Mit Rückenwind nach Wetzlar

Handball-Bundesliga Beim Sieg über den Bergischen HC tankte Frisch Auf Selbstvertrauen für die Partie an diesem Donnerstag bei den Mittelhessen.

Es war neben dem Ergebnis die beste Nachricht für die Handballer von Frisch Auf Göppingen beim jüngsten Heimspiel gegen den Aufsteiger Bergischer HC: Rückraumspieler Martin Hanne hat sich nach seiner Hand-Operation zurückgemeldet und bestritt in der ersten Hälfte seine ersten sieben Minuten im neuen, grün-weißen Dress. „Ich freue mich ungemein auf ihn“, sagte Trainer Ben Matschke über seinen Neuzugang, der im ersten Ligaspiel Ende August bei Aufsteiger GWD Minden (28:28) zwar auf dem Spielberichtsbogen stand, aber nicht zum Einsatz kam. „Natürlich ist er noch nicht hundertprozentig fit, kann er ja auch gar nicht sein“, erklärte Matschke, „vor dem Spiel gegen den Bergischen HC hatte er erst eine Trainingseinheit gemacht.“

Auch im Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar an diesem Donnerstag um 19 Uhr wird der 24-Jährige, der von Bundesliga-Konkurrent TSV Hannover-Burgdorf an die Fils gewechselt ist, nur dosiert auf dem Parkett zu sehen sein. „Er wird eingesetzt, so wie er sich fühlt. Man muss Geduld mit ihm haben“, bittet der Trainer um Nachsicht.

Dabei könnten die Göppinger einen voll einsatzfähigen Hanne sehr gut gebrauchen, denn sein Pendant auf der linken Rückraumposition, Oskar Neudeck, ist nach wie vor verletzt und wird erst nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen den HSV Hamburg am Donnerstag, 13. November, im Kader der Grün-Weißen zurückerwartet. Das gleiche trifft auf Linkshänder Erik Persson zu, der sich einen Außenbandteilabriss im linken Fuß zugezogen hat. Beide waren zuvor umgeknickt, Neudeck im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach und Persson im Training. Kapitän Ymir Gislason hingegen, der in der jüngsten Begegnung gegen den BHC ebenfalls umgeknickt war, wird in Wetzlar dabei sein.

Im Kader der HSG stehen in Jona Schoch, Nemanja Zelenovic und Bart Ravensbergen drei ehemalige Frisch-Auf-Spieler. Allerdings wird voraussichtlich keiner der drei dabei sein, denn alle sind verletzt: Sowohl Torhüter Ravensbergen als auch Linkshänder Zelenovic hatten sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Rückraumspieler Schoch laboriert an einer Fersenverletzung. Schoch befindet sich allerdings wieder im Training.

Für Frisch-Auf-Coach Matschke ist die Fahrt nach Mittelhessen eine Reise in die Vergangenheit. Bevor er im Sommer 2024 bei den Göppingern anheuerte, war der 43-Jährige 2021 und 2022 in Wetzlar beschäftigt. Im November 2022 endete Matschkes Engagement abrupt. Der Verein gab dem Trainer den Laufpass. Für Matschke hat sich dieses Thema jedoch erledigt. „Das ist schon lang her. Die Mannschaft war im Schnitt 23 Jahre alt. Wir waren damals 13., das war den Verantwortlichen zu wenig. Sie wollten eine einstellige Platzierung. Aber das gehört zum Business.“

In dieser Saison läuft es bei der HSG Wetzlar sportlich alles andere als rund: Lediglich fünf Punkte, resultierend aus zwei Siegen beim SC DHfK Leipzig (25:24), einem 39:28-Heimerfolg über GWD Minden und einem beachtlichen 33:33-Heimremis gegen die SG Flensburg-Handewitt, das aber bereits am ersten Spieltag geholt wurde, stehen bei den Mittelhessen auf der Habenseite. Das Abstiegsgespenst schwebt über der Lahn.

Dennoch warnt Frisch-Auf-Coach Matschke vor dem donnerstäglichen Gegner. „Zu Hause ist das eine gute Mannschaft. In der Buderus-Arena herrscht eine gute Stimmung. Die Wetzlarer haben wieder eine neue Mannschaft, wieder einen neuen Trainer. Das dauert einfach länger, bis man eingespielt ist“, begründet er die derzeitige Tabellenplatzierung der Wetzlarer, die das Team auf Rang 14 ausweist. Allerdings, so Matschke weiter, spiele das Team mit sehr viel Energie Handball. Seine eigene Mannschaft sieht der Göppinger Übungsleiter auf einem guten Weg: „Wir finden Lösungen, auch in kritischen Phasen. Wir trauen uns zu, dass wir auch in Wetzlar gewinnen.“

Lauterstein erkämpft sich einen Heimsieg

Handball Der Oberligist behält gegen die SG Schozach-Bottwartal mit 26:25 die Oberhand und ist Tabellendritter.

Die SG Lauterstein hat in eigener Halle weitere zwei Punkte eingefahren. Mit 26:25 rangen die Blau-Gelben die SG Schozach/Bottwartal nieder und belohnten sich dabei für eine kämpferische Teamleistung, angeführt vom „Man of the Match“ Nico Abele.

Der Start verlief zunächst vielversprechend, Sebastian Clement eröffnete mit dem ersten Treffer des Abends die Partie. Dennoch kam der Angriff der SGL nicht richtig ins Rollen. Trotz einer stabilen Abwehrarbeit nutzten die Gäste ihre Chancen und erspielten sich bis zur 13. Minute eine 6:3-Führung. Über mehr Druck im Rückraum und geduldiger ausgespielte Angriffe fanden die Blau-Gelben zurück in die Partie. Tim Lackinger glich mit einem Siebenmeter zum 6:6 aus, und von da an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. Über 8:8 (22. Minute) ging es mit 12:12 in die Pause.

Deutliche Worte

In der Kabine fand Trainer Andy Frey deutliche Worte und bemängelte vor allem das fehlende Tempospiel seiner Mannschaft. Doch anfangs der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Spielbeginn. Die Gäste nutzten Nachlässigkeiten der Hausherren aus und setzten sich bis zur 40. Minute auf 18:14 ab. Die Partie drohte zu kippen, doch die SGL zeigte Moral. Torwart Dennis Weiland avancierte zum Faktor und riss mit mehreren starken Paraden seine Mannschaft mit. Im Angriff stieg die Effizienz und in der 52. Minute zierte ein 22:22 die Anzeigetafel. Nun übernahm der starke Abele das Kommando. Immer wieder suchte er auf halbrechts das Eins-gegen-Eins, traf selbst oder setzte seine Mitspieler perfekt in Szene. In der 53. Minute erzielte er die erste Führung seit dem 2:1 für die Blau-Gelben.

Zwar konnten die Gäste mehrfach ausgleichen, doch Tim Lackinger blieb vom Siebenmetestrich eiskalt und traf zum entscheidenden 26:25 in der 59. Minute. Nach dem Spiel überwog die Freude, es gab aber auch klare Worte. Co-Trainer Michael Lackinger lobte vor allem den Charakter des Teams: „Auch wenn das heute nicht unsere beste Leistung war, so war die Moral und der Kampfgeist überragend.“

Chefcoach Andy Frey zeigte sich sichtlich erleichtert, auch mit Blick auf die bitteren Punktverluste der vergangenen zwei Wochen: „Eigentlich hätte die Partie keinen Sieger verdient, aber wir nehmen die Punkte natürlich sehr gerne mit.“ Ganz zufrieden war er trotzdem nicht, besonders mit Blick auf die 20 Fehlwürfe und die schwache Siebenmeter-Quote (3/6): „Aber im Endeffekt interessiert das bei einem Sieg und einer guten Abwehrleistung niemand. Wenn wir hinten die Tore nicht bekommen, müssen wir sie vorne auch nicht schießen“, so sein Credo. Insgesamt zeigte sich der Coach mit der Defensivarbeit über die gesamte Saison hinweg sehr zufrieden.

Nach einem gelungenen Saisonstart steht die SG Lauterstein nun nach fünf Spielen mit 7:3 Punkten auf Platz drei der BW-Oberliga, Staffel 2.

SG Lauterstein: Steuernagel, Weiland, Alrachid; Abele (6), Clement (5), Helfrich (4), Eberhardt (3), T. Lackinger (3), Fy. Lackinger (2), Allmendinger (1), Schattner (1), Ziller (1), Fetscher, Fa. Lackinger, Lenz.

Wieder Skispringen für Jedermann

Spaß Auf der Schanze in Wiesensteig geht es mehr um Kreativität als um Weiten auf der 20-Meter-Anlage.

Am Samstag heißt es wieder „Ski frei“ an der Schanze im Wiesensteiger Schön­tal: Der 4. Bodenleger-Cup lädt alle Ski-Begeisterten ab 16 Jahren zur Teilnahme ein. Der außergewöhnliche Jedermann-Wettkampf für Männer und Frauen verspricht auch dieses Jahr wieder Spannung, Humor und spektakuläre Sprünge. Gestartet werden kann wahlweise mit Sprung- oder Alpinski – und das in Einzel- sowie Teamwertung (Dreierteams). Bei diesem Wettkampf zählt nur die jeweilige Weite und es werden keine Haltungsnoten vergeben. Der Spaß steht klar im Vordergrund, doch auch Ehrgeiz und sportlicher Wettkampfgeist kommen nicht zu kurz. Ferner können auch Sympathiepunkte durch nostalgisches Outfit und antikes Material gesammelt werden.

Los geht es um 13 Uhr mit dem Training, bevor ab 15 Uhr der Wettkampf auf der 20-Meter-Schanze startet. Für die passende Stimmung sorgt wie gewohnt eine lockere Moderation, die den Zuschauerinnen und Zuschauern Unterhaltung pur bietet.

Anmeldungen zum Wettkampf müssen bis Donnerstag, 23. Oktober, unter nordisch@sc-wiesensteig.de eingegangen sein. Die Meldegebühr beträgt sieben Euro, Nachmeldungen sind für zehn Euro noch am Veranstaltungstag bis 13 Uhr möglich. Eine Teilnahme ist nur mit Helm erlaubt – gesprungen wird wie immer auf eigene Gefahr. Langärmelige Kleidung und Handschuhe werden empfohlen. Aus Sicherheitsgründen müssen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen vor dem Start eine Haftungsausschlusserklärung unterschreiben.

Die vergangenen Wettbewerbe haben mehrfach gezeigt, dass neben der sportlichen Leistung vor allem die Kreativität der Teams für Heiterkeit sorgt.

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