Junghundekurse sind sehr gefragt

  • Stefan Guggolz und Tatjana Stippschild von der Ortsgruppe Oberes Filstal des Schäferhundevereins in Deggingen zeigen den neu gestalteten Bereich für Welpen und Junghunde. Foto: Heike Siegemund
  • Auf dem Barfußpfad geht es darum, dass der Hund unterschiedliche Untergründe wie Tannenzapfen, Steine und Hölzer kennenlernt. Foto: Heike Siegemund
  • Nasenarbeit ist für den Hund auch an der Schnüffelwand wichtig. Foto: Heike Siegemund

Hundesport Die Degginger Ortsgruppe des Schäferhundevereins hat ihren Junghunde- bereich mit neuen Geräten ausgestattet.

Deggingen. Welpen- und Junghundekurse sind bereits seit der Corona-Pandemie stark gefragt. Der Run besteht bis heute – das spürt auch die Ortsgruppe Oberes Filstal des Schäferhundevereins (SV OG) in Deggingen. „Die Nachfrage ist groß. Unser nächster Junghundekurs ist schon voll“, sagt Stefan Guggolz, Trainer für Welpen und Junghunde in Deggingen. Die nächsten Plätze seien erst wieder Anfang 2026 frei.

Auf dem herrlich gelegenen Areal des SV OG oberhalb von Deggingen haben die Mitglieder nun den Welpen- und Junghundebereich mit weiteren, zum Großteil selbst gebauten Geräten ausgestattet. Dabei legten sie den Fokus auf die Erziehung der Hunde und darauf, „wie es gelingen kann, dass der Hund in den individuellen Alltag des Hundehalters integriert ist“, sagt Guggolz. Wichtig sei bei Hunden, immer konsequent zu sein und richtig mit ihnen zu kommunizieren. Das lerne man in einem Welpenkurs.

In einem Junghundekurs gehe es um die Frage „Wie beschäftige ich mich mit meinem Hund?“. Dazu wolle man den Teilnehmern Ideen vermitteln. „Es geht hauptsächlich darum, eine Beziehung zum Hund aufzubauen. Es geht um Quality Time und darum, gemeinsam etwas zu erleben“, beschreibt Guggolz weiter. Die neuen Geräte unterstützen die Hundehalter dabei. So gibt es zum Beispiel eine sogenannte A-Wand: „Hier kann man vieles üben, auch die Beziehung zum Menschen und die Orientierung an ihm.“ Der Hundehalter könne mit dem Hund interagieren und ihm zeigen, dass er nicht schnell, sondern langsam auf die Schräge der A-Wand und wieder hinuntergehen soll. „Es geht darum, Dinge langsam und mit Bedacht zu überwinden. Denn schnell kann jeder“, betont der Trainer für Welpen und Junghunde.

Ein weiteres Thema im Degginger Welpen- und Junghundebereich ist, unterschiedliche Untergründe kennenzulernen. So können die Hunde zum Beispiel lernen, über ein Lichtschachtgitter zu laufen – oder über einen aus Feuerwehrschläuchen hergestellten Untergrund, auf dem sie gleichzeitig die Balance üben können. Darüber hinaus gibt es eine Treppe, einen Tunnel, einen Schwebebalken, einen Steinhaufen als unwegsames Gelände und einen Barfußpfad. Bei Letzterem wird ein Waldweg mit Tannenzapfen, Hölzern und Steinen simuliert. Auch hier gilt es, langsam durchzugehen und die Materialien zu erkunden, erklärt ­Guggolz. Der Hundehalter könne darin auch Leckerlis verstecken, die der Hund dann gemeinsam mit ihm sucht.

Übungen beim Spazierengehen

Apropos: Die Nasenarbeit ist auch an der Schnüffelwand elementar. Dabei soll der Hund mehrere Löcher abschnüffeln. „Im Idealfall kommt er dabei zur Ruhe. Es ist eine konzentrierte Arbeit, die den Hund gut auslastet“, verdeutlicht der Trainer. Die Wand sei auch sehr wertvoll, was die Mensch-Hund-Arbeit anbelangt. „Der Hund lernt dabei, sich auf den Menschen zu verlassen und mit ihm zu kommunizieren. Denn man hilft dem Hund natürlich auch, wenn er Hilfe braucht.“

Das ist auch an der Kettenwand im Degginger Welpen- und Junghundebereich der Fall: Dort kann man dem Hund die Angst vor zunächst Unbekanntem nehmen und „ihm zeigen, dass es nicht schlimm ist, durch die Ketten durchzugehen“. Sowohl bei der Kettenwand als auch beim Lichtschachtgitter oder beim Reifen handle es sich um Geräte, bei denen der Hund lernt, sich selbst zu überwinden und dass er sich auf seinen Halter verlassen kann, erklärt Guggolz.

Und der Mensch? „Er lernt, mit seinem Hund zu kommunizieren und ihm etwas beizubringen – und zwar in dem Tempo, das das Tier individuell braucht.“ Mit den neuen Geräten wollen die Mitglieder des SV OG auch ­Ideen schaffen, „die man vielleicht beim Spazierengehen anwenden kann“ – zum Beispiel, indem man Parkbänke nutzt oder über unterschiedliche Untergründe im Wald geht.

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