist die Direktverbindung per Online- oder Telefonbuchung aus dem Raum Geislingen zu teuer. Der Fahrgastbeirat hält in seiner Pressemitteilung weiterhin dagegen: Der Shuttle-Kleinbus im Rahmen des „VVS-Rider“-Programms gehöre zur Grundversorgung für den Mittelbereich Geislingen. Das Aus hätte weitreichende Folgen, es wäre ein Tiefschlag für den Öffentlichen Verkehr im Landkreis Göppingen.

Heiko Stobinski, Sprecher des Göppinger Fahrgastbeirats, schreibt: „Ohne Shuttle beträgt die Fahrzeit aus dem Oberen Filstal zum Alb-Fils-Klinikum mit den Öffis und mehreren Umstiegen bis zu einer Stunde und 45 Minuten. Das ist für den Weg zum Krankenhaus, das die Bürgerinnen und Bürger aus Geislingen und Umgebung schließlich mitfinanzieren, einfach zu viel.“

Besonders Menschen mit Behinderung sowie viele Seniorinnen und Senioren wären von der Erreichbarkeit des Krankenhauses im ÖPNV künftig ausgeschlossen. „Das widerspricht allen Absichten zur Inklusion. Wir werden auch prüfen, ob der gemeinsame Vorschlag von Kreisverwaltung und VVS zur Abschaffung des Shuttles gegen die UN-Behindertenkonvention verstößt“, teilt Stobinski mit. Die Kreisbehindertenbeauftragte Tina Schwenk unterstütze bereits den Erhalt des Shuttles. Außerdem sei die Geschäftsstelle der Landesbehindertenbeauftragten informiert und beobachte die Vorgänge.

Zwei-Stunden-Regel sei unsinnig

Zum Vorwurf, dass der Klinik-Shuttle angesichts der Kosten zu wenig genutzt werde, teilt der Fahrgastbeirat mit, dass der VVS und die Kreisverwaltung selbst dazu betragen. So sei vor allem die Zwei-Stunden-Regel unsinnig: Man muss mindestens zwei Stunden abwarten, bevor man am Alb-Fils-Klinikum wieder mit dem Shuttle in den Mittelbereich Geislingen zurückfahren kann. Das sei in vielen Fällen realitätsfern. Zudem mangele es an der Bekanntheit des Shuttles, das Marketing habe dem Fahrgastbeirat zufolge durchaus noch Luft nach oben.

Für den Sprecher des Fahrgastbeirats stellt sich auch die Frage, wie man ohne Shuttle medizinisches Personal für die neue Kreisklinik rekrutieren möchte. „Pflegekräfte und Ärzte kommen häufig aus Groß- und Universitätsstädten und sind an ein gutes Öffi-Angebot gewöhnt. Will man Bewerbern tatsächlich mitteilen, dass sie von vielen Orten des Landkreises zum künftigen Arbeitsplatz halbe Ewigkeiten mit Bussen und Bahnen unterwegs sind?“ Letzteres sei auch nur dann möglich, wenn es zur Früh- und Nachtschicht reguläre Verbindungen gäbe, schränkt Stobinski weiter ein. Er verweist darauf, dass der ÖPNV ein wichtiger Standortfaktor ist. Die von der Kreisverwaltung in die Ausschussvorlage aufgenommene Argumentation, dass durch die Kombination von Filstalbahn und Klinik-Linie 902 aus dem Raum Geislingen „alternativ attraktive Verbindungen hergestellt werden“, sei für den Sprecher des Fahrgastbeirats ein schlechter Scherz. „Weil genau das nicht funktioniert, wurde der Klinik-Shuttle überhaupt erst eingeführt. Der Citybus der Linie 902 vom Göppinger ZOB zum Alb-Fils-Klinikum ist nach derzeitigem Stand nicht einmal in der Lage, in der Hauptverkehrszeit die Mitnahme aller Fahrgäste zu garantieren.“ Wer zur Klinik unterwegs sei, habe an anderes zu denken als an die Frage, ob man überhaupt ankomme. Die Empfehlung des Fahrgastbeirats an die Ausschussmitglieder ist, am Klinik-Shuttle festzuhalten.

Geislingen teilt Stelle wieder auf

Stadtverwaltung Die Bereiche Integration und Geschäftsstelle des Jugendgemeinderats werden wieder aufgeteilt.

Geislingen. Fünf unterschiedliche Personen waren in den vergangenen fünf Jahren in der Stadtverwaltung als Integrationsbeauftragter und Zuständiger für die Geschäftsstelle des Jugendgemeinderats tätig. Keiner der Mitarbeiter blieb lange auf der sogenannten Kombi-Stelle, im Juni 2025 wurde sie erfolglos neu ausgeschrieben.

Deshalb hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die beiden Aufgabenbereiche wieder in zwei 50-Prozent-Stellen zu aufzuteilen. Als die beiden Stellen 2020 fusioniert wurden, hatten Stadträte und Verwaltung eine gute Erreichbarkeit und eine Vernetzung der beiden Aufgabenbereiche erhofft, heißt es in der Beratungsvorlage. Durch die hohe Fluktuation sei aber jeweils eine Lücke entstanden, die sich ungünstig auf beide Arbeitsfelder ausgewirkt habe. Jeder Wechsel bedeute zudem, dass teils Wissen verloren gehe und eine erneute Einarbeitung, um die sich das Team der Verwaltung kümmern müsse.

Unterschiedliche Zielgruppen

Bei den jüngsten Bewerbungsgesprächen sei zudem deutlich geworden, dass die Kandidaten jeweils eine Vorliebe für einen Bereich hätten. Es sei schwer, eine Person zu finden, die für beide Aufgaben geeignet sei – auch wegen der unterschiedlichen Zielgruppen. Zudem hätten sich bei der Kombi-Stelle keine Synergieeffekte ergeben: Die Arbeit der Geschäftsstelle benötige primär eine Vernetzung mit dem Stadtjugendreferat. Dort soll sie in Zukunft auch angesiedelt werden.

Die Stelle des Integrationsbeauftragten habe für Geislingen „eine hohe und wichtige Bedeutung“, betont die Verwaltung in der Beratungsvorlage: Die Fünftälerstadt habe mit knapp 33 Prozent den höchsten Ausländeranteil in Baden-Württemberg und einen Migrantenanteil von etwa 60 Prozent. Deshalb werden die 25 Prozent Stellenanteil, die bisher befristet sind, jetzt entfristet. So soll erreicht werden, dass mehr Kontinuität in die Besetzung kommt. Die beiden 50-Prozent-Stellen sollen nun „rasch ausgeschrieben und mit geeigneten Personen nachhaltig besetzt werden“.

Über Schilf zu sauberem Wasser

Umwelt Eine Pflanzenkläranlage soll verhindern, dass in Böhmenkirch ungeklärtes Abwasser im Karst versickert.

Böhmenkirch. Das Thema Abwasser hält Gemeinderat und Verwaltung in Böhmenkirch nicht erst seit dem Gestank in der Baierstraße in Atem: Auch die alte Kläranlage im Hauptort beschäftigt die Verantwortlichen – und das schon seit einiger Zeit.

Hintergrund: Mit der Inbetriebnahme der Sammelkläranlage im Roggental wurde die Kläranlage im Benzenhauser Teich zu einem großen Rückhaltebereich umfunktioniert. Dort wird das Abwasser aus Böhmenkirch und den Heidhöfen zunächst gesammelt und anschließend ins Roggental gepumpt. Nachteil dieser Lösung: Bei Starkregen laufen die drei Becken über und das Abwasser versickert ungeklärt im Untergrund. Das Landratsamt in Göppingen will das nicht weiter dulden, auch weil für den Karst auf der Alb strengere Umweltauflagen gelten. Um die wasserrechtliche Genehmigung für den weiteren Betrieb zu behalten, werden die Becken im Benzenhauser Teich nun um eine Pflanzenkläranlage hinter den Rückhaltebecken ergänzt.

In Böhmenkirch hat man sich in Absprache mit dem Umweltamt für einen sogenannten Schilfbeetfilter entschieden. Schilf und die Mikroorganismen, die in dessen Wurzelwerk leben, können Schmutzwasser filtern und so weit reinigen, dass sie die Leistung von herkömmlichen Sandfiltern erreichen, zuweilen sogar übertreffen. Nachteil: Pflanzenkläranlagen brauchen Platz. Den schafft man nun auf der Alb. Direkt unterhalb der alten Kläranlage befand sich ein kleines Wäldchen, das vom Borkenkäfer aufgefressen wurde. Die vor nicht allzu langer Zeit aufgeforstete Fläche muss jetzt zwar wieder gerodet werden, bei der Gemeinde hält man den Verlust angesichts der künftigen Vorteile aber für vertretbar.

1,2 Millionen Euro anberaumt

Uwe Straub vom Ingenieurbüro VTG in Donzdorf hat das Bio-Projekt bei der Einwohnerversammlung jetzt vorgestellt. Straub rechnet für den 675 Quadratmeter großen Schilfbeetfilter und einem Speichervolumen von 860 Kubikmetern mit Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro, Bürgermeister Matthias Nägele hofft auf eine Förderung in Höhe von 40 Prozent vom Land. Läuft alles nach Plan, soll der Bau bereits im Sommer starten. Der Schilfbeetfilter wird indessen nicht die letzte Aktion der Gemeinde im Abwasserbereich sein: Auch bei der Sammelkläranlage im Roggental wird derzeit die wasserrechtliche Genehmigung überprüft. Hier zeichnet sich ebenfalls Handlungsbedarf ab. Im Roggental fließt das gereinigte Abwasser in die Eyb: „Doch die besteht im Sommer meist nur aus Abwasser“, warnte Ingenieur Straub bei der Einwohnerversammlung.

Kurz notiert

Schnelle Hilfe

Polizei:

Telefon 110

Notfallrettung/Feuerwehr:

Telefon 112

Krankentransport:

Telefon 19 222

Vergiftungs-Informations-Zentrale

(am Uniklinikum Freiburg):

Telefon (0761) 1 92 40

Gasversorgung:

Telefon (0800) 6 10 17 67

Telekom:

Telefon (0800) 3 30 10 00

Vodafone:

Telefon (0800) 1 72 12 12

Apotheken

Bad-Apotheke, Otto-Neidhart-Platz 2, Bad Überkingen, Telefon (07331) 6 48 48

Zahnarzt

Notdienst: Telefon (01801) 116 116

Augenarzt

Notdienst: 116 117

Tierarzt

Notdienst: Telefon (01805) 84 37 36 (kostenpflichtig)

Beratungsstellen

Tagesmütter Göppingen

Telefon (07161) 96 33 10

AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 12

Schwangere, Schwangerschaftskonflikte

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 11 oder 2 02 53 14

Aufnahmehaus für alleinstehende Wohnungslose

Haus Linde, Telefon (07161) 9 65 90 60

Bürgerschaftliches Engagement

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 20

Kreisbehindertenbeauftragte

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 27

Kreisschuldnerberatung

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 31

Pflegestützpunkt

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 23 oder 2 02 40 24

Frauen- und Kinderhilfe Göppingen

Telefon (07161) 7 27 69

Kinderschutzzentrum Göppingen

Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern bei Misshandlung und sexuellem Missbrauch

Telefon (07161) 96 94 94

Pro Familia

Telefon (07161) 50 44 60

Psychologisches Beratungszentrum Landkreis Göppingen für Eltern, Kinder, Jugendliche, Ehe-, Familien- und Lebensfragen

Telefon (07161) 2 02 43 71

Schulpsychologische Beratungsstelle Göppingen

Staatliches Schulamt, Telefon (07161) 63 15 85

Psychologische Beratungsstelle Familien- und Lebensberatung Geislingen

Caritas, Telefon (07331) 30 55 90

Psychologische Beratungsstelle Geislingen

Diakonie, Telefon (07331) 4 14 89

Tagestreff Lichtblick Geislingen

Telefon (07331) 44 12 89

Geislingen

Schneelaufverein Geislingen

Die Skihütte in Weiler ist am Mittwoch, 22. Oktober, ab 14 Uhr geöffnet. Das Bewirtungsteam freut sich auf zahlreiche Besucher.

Persönliches

Geburtstage

Geislingen: Heidemarie Faber, 80 Jahre

Böhmenkirch: Angelika Küchle, St. Vitus-Straße, Treffelhausen, 80 Jahre

Herzlichen Glückwunsch!

Die Suppe gemeinsam auslöffeln

Soziales Bei der „Langen Tafel gegen Altersarmut“ in Göppingen bezogen Politiker und Sozialexperten Stellung.

Göppingen. Die „Lange Tafel“ auf dem Göppinger Marktplatz zog am Samstagmittag die Aufmerksamkeit der Einkaufsbummler an. Dieses außergewöhnliche Bild im Herzen der Stadt ließ so manchen innehalten und interessiert nach dem Grund der einladenden, herbstlich dekorierten Tafel fragen.

Mit dem Motto „Jetzt löffeln wir die Suppe aus“ nahmen die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), die Betriebsseelsorge und das Netzwerk Arbeitswelt den „Welttag für menschenwürdige Arbeit“ 2025 als Anlass, interessierte und vor allem betroffene Menschen zum Mittagessen mit Kaffee und Kuchen einzuladen.

Forderung nach mehr Solidarität

So mancher Passant nahm diese Einladung an, setzte sich spontan an die „Lange Tafel“ und ließ sich die köstliche Maultaschensuppe oder Kaffee und Kuchen schmecken. Nebenbei konnte man anhand von Vorträgen den Hintergrund und die Intention der Veranstaltung erfahren. Die Begrüßung nahm Ákos Csernai-Weimer, der Regionalsekretär der KAB, vor. Er betonte: „Die Altersarmut ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Sie dürfte aber nicht sein, weshalb wir mehr Solidarität fordern und alle jetzt die Suppe auslöffeln müssen.“

Der Stadtdiakon Norbert Köngeter unterlegte die Armutssituation anhand von konkreten Zahlen. Er zeigte auf, dass in Baden-Württemberg 14,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ein geringeres Einkommen als 1381 Euro haben und damit armutsgefährdet sind. „Deshalb vernetzen wir uns und wollen das Armutsproblem in die Öffentlichkeit bringen, mit dem Ziel, dass Menschen in Würde alt werden können.“ Der Sprecher der Landesarmutskonferenz in Baden-Württemberg, Roland Saurer, erklärte: „Armut bedroht uns alle, sie gefährdet die gesamte Gesellschaft. Gerade die Rentenpolitik ist für die Bevölkerung eine Katastrophe.“

Botschaft in die Gesellschaft

Der Göppinger Oberbürgermeister Alex Maier sagte: „Für mich ist es wichtig, dass man immer wieder auf das Armutsproblem hinweist und ein öffentliches Zeichen setzt, wie heute auf dem Marktplatz, denn wir leben in einem reichen Land und da ist es wichtig, wie der Reichtum verteilt wird.“

Auch die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi,  war auf den Marktplatz gekommen. Sie meinte: „Ich finde, dass die KAB mit der Langen Tafel eine tolle Botschaft in die Gesellschaft bringt.“ Auch Daniel Kohl, der Bürgermeister von Gammelshausen, zeigte sich von der Aktion überzeugt und unterstützte die Initiatoren mit seinem Serviertalent. Nachdem er seine köstliche Suppe „ausgelöffelt“ hatte, lobte Bernd Kiemel, einer der Gäste an der Tafel: „Ich finde diese Veranstaltung gerade in der heutigen Zeit, in der Menschen immer häufiger gegen- statt miteinander arbeiten, einfach großartig.“ Dieter Kassner

Was ist los am Montag?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Seminarhaus Spurenwechsel GmbH, Badstr. 48: Dauerausstellung: Henning Hauke – „Chronotopos“ – Eine Reise zwischen Kunst und Gesellschaftsanalyse, Besichtigung nach Absprache möglich: Tel. (07164) 149990 und 0151-19773749

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Bad Überkingen

Rathaus: 8-12 Uhr „Prominente – Prominente“ – Burkhart Tümmers & Peter Konold

Donzdorf

Schloss: Roter Saal: 8-12.30, 14-16 Uhr Uwe Küstner – „Über Wunden“

Ebersbach an der Fils

Rathaus: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Göppingen

Barbarossa-Buchhandlung, Marstallstr. 3: 9-18 Uhr Kunstausstellung Aster Mehari

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 9-21 Uhr „Von der Idee zur Wirklichkeit – Ein künstlerischer Dialog“ – Werke von Michael Ferk

Schwäbisch Gmünd

Generationentreff Spitalmühle: Galerie in der Spitalmühle: 10-17 Uhr Maren Reuter – Zwischen den Welten

Museum und Galerie im Prediger: Wish you were queer. Un-Sichtbarkeit von LSBTI* in Kunst und Geschichte

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 8-12, 14-16 Uhr Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“, Mi 16-18 Uhr Führung nur nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Uhr Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Uhr Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13, 14-17 Uhr Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Uhr Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Uhr Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

Museum Brot und Kunst, Salzstadelgasse 10: 10-15 Uhr Delikatessen. Zwischen Kunst und Küche

Stadthaus, Münsterplatz 50: 10-18 Uhr Demokratie auslösen: Sicherheit Fotowettbewerb für junge Menschen; 10-18 Uhr Nikita Teryoshin – Nothing Personal. The Back Office of War 2016 – heute; 10-18 Uhr Radio Garden, Installation im Eingangsbereich, interaktive Weltkarte, die ermöglicht in Radiosendungen überall auf der Welt hinein zu hören; 9.30-18 Uhr Unterirdisch!, Was unter dem Münsterplatz verborgen lag, Dauerausstellung

BÜHNE

Stuttgart

Altes Schauspielhaus: 19 Uhr Blind, von Lot Vekemans

Schauspielhaus, Oberer Schlossgarten 6: 19.30 Uhr Die Welt im Rücken, von Thomas Melle

Ulm

Roxy, Schillerstraße 1/12: 20 Uhr Alice* Fucking around the Rabbit Hole, DramaLamaDingDong Kollektiv; 20 Uhr ROXY singt! Aus voller Kehle für die Seele (ausverkauft!), (ausverkauft!)

MUSIK

Reutlingen

Stadthalle, Manfred-Oechsle-Platz 1: 20 Uhr Württembergische Philharmonie Reutlingen und Lionel Martin (Violoncello), Werke von Bacewicz, Schumann und Brahms

Stuttgart

Liederhalle, Berliner Platz 1 -3: Beethoven-Saal: 20 Uhr Sinfoniekonzert: Träume und Leidenschaft

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: Amrum 17.15, 20 Uhr; Das Kanu des Manitu 19 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 16.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.45 Uhr; Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes 16.30, 19.30 Uhr; Momo 19 Uhr

FÜHRUNG

Tübingen

Treffpunkt Touristinfo, Neckarbrücke: 14.30 Uhr öffentliche Altstadtführung

Ulm

Bundesfestung Ulm: aktuelle Informationen zu den Führungen unter: www.festung-ulm.de

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Uhr Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

KINDER, JUGENDLICHE

Ebersbach an der Fils

Bücher tun Gutes e.V. – Laden im Bahnhof, Bahnhofsallee: 16.30 Uhr Bilderbuchkino – „Ebersbach liest vor...“ – Frederickwochen 2025

Reutlingen

Theater Reutlingen Die Tonne, Jahnstraße 6: 10-11 Uhr Fuchs der Geiger, für Kinder ab 4 bis 8 Jahren

Tonnekeller im Spitalhof, Wilhelmstraße 71: 10 Uhr Fuchs, der Geiger, mit dem Theater Patati-Patata, ab 4 J.

VORTRAG, DISKUSSION

Göppingen

Rathaus, Hauptstr. 1: Atrium: 19 Uhr Informationsveranstaltung „Entwicklung des Stauferparks“

Reutlingen

Lebenswert, Paul-Pfizer-Straße 9: 18.30 Uhr FVNF = freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit, mit Dr. Barbara Dürr

Schwäbisch Gmünd

Gmünder Volkshochschule VHS, Münsterplatz 15: 19 Uhr Starb also kecklich und mannlich, Rahmenprogramm zu ‚Wish You Were Queer‘, Ref.: Dr. Niklas Konzen

SENIOREN

Eislingen/Fils

Kath. Gemeindezentrum St. Markus, Bauschengasse 3: 1. OG, großer Raum: 15-16 Uhr Demenz-Netzwerk: Bewegungstreff – Sturzprophylaxe und Entspannungstraining, mit Physiotherapeut Alois Maier, Infos: Heide Daiss, Tel. (07161) 804-237 oder Christina Szalontay, Tel. (07161) 804-236

Treff im Löwen, Bahnhofstr. 9: 10.30-11.30 Uhr Demenz-Netzwerk: Bewegung mit Musik im Sitzen, mit Renate Wolf, Infos: Tel. (07161) 804-236 oder -237

TREFFS

Neu-Ulm

Familienzentrum Neu-Ulm, Kasernstraße 54: 10-11.30 Uhr Babycafé; 14-16 Uhr Offener Nähtreff

Gemeindehaus St. Albert, Goethestraße 5: 18.30-20 Uhr Treffen, Tel. 0151-21 39 79 64

Ulm

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 16-19 Uhr Asylcafé mit Bewerbungscafé, Austausch und Hilfe für Geflüchtete

Medienschmiede, Rabengasse 7: 18-20 Uhr Offenes Atelier; 15 Uhr Tea-Time-Montag

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm, Vestgasse 1: 15-15 Uhr Kleine Buchentdecker*innen, Treff für Kinder von 1,5 bis 3 Jahren mit Begleitperson; Anmeldung Tel. (0731) 161-4161 oder kinderbibliothek@ulm.de

Treff Stadt- und Kinderbibliothek Ulm, Vestgasse 1: 18-19.30 Uhr KI Walk

SONSTIGES

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: Club Orange: 19 Uhr Darstellung des Nationalsozialismus im Film: Die frühen Darstellungen, Vortrag und Gespräch Christiane König

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