Geislinger Firmen trotzen negativer IHK-Herbstumfrage

Wirtschaft Viele Unternehmen im Landkreis Göppingen haben Bedenken, wie sich die Lage weiterentwickeln wird. Es gibt aber auch positive Stimmen.

Die wirtschaftliche Situation im Kreis bleibt laut IHK-Bezirkskammer Göppingen weiterhin herausfordernd. Eine spürbare konjunkturelle Erholung sei bislang ausgeblieben. Das zeige auch eine Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Region Stuttgart für den Landkreis Göppingen, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Insgesamt 140 Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen im Kreis nahmen an der Herbstumfrage teil. Während laut den Unternehmen einzelne Indikatoren stagnieren und der Auftragseingang leichte Erholungstendenzen zeigt, bewerten in der Umfrage nur noch 24 Prozent der Firmen ihre Lage als gut. Das sind vier Prozentpunkte weniger als noch im Frühsommer. 49 Prozent der Unternehmen sehen ihre Situation als befriedigend an. Rund 28 Prozent sogar als schlecht. Damit setze sich der seit 2021 be­obachtete Trend fort, so das Fazit der IHK.

Stärkerer internationaler Fokus

Doch es gibt auch Firmen, die trotz der aktuellen Lage positiv eingestellt sind. So etwa die Geislinger Firma Schlötter. „Da Oberflächen in nahezu allen Industriebereichen zum Einsatz kommen und wir sehr international aufgestellt sind, können wir die deutlich spürbaren Umsatzrückgänge der vergangenen Jahre in Deutschland durch unser internationales Geschäft ausgleichen“, erklärt Geschäftsführer Michael Zöllinger. Das Geislinger Unternehmen entwickelt elektrochemische Verfahren zur galvanischen Beschichtung von Oberflächen und vertreibt die in Geislingen entwickelten Verfahren und die dafür notwendigen Galvanospezialchemikalien an internationale Industriekunden, erläutert er. Da es in der Branche in den vergangenen Jahren viele Fusionen und Käufe gegeben habe, sei Schlötter die letzte große Fachfirma für Galvanotechnik in Europa.

Der Geschäftsführer spüre zwar seit Jahren einen deutlichen Rückgang in diesem Bereich, stark getrieben durch die sehr schwache heimische Automobilindustrie. Durch einen stärkeren Fokus auf das internationale Geschäft, besonders in Asien, habe man jedoch durch deutlich wertschöpfendere Produkte im Elektronikbereich das Geschäft insgesamt verbessert, berichtet Zöllinger. „Wir sehen uns auch in Zukunft mit neuen innovativen Produkten aus unserer Entwicklung gut aufgestellt“, so der Geschäftsführer.

Andere Rahmenbedingungen

Auch andere Unternehmen in Geislingen sind trotz der IHK-Herbstumfrage guten Mutes. Die WMF spüre zwar, wie auch viele andere Firmen in der Region, die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen. Gleichzeitig sehe man jedoch auch, dass sich die Rahmenbedingungen für die Industrie deutlich verändert hätten und eine hohe Anpassungsfähigkeit gefragt sei. „Trotz dieser Entwicklungen bleiben wir zuversichtlich und arbeiten kontinuierlich daran, unsere Prozesse zu optimieren und unser Produkt- sowie Serviceangebot konsequent an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden auszurichten“, sagt Stefanie ­Leiterholt, Geschäftsführerin bei der Groupe SEB WMF.

Größter Hemmschuh für eine konjunkturelle Erholung der Wirtschaft ist und bleibt laut der IHK-Herbstumfrage die fehlende Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Demnach wollen mittlerweile in den nächsten zwölf Monaten 37,2 Prozent der Unternehmen im Filstal weniger investieren. Im Frühsommer 2025 waren es nur 33,9 Prozent der Betriebe. In den Augen des Geislinger Geschäftsführers Michael Zöllinger müsse die Politik den Firmen wieder mehr Sicherheit geben. Politische Kontinuität und Verlässlichkeit seien gefragt. Die ständigen Änderungen der politischen Agenden mache eine Planbarkeit in diesen Zeiten zusätzlich sehr schwer. „Wir können mit schwierigen Rahmenbedingungen klarkommen, aber wenn sich diese alle paar Jahre grundlegend ändern oder eine Änderung möglich zu sein scheint, dann werden viele Unternehmen warten, bis Klarheit herrscht, und zwar bevor eine Investitionsentscheidung gefällt wird“, sagt Zöllinger. So entstehe Stillstand und von dem habe man momentan ausreichend.

Mut und Zuversicht

Dennoch werde es in naher Zukunft schwierige Jahre des Wandels geben. „Egal welche politischen Entscheidungen getroffen werden, es wird nicht mehr werden wie vor fünf Jahren. Wir müssen uns darauf einstellen, Neues zu machen. Das Filstal hat solche strukturellen Veränderungen nicht nur einmal gemeistert“, so der Schlötter-Geschäftsführer. Man brauche Mut und auch Zuversicht, damit der Wandel gelinge.

Vor dem Hintergrund der angespannten Lage sieht die Präsidentin der IHK-Bezirkskammer Göppingen, Edith Strassacker, wiederum Überlegungen zu kommunalen Steuererhöhungen kritisch: „In dieser Situation wären zusätzliche Belastungen das falsche Signal und würden die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Göppingen weiter hemmen.“

Schüler bauen an ihrer Zukunft

Berufswahl Im Bildungszentrum Bau dürfen Kinder Bauberufe ausprobieren. Azubis erklären ihnen die Arbeitsschritte – und teilen ihre Begeisterung.

Dian und Eltion sind 13 Jahre alt und wissen schon, was sie später einmal werden wollen: Stahlbetonbauer bei der Geislinger Baufirma Leonhard Weiss. „Hier sind gute Menschen“, sagt Dian und nickt dem Auszubildenden ­Jamie Langley zu. Er hat den beiden Schülern im Bildungszentrum Bau gerade das Eisenbinden beigebracht: Zuerst fädelten sie Draht um Eisenstangen, die auf einem Stahlträger lagen. Dann drehten sie ihn mit einer Zange fest und zwickten ihn ab. „Das macht Spaß“, sagt Eltion. Dian ergänzt: „Es ist schön, dass wir hier mit den Azubis sind.“

Die beiden nehmen mit ihrer Schulklasse am Infotag Bauausbildung im Geislinger Bildungszentrum Bau teil. Der Infotag findet landesweit statt, um jungen Menschen Bauberufe näherzubringen. In Geislingen machen 16 Haupt- und Realschulen aus dem Landkreis mit, zusammen haben sie mehr als 500 Schülerinnen und Schüler angemeldet. An zehn Mitmach-Stationen können sie die ­Berufe Maurer, Beton- und Stahlbeton-, Straßen- und Gleisbauer sowie Fliesenleger ausprobieren.

Jamie Langley ist Auszubildender im ersten Jahr zum Stahlbetonbauer. Seine Begeisterung für den Beruf hat er bereits auf Dian und Eltion übertragen. Er erklärt: „Ich wollte immer etwas mit den Händen machen.“ Den ganzen Tag im Büro sitzen, das sei nichts für ihn. Zwei Praktika hätten sein Interesse geweckt. Aktuell arbeite er an einer Unterführung in Eislingen. „Es ist ein guter Job und ich mache ihn gerne“, sagt der 16-Jährige.

Trotz der Begeisterung der Auszubildenden gibt es einen Nachwuchsmangel im Bauwesen. Ausbildungsleiter Martin Renz sieht darin Chancen für die Karriere: „Stellen nach oben müssen besetzt werden.“ Schülerinnen und Schüler könnten in Geislingen parallel zu ihrer Ausbildung das Fachabitur erwerben. „Das sind die Bauingenieure der Zukunft“, sagt Renz. Wer vor seinem Studium schon praktische Erfahrung hat, könne die Theorie besser verstehen. Für Abiturienten sei außerdem ein duales Studium am Bildungszentrum möglich, das Studium und Ausbildung verbindet.

Vanessa Neu und Emmi-Lyn Kiltz haben sich für den Weg Bautechniker Plus entschieden. Sie machen eine verkürzte, klassische Ausbildung zu Maurerinnen und zugleich eine Ausbildung zum Techniker, insgesamt vier Jahre. „Keine Baustelle ist wie die andere, es läuft nie alles nach Plan – und man muss entsprechende Lösungen finden“, erklärt Neu. Am Infotag stellen die beiden das Tachymeter vor, ein Messinstrument am Bau. Schülerinnen und Schüler dürfen damit eine auf dem Display angezeigte Linie auf dem Boden abstecken.

Sechs von 73 Azubis sind Frauen

Ein paar Schritte weiter legt die 14-jährige Leonie Steine auf einen erdigen Untergrund. Mithilfe der Auszubildenden übt sie das Pflastern – eine Aufgabe der Straßenbauer. Auch weitere Stationen des Infotags hat die Neuntklässlerin schon ausprobiert, die ihr alle gut gefallen hätten. Sie könne sich vorstellen, einen Beruf auf dem Bau zu wählen, vielleicht etwa als Baggerfahrerin.

Von 73 Auszubildenden sind sechs Mädchen am Infotag beteiligt. „Die Berufe waren lange Zeit männerdominiert“, erklärt Ausbildungsmeister Martin Renz. Das sei der körperlichen Belastung geschuldet. Diese habe sich aber verringert: So gebe es inzwischen Hebegeräte, außerdem käme leichteres Material zum Einsatz. „Es wäre schön, wenn mehr Mädels da wären“, findet Renz.

Zu den Frauen unter den Auszubildenden gehört Pauline Weiß. Vor einer weiß gefliesten Mauer mit einem roten Coca-Cola-Logo mischt sie Putz an. Die 23-Jährige hat bereits Industriekauffrau bei einem Bauunternehmen gelernt und wollte Bauingenieurswesen studieren. Doch ein Praktikum bei einem Fliesenleger habe sie überzeugt. „Ich mag Praktisches und sehe gerne, was ich am Ende des Tages gemacht habe.“ Der Beruf sei vielseitig: von diversen Steinarten und Fliesen bis zu unterschiedlichen Mustern und Bildern. Sie sei zwar eine der wenigen Frauen, doch ihre männlichen Kollegen seien immer freundlich und hilfsbereit. „Wie man auf Menschen zugeht, bekommt man zurück“, sagt sie.

Bei ihrem Kollegen Toni Kajic stehen schon ein paar Schüler an. Er zeigt, wie Fliesen an die Wand gesetzt werden, Präzision sei entscheidend. „Fliesenlegen ist wie Kunst“, sagt der 19-Jährige. Auch das Zuschneiden demonstriert er: Fliese auf die Schneidemaschine legen, ein Messer über die Oberfläche schieben, Hebel drücken – die Fliese bricht. Kaum hat Kajic das Schneiden vorgeführt, drängen sich die Schüler um die Maschine und machen es ihm nach.

Feuer, Fleiß und frischer Schwung

Wintersport Der Wiederaufbau der abgebrannten Talstation am Skilift in Treffelhausen hat begonnen. Die Betreiber der Skiliftgemeinschaft hoffen auf den Bikepark.

Am Kriegsburren wird derzeit geschraubt, lackiert und gespannt: Das Team vom Skilift in Treffelhausen startet in die Wintersport-Saison 2025/26. Früh oder auch spät – je nach Sicht der Dinge. Hintergrund bildet ein Brand, dem Ende August vergangenes Jahr die Talstation des dritten Skilifts am Kriegsburren zum Opfer fiel. „Wir hätten den Lift bis zum Winter wieder aufbauen können – aber die Gutachten haben ein halbes Jahr gedauert“, erläutert Christian Staudenmaier, Kfz-Meister und Motor der Skiliftgemeinschaft.

So lange die Untersuchungsergebnisse nicht vorlagen, konnte auch nicht repariert werden. Schnell klar war damals nur eins: Es war kein technischer Defekt, sondern Brandstiftung. „In der Talstation gab’s weder Maschinen noch Strom,“ erläutert Staudenmaier. Wer es gelegt hat und warum, ist bis heute ungeklärt. „Wir wissen nur, an welcher Ecke es angefangen hat.“

Weniger zerstört als gedacht

Ein kleiner Lichtblick: Laufrad und Laufwagen – die Herzstücke des Lifts – überstanden die Flammen weitgehend unbeschadet. Nach Rücksprache mit dem Hersteller konnten sie erhalten bleiben. „Sandgestrahlt und frisch lackiert sind die jetzt wie neu“, sagt der Liftchef und zeigt auf das Metallgerüst, wo die Helfer Rolf mit Sohn Florian Biegert in knapp drei Meter Höhe montieren.

Ganz ohne finanzielle Blessuren geht der Wiederaufbau aber nicht. 48 Liftbügel wurden beim Brand zerstört. Staudenmaier: „Ein neuer kostet allein 1800 Euro“. Auch das 960 Meter lange durchgeglühte Zugseil muss komplett ersetzt werden. Die anfangs veranschlagten 100.000 Euro reichten somit am Ende nicht aus – auch, weil die Versicherung nur den Zeitwert der alten Anlage erstattete. „Wir machen viel in Eigenleistung, dann geht’s“, konstatiert Staudenmaier pragmatisch. Ende Oktober soll die Firma Wanner aus Ulm das neue Zugseil liefern, am 5. November steht der TÜV-Termin an. Wenn alles klappt, fehlt nur noch eins: Schnee.

Ob die weiße Pracht diesmal kommt, ist ungewiss. In der vergangenen Saison war der Lift gerade einmal 1,5 Tage in Betrieb – zu wenig, um wirtschaftlich zu sein. Aber die Macher in Treffelhausen haben für den Fall der Fälle bereits vorgesorgt: Neben Skifahrern und Snowboardern sollen künftig auch Mountainbiker den Lift am Kriegsburren nutzen können (die GZ berichtete). Der Böhmenkircher Gemeinderat hat bereits einstimmig grünes Licht für das Baugesuch eines Bikeparks gegeben. Jetzt wartet man noch auf die Genehmigung des Landratsamts. Das Gelände biete von Natur aus einige Herausforderungen für Downhill- und Freeride-Fans, erklärt Staudenmaier. Große Eingriffe seien daher nicht nötig. Wenn alles nach Plan läuft, könnten schon im kommenden Sommer die ersten Radler über Steilkurven, Hindernisse und Sprünge den rund 400 Meter langen Hang hinabkurven – und sich anschließend bequem am Lift wieder nach oben ziehen lassen.

Das Interesse ist groß: Schon der Online-Bericht über die Ratsentscheidung sorgte für knapp 6000 Klicks auf der Website der GZ. Für Liftchef Staudenmaier und seine Mannschaft ein ermutigendes Signal. „Mit Skifahren im Winter und Mountainbiken im Sommer hätten wir zwei Standbeine.“ Und die sind angesichts des klimabedingt immer unsicheren Wintersports auf der Alb offensichtlich wichtiger denn je.

Autobranche verhalten optimistisch

Verkehr Der Branchengipfel des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen widmet sich der aktuellen Lage im Fahrzeugbau. Bessere Rahmenbedingungen werden gefordert.

Die Krise in der Automobilbranche ist komplex, Lösungen sind machbar, die Branche steht besser da, als ihr derzeitiger Ruf es nahelegt. So kann der Tenor beim Branchengipfel des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen umschrieben werden.

Wie die Hochschule mitteilt, komme die Autobranche mit marktgerechten Produkten und mutigen Innovationen für eine elektrische und digitale Zukunft wieder auf die Spur. Vorausgesetzt, die Politik schaffe europaweit die erforderlichen Rahmenbedingungen. Der Ausblick auf die Zukunft der Branche war entsprechend verhalten optimistisch.

Keine Neuigkeit: Die deutsche Automobilindustrie durchlebt eine ihrer schwierigsten Phasen. Keine Alternative: Lamentieren. Im Gegenteil. „Die Frage ist nicht mehr, ob gehandelt werden muss, sondern wie schnell und wie entschlossen“, sagte Professor Dr. Stefan Reindl, Chef des IfA an der HfWU und Gastgeber des Kongresses. Elektrifizierung, KI, Digitalisierung und neue Wertschöpfungs- und Vertriebsmodelle schritten unaufhaltsam voran. Die Unternehmen seien herausgefordert, „das Bestehende abzusichern und gleichzeitig mutig neue Strukturen und Lösungen zu schaffen, um den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb zukunftsfähig zu machen.“

Gefordert sei mit Blick auf die notwendige Transformation der Branche aber auch die Politik. Konkret: eine verlässliche Energie- und Industriepolitik, eine echte Entbürokratisierung und gezielte Qualifizierungsoffensiven. Sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen, insbesondere auf der europäischen Ebene, versprach Winfried Kretschmann via eingespielter Videobotschaft. „Wir müssen unabhängiger werden von Rohstoffen, Schlüsseltechnologien und Energie“, sagte der Ministerpräsident gegenüber den rund 600 Kongressteilnehmern in der Nürtinger Stadthalle. Anlässlich des 30-jährigen Gründungsjubiläums des Instituts lobte Kretschmann das IfA als bewährten Partner der Branche.

Kritische Bestandsaufnahme

Angesichts der andauernden Krise sei es längst überfällig, Realität und Handlungsfähigkeit in Einklang zu bringen, bekundete die Präsidentin des Verbands der Internationalen Fahrzeughersteller, Imelda Labbé. „Wieder und wieder kritische Bestandsaufnahmen vorzunehmen, führt nicht weiter“, sagte Labbé auch mit Blick auf den jüngsten Autogipfel im Kanzleramt. Dementsprechend konnte Skoda-Chef Klaus ­Zellmer dem Lamento, die Industrie habe die E-Mobilität verschlafen, wenig abgewinnen. In den Märkten China, USA, Europa, Indien und Japan – in denen weltweit 80 Prozent der Autos verkauft werden – sei allein in Europa ein Verbrenner-Aus definiert worden, das Thema also präsenter als anderswo.

Mit Appellen an die Industrie sei es nicht getan. „So lange wir, wie jetzt aktuell, keine zielführenden gesamteuropäischen Rahmenbedingungen haben, werden wir bis 2035 ein Verbrenner-Aus nicht schaffen“, ist der ehemalige IfA-Student und HfWU-Absolvent überzeugt.

Dr. Michael Steiner setzte die Reihe der hochkarätigen Referenten aus Handel, Vertrieb und aus dem Kreis der Hersteller fort, darunter Vorstände aus den Unternehmen Audi, Porsche und Mercedes-Benz. Steiner, Forschungs- und Entwicklungsvorstand bei Porsche, zeigte, welche grundlegenden Veränderungen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Fahrzeugentwicklung mit sich bringt. So lasse sich ­beispielsweise täglich mit neuen Komponenten digital Tausende von Simulationen und Tests durchführen und entsprechend schnell neue und tiefergehende Erkenntnisse gewinnen. Maßgeblich aber sind für den Porsche-Vorstand nicht die Potenziale der neuen Technologien. „Das Mindset ist entscheidend“, sagte ­Steiner, „wie offen wir sind für KI, wie spielerisch und damit innovativ mit ihr umgegangen wird, darauf kommt es an.“ Oft seien uns hier asiatische Unternehmenskulturen voraus.

Ein Schlechtreden der Branche oder gar ein Abgesang auf das Auto sei fehl am Platze und sogar kontraproduktiv für einen konstruktiven Umgang mit der Krisensituation, so die vorherrschende Überzeugung unter Referenten und Kongressbesuchern. Mit der Autobranche wieder in Fahrt zu kommen, sei im Grunde so schwierig nicht. Die Maßgabe laute: Produkte anbieten, die der Markt nachfragt und beherzt die nächsten technologischen Entwicklungsschritte mitgehen und mitgestalten. „Das Glas ist halb voll“, war nicht nur von einem der Experten auf dem Podium zu hören.

Traditionelle Geschlechterrollen sollen aufgebrochen werden

Familie Zum 20. Male haben die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis zu den Frauenwirtschaftstagen eingeladen – erstmals auch Männer.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ – das wusste bereits Wilhelm Busch vor weit mehr als 100 Jahren. Die Gedanken, die ihn zu seinem zwischenzeitlich geflügelten Wort inspiriert haben, dürften freilich andere gewesen sein, als die, die heute junge Familien umtreiben, wenn sie überlegen, wie die Familienarbeit und Kindererziehung gerecht verteilt wird, wie Mütter und Väter gleichermaßen Aufgaben und Verantwortung übernehmen können.

„Es braucht Öffnungen in allen Lebensbereichen“, betonte Tamara Orban im Göppinger Landratsamt. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises hatte gemeinsam mit ihrer Kollegin von der Stadt Göppingen, Anja Verena Schick, der Wirtschaftsförderung, der Agentur für Arbeit, dem Regionalbüro für berufliche Fortbildung Esslingen sowie der Kontaktstelle Frau und Beruf Stuttgart zu den zwischenzeitlich 20. Frauenwirtschaftstagen eingeladen – zum ersten Male ganz gezielt auch Männer. „Vater sein statt nur Vater werden – Warum sich gleichberechtigte Elternschaft lohnt“ hatten sie die Veranstaltung überschrieben, die tatsächlich ebenso viele junge Väter wie Mütter ansprach.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das regelmäßig die Schirmherrschaft über die Veranstaltungsreihe übernimmt, hatte das Thema vorgegeben. „Es ist aktueller und wichtiger denn je“, betonte Orban. Gerade auch für Männer. Zunächst hatte Malte ­Meyer von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Der Coach für moderne Führung, Väter, Jobsharing und Vereinbarkeit hatte bei einem großen Automobilkonzern eine Führungsaufgabe inne, war die erste Führungskraft, die ihre Arbeitszeit reduzierte und für 18 Monate Elternzeit nahm. Dabei sei es „um Vereinbarkeit gegangen“. Heute ist er selbstständiger Coach und übernimmt einen paritätischen Anteil der Aufgaben innerhalb der Familie.

Dies bedeute „das Möglichmachen der Gleichzeitigkeit der Dinge im beruflichen und privaten Kontext.“ „Unser Ziel ist eine gleichberechtigte Elternschaft“, stellte ein junger Vater mit einer sechs Monate alten Tochter fest. „Die Mutter des Kindes hat das gleiche Recht wie ich als Vater, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Es geht um das Gleichgewicht der Interessen.“

Dieser Anspruch scheitere aber an der Realität, an den Rahmenbedingungen. Also daran, dass es schwierig ist, eingefahrene Geschlechterrollen aufzubrechen. Das sei aber Voraussetzung, „um beide Elternteile zu entlasten“, bekräftigte Meyer. Die Gesellschaft müsse Rahmenbedingungen schaffen, „für eine faire Aufteilung“. Innerhalb der Familie brauche es – so seine Erfahrung – „ganz viel Kommunikation und Ehrlichkeit, vor allem zu sich selbst“. Gerade Männer müssten ihr eigenes Rollenverständnis kritisch betrachten, sich auch mal einen Kommentar ersparen, wenn der teilzeitbeschäftigte Kollege um 15 Uhr Feierabend macht. „Für ihn geht die Arbeit zu Hause weiter.“ Anhand von wenigen Zahlen belegte er, dass in Deutschland Familie indes noch immer in traditionellen Konstellationen organisiert sei. So nehmen Frauen im Durchschnitt 11,6 Monate Elternzeit, Männern 2,8. In Teilzeit arbeitet fast die Hälfte aller Frauen, bei Männern sind es zwölf Prozent. „Ziel muss sein, Abhängigkeiten zu reduzieren.“ Die bestehen bleiben bis über den Rentenbezug hinaus. Auf die Frage, wie es bei ihm zu einem Umdenken gekommen sei, stellte er freimütig fest: „Meine Frau forderte dies ein.“ Heute betont er vor allem die Chancen, die die gleichberechtigte Elternschaft mit sich bringe. „Wir können unsere jeweiligen Stärken besser einbringen und das, was wir ungern machen, dem Partner überlassen, der es vielleicht gerne macht.“

In zwei Arbeitsgruppen diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fragen „Was gewinne ich, wenn ich Verantwortung wirklich teile?“ und „Wie sieht Erfolg aus, wenn ich ihn familiengerecht definiere?“ Ergebnis: Gerade der Begriff Erfolg wird im Privaten oft gar nicht verwendet. Die Diskutanten waren sich einig: „Es wäre aber lohnend, hier nicht nur von ‚Erfüllung‘ zu sprechen.“ Fazit der Veranstaltung war, dass es insbesondere gesellschaftliche Rahmenbedingungen brauche. „Oftmals ist es für junge Paare weniger eine Frage des Wollens als des Könnens“, betont Tamara Orban.

Neue Supermärkte und Tankstellen sind verpönt

Gewerbe Das Viertel rund um die Göppinger Firma Schuler ist im Umbruch. Größere Teile stehen zum Verkauf. Die Stadt will städtebauliche Sünden verhindern.

Die Dimensionen des Gewerbegebiets Bahnhofstraße-West sind gewaltig: 113.000 Quadratmeter Grund, das entspricht etwa der Fläche von 19 Fußballfeldern. Vom Schuler-Turm bis hin­über zum Boehringer-Areal reicht das traditionsreiche, aber nicht sehr ansehnliche Industrieviertel. Heute ist es ein Sammelsurium von Handelsbetrieben wie Kaufland, Möbel-Strobel und Aldi einerseits, und den zu einem großen Teil leeren Schuler-Immobilien andererseits.

Der Umbruch, der durch die vielen frei gewordenen Schuler-Flächen entstanden ist, ruft nun die Göppinger Stadtentwickler auf den Plan. Der Gemeinderat hat jetzt zugestimmt, für das ganze 11,3 Hektar große Gebiet einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, um bei den zu erwartenden Umwälzungen eingreifen zu können.

Hintergrund ist, dass Teile der ehemaligen Schuler-Gebäude zur Vermarktung anstehen. Dabei ist die österreichische Andritz-Group, die Schuler 2013 übernahm, längst nicht mehr Eigentümer der ganzen Immobilien. Sie gingen bereits vor einigen Jahren an den US-Immobilienkonzern W.P. Carey und werden seither von Andritz Schuler gemietet (siehe Infobox). Der amerikanische Eigentümer beabsichtigt jetzt laut Stadtverwaltung, Teile davon zu veräußern.  „Potenzielle Kaufinteressenten haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob deren Nutzungswunsch in dem Gebiet planungsrechtlich zulässig ist“, erklärt Claudia Leihenseder, Pressesprecherin der Stadt. Man beobachte intensiv das Marktgeschehen vor Ort.

Ziel der Stadt Göppingen ist es, „städtebauliche Missstände zu vermeiden und das Plangebiet bei der Entwicklung zu einem innovativen Gewerbestandort zu unterstützen“. Dabei liegt die Betonung ausdrücklich auf Gewerbe. Es seien jedoch zunächst rechtlich viele Arten der Nutzung möglich, erklärt Claudia Leihenseder. Diese Nutzungen müssten, wenn keine einschränkenden Regelungen in einem Bebauungsplan festgesetzt werden, zugelassen werden. „Dazu gehören zum Beispiel Tankstellen, Anlagen für sportliche, kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke sowie auch Vergnügungsstätten. Auch weitere Handelsflächen wären möglich.“ Letztere aber will die Stadt ausdrücklich nicht. Die vorhandenen Einkaufs- und Möbelmärkte haben Bestandschutz. „Größere Weiterentwicklungen sind zugunsten von Gewerbebauflächen ausgeschlossen.“

Stattdessen schwebt der Stadt „ein urbaner innovativer Gewerbecampus für Bestandsunternehmen und Start-ups mit Fokus auf zukunftsorientierten Technologien“ vor, heißt es in dem Konzept, dem der Gemeinderat zustimmte. Dafür sollen ein Mobilitäts-  und Energiekonzept entwickelt und die Infrastruktur für einen Industrie-Campus geschaffen werden, etwa ein Parkhaus, eine Mobilitätszentrale oder eine Kantine. Wertvolle Bausubstanz soll gesichert werden.

Vertrag läuft bis Ende 2027

Doch noch ist Andritz Schuler, wie der Göppinger Pressenhersteller neuerdings firmiert, nicht aus dem Gebiet verschwunden. Pressesprecher Simon Scherrenbacher stellt klar, dass der Mietvertrag noch bis Ende 2027 laufe, danach beabsichtige die Firma, nur noch die benötigten Flächen zu mieten, etwa ab Kaufland in westlicher Richtung. Das entspräche einem Drittel der Gesamtfläche. Scherrenbacher betont auch, dass der Schuler Innovation Tower noch dem Konzern gehöre und derzeit auch noch komplett von Schuler genutzt werde. Er räumt aber ein, dass die Firma beabsichtige, auch dort einzelne Stockwerke zu vermieten. Im historischen Hauptgebäude mit dem markanten Kuppel-Entree an der Jebenhäuser Brücke belege die Firma ohnehin nur noch das Erdgeschoss.

Simon Scherrenbacher erklärt, was vom Pressenhersteller noch an seinem Stammsitz verblieben ist:  „Andritz Schuler betreibt in den Werkshallen südlich der Bahnhofstraße ein Service-Center, in dem wir Pressen reparieren und Ersatzteile fertigen. Das zentrale Ersatzteillager für unsere europäischen Kunden ist ebenfalls dort angesiedelt.“ Außerdem entstünden hier Münzprägepressen sowie Anlagen zur Herstellung von Elektroblechen für Motoren.

Auch nach dem weitgehenden Schuler-Rückzug will die Stadt den Industriestandort sichern, um den für Göppingen vorhergesagten Bedarf an weiteren 30 Hektar Gewerbefläche bis 2030 zu decken. Allerdings zeigt ein Blick in einschlägige Immobilienportale, dass auch auf dem ehemaligen Geschmay-Areal auf der anderen Filsseite  viele Quadratmeter Hallenflächen frei sind, die durch die Sirius Business-Park GmbH vermarktet werden. Zudem bietet an der Stuttgarter Straße nahe der  „Staufers Markthalle“ ein anderer Privatunternehmer große Industriehallen zur Miete an.

Synergien statt Konkurrenz

Und schließlich ist da ja noch das Boehringer-Areal, das die städtische Business-Park GmbH ebenfalls zu einem innovativen Gewerbestandort entwickeln will. Wie sieht es da mit der Konkurrenz durch die ehemaligen Schuler-Flächen aus? Pressesprecherin Claudia Leihenseder sagt, „es werden viel mehr Synergien als Konkurrenz gesehen“. Eine Vermarktung mit dem gemeinsamen Thema der Zukunftstechnologien, beispielsweise dem KI-Zentrum „HIVE“ sowie dem Technikum Laubholz, könne zum herausragenden Standortvorteil werden. „Eine unmittelbare Konkurrenz besteht auch insofern nicht, als dass das Schuler-Areal – anders als das Boehringer-Areal – mehr Freiheiten bei einer baulichen gewerblichen Entwicklung ermöglicht, da deutlich weniger Gebäude unter Denkmalschutz stehen.“

„Das Allerschönste, was ich in meinem Leben erlebt habe“

Leben Christine Brekenfeld hat vor gut 20 Jahren eine Nahtoderfahrung erlebt. Sie erzählt, wie sich ihr Leben seitdem von Grund auf verändert hat – und das im positiven Sinne.

Dass eine Nahtoderfahrung (NTE) nicht immer nur etwas mit Sterben zu tun hat, sondern auch sehr viel mit dem Leben, wird durch Christine Brekenfelds persönliche Geschichte deutlich. Die Ulmerin hat vor mehr als 20 Jahren eine solche Grenzerfahrung gemacht. Dadurch gewann sie eine Erkenntnis, die ihr weiteres Leben grundlegend verändert hat. „Ich fürchte mich nicht mehr vor dem Leben. Und wenn man sich nicht mehr vor dem Leben fürchtet, fürchtet man sich auch nicht mehr vor dem Tod.“ Doch wie gelangt man an diesen Punkt?

Um das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu rücken, veranstaltet die Hospizgruppe Illertissen gemeinsam mit dem Netzwerk Nahtoderfahrung ein Ganztagssymposium am 15. November im Kloster Roggenburg.

Juli 2004: Brekenfeld ist hochschwanger. Als die damalige Hochschulmitarbeiterin morgens aufsteht, fühlt sie sich nicht gut. Sie bemerkt, dass sie extrem viel Blut verliert. Später stellt sich heraus, dass sie eine vorzeitige Plazentaablösung von der Gebärmutter erlitt. Ein Notfall, der lebensbedrohlich ist – nicht nur für ihr Kind, sondern auch für sie selbst –  ärztliche Behandlung ist deshalb sofort notwendig. In ihr entwickelt sich eine Angst zu sterben. Sie selbst wählt den Notruf, denn sie ist alleine zu Hause.

Außerhalb ihres eigenen Körpers

Die Panik trifft Brekenfeld mit voller Wucht. „Es fühlte sich so an, als würde ich auf einer ganz hohen Klippe stehen, die bröckelt.“ Ein Teil von ihr kämpft dagegen an. Sie will noch nicht sterben. Doch dann habe sie realisiert, dass das, was in dem Moment geschieht, viel größer und mächtiger sei als sie selbst, erinnert sie sich rund 20 Jahre später. „Ich dachte immer, ich hätte das Leben in der Hand. Aber ich habe gemerkt, dass ich gar nichts in der Hand habe.“

Das nächste, an das sie sich erinnert, ist, dass sie sich außerhalb ihres Körpers wiederfindet. „Es hat sich angefühlt, als würde ich den ganzen Raum ausfüllen, als wäre ich überall.“ Sie habe sich selbst von außen gesehen, habe die Sanitäter und durch die Wand hindurch sehen können. Sogar schmecken und riechen habe sie können und auch die Angst der Menschen im Raum habe sie spüren können. Dann sei es friedlich und still geworden. Ihre Angst war weg und es schien, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Dann beschreibt sie, sanft in eine Art „Sog“ gezogen worden zu sein. Es sei weniger ein Tunnel, vielmehr ein dunkel orangefarbener Strudel mit organischem Charakter gewesen. Es folgte ein Lebensrückblick auf Situationen, in denen sie Menschen verletzt habe. Kleine Gesten, Blicke oder mal ein „blödes Wort“. Dann habe sie vor dem inneren Auge etwas Helles, Goldenes und Warmes mit einer „unglaublichen Ausstrahlung“ wahrgenommen. „Es war das Allerschönste, was ich bis dahin in meinem Leben erlebt habe. Es war ein Gefühl von zu Hause ankommen, von Geborgenheit, von Glückseligkeit, von ganz großem Frieden und bedingungsloser Liebe“, erzählt Brekenfeld und strahlt dabei. An das „Zurückkommen“ könne sie sich nicht erinnern. Nur daran, dass sie irgendwann im Krankenhaus auf der Intensivstation wieder zu sich kam.

Man hat keine Worte

Lange konnte Brekenfeld nicht über das Erlebte sprechen. Zu groß war die Angst, in eine Schublade gesteckt und für „verrückt“ erklärt zu werden. „Man hat einfach keine Worte für das, was da passiert.“ Dabei ähnelt das, was sie erlebt hat, stark dem, was andere Nahtod-Erfahrene in Berichten schildern. Viele erleben das Gefühl, vom Körper losgelöst zu sein, nehmen einen Tunnel und helles Licht wahr, empfinden Frieden und sehen Lebensrückblicke, die wie ein Film ablaufen. Interessant ist auch, dass viele Nahtoderfahrungen dieselben Elemente aufweisen, auch unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung, Religion und Kultur.

Neben vielen positiv erlebten Nahtoderfahrungen gibt es auch negative Erlebnisse. Betroffene verspüren währenddessen beispielsweise eine starke Angst und Panik und nehmen höllenartige Szenarien wahr. „Über diese muss man auch sprechen, sonst fühlen sich die Menschen nicht gesehen“, meint Brekenfeld.

Einer der bekanntesten Nahtodforscher ist der Kardiologe Pim van Lommel. Er vertritt die These, dass das Bewusstsein losgelöst vom Körper existiert. Laut ihm entstehen Nahtoderlebnisse in der Zeit, in der keine messbare Hirnaktivität nachweisbar sei. Diese Meinung wird von anderen Wissenschaftlern jedoch nicht geteilt. Die Kritiker sehen eher neurobiologische Prozesse als Ursache für Nahtoderfahrungen. Einige Studien stützen die These, dass das Hirn noch stark aktiv ist, beispielsweise bei einem Herzstillstand. Hierbei erleide das Hirn einen Sauerstoffmangel, „funkt“ aber noch weiter, was zu einer erhöhten Aktivität in bestimmten Hirnarealen führt. Dabei können Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin Glücksgefühle verursachen und Halluzinationen auslösen.

Spirituelle Begleitung für andere

Brekenfeld arbeitet heute als Heilpraktikerin für Psychotherapie und spirituelle Begleitung und hilft ihren Klientinnen und Klienten dabei, die Nahtoderfahrung ins Leben zu integrieren. „Ich glaube, die Beschäftigung mit dem eigenen Tod führt dazu, unser Leben so zu leben, wie wir es wollen.“ Oft verändere ein Nahtoderlebnis die eigene Denkweise. „Man merkt, dass man im Leben irgendwie in eine andere Richtung gezogen wird. Dass sich der Blick weitet.“

Sie selbst fühle ein Grundvertrauen ins Leben, probiert Neues aus, auch wenn es risikoreich ist. Damit ist sie nicht alleine. In Erfahrungsberichten schildern Betroffene, die Angst vor dem Tod verloren und ihr Leben grundlegend umgestaltet zu haben. Auch für Brekenfeld ist die Nahtoderfahrung heute noch wichtig. Sie schöpft daraus viel Lebensfreude. „Wenn ich heute nach 20 Jahren zurückblicke, kann ich sagen, die letzten 20 Jahre waren das größte Geschenk in meinem Leben“, hält Brekenfeld fest.

Teil-Investor für Huber Automotive

Wirtschaft Im September hatte die Mühlhausener Firma Insolvenz anmelden müssen. Nun wurde ein erster Investor gefunden.

Mühlhausen. Fünf Wochen nach der Nachricht, dass Huber Automotive AG aus Mühlhausen Insolvenz anmelden musste, ist ein Investor für einen Teilgeschäftsbetrieb – nämlich den Entwicklungsbereich – gefunden worden. Die für die Insolvenz zuständige Kanzlei Grub Brugger aus Stuttgart teilte mit, dass die Firma Neura Robotics mit Hauptsitz in Metzingen diesen Bereich mit mehr als 30 Mitarbeitern mit Wirkung zum 16. Oktober übernehme. „Neben den Mitarbeitern werden Gegenstände des beweglichen Sachanlagevermögens und Know-how übertragen“, heißt es in der Mitteilung.

„Es ist erfreulich, dass binnen fünf Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine zukunftsträchtige lokale Lösung für den Geschäftsbereich Entwicklung der Huber Automotive AG gefunden werden konnte. Die Suche nach einem Investor für den restlichen Betrieb geht mit Hochdruck weiter“, wird der zuständige Insolvenzverwalter Martin Mucha in der Mitteilung zitiert.

Das Unternehmen Huber ­Automotive wurde im Jahr 2000 gegründet und ist der Kern der Huber Firmengruppe. Es hat sich vor allem auf die Hard- und Softwareentwicklung, Gehäusekonzepte und Serienfertigung von Steuergeräten für die Automobilindustrie spezialisiert – und dabei auch auf die Umrüstung von Fahrzeugen auf Elektroantrieb. Die Firma beschäftigte zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags 133 Mitarbeiter. Die Investor-Firma Neura Robotics „entwickelt und produziert intelligente, kognitive Roboter“ und beschäftigt mehr als 1100 Mitarbeiter.

Automobilzulieferer sehen sich derzeit generell mit Umsatzrückgängen konfrontiert. Neben dem Druck durch die Transformation hin zur Elektromobilität sind eine immer stärker werdende Konkurrenz aus China und der Wegfall von wichtigen Aufträgen durch die Fahrzeughersteller selbst als Begründung dafür anzuführen.

Fachstelle wird weiter mitfinanziert

Wohnungslosigkeit Die Stadt Geislingen beteiligt sich weiter finanziell an kreisweiter Anlaufstelle für betroffene Menschen.

Göppingen/Geislingen. Früher erfuhr die Stadtverwaltung erst von Fällen drohender Wohnungslosigkeit in Geislingen, wenn schon Räumungsklage oder Zwangsräumung im Raum standen, erläuterte Ordnungsamtsleiter Manuel Birle in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Denn bei Zwangsräumungen unterstützt das Ordnungsamt den Gerichtsvollzieher. Die Fachstelle könne aber schon mit Betroffenen Kontakt aufnehmen oder kontaktiert werden, bevor es überhaupt so weit kommt. Die Fachstelle sei „ein tolles Projekt, das das Ordnungsamt entlastet und den Menschen in vielen Fällen hilft, in der Wohnung zu bleiben“, so Birles Fazit. Gemessen an der Wirkung, müsse dafür kein großer Betrag investiert werden.

Fallzahlen gestiegen

Im Jahr 2024 wurden laut Beratungsvorlage 357 Haushalte beraten und damit 784 Personen erreicht. Wegen der „angespannten Wohnraumsituation“ würden die Fallzahlen steigen: Bis zum Mai 2025 gab es bereits 118 neue Fälle. In 140 Fällen (45 Prozent mehr) konnte im vergangenen Jahr die Wohnung erhalten werden, bei 57 Haushalten (18 Prozent) konnte eine andere Wohnung gefunden werden. Lediglich bei 5 Prozent der Beratungsanfragen konnte der Wohnungsverlust nicht abgewendet werden. Die meisten Anfragen aus der Bevölkerung stammen aus der Stadt Göppingen mit 174 Haushalten (43,94 Prozent), der Stadt Geislingen mit 64 Haushalten (16,16 Prozent) sowie der Stadt Eislingen mit 37 Haushalten (9,34 Prozent).

Förderung durch EU-Sozialfonds

Gefördert wird die Fachstelle Wohnungssicherung seit 2023 vom Europäischen Sozialfonds. Der Träger, das Haus Linde in Göppingen, muss dafür einen Eigenanteil von 5 Prozent der Gesamtförderung erbringen. Dieser wurde bisher von der Stadt Göppingen (2,4 Prozent), der Stadt Geislingen (1,6 Prozent) und dem Haus Linde (1,0 Prozent) getragen. Inzwischen hat die EU beschlossen, das Projekt weiterzuführen: Antragssteller, die schon beim ersten Mal dabei waren, können bis Juni 2028 weiter Förderung bekommen. Voraussetzung ist nach wie vor die Erbringung des Eigenanteils.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass sich die Stadt Geislingen weiterhin an der Finanzierung der Fachstelle beteiligt. Von Oktober 2026 bis zum Ende des Förderzeitraums im Jahr 2028 fallen dafür insgesamt rund 8400 Euro an.

Junghundekurse sind sehr gefragt

Hundesport Die Degginger Ortsgruppe des Schäferhundevereins hat ihren Junghunde- bereich mit neuen Geräten ausgestattet.

Deggingen. Welpen- und Junghundekurse sind bereits seit der Corona-Pandemie stark gefragt. Der Run besteht bis heute – das spürt auch die Ortsgruppe Oberes Filstal des Schäferhundevereins (SV OG) in Deggingen. „Die Nachfrage ist groß. Unser nächster Junghundekurs ist schon voll“, sagt Stefan Guggolz, Trainer für Welpen und Junghunde in Deggingen. Die nächsten Plätze seien erst wieder Anfang 2026 frei.

Auf dem herrlich gelegenen Areal des SV OG oberhalb von Deggingen haben die Mitglieder nun den Welpen- und Junghundebereich mit weiteren, zum Großteil selbst gebauten Geräten ausgestattet. Dabei legten sie den Fokus auf die Erziehung der Hunde und darauf, „wie es gelingen kann, dass der Hund in den individuellen Alltag des Hundehalters integriert ist“, sagt Guggolz. Wichtig sei bei Hunden, immer konsequent zu sein und richtig mit ihnen zu kommunizieren. Das lerne man in einem Welpenkurs.

In einem Junghundekurs gehe es um die Frage „Wie beschäftige ich mich mit meinem Hund?“. Dazu wolle man den Teilnehmern Ideen vermitteln. „Es geht hauptsächlich darum, eine Beziehung zum Hund aufzubauen. Es geht um Quality Time und darum, gemeinsam etwas zu erleben“, beschreibt Guggolz weiter. Die neuen Geräte unterstützen die Hundehalter dabei. So gibt es zum Beispiel eine sogenannte A-Wand: „Hier kann man vieles üben, auch die Beziehung zum Menschen und die Orientierung an ihm.“ Der Hundehalter könne mit dem Hund interagieren und ihm zeigen, dass er nicht schnell, sondern langsam auf die Schräge der A-Wand und wieder hinuntergehen soll. „Es geht darum, Dinge langsam und mit Bedacht zu überwinden. Denn schnell kann jeder“, betont der Trainer für Welpen und Junghunde.

Ein weiteres Thema im Degginger Welpen- und Junghundebereich ist, unterschiedliche Untergründe kennenzulernen. So können die Hunde zum Beispiel lernen, über ein Lichtschachtgitter zu laufen – oder über einen aus Feuerwehrschläuchen hergestellten Untergrund, auf dem sie gleichzeitig die Balance üben können. Darüber hinaus gibt es eine Treppe, einen Tunnel, einen Schwebebalken, einen Steinhaufen als unwegsames Gelände und einen Barfußpfad. Bei Letzterem wird ein Waldweg mit Tannenzapfen, Hölzern und Steinen simuliert. Auch hier gilt es, langsam durchzugehen und die Materialien zu erkunden, erklärt ­Guggolz. Der Hundehalter könne darin auch Leckerlis verstecken, die der Hund dann gemeinsam mit ihm sucht.

Übungen beim Spazierengehen

Apropos: Die Nasenarbeit ist auch an der Schnüffelwand elementar. Dabei soll der Hund mehrere Löcher abschnüffeln. „Im Idealfall kommt er dabei zur Ruhe. Es ist eine konzentrierte Arbeit, die den Hund gut auslastet“, verdeutlicht der Trainer. Die Wand sei auch sehr wertvoll, was die Mensch-Hund-Arbeit anbelangt. „Der Hund lernt dabei, sich auf den Menschen zu verlassen und mit ihm zu kommunizieren. Denn man hilft dem Hund natürlich auch, wenn er Hilfe braucht.“

Das ist auch an der Kettenwand im Degginger Welpen- und Junghundebereich der Fall: Dort kann man dem Hund die Angst vor zunächst Unbekanntem nehmen und „ihm zeigen, dass es nicht schlimm ist, durch die Ketten durchzugehen“. Sowohl bei der Kettenwand als auch beim Lichtschachtgitter oder beim Reifen handle es sich um Geräte, bei denen der Hund lernt, sich selbst zu überwinden und dass er sich auf seinen Halter verlassen kann, erklärt Guggolz.

Und der Mensch? „Er lernt, mit seinem Hund zu kommunizieren und ihm etwas beizubringen – und zwar in dem Tempo, das das Tier individuell braucht.“ Mit den neuen Geräten wollen die Mitglieder des SV OG auch ­Ideen schaffen, „die man vielleicht beim Spazierengehen anwenden kann“ – zum Beispiel, indem man Parkbänke nutzt oder über unterschiedliche Untergründe im Wald geht.

Gemeinsames Anpacken für das Gedenken

Geislingen. Vorvergangenes Wochenende trafen sich Mitglieder des Jugendgemeinderats Geislingen und der Reservistenkameradschaft (RK) Stauferkreis zur jährlichen Kriegsgräberpflege auf dem Friedhof Rorgensteig in Geislingen. Seit mittlerweile rund 20 Jahren pflegen diese beiden Gruppen gemeinsam die dortige Gedenkstätte – eine gelebte Tradition, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Vorsitzende der RK, ­Tobias Jakob, koordiniert im Vorfeld die Aktion mit der Friedhofsverwaltung und dem Jugendreferat der Stadt. Die Stadt Geislingen unterstützt das Engagement mit ­frischer Erde, neuen Pflanzen und einem kleinen Vesper.

Nach einer kurzen Begrüßung begannen die Teilnehmenden mit dem Unkrautjäten, Rasenmähen, Laubharken und der Reinigung der Gedenkplaketten. Auch die Bepflanzung rund um die drei zentralen Steinkreuze wurde erneuert. Nach rund drei Stunden gemeinsamer Arbeit war die Anlage wieder in würdigem Zustand. Zum Abschluss bedankte sich ­Tobias Jakob bei allen Mitwirkenden für ihren Einsatz.

Der Jugendgemeinderat Geislingen besteht aus bis zu 25 Jugendlichen, von denen viele auch in anderen Vereinen oder Ehrenämtern aktiv sind. Er bringt die Anliegen junger Menschen in die Stadtverwaltung ein und kann so Einfluss auf Entscheidungen des Gemeinderats nehmen.

Die Reservistenkameradschaft Stauferkreis entstand 2019 aus dem Zusammenschluss der RK Geislingen und der RK Göppingen. Ihre rund 80 Mitglieder – aktive Soldaten, Ehemalige und zivile Förderer – engagieren sich im gesamten Landkreis Göppingen. Die Aktivitäten reichen von militärischer Aus- und Weiterbildung bis hin zu vielfältiger Öffentlichkeitsarbeit.

Die CDU im Täle stellt sich neu auf

Politik Die beiden Ortsverbände Wiesensteig und Bad Ditzenbach wollen enger zusammenarbeiten.

Wiesensteig. „Wir und auch der CDU-Ortsverband Bad Ditzenbach, der parallel tagt, wählen unsere Vorstandschaft nur für ein Jahr. Innerhalb der nächsten zwölf Monate wollen wir uns neu aufstellen“, erklärte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Wiesensteig/Oberes Filstal, Dieter Braun, jüngst zu Beginn der Hauptversammlung. Die Christdemokraten aus Wiesensteig, Mühlhausen, Gruibingen, Drackenstein und Hohenstadt bilden schon seit geraumer Zeit einen gemeinsamen Verband. Künftig wollen sie noch enger mit den Parteifreunden aus Bad Ditzenbach und Deggingen zusammenarbeiten.

In seinem Rechenschaftsbericht blickte Braun auf eine Klinik-Baustellenbesichtigung sowie auf zahlreiche gemeinsame Termine mit dem Bundestagsabgeordneten Hermann Färber und der Ministerin für Landesentwicklung, Nicole Razavi, zurück.

Kai Steffen Meier, der zum Versammlungsleiter gewählt wurde, leitete die anschließenden Vorstandswahlen: Dabei wurde ­Dieter Braun einstimmig im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Ebenso einstimmig sein Stellvertreter Claus Buntz, Kassiererin Eva Wachter-Braun, Presse- und Öffentlichkeitsreferentin Anette Kölle und die Beisitzer Thomas Breitweg, Roman Retsch, Karl Staudenmayer und Wolfgang Wibel. Zu Kassenprüfern wurden Karl-Heinz Baur und Theresia Braun gewählt. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft wurde Claus Buntz geehrt.

Am Rande der Versammlung stellte sich Anette Kölle nochmals als Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl in Wiesensteig am 8. März 2026 vor und berichtete von ihrer Motivation und ihren Zielen.

Im Anschluss folgte ein Austausch mit der CDU-Landtagsabgeordneten Nicole Razavi und den CDU-Mitgliedern des Ortsverbands Bad Ditzenbach, die nach ihrer eigenen Hauptversammlung in den Gasthof Selteltor nach Wiesensteig kamen. In einer spannenden Diskussion tauschten sie sich über die aktuelle politische Lage aus. Dabei ging es auch um den Ausbau des A8-Albaufstiegs.

„Die schwarze Null ist nicht weit weg“

Geld Kämmerer spricht von Verbesserungen – die Gewerbesteuer wird in Kuchen wohl höher ausfallen als erwartet.

Kuchen. In der jüngsten Sitzung des Kuchener Gemeinderats stellte Kämmerer Andreas ­Sapper den Finanzzwischenbericht für das Jahr 2025 vor – basierend auf der Steuerschätzung im Mai und der bislang verbuchten Beträge. Der Ergebnishaushalt bildet die laufenden Einnahmen und Ausgaben für den täglichen Betrieb der Gemeinde ab. Haupteinnahmen sind dabei der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und die Schlüsselzuweisung. Diese sind, Sapper zufolge, gegenüber den Planzahlen nach dem derzeitigen Stand gleichgeblieben.

„Bei den Schlüsselzuweisungen sind wir momentan mit rund 14.000 Euro darüber – da müssen wir warten, wie schlussendlich abgerechnet wird“, erläuterte Sapper. Bei der Grundsteuer nimmt die Gemeinde weniger Geld ein, als im Planansatz angenommen (minus 11.137 Euro). Bei der Gewerbesteuer hingegen rechnet die Gemeinde mit Mehreinnahmen von rund 146.000 Euro gegenüber dem Planansatz. Durch diese Entwicklung kann dem Kämmerer zufolge das ursprünglich geplante negative ordentliche Ergebnis von rund 169.000 Euro nach derzeitigem Stand voraussichtlich auf ein Minus von 26.000 Euro reduziert werden. „Also die schwarze Null ist nicht weit weg“, konstatierte er.

Beim investiven Bereich – den Ausgaben und Einnahmen für Investitionen – kommt es laut Verwaltung zu einer Verschiebung: Voraussichtlich werde ein Großteil des geplanten Umbaus beziehungsweise der Erweiterung der Ganztagsbetreuung erst im kommenden Jahr stattfinden – was auch davon abhänge, ob die beantragte Förderung bewilligt werde. Dadurch verschiebt sich auch die damit verbundene geplante Einnahme in das Jahr 2026.

Durch die Verbesserungen im Ergebnishaushalt und im Investivbereich kommt es zu einer Verringerung des Finanzmittelbedarfs um rund 543.000 Euro, wie der Kämmerer ausführte. Der Stand der frei verfügbaren liquiden Mittel belaufe sich dann auf rund 2,4 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat den Zwischenbericht zur Kenntnis genommen.

Kurz notiert

Schnelle Hilfe

Polizei:

Telefon 110

Notfallrettung/Feuerwehr:

Telefon 112

Krankentransport:

Telefon 19 222

Vergiftungs-Informations-Zentrale

(am Uniklinikum Freiburg):

Telefon (0761) 1 92 40

Gasversorgung:

Telefon (0800) 6 10 17 67

Telekom:

Telefon (0800) 3 30 10 00

Vodafone:

Telefon (0800) 1 72 12 12

Apotheken

Seebach-Apotheke, Hohenstaufenstraße 18, Geislingen, Telefon (07331) 6 47 48

Zahnarzt

Notdienst: Telefon (01801) 116 116

Augenarzt

Notdienst: 116 117

Tierarzt

Notdienst: Telefon (01805) 84 37 36 (kostenpflichtig)

Beratungsstellen

Tagesmütter Göppingen

Telefon (07161) 96 33 10

AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 12

Schwangere, Schwangerschaftskonflikte

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 11 oder 2 02 53 14

Aufnahmehaus für alleinstehende Wohnungslose

Haus Linde, Telefon (07161) 9 65 90 60

Bürgerschaftliches Engagement

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 20

Kreisbehindertenbeauftragte

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 27

Kreisschuldnerberatung

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 31

Kinderschutzzentrum Göppingen

Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern bei Misshandlung und sexuellem Missbrauch

Telefon (07161) 96 94 94

Geislingen

Sankt Maria – Wandergruppe

Nächster Treff ist am morgigen Donnerstag um 9.30 Uhr am Marktplatz Altenstadt. Fahrt zur Gaststätte „Grünenberg“. Wanderung Richtung Rommental rund um den Fränkel und zurück zum Ausgangspunkt. Wegstrecke beträgt zirka sieben Kilometer mit 120 Höhenmetern. Einkehr in die Gaststätte „Grünenberg“. Gäste sind willkommen.

Schwäbischer Albverein

Am Sonntag, 26. Oktober, lädt Wanderführer

Wilfried Scheu zu einer zirka neun Kilometer langen Rundwanderung mit 200 Höhenmetern ein. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr am Parkplatz der Norma beim Haus der Zeit in den Neuwiesen. In Fahrgemeinschaften geht es zum Wanderparkplatz bei der Sickenbühlhalle hinter Gruibingen. Die Tour führt durch das Winkelbachtal hinauf zur Weilheimer Skihütte (ggf. Einkehr), weiter zum Aussichtspunkt Häringer Berg und zur Gruibinger SAV-Hütte (Einkehr). Trittsicherheit ist auf einigen Abschnitten erforderlich. Rückkehr ist gegen 18 Uhr geplant. Anmeldung bis 25. Oktober bei Wilfried Scheu per Mail (wilfried_scheu@web.de) oder Handy/WhatsApp (0176) 60 18 64 45.

Gäste sind herzlich willkommen.

Und darüber hinaus

Schopflocher Alb

Am Sonntag, 2. November, veranstalten die Landschaftsführer am Naturschutzzentrum, Walter Kostelezky, Wolfgang Rehm und Gerhard Rieker, von 14 bis 16 Uhr einen Spaziergang in die Historie des Skilaufs im Lenninger Tal. Treffpunkt ist das Sulzburghaus des SVS Stuttgart, Burghofweg 34 in Unterlenningen. Information und Anmeldung bis zum 30. Oktober unter Telefon (07026) 95 01 20 oder per Mail an info@naturschutzzentrum-schopfloch.de.

Mensch und Tier laufen gemeinsam

Wettbewerb Der Geislinger Verein der Hundefreunde lädt am 1. November zur Kreismeisterschaft im CaniCross ein.

Geislingen. Am Samstag, 1. November, findet beim Verein der Hundefreunde (VdH) Geislingen die Kreismeisterschaft der Kreisgruppe 10 im südwestdeutschen Hundesportverband im CaniCross statt. Dabei handelt es sich um Zughundesport. Der Name ist eine Wortbildung aus „Cani“ (lateinisch für „Hunde“) und „Cross“ (englisch sinngemäß für „querfeldein“).

Es wird in unterschiedlichen Varianten gestartet. Im Geländelauf läuft/rennt das Mensch-Hund-Team die vorgegebene Strecke. Dabei ist der Hund über eine flexible Leine mit dem Menschen, der einen Bauchgurt trägt, verbunden und zieht diesen. Über die Zugkraft des Hundes erreicht der Mensch eine höhere Geschwindigkeit als beim „normalen Joggen“.

Daneben gibt es noch die Varianten Bikejöring und Dogscooter. Bei diesen Disziplinen zieht der Hund beziehungsweise rennt der Hund vor einem Scooter (Roller), auf dem der Mensch steht oder vor einem Mountainbike, das der Mensch fährt.

Alle Varianten können in unterschiedlichen Streckenlängen gestartet werden: Die Sprintstrecke ist 400 bis 1000 Meter, die Kurzstrecke zwischen 1000 und 4000 Meter und die Langstrecke zwischen 4000 und 8000 Meter lang. Die Strecken müssen so gewählt werden, dass möglichst wenig Asphalt zum Schutz der Pfoten des Hundes gelaufen werden muss. Die Strecken der Geislinger Hundefreunde befinden sich rund um den Geiselstein und der Schildwacht. Der VdH Geislingen freut sich über Zuschauer, die die Teams anfeuern und bittet die Bevölkerung um Verständnis, dass manche Spazier- und Wanderwege durch die Starter ebenfalls benutzt werden.

„Landwirtschaft lebt von Vertrauen“

Erntedank Veranstaltung des Kreisbauern- verbandes Göppingen vor vollem Haus. Landrat Möller wird Erntekrone überreicht.

Eschenbach. Vor der Kulisse einer übermannsgroßen Erntekrone und des bunt und aufwendig dekorierten Erntealtars der Kreislandjugend, der mit sämtlichen Früchten geschmückt war, die in der Region wachsen und gedeihen können, wurde am Sonntagnachmittag das traditionelle Erntedankfest des Kreisbauernverbandes begangen. Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung, Vereinen und natürlich den Landwirten und Landwirtinnen aus der Region sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern wurde in der voll besetzten Technothermhalle in Eschenbach dem vergangenen Landwirtschaftsjahr und der eingefahrenen Ernte gedacht.

Die dicht besetzten Tischreihen waren derweil reich gedeckt mit Kaffee und vielen Varianten von leckeren Kuchen und Torten aus den kundigen Händen der Kreislandfrauen Geislingen und Göppingen, die viel Applaus für ihren Einsatz ernteten. Zum Auftakt und begleitend spielte ein routinierter Posaunenchor aus Heiningen auf.

In ihrem Grußwort begrüßte Ina Höfle, Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, die anwesenden Bäuerinnen und Bauern, die zahlreich erschienenen Ehrengäste, darunter auch Landrat Markus Möller sowie „die vielen bekannten und neuen Gesichter“, mit denen man einen schönen Nachmittag verbringen wolle. Das Erntedankfest erinnere daran, so Ina Höfle, dass „Ernährung und Lebensmittelsicherheit die Grundpfeiler eines friedlichen Miteinanders sind, denn wo Menschen satt werden, da wächst auch Frieden und Respekt füreinander und für die Natur, die uns trägt“. Deshalb sei Landwirtschaft auch mehr als nur Arbeit, sie sei ein „Stück Heimat, ein Stück Zusammenhalt und ein Stück Gemeinschaft“. Und so sei Erntedank „ein Moment im Jahr, an dem wir innehalten und danken, für Ernte, für Gemeinschaft und den Menschen, die tagtäglich Verantwortung für die Erzeugung unserer Lebensmittel tragen“. Und: „Landwirtschaft lebt von Vertrauen, Vertrauen in die Natur, aber auch von Vertrauen in die Menschen, die die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür gestalten“.

Auch Landrat Markus Möller beschrieb in seiner Ansprache die zentrale Rolle von Ernährungssicherheit und sagte: „Von Anbeginn der Menschheit gehört die Versorgung mit Lebensmitteln zu den wichtigsten Aufgaben, die eine Gesellschaft hervorbringt.“ Es sei deshalb ein Glück, dass man eine starke Landwirtschaft habe. Er zolle der Landwirtschaft und den Menschen, die dieses Handwerk ausüben, großen Respekt. Möller: „Ich danke Ihnen für Ihre tägliche Arbeit, Sie haben den Respekt der Bevölkerung, von uns allen, verdient“, sagte der Landrat, dem daraufhin die Erntekrone von der Kreislandjugend übergeben wurde. Diese werde „ein schönes Plätzchen im Landratsamt“ erhalten, versicherte Markus Möller.

Im Anschluss sorgte der oberschwäbische Barde und Mundartmusiker Bernhard „Barny“ Bitterwolf mit seinem Programm „Xond ond gfräs“ und seinen nicht ganz ernstgemeinten Ratschlägen rund um das Thema Gesundheit für reichlich Gelächter und Heiterkeit im Publikum.

Was ist los am Mittwoch?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Seminarhaus Spurenwechsel GmbH, Badstr. 48: Dauerausstellung: Henning Hauke – „Chronotopos“ – Eine Reise zwischen Kunst und Gesellschaftsanalyse, Besichtigung nach Absprache möglich: Tel. (07164) 149990 und 0151-19773749

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Donzdorf

Schloss: Roter Saal: 8-12.30, 14-16 Uhr Uwe Küstner – „Über Wunden“

Ebersbach an der Fils

Rathaus: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Faurndau

Alter Farrenstall, Im Freihof 14: „Faurndau und Umgebung in Bildern der 70er Jahre“ – Ölgemälde von Gerhard Maier, Besichtigung nach Absprache unter Tel. (07161) 24118

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Galerie im Alten Bau, Moltkestraße 11: 14-17 Uhr Thomas Heger: Stell dir vor ...

Museum im Alten Bau, Moltkestr. 11: 15-17 Uhr Stadtgeschichte, „Wunderbilder“, Schatztruhen, Vogelwelt

Göppingen

Barbarossa-Buchhandlung, Marstallstr. 3: 9-18 Uhr Kunstausstellung Aster Mehari

Dokumentationsraum für staufische Geschichte, Hohenstaufen: 10-12, 13-17 Uhr Die Staufer

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Jüdisches Museum, Jebenhausen, Boller Straße 82: 13-17 Uhr Geschichte der Juden in Jebenhausen und Göppingen, Dauerausstellung

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

Kunsthalle, Marstallstr. 55: 13-19 Uhr Jahresausstellung 2025 des Kunstvereins Göppingen e.V. Anna Lea Hucht. Furry Flowers; Halle Unten: 13-19 Uhr Almog Barzilay Rozenpik – Good Enough Family, begleitende VR-Installation: „Tree of Life“ im Playground-Bereich

Märklineum, Reuschstr. 6: 10-18 Uhr Modelleisenbahnausstellung

MuSeele/DANEBEN, Klinikum Christophsbad (Haus 10), Faurndauer Str. 6 – 28: 16-18 Uhr Geschichte der Psychiatrie und Psychiatriegeschichten, Dauerausstellung

Museum im Storchen, Wühlestraße 36: 13-17 Uhr Dauerausstellung „Göppinger Spielzeuggeschichte(n)“; 13-17 Uhr Sonderausstellung „Langweilig und verstaubt? Mehr als Akten – Das Stadtarchiv Göppingen neu entdecken“

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 9-21 Uhr „Von der Idee zur Wirklichkeit – Ein künstlerischer Dialog“ – Werke von Michael Ferk

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 14-18 Uhr Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“, Mi 16-18 Uhr Führung nur nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

Ulm

„Die Einsteins“ – Museum einer Ulmer Familie, Weinhof 19: 11-17 Uhr Die Einsteins – Museum einer Ulmer Familie

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 8-22 Uhr Albert Einstein – Fotos aus seinem Leben, Dauerausstellung; 8-22 Uhr Einmischung erwünscht – Geschichte der vh Ulm, Dauerausstellung; 9-13, 14-17 Uhr Fotoausstellung: Blick – Bewegung – Klick; 8-22 Uhr Ulmer DenkStätte Weiße Rose – „wir wollten das andere“, Dauerausstellung; Alberts Café: 8-22 Uhr Plakate von Otl Aicher, Dauerausstellung

BÜHNE

Ulm

Theater Ulm, Herbert-von-Karajan-Platz 1: 20-20 Uhr Idomeneo, Dramma per musica in drei Akten, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Libretto von Giambattista Varesco

MUSIK

Göppingen

Marktplatz: 15-19 Uhr SWR1 HITmach-Duell – mobiles Hitparadenstudio mit Stefanie Anhalt und Corvin Tondera-Klein

Stadthalle, Blumenstr. 41: 20 Uhr Meisterkonzert Kulturkreis Göppingen: Pianist Michael Korstick, Werke von Haydn, Schubert, Liszt und Beethoven, Konzerteinführung mit Volker Rendler-Bernhardt um 19.20 Uhr

Tresor im Weberpark, Heininger Str. 38: 20.30 Uhr Jazz-iG: Prädikat V

Ulm

Canapé Café, Söflinger Straße 158: 19.30 Uhr Swing, Jazz and more, Annette Schmidt (Gesang und Ukulele), Jürgen Burkart (Gesang und Gitarre)

Musikschule der Stadt Ulm, Marktplatz 19: Konzertsaal: 19 Uhr Virtuoso!, Kammerkonzert der Musikschule der Stadt Ulm

Roxy, Schillerstraße 1/12: Cafébar: 20 Uhr Cara – Celtic Folk at its Best

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: 22 Bahnen 19.15 Uhr; Amrum 17.15, 20 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 19.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 19.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 17 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.45 Uhr; Momo 16.45 Uhr

Göppingen

Staufen-Kino, Poststr. 36: After the Hunt 16.30, 19.15 Uhr; Alles voller Monster 16.30 Uhr; Amrum 16.30, 20 Uhr; Das Kanu des Manitu 20 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 16.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 19.30 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 16.30 Uhr; Momo 16.45 Uhr; One Battle After Another 19 Uhr; Step Across the Border 20 Uhr; Tron: Ares 16.45 Uhr; Tron: Ares 3D 19.45 Uhr

FESTE, PARTYS

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 14 Uhr Tanznachmittag mit Wolfgang Schölzel

FÜHRUNG

Göppingen

Friederike Wackler-Museum, Davidstr. 41: 16 Uhr Museumsleiterin Gabriele Schwarz führt durch die Ausstellung.

Ulm

Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm, Stadthaus am Münsterplatz 50: 10-11.30, 14.30-16 Uhr Stadtführung mit Besichtigung des Münsters

Treff Gerberhaus, Weinhofberg 9: 21-22.30 Uhr Nachtwächter-Führung, Erlebnisführung im historischen Gewand, Anmeldung erbeten, Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Altes Theater Ulm, Wagnerstraße 1: 10.30 Uhr Das Traumfresserchen, von Michael Ende (ab 6 Jahren), JUB – Junge Ulmer Bühne

Erstes Ulmer Kasperletheater, Büchsengasse 3: 15 Uhr Kasperle und das geheimnisvolle Drachenei (ab 2 Jahren)

Theater Mücke, Obere Donaubastion, Schillerstraße 1: 10 Uhr Funkelkiste (ab 3 Jahren), Buchung unter: claudia@theater-muecke.de

LITERATUR, LESUNGEN

Ulm

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19.30 Uhr Die Deutsch-Israelischen Studiengruppen und die frühen studentischen Kontakte mit Israel, Autorenlesung Jonas Hahn

VORTRAG, DISKUSSION

Göppingen

Hohenstaufen-Loge, Kellereistr. 4: 19.30 Uhr Vortrag „Was ist Biogas?“, Ref.: Rainer Eisler

Türkheim

Gemeinschaftshaus: 19 Uhr Die Burgen im Helfensteiner Land – Einblicke in eine Burgenlandschaft

Ulm

EinsteinHaus, vh Ulm, Kornhausplatz 5: 18 Uhr Paranoide Schizophrenie: zwischen Realität und Wahnsinn (Recovery College Ulm/Günzburg), Vortrag Iris Zimmermann, Erdem Aktas, Claudia Schulz; Club Orange: 19 Uhr Zwischen Frust und Rückzug: Was gefühlte soziale Ungleichheit bewirken kann, Vortrag Felix Jäger

Haus der Begegnung, Grüner Hof 7: 19 Uhr Verzaubert leben Eine Roadmap zum Heiligen, Vortrag Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing, Uni Würzburg

Kinder- und Familienzentrum, Schaffnerstraße 18/1: 19-21.30 Uhr Geschwister: Liebe und Streit inklusive!, Vortrag Petra Baumgärtner-Mader; Info und Anmeldung Tel. (0731) 9206020 oder keb.ulm@drs.de

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm, Vestgasse 1: 19.30 Uhr Vortrag: Mein liebes Bücher-Vorräthlein, 300 Jahre Bibliotheksstiftung Dr. Johann Franc

SONSTIGES

Ulm

Ecke Obere Hirschstraße/Münsterplatz/Lautenberg: 19 Uhr Solidaritätskundgebung für die Ukraine

Einbrüche besonders im Blick

Statistik Bei den Straftaten gibt es im Bereich des Reviers Eislingen keine besonderen Auffälligkeiten.

Eislingen. Bei der Kriminalität stellt Dieter Taller keine größeren Auffälligkeiten fürs Revier Eislingen und auch für die Stadt Eislingen fest. Lediglich Vermögens- und Fälschungsdelikte würden im Zusammenhang mit den sozialen Medien steigen, sagte der Leiter des Polizeireviers Eislingen, der im Gemeinderat die Kriminalität- und Verkehrsunfallstatistik fürs Jahr 2024 vorstellte. Es sei das letzte Mal, dass er die Zahlen präsentiere, kündigte Taller an. Er gehe 2026 in den Ruhestand.

Taller berichtete, dass das Revier eine Stärke von 52 Polizistinnen und Polizisten haben sollte, tatsächlich seien aber nur 45,5 Beamte vorhandenen. Das Revier müsse auch im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm aushelfen, etwa in Heidenheim beim Fußball. Die Unterbesetzung wirke sich auf die Rund-um-die Uhr-Präsenz und die Ermittlungsarbeit aus.

Im Bereich des Reviers, zu dem neben Eislingen auch Donzdorf, Süßen, Salach, Ottenbach und Lauterstein gehören, ist 2024 die Zahl der registrierten Straftaten gegenüber 2023 um 61 auf 1823 Fälle gesunken. Noch deutlicher ist der Rückgang in der Stadt – um 88 auf 852 Fälle. Es gab in Eislingen zwei Straftaten gegen das Leben – den Brandanschlag auf die Gaststätte Adler. Obgleich die Hintergründe weiter unklar sind, hatten die Stadträte hierzu ebenso wenig eine Nachfrage wie zu den Taten der multiethnischen Banden. In dem Komplex war Eislingen auch ein Tatort.

Weniger Kinder als Täter

Die Aufklärungsquote liegt für die Stadt bei insgesamt bei 62,2 Prozent und damit geringfügig niedriger als im vorigen Jahr. Taller bedauerte, dass es nicht gelungen ist, die relativ niedrige Zahl an Einbrüchen aus der Coronazeit zu halten. Die Vorbeugung gegen Einbrecher sei Schwerpunkt der Streifenfahrten. Der Erste Polizeihauptkommissar forderte die Bürgerschaft auf, wachsam zu sein und Auffälligkeiten zu melden. Die Polizei habe zu wenig Leute, um überall präsent zu sein.

Als erfreulich wurde festgestellt, dass die Zahl der Straftaten von Kindern unter 14 Jahren, die 2022 sehr hoch war, deutlich gesunken ist. Während hingegen die Taten von häuslicher Gewalt seit der Coronazeit laut Taller „nicht besser“ wurde. Vielleicht seien jetzt die wirtschaftlichen Belastungen und die Sorge um den Arbeitsplatz eine Ursache. Er stellt fest, dass „Hilfsangebote nur selten wahrgenommen“ werden.

Baiereck sieht Problem nicht erfasst

Windpark Ein Zwischenstandsbericht vom Landratsamt sorgt für Aufregung im lärmgeplagten Teilort.

Nassachtal. Zu dem Betrieb der Windräder bei Baiereck gibt es eine Pressemitteilung des Umweltschutzamts, das in Baiereck auf große Verwunderung stößt. Berichtet wird hier über eine Beschwerde der Bürgerinitiative Pro Schurwald zum Probebetrieb in der Nacht auf den 12. September. „Die beiden Windkraftanlagen sind immer noch deutlich zu laut und der Brummton ist weiterhin vorhanden“, so fasste es ein Vertreter der Initiative damals zusammen. Das Umweltschutzamt berichtet nun, dass ein unabhängiger Gutachter die Schallmessung der Bürgerinitiative überprüft habe und zum Ergebnis gekommen sei, dass keine störenden Auffälligkeiten vorlägen.  Angeführt wird dafür ein bestimmter Messpunkt noch vor Baiereck, wo es mit 38,3 Dezibel im Rahmen gewesen sei und kein Brummton vorliege. Auf dieser fachlichen Grundlage lägen der Genehmigungsbehörde derzeit keine belastbaren Anhaltspunkte für eine Überschreitung der Richtwerte vor, so die Pressemitteilung.

Was die Bürgerinitiative gemessen hatte, ist das eine. In Baiereck sprach man beim Probebetrieb nicht mehr vom Brummton, sondern von einem deutlichen Flugzeuggeräusch in der Nacht. Karsten Wakolbinger, der eine Profi-Messstation hat, kam auf 41 Dezibel – gerade so an der Grenze.

Nun wundert man sich in Baiereck, warum das Umweltschutzamt über diesen Probebetrieb überhaupt berichtet und den Eindruck erweckt, alles sei soweit in Ordnung und die Windräder könnten weiterlaufen. Und dass als nächster Schritt die Abnahmemessung folge.

Denn: Seither gab es ganz andere Beschwerden. „Es gab die Problemnächte vom 3. bis zum 6. Oktober“, betont Ortsvorsteher Vincent Krapf. Da war wieder ein Brummton da, und Wakolbinger Messungen sagten: Zweimal war der Pegel zu hoch und mit Brummton sowieso, auch die dritte Messung war drüber, wenn man den Brummton dazurechnet, was zu der Systematik gehöre. Entsprechend war die Beschwerdeflut. Diese Problemnächte waren Landratsamt und Windradbetreiber bekannt. In der Pressemitteilung findet sich dazu nichts. Auch nicht zu den Messungen von Karsten Wakolbinger.

Ortsvorsteher Krapf formuliert einen Widerspruch im Verfahren, den man in Baiereck sieht. Der Gutachter, der die Messungen der Bürgerinitiative vom 12. September überprüft habe, sei ja derselbe, der die Messungen im Auftrag des Windradbetreibers vorgenommen habe. Wie könne jemand „unabhängig“ überprüfen, was andere an seinen Messungen kritisiert hätten?

Carsten Linnemann kommt

Politik Generalsekretär der CDU am Donnerstag beim Mittelstandsforum in Öpfingen. Er wird sich Unternehmern stellen.

Ehingen. „Wir wollen Wirtschaft und Politik zusammenbringen“, sagt Ralf Stoll. „Wir“, das ist die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Alb-Donau/Ulm (MIT), eine CDU-Gliederung, deren Kreisvorsitzender Stoll ist. Bereits im vorigen Jahr hat die regionale MIT dazu das Mittelstandsforum aus der Taufe gehoben – eine Veranstaltungsreihe, in der hochrangige Politiker auf hiesige Unternehmer treffen. Zur Premiere kam im November 2024 der frühere Bundespolitiker Wolfgang Bosbach zu Schwenk Zement nach Allmendingen.

Am morgigen Donnerstag, 23. Oktober, geht das Mittelstandsforum in seine nächste Runde. Dieses Mal kündigt Stoll Carsten Linnemann an, den CDU-Generalsekretär und stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er wird von 18.30 Uhr an bei Holzbau Gapp in der Ulmer Straße 25 in Öpfingen sprechen. Begleitet wird Linnemann von Manuel Hagel, CDU-Fraktions- und Landesvorsitzender sowie Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Einlass ist von 17 Uhr an; es gibt Vesper, Bier und Musik mit der Veteranenkapelle Allmendingen. Eingeladen sind alle – egal ob Parteimitglied oder nicht.

„Warten auf Veränderungen“

Der Veranstaltungsort sei bewusst gewählt, sagt Stoll: Sowohl Gapp Holzbau als auch die einen Steinwurf entfernte Metzgerei Weinbuch seien „Vorzeigeunternehmen“, geführt von Menschen, die nicht jammerten, sondern machten: „Genau das brauchen wir in unserem Land.“ Sie aber trieben momentan Sorgen um: Er sei jeden Tag in mittelständischen Betrieben unterwegs, erklärt der Kreisvorsitzende: „Alle warten auf Veränderungen.“

Der aus Berlin angekündigte „Herbst der Reformen“ mit seinen Entlastungen auf verschiedensten Ebenen müsse dringend kommen: „Die müssen jetzt liefern.“ Baden-Württemberg treffe der drohende Abschwung der Wirtschaft besonders hart. Was also plant der Bund? „Linnemann ist einer, der Klartext spricht“, glaubt Stoll. Der Generalsekretär werde aber auch Klartext zu hören bekommen: Die Geschäftsführer von Weinbuch und Gapp werden Worte an ihn richten.

< VORHERIGE SEITE NÄCHSTE SEITE >