Wird der Bau-Turbo zünden?

Wohnungsbau Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung den Bau günstiger Wohnungen beschleunigen. Was halten Verwaltungen davon?

Gut 550.000 Wohnungen fehlen laut einer Studie des Pestel-Instituts in Deutschland. Mit dem neuen Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus, das vor wenigen Tagen als letzte Hürde den Bundesrat passiert hat, will die Bundesregierung Abhilfe schaffen. Der sogenannte Bau-Turbo soll Bürokratie abbauen und den Kommunen erlauben, von bauplanungsrechtlichen Vorschriften abzuweichen. Aufstellungen oder Änderungen von Bebauungsplänen (siehe Infokasten) sollen für Wohnbauprojekte dann nicht mehr nötig sein. Wenn sich eine Kommune entscheidet, den Bau-Turbo anzuwenden, gelten Bauanträge als genehmigt, wenn die Verwaltung sie nicht binnen drei Monaten ablehnt. Das neue Gesetz soll zunächst für fünf Jahre gelten.

Der Bau-Turbo sei „ein ganz neuer Ansatz, der kurzfristig durchaus Potenzial“ habe, meint Sebastian Ritter, Dezernent beim Städtetag Baden-Württemberg. Doch langfristig müsse das Baurecht so aufgestellt werden, dass Bebauungspläne einfacher geändert werden können. Bisher sei das entsprechende Verfahren „ressourcenaufwendig und fehleranfällig“. Wenn ein Investor eine Idee habe, die zur Vorstellung von Verwaltung und Gemeinderat passt, könne der Bau-Turbo eine gute Lösung sein.

Doch Investoren seien auch auf Profitmaximierung aus, gibt Ritter zu Bedenken: Werde „ein fünfgeschossiges Gebäude hingestellt und die Abstände sind egal“, könnten Kommunen es später bereuen. „Wie sieht es in zehn bis 15 Jahren aus? Haben wir dann lauter städtebauliche Missstände?“ Bebauungsplanverfahren können mehrere Jahre dauern, hätten aber auch den Vorteil, dass die Anliegen der Öffentlichkeit umfassend abgewogen und in Gemeinderatssitzungen diskutiert werden, hebt der Städtetag-Dezernent hervor: „Das ist träge, bringt aber planungsrechtlich gute Ergebnisse.“

Dass durch den Bau-Turbo mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht, hält Ritter nicht für einen Selbstläufer – auch wenn Bauprojekte schneller genehmigt werden können. Preise für Baumaterial und Grundstücke sowie der Stand der Zinsen würden dadurch ja nicht beeinflusst. Wichtig sei, dass die Kommunen Kriterien festlegen, wann der Bau-Turbo zum Einsatz kommen soll. Dafür müssten auch die Gemeinderäte ein Gespür bekommen. „Man muss überlegen, welche Art von Quartieren man hat und an Beispielen durchgehen, welche Bauanträge es in den vergangenen Jahren gab, für die man den Bebauungsplan hätte ändern müssen.“ Anfang November bietet der Städtetage dazu eine Online-Konferenz zu dem Thema an. Das Interesse ist laut Ritter groß: 120 der 206 Mitgliedsstädte hätten sich bereits angemeldet.

Kriterien müssen geklärt werden

Dass wegen der Einbindung des Gemeinderats noch viel geklärt werden muss, hebt auch Irene Cziriak, Leiterin des Fachbereichs Bauverwaltung im Geislinger Rathaus, hervor. Die entsprechenden Fortbildungen für Verwaltungsmitarbeiter stünden noch an. Aktuell entspreche der Wissensstand der Geislinger Stadtverwaltung deshalb dem des Städtetags. Zudem müssten durch die Rechtsprechung noch Randbedingungen festgelegt werden. Klar sei jedoch: „Der Bau-Turbo ist kein Freibrief für Bauen an jeder Stelle in jedem Umfang.“ Cziriak erwähnt außerdem, dass die Geislinger Baurechtsbehörde kurze Bearbeitungszeiten habe und über Bauanträge in der Regel innerhalb von drei Monaten entschieden werde, solange sie genehmigungsfähig sind: „Wir haben normalerweise einen guten Draht zu unseren Bauherren.“

Deggingens Bürgermeister Markus Schweizer begrüßt „das einfachere, schnellere Baugenehmigungsverfahren“, das der Bau-Turbo möglich macht. „Auch dass man bei Vorhaben im Bestand nun wohl mehr zulässt, ist grundsätzlich positiv zu bewerten, vor allem da es die Gemeinde trotzdem noch in der Hand hat.“ Bei eigenen Vorhaben würden die Kommunen sicherlich davon profitieren, wenn keine Bebauungspläne aufgestellt oder verändert werden müssen – gerade wenn es um gewisse Abweichungen im Bestand geht.

Dass durch das neue Gesetz zügig bezahlbarer Wohnraum entsteht, bezweifelt Schweizer allerdings. An den „wesentlichen Kostentreibern“ – also Bau- und Materialkosten sowie dem Fachkräftemangel – ändere sich durch den Bau-Turbo schließlich nichts. Diese anhaltend hohen Kosten führten insbesondere im ländlichen Raum zu einer Stagnation im Wohnungsbau: Dort könnten weder Mieten noch Verkaufspreise erzielt werden, die eine wirtschaftlich tragfähige Investition ermöglichen – anders als in Ballungszentren. Deshalb wären nach Schweizers Ansicht weitere Impulse, wie beispielsweise der Wegfall der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer einer Immobilie, förderlich für den Wohnungsbau, „aber womöglich auch noch nicht ausreichend, damit der Bausektor wieder richtig in Schwung kommt“. Denkbar wären auch zusätzliche Förderprogramme, zinsgünstige Darlehen oder steuerliche Anreize.

Weitere Änderungen nötig

Auch der Gemeindetag Baden-Württemberg, in dem rund 1000 Gemeinden und Städte im Land Mitglied sind, hält weitere Änderungen an „zahlreichen Vorgaben und Standards“ im sogenannten Baunebenrecht für nötig, wenn es mit dem Wohnungsbau grundsätzlich schneller gehen soll, sagt Pressesprecher Christopher Heck. Als Beispiele nennt er das Immissions- und das Naturschutzrecht. Ein Ansatz, Bauleitplanverfahren zu beschleunigen, wäre unter anderem, den Anwendungsbereich des beschleunigten Verfahrens nach Paragraf 13a des Baugesetzbuchs auszuweiten, so Heck weiter. Dieser macht es möglich, bei der Innenentwicklung auf Umweltprüfung und -bericht zu verzichten. Im Einzelfall könne der Bau-Turbo zumindest dazu beitragen, dass bestimmte Flächen schneller bebaut werden können: „Ob dies nun das Bauen selbst beschleunigt, wird die Praxis zeigen müssen.“

Ein Solitär am falschen Platz

Serie Heute passt das GZ-Verlagsgebäude in die Altstadt wie die Faust aufs Auge. Blauäugig war man damals aber nicht – und erwog lediglich das Für und Wider.

Anfang der 1970er Jahre entstand nach Plänen des Geislinger Architekten Eugen Binder das Verlagsgebäude der NWZ in der Hauptstraße 38. Mit knapp einer Million D-Mark war der Neubau veranschlagt, er sah vier Obergeschosse und zwei Untergeschosse vor. Das Entscheidende: Das funktionale Bürogebäude wies die charakteristischen architektonischen Elemente auf, die damals für modern und zukunftsweisend galten, als da wären: Sichtbetonwände, immerhin nicht glatt, sondern mit Struktur; dazu im Kontrast Transparenz pur: auf allen Stockwerken fast rundum durchgängige Fensterfronten, die Glasscheiben in dunklen Metallrahmen gefasst; unten Arkaden; obendrauf ein Flachdach. Und das im Angesicht der Stadtkirche, des Schubart-Schulhauses, der historischen Häuserzeilen in der Hauptstraße. Wie kann man nur, fragen wir uns heute. Die penibel geführte Bauakte im städtischen Bauverwaltungsamt gewährt Einblicke, wie die maßgeblichen Entscheider damals getickt haben, welche Gesichtspunkte sie leiteten.

Zustand des Altbaus zu schlecht

Bevor sich die „Zeitungsverlag und Druckhaus GmbH“ der NWZ Göppingen in der Hauptstraße 38 in Geislingen einkaufte, klärte man ab, was aus städtischer Sicht genehmigungsfähig ist. Der bisherige, etwas zurückversetzte Altbau, vor dem sich noch eine Shell-Tankstelle befand, sei in einem so schlechten Bauzustand, dass er nur „mit übermäßigem Aufwand“ erhalten und umgebaut werden könne, argumentierte der Architekt. Stadtrat Heinrich Henkel pflichtete dem bei, aus eigener Kenntnis, hatte er doch hier schon zur Miete gewohnt. Also Abriss und Neubau.

Stadt und Gemeinderat hatten sich erst in den Jahren 1968 und 1969 „städtebauliche Grundsätze für die künftigen Baumaßnahmen im Gebiet der Altstadt“ gegeben. Gleich in Punkt eins war festgeschrieben: „Der Raum der Hauptstraße zwischen Karl- und Rosenstraße ist im historischen Zustand zu erhalten. Markante Merkmale hierfür sind die lebendige Versetzung der (Gebäude-)Fluchten und die Giebelstellung der Gebäude, ihre Stockwerkszahl und die Kubatur der Gebäude an der Straße.“ Als Ziel wurde zudem formuliert, die Hauptstraße „von umweltfremdem Kraftfahrzeugverkehr zu befreien“, sprich: eine Fußgängerzone anzustreben.

Architekt bietet zwei Optionen

Die konkreten Vorgaben für den Verlagsneubau: ein maximal dreigeschossiger Giebelbau, Fachwerkstruktur aus modernen Materialien, „fein maßstäbliche Gliederung“ der Fassade, Auskragungen, Dachüberstand, Dachneigung mindestens 45-Grad. Architekt Binder legte einen solchen Vorentwurf vor; der aber, so bemängelte er selbst, könne „weder in gestalterischer, noch in wirtschaftlicher Hinsicht befriedigen“. Binder hielt es für verfehlt, „in unserer heutigen Zeit, mit ihren so anders gearteten Bedürfnissen und Formvorstellungen, Neubauten zu erstellen, die sich in ihrer äußeren Gestaltung gewaltsam an historische Vorbilder anlehnen“.

Sein anderer, favorisierter Neubau konkurriere ja viel weniger mit der nahen Stadtkirche als ein „steilgiebliger Stahlbetonfachwerkbau“. Beispiele aus anderen Städten zeigten zudem, dass „sehr wohl altehrwürdige Baudenkmäler in spannungsvollem Gegensatz zu modernsten Bauwerken in nächster Umgebung stehen können“. Spontan fallen einem dazu heute in der Tat in Ulm das Stadthaus neben dem Münster oder die Bücherei-Glaspyramide neben dem historischen Rathaus ein.

Denkmalamt: „Mustergültig“

Stadt und Gemeinderat waren sehr zufrieden, als im Plan das vierte Obergeschoss zurückversetzt wurde. Die Geschosse über den Arkaden werteten sie als die erwünschte Auskragung. Das Denkmalamt lobte das als „mustergültig“. Am 25. August 1970 wurde die Baugenehmigung erteilt. Übrigens wurde zeitgleich noch erwogen, das Schubart-Schulhaus „abzutragen“. Streitpunkte waren heute nebensächlich Anmutendes: Wo wie viele Parkplätze möglich sind; welche Werbeschriften angebracht werden dürfen. Letztere Frage wurde erst vom Verwaltungsgericht entschieden, als die Firma Schuh Mayer, die eine Etage im Neubau gemietet hatte, deswegen klagte.

Der Solitär aus Glas und Beton steht am falschen Ort, dem dürften die meisten heute beipflichten. Vollends unstrittig ist etwas anderes: Bei dem Verlagsgebäude, nach der Fusion von NWZ und GZ bis heute Sitz der Geislinger Zeitung, fällt die Energiebilanz verheerend aus. Die Fensterfronten und Fensterbänke, die diese moderne Architektur prägen, sind extreme Kältebrücken und Energiefresser.

Die neue Biotonne: So funktioniert’s

Abfallwirtschaft Die Biotonne soll ab 1. Januar 2027 die blauen Biobeutel ablösen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Göppingen antwortet auf seiner Homepage auf die wichtigsten Fragen rund um die Nutzung.

Schon seit Monaten steht fest, dass die Biotonne auch im Kreis Göppingen als letztem Landkreis in Baden-Württemberg eingeführt wird und die blauen Biobeutel ersetzt. Los geht’s am 1. Januar 2027. Bekanntgegeben wurden vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) vor Kurzem Details zu den neuen Tonnen, wie deren Größe und der Abholrhythmus. Der AWB hat für die Kreisräte eine Liste mit Fragen und Antworten zum Thema Biomüll zusammengestellt – hier die wichtigsten Fragen und die passenden Antworten.

Wie groß ist die Biotonne?

Jeder Haushalt/jede Arbeitsstätte erhält grundsätzliche eine 60-Liter-Tonne. Diese Größe sei für typische Haushalte mehr als ausreichend, schreibt der AWB, da die wöchentliche Sammlung ausschließlich auf Küchenabfälle ausgerichtet sei.

Muss man die Biotonne nehmen?

Wer seine Küchenabfälle vollständig selbst kompostiert, kann bei der Abfrage im Jahr 2026 auf die Aufstellung einer Biotonne verzichten. Allerdings hat dies keine Auswirkungen auf die Jahresgebühr der Abfallgebühren.

Und wie funktioniert die Nutzung in größeren Wohnanlagen oder Hausgemeinschaften?

In Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen können 120- oder 240-Liter-Tonnen eingesetzt werden. Die Hausverwaltungen werden im Vorfeld informiert, um den Bedarf zu erheben.

Wann werden die Tonnen verteilt?

Geplant ist die Auslieferung für das vierte Quartal 2026 durch den späteren Dienstleister im Auftrag des Landkreises. Zuvor wird der Bedarf für alle Haushalte und Arbeitsstätten abgefragt.

Wie wird die Nutzung erfasst?

Alle Tonnen werden mit Transpondern ausgestattet, so können sie digital verwaltet und eindeutig zugeordnet werden.

Wie oft wird die Tonne geleert?

Die Leerung der Küchen-Bio-Tonne erfolgt ganzjährig im wöchentlichen Rhythmus. Saisonal wechselnde Abholzeiten – etwa im Winter nur 14-tägige Leerung – seien zwar beraten worden, man habe sich vor allem aus Gründen der Logistik und Planung dagegen entschieden, so der AWB. Die wöchentliche Leerung habe hygienische Vorteile und sei eine einheitliche, verständliche Regelung.

Dürfen die Reste eingepackt werden, bevor sie in die Tonne kommen?

In die Biotonne dürfen keine Plastiktüten oder Bioplastikbeutel – auch nicht solche, die als „kompostierbar“ deklariert sind. Diese können in den neuen Verwertungsanlagen nicht zuverlässig aussortiert werden, schreibt der AWB. Die Alternativen: „Zertifizierte, nassfeste Papiertüten (zum Beispiel nach DIN EN 13432) aus dem Einzelhandel oder Zeitungspapier als Einlage für Vorsortiergefäße.“

Was darf in die Tonne?

In die Biotonne gehören ausschließlich organische Küchenabfälle, die im Haushalt anfallen, zum Beispiel Obst- und Gemüseschalen, Essensreste – auch gekocht und mit Fleischanteilen –, Brotreste, Eierschalen, Kaffeesatz und Teebeutel (ohne Plastik), Küchenpapier oder Servietten (ohne Kunststoffanteile). Nicht erlaubt sind: Plastiktüten oder Bioplastikbeutel, Gartenabfälle wie Laub, Strauchschnitt oder Gras sowie Glas, Metall, Verpackungen, Windeln oder Restmüll.

Wie werden die Tonnen gereinigt?

Die Reinigung der Küchen-Bio-Tonnen wird optional mit ausgeschrieben. Das bedeutet: Der Landkreis schreibt die Leistung mit aus, beauftragt aber nicht pauschal eine Reinigung. Die Reinigung erfolgt über spezielle Fahrzeuge mit Hochdrucktechnik. Die Bürger können die Reinigung bei Bedarf direkt beim Dienstleister beauftragen und bezahlen. Der AWB tritt lediglich vermittelnd auf. Angebote von regionalen Reinigungsfirmen im Internet zeigen, dass die Preise pro Tonnenreinigung zwischen etwa fünf und neun Euro variieren. Die Reinigungsfahrzeuge fahren in der Regel direkt hinter den Leerungs-Lkw hinterher.

Kostet die Leerung der Biotonne ­etwas?

Die Sammlung und Verwertung der Küchenabfälle über die Biotonne erfolgt ohne zusätzliche Leerungsgebühren (wie bisher). Die Kosten werden in die jährliche Abfallgebühr einkalkuliert, wie dies bereits beim bisherigen System mit den Biobeuteln der Fall ist. Im Moment müssen zusätzliche Biobeutel von den Kreisbewohnern je nach Bedarf bezahlt werden.

Was passiert mit dem Inhalt der Biotonnen?

Der Landkreis Göppingen hat sich im Frühjahr 2025 für eine Kooperation mit den Landkreisen Esslingen und Böblingen entschieden. Das Ziel sei es, schreibt der AWB, die künftige Verwertung der Küchenabfälle über zwei bestehende und bewährte Anlagen sicherzustellen – das Kompostwerk Kirchheim (Landkreis Esslingen) und die Biogasanlage der BVL in Leonberg (Landkreis Böblingen). Geplant ist, dass zirka 50 Prozent der Küchenabfälle ins Kompostwerk Kirchheim gehen und zirka 50 Prozent in der Vergärungsanlage Leonberg behandelt werden.

Warum wird überhaupt auf Biotonnen umgestellt?

Das liegt an rechtlichen Vorgaben: Ab dem 1. Januar 2027 ist die Bioabfallsammlung in Kunststoffbeuteln nicht mehr zulässig, da diese als Störstoffe gelten und in den künftigen Verwertungsanlagen nicht entfernt werden können (verschärfte Vorgaben der Bioabfallverordnung). Und: Die gesammelte Menge an Küchenabfällen hat sich über die Jahre kontinuierlich erhöht und liegt mittlerweile bei mehr als 13.000 Jahrestonnen. Hinzu kommt der Arbeitsschutz für die Müllwerker: Durch die hohe Zahl an Einzelbeuteln, die aktuell am Straßenrand bereitgestellt werden, entstehe eine erhebliche körperliche Belastung beim Einsammeln, schreibt der AWB.

Info Weitere Auskünfte zum Thema auf www.awb-gp.de

Die Saat ist nicht aufgegangen

Kirche Pfarrer Cornelius Küttner spricht offen über sein gescheitertes „Ackerprojekt Q“. Der Merklinger hat einen Schlussstrich gezogen, der ihm immer noch weh tut.

Von „verkümmerter Saat“ spricht Pfarrer Cornelius Küttner im Rückblick auf eine Projektstelle, die er im Frühjahr 2020 mit Unterstützung der Evangelischen Landeskirche übernommen hatte. In Folge teilte er seine bisherige Pfarrstelle Merklingen/Machtolsheim mit Pfarrer Florian Rochau und investierte die andere Hälfte in das Merklinger „Ackerprojekt Q“.

Als ihm im Frühjahr 2023 die Achillessehne riss, war er bis Juni nicht einsetzbar. Ein Schlüsselerlebnis mit Zeit zum Reflektieren und schmerzhaftem Schlussstrich: „Ich habe meine Anfangsvision nicht gelebt. Es gab viel Schönes, aber es konnte durch zu viel Hektik nicht wurzeln.“

Menschen in landwirtschaftliche Tätigkeiten einzubinden und sie darin Schätze des Glaubens entdecken zu lassen, das war Küttners Vision. Unter dem Motto „Geerdet sein – gehimmelt leben“ entstand in Verbindung mit dem Ehepaar Bettina und Andreas Ruhland ein Konzept zur Erlangung von mehr Gleichgewicht im Alltag durch landwirtschaftliche Betätigung im Gleichklang mit der Natur. Durch dieselben Interessen sollte zudem Gemeinschaft entstehen.

Also wurden Ackerparzellen gemietet, ein eigener Acker bewirtschaftet, Leben geteilt und Tageskurse mit Tiefgang angeboten. Mit „SteinZeit – hartes Leben anpacken“, lockte zum Beispiel das erste Angebot, denn auf der Suche nach Ackersteinen auf der Alb begegnet man unweigerlich eigenen Stolpersteinen, die im Leben eingebaut werden müssen. Steineklauben also nicht nur eine den Rücken quälende Tätigkeit, sondern zugleich Meditation mit ergänzendem Gestaltungskurs durch eine Kunsttherapeutin.

Weitere Angebote wie „KeimZeit“ – Leben beginnen lassen oder „RausZeit“ – dem Leben Luft verschaffen und „ErnteZeit“ – das Leben mit vollen Händen packen wurden durch erlebnispädagogisches Arbeiten mit Pferden begleitet. Im Jahr 2022 brachten die Angebote gut 120 Leute auf den Acker. Laut Küttner sehr aufwendig in der Vor- und Nachbereitung, wenngleich erfüllend. In Verbindung mit der Ackerarbeit für Gemüse, das zudem angebaut und in der Dorfmitte vermarktet wurde, auch körperlich zehrend.

Heute spricht Küttner reflektiert über die logistischen und inhaltlichen Herausforderungen, die ihn neben seinem Dienst als Gemeindepfarrer ständig begleitet haben: Von Seelsorgegesprächen auf dem Acker in völlig anderer und wunderbarer Qualität, von Menschen, die sich in der Natur immer mehr öffneten, sich durch ihr Tun veränderten und vom Gefühl, eine neue Gemeinschaft zu werden.

Doch daneben gab es den Schreibtisch im Pfarrbüro, ein Trauergespräch, Gottesdienst­vorbereitung und vieles mehr in der Kirchengemeinde. „Deswegen hatte ich keine Zeit für das Feierabendbier auf dem Acker. Für den lockeren Plausch danach. Ich musste auf die Uhr schauen, obwohl genau das wichtig gewesen wäre. Und der Acker ist eine Daueraufgabe. Die schafft man nicht nebenbei“, weiß Küttner heute. Besonders, wenn Gemüse biologisch angebaut und gedeihen soll. „Wer sammelt die Schnecken morgens um sechs Uhr ab? Ich war nur noch am Rotieren und hatte stets das Gefühl, meine Arbeit nicht richtig zu machen.“

Der Riss der Achillessehne ermöglichte dem 42-Jährigen Zeit, die Stellschrauben zu überdenken und führte zur Entscheidung, das Ackerprojekt Ende 2024 zu beenden. Es sei eine schmerzhafte und mit Scham besetzte Entscheidung gewesen, gesteht Küttner, der im Nachgang weiß: „Das war nicht meine Stärke und mir fehlt Know-how. Aufwand und Ertrag hielten sich nicht die Waage“, lautet sein Fazit, wenngleich er sich fragt, ob und wie er es hätte besser kommunizieren sollen?

Von der Landeskirche aus hatte er bis Februar 2026 Zeit, das Ackerprojekt wachsen zu lassen, „aber ich konnte dabei nicht in den Moment kommen und war zu sehr in Hektik. Die Saat ist nicht aufgegangen“.

Seit Januar dieses Jahres arbeitet Cornelius Küttner mit Pfarrerin Sandra Baier aus Nellingen in einem Transformationsprojekt, das für Wandel, die Förderung und Unterstützung der regio-lokalen Kirchenentwicklung im Evangelischen Kirchenbezirk Blaubeuren steht.

Hilfe für Schüler aller Altersgruppen

Schulen Die Sozialarbeit ist wichtiger Bestandteil des Schulalltags. Eislingen warnt den Landkreis vor den Folgen eines Ausstiegs aus der Co-Finanzierung.

Bedeutung und Finanzierung der Schulsozialarbeit sind in den vergangenen Wochen verstärkt ins Blickfeld gerückt. Dies hängt mit der Absicht des Landkreises zusammen, bei der Co-Finanzierung der Sozialarbeitsstellen zu sparen. Im Eislinger Verwaltungsausschuss wurde jetzt über die Arbeit der Sozialarbeiter berichtet, deren Bedeutung unterstrichen und vor der von Landrat Markus Möller ins Spiel gebrachten Kürzung gewarnt.

An allen Eislinger Schulen ist inzwischen die Schulsozialarbeit etabliert. Insgesamt sind es 6,3 Vollzeitstellen, die sich auf zehn Personen verteilen. Die Tätigkeiten wurden jetzt von Kerstin Stüven und Markus Seibold von der Bruderhaus-Diakonie am Beispiel der Schulsozialarbeit an der Friedrich-Schiller-Gemeinschaftsschule (FSG) vorgestellt. Die Diakonie stellt das Personal und organisiert die Schulsozialarbeit in Eislingen. An der FSG haben Schulsozialarbeiter im vorigen Schuljahr 172 Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen von 1 bis 10 beraten. Seibold schilderte anonymisiert Fälle von Grundschülern, die aggressiv sind oder das Schulhaus verlassen.

„Ein Großteil der Arbeit sind Betreuungsgespräche“, erklärte Stüven. Es werde über psychische Belastungen und Ängste geredet. „Grundschüler kennen oft wenig Regeln und Grenzen“, stellte sie fest. Viele Schüler hätten ein Problem damit, sich angemessen mit Mitschülern oder Lehrern auseinanderzusetzen. Deshalb werde am Sozialverhalten und am Lösen von Konflikten gearbeitet.

Während die Gespräche mit Grundschülern in der Regel über die Lehrer vermittelt werden, kämen die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe auch mal selbst zum Gespräch. Als wichtiges Angebot nannten die Schulsozialarbeiter die offene Sprechstunde, die das Kinder- und Jugendbüro anbietet. Das sei eine kleine Linderung im Bereich Jugendtherapie, wo es wenig Plätze und lange Wartezeiten gibt.

Die Sozialarbeit an der FSG habe jetzt die Phase von Krankheiten und Personalwechsel überwunden. Im vorigen Schuljahr wurden Lerngruppen für verschiedene Altersstufen gestartet. Dabei geht es um Themen wie Neue Medien, Cybermobbing, Drogen oder auch sexuelle Bildung. „Schulabsentismus“, also die unentschuldigte Abwesenheit von der Schule, ist ein Thema, das alle Eislinger Schulen beschäftigt. Bei dem Thema wollen nun Schulen, Verwaltung und Polizei stärker zusammenarbeiten. Es werde an einem „verbindlichen Bearbeitungsablauf“ für alle Schulen gearbeitet. Ein Ziel sei, „die Lehrkräfte zu sensibilisieren, dass keine Schülerin, kein Schüler untergeht“, sagte Seibold. Es sollen Handlungsmöglichkeiten besprochen werden.Der Schulalltag sei ohne Schulsozialarbeit nicht mehr vorstellbar, stellte Oberbürgermeister Klaus Heininger fest. „Der Bedarf ist steigend, weil sich die Welt verändert“, sagte er mit Blick auf Krieg und Krisen. „Auch Schülerinnen und Schüler sind Bürger des Landkreises“, betonte der OB in Richtung Landratsamt. Die Präventionsarbeit müsse früh auffangen. „Das spart in einigen Jahren enorme Kosten im Sozialbereich.“

Stephan Arnold erinnerte an ungleiche Bildungschancen, weil die Eltern keine Akademiker sind oder wenig Geld haben. In solchen Fällen sei Unterstützung nötig. Der Leiter des Erich-Kästner-Gymnasiums befürchtet, dass kleinere Kommunen die Schulsozialarbeit reduzieren oder aufgeben, wenn der Kreis den Zuschuss streicht. Er fürchtet einen Flickenteppich. „Der Kreistag hat die Aufgabe, für gleichwertige Verhältnisse zu sorgen.“

Im Verwaltungsausschuss signalisierten alle Redner Unterstützung. „Wir werden nicht beantragen, die Schulsozialarbeit einzustellen“, sagte Hans-Jörg Autenrieth (CDU). Sie hoffe, sagte Ingrid Held (SPD), dass die FSG auf einem guten Weg ist und das Konzept Früchte trägt. Es gehe um „Chancengerechtigkeit“, erklärte Ulrike Haas (Grüne) und um Hilfe für Schüler in „krisenhaften Situationen“. Ob denn die Polizei bei Schulabsentismus schon eingesetzt wurde, wollte Hans-Jörg Andonovic-Wagner (CDU) wissen. Bisher nicht, antwortete Kerstin Stüven. „Die Silcherschule hat es schon erfolgreich eingesetzt, wenn andere Mittel nicht halfen“, sagte Thomas Golder, Sozialarbeiter der Werkrealschule. Er bedauert, dass sich die Polizei bei dem Thema zurückziehe. Andreas Weiß (FW) regte an, dass die Polizei an Schulstandorten kontrolliert, ob dort Kinder zu Schulzeiten unterwegs sind.

Der Wintermarkt kommt

Handel Es war eine Zitterpartie bis zuletzt, doch jetzt steht fest: Die Verlängerung des Ulmer Weihnachtsmarkts ist in trockenen Tüchern.

Noch einen Monat bis zum Start des Ulmer Weihnachtsmarkts. Am 24. November öffnet er seine Pforten. Nun steht auch fest, dass der Wintermarkt dieses Jahr seine Premiere feiert. Bedeutet, dass einige Stände am Südlichen Münsterplatz nach dem 22. Dezember weitermachen, um auch zwischen den Jahren eine Anlaufstelle für eine Tasse Glühwein, eine Wurst oder auch eine Fahrt mit dem Bähnle zu sein.

Der Anstoß dazu kam Anfang des Jahres von der Freien Wählergemeinschaft, die eine Verlängerung forderte, um so die Innenstadt während der Einschränkungen durch die B10-Bauarbeiten und anderer Baustellen zu beleben. Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher schätzte eine Verlängerung des kompletten Markts aus verschiedenen Gründen schwer umsetzbar ein. Er brachte aber eine Alternative mit einem kleinen Markt, dem Wintermarkt, am Südlichen Münsterplatzes ins Gespräch. Nachdem die Organisatoren der Ulm-Messe und die Händler einige Monate Zeit hatten, diese Idee anzugehen, wird der kleine Markt jetzt tatsächlich kommen.

„Elf Beschicker werden den Wintermarkt zum Start mitgestalten“, sagt Simone Huber von der Ulm-Messe. „Der Plan ist, dass wir am 26. Dezember starten – voraussichtlich gegen Mittag und der Wintermarkt dann bis zum 6. Januar läuft.“ Die Öffnungszeiten werden gerade noch fixiert: „Wir müssen schauen, ob wir uns an den Weihnachtsmarkt-Öffnungszeiten orientieren oder eher später anfangen.“

Auf jeden Fall sind beim ersten Wintermarkt das Bähnle und das Kinderkarussell dabei, auch Stände mit Angeboten wie Imbiss, heiße Getränke und Süßwaren bleiben zur Verlängerung. „Und es wird auch ein Stand mit Handelsware bleiben, das ist schön, so entsteht ein bunter Mix“, freut sich Huber. Der Wintermarkt soll an allen Tagen öffnen, auch an Silvester und Neujahr – „da müssen wir dann aber schauen, wie lange und ab wann geöffnet wird“. Sobald die Öffnungszeiten final stehen, werden sie auf der Homepage des Weihnachtsmarkts veröffentlicht.

Vorwiegend werden die Stände, die ohnehin am Südlichen Münsterplatz sind, stehen bleiben, sodass kein großer Umbau notwendig ist. „Der Stand mit der Handelsware wird mit eigenem Wagen kommen und sich dazu stellen“. In Sachen Sicherheit wird es eine ständige Bewachung geben, auch in der Nacht, wenn das Areal mit Bauzäunen verschlossen wird. Die Kosten für die Maßnahmen werden auf die teilnehmenden Händler umgelegt.

Beschicker freuen sich

Mit dabei beim neuen Wintermarkt sind beispielsweise die Illerbuben, die durch ihre Foodtrucks in der Region bekannt sind und seit Jahren mit Imbiss und Glühwein beim Weihnachtsmarkt vertreten sind. Für Chef Kevin Alizade ist der neue Wintermarkt eine gute Sache: „Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr werden sicherlich gut besucht sein. Danach rechnen wir zwar mit etwas weniger Besucherandrang, jedoch ist es weiterhin Ferien- und Urlaubszeit, sodass wir dennoch auf viele Gäste hoffen“, sagt er. Was das Personal zwischen den Jahren angeht, glaubt er gut gerüstet zu sein. Umbauten am Stand müssen die Illerbuben nicht machen, der Stand am Südlichen Münsterplatz wird einfach weitergeführt.

Dabei sind auch die Burgpilze, bekannt vom Wochenmarkt, auf dem sie die Pilze, die sie in der Wilhelmsburg züchten, verkaufen: „Wir sind wieder dabei beim Weihnachtsmarkt, zum zweiten Mal verkaufen wir unsere frittierten Pilze am südlichen Münsterplatz und wir bleiben auch zum neuen Wintermarkt. Wir kommen mit einem neuen Stand, den wir nach Vorgaben der Messe gebaut haben und werden auch neue Produkte anbieten. In Sachen Personal laufen die Planungen, aber es sieht ganz gut aus“, sagt Sven Gastrock von den Burgpilzen.

Der Wintermarkt soll keine einmalige Veranstaltung werden. Die Ulm-Messe möchte den Wintermarkt auch in den kommenden Jahren integrieren, so Simone Huber: „Wenn dann planen wir auch für die Zukunft, trotzdem müssen wir uns das jetzt natürlich erst mal anschauen und mit den Beschickern im Dialog bleiben, um eventuell noch an Stellschrauben zu drehen.“

Rollwagen für Gelbe Säcke aufgestellt

Müll Seit Mittwoch stehen neue Sammelbehälter in der Geislinger Altstadt. Der OB hofft auf „mehr Ordnung und Sauberkeit“.

Geislingen. Im Rahmen eines Pilotprojekts werden ab heute spezielle Rollwagen für die Sammlung der Gelben Säcke in der Altstadt bereitgestellt, teilt die Stadtverwaltung Geislingen mit. Ziel sei es, die Sauberkeit in den Straßen zu verbessern und die Abholung zu erleichtern. Lose herumfliegende Säcke, Verschmutzungen und unordentliche Abstellflächen sollen damit künftig vermieden werden.

„Mit diesem Pilotprojekt möchten wir einen praktischen Beitrag zu mehr Ordnung und Sauberkeit in unserer Stadt leisten“, betont der Geislinger Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia. „Wenn die Rollwagen gut angenommen werden, profitieren nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern das gesamte Stadtbild. Wir setzen dabei auf das Engagement und die Mithilfe unserer Bürgerschaft – gemeinsam können wir viel bewirken.“

Standorte der Sammelbehälter

Die neuen Rollwagen wurden am vergangenen Mittwoch an den folgenden Standorten in der Altstadt aufgestellt: in der Adlerstraße bei der Uhlandbrauerei; in der Lammgasse (Höhe Hausnummer 17) und in der Schubartstraße (Höhe Hausnummer 5). Die Rollwagen bleiben fest an diesen Plätzen verankert und werden jeweils zum Abholungstermin zur Leerung bereitgestellt.

Wie die Stadtverwaltung in ihrem Schreiben weiter mitteilt, beruhe das neue Angebot auf freiwilliger Basis: Gelbe Säcke, die wie bisher am Abholtag an der Straße bereitgestellt werden, würden selbstverständlich weiterhin abgeholt. Die Stadt empfiehlt jedoch ausdrücklich, „die neuen Sammelbehälter zu nutzen, um gemeinsam ein saubereres Stadtbild zu schaffen“.

Das Vorhaben richte sich zudem zunächst ausschließlich an die Anwohnerinnen und Anwohner der genannten Straßen. Nach einer Auswertungsphase soll entschieden werden, ob das Projekt auf weitere Stadtbereiche ausgeweitet wird.

Albwerk optimiert Infrastruktur

Elektrizität Neue Umspannstation auf dem Albwerk-Gelände schafft Kapazität für wachsenden Elektro-Fuhrpark.

Geislingen. Anfang Oktober wurde auf dem Albwerk-Firmengelände in Geislingen eine neue Umspannstation angeliefert, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Mit dieser Investition schaffe man die notwendige Grundlage für den Ausbau der eigenen Elektro-Ladeinfrastruktur und die Elektrifizierung des Fuhrparks.

„Die neue Trafostation ist ein entscheidender Schritt, um den steigenden Ladebedarf unserer Elektro- und Hybridfahrzeuge zu decken“, erklärt Jürgen Fritz, Bereichsleiter Personal und Administration beim Albwerk und unter anderem verantwortlich für den Fuhrpark.

Die begehbare Umspannstation ist direkt an das 20-kV-Mittelspannungsnetz des Albwerks angebunden und wandelt die Spannung in nutzbare Niederspannung um. Eine moderne Niederspannungsverteilung sowie digitale Steuerungstechnik ermöglichen eine sichere und effiziente Energieversorgung, heißt es weiter. Zum Start sei die Anlage mit einer Leistung von 400 kVA ausgestattet. Perspektivisch könne sie auf bis zu 1000 kVA erweitert werden.

Der Fuhrpark des Albwerks umfasst derzeit neun Elektro- und drei Hybridfahrzeuge. Diese würden bislang über die Bestandselektrik auf dem Albwerk-Gelände geladen. Mit der neuen Umspannstation könnten künftig zusätzliche Ladepunkte installiert sowie deutlich mehr Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. Mittelfristig sei es zudem das Ziel, neben E-Pkw auch E-Transporter und -LKW einzusetzen.

Jubilar mit Ständchen überrascht

Feier Dieter Sing feiert seinen 90. Geburtstag zusammen mit den Bewohnern im Bad Überkinger Pflegeheim.

Bad Überkingen. Seine 90 Lebensjahre kann man Dieter Sing wirklich nicht ansehen und auch sein verschmitztes Lachen lässt eine wache Lebensteilhabe zu spüren. Zu seinem Ehrentag am Donnerstag wurde der wackere Senior mit einem Ständchen überrascht, das ihm dann doch zunächst die Sprache verschlug. Allerdings motivierte der Kuchener Chor New Age samt Tochter Ute nicht nur den Jubilar, sondern auch viele Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims „Am Mühlbach“ in Bad Überkingen: Textsicher und dazu klatschend zeigten sich die Gäste zum Beispiel bei „Rote Lippen soll man küssen“ und wussten ebenso: „ Liebeskummer lohnt sich nicht“. Dass Dieter Sing nie auf der Insel Capri war, stimmte ihn keineswegs traurig, aber als der Chor musikalisch die Szenerie von Capris untergehender Sonne im Meer beschrieb, konnte auch er, als früher langjährig aktiver Sänger, die zu seinen Lieblingsliedern zählende Ballade mitsingen.

Heitere Stimmung und frohe Gesichter im Pflegeheim durch beliebte Evergreens, ein Geschenk nicht nur für den Jubilar, sondern für alle Bewohner. Dieter Sing stammt gebürtig aus Eislingen, lebte in Geislingen und Kuchen, später in Göppingen und wieder in Eislingen, bis er vor einem Jahr aus Altersgründen nach Bad Überkingen zog. Seine Kinder Ute und Uli sowie Enkel Robin zählten an diesem Tag natürlich zu den Geburtstagsgästen.

Kurz notiert

Schnelle Hilfe

Polizei:

Telefon 110

Notfallrettung/Feuerwehr:

Telefon 112

Krankentransport:

Telefon 19 222

Vergiftungs-Informations-Zentrale

(am Uniklinikum Freiburg):

Telefon (0761) 1 92 40

Gasversorgung:

Telefon (0800) 6 10 17 67

Telekom:

Telefon (0800) 3 30 10 00

Vodafone:

Telefon (0800) 1 72 12 12

Apotheken

Stern-Apotheke, Tälesbahnstraße 2, Geislingen, Telefon (07331) 6 45 79

Zahnarzt

Notdienst: Telefon (01801) 116 116

Augenarzt

Notdienst: 116 117

Tierarzt

Notdienst: Telefon (01805) 84 37 36 (kostenpflichtig)

Beratungsstellen

Tagesmütter Göppingen

Telefon (07161) 96 33 10

AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 12

Schwangere, Schwangerschaftskonflikte

Gesundheitsamt Göppingen, Telefon (07161) 2 02 53 11 oder 2 02 53 14

Aufnahmehaus für alleinstehende Wohnungslose

Haus Linde, Telefon (07161) 9 65 90 60

Bürgerschaftliches Engagement

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 20

Kreisbehindertenbeauftragte

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 27

Kreisschuldnerberatung

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 31

Pflegestützpunkt

Kreissozialamt, Telefon (07161) 2 02 40 23 oder 2 02 40 24

Frauen- und Kinderhilfe Göppingen

Telefon (07161) 7 27 69

Kinderschutzzentrum Göppingen

Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern bei Misshandlung und sexuellem Missbrauch

Telefon (07161) 96 94 94

Pro Familia

Telefon (07161) 50 44 60

Schulpsychologische Beratungsstelle Göppingen

Staatliches Schulamt, Telefon (07161) 63 15 85

Psychologische Beratungsstelle Familien- und Lebensberatung Geislingen

Caritas, Telefon (07331) 30 55 90

Psychologische Beratungsstelle Geislingen

Diakonie, Telefon (07331) 4 14 89

Geislingen

BNAN Bezirksgruppe Geislingen

Am morgigen Samstag findet ein Treffen zur Biotoppflege der Gostalwiese statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr beim Parkplatz Lidl in Gosbach.

Umland

Kuchen

Das Germania-Waldheim ist am kommenden Sonntag ab 11 Uhr geöffnet. Das Bewirtungsteam freut sich auf viele Gäste bei selbstgebackenen Kuchen und leckerem Vesper.

Persönliches

Jubiläum

Geislingen: Das Fest der goldenen Hochzeit feiern Jutta Bührer geb. Zoller und Edwin Helmut Bührer.

Herzlichen Glückwunsch!

Was ist los am Freitag?

AUSSTELLUNGEN

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: Bilderausstellung „Lebenslinien“ von Leonie Mele, Besichtigung während den Veranstaltungen möglich

Evangelische Akademie, Akademieweg 11: Tagungsstätte: „On Democracy“ – Fotografien von Kai Loges und Andreas Langen (arge lola)

Rehaklinik: 8-18 Uhr Aquarelle von Ingeborg Braun

Seminarhaus Spurenwechsel GmbH, Badstr. 48: Dauerausstellung: Henning Hauke – „Chronotopos“ – Eine Reise zwischen Kunst und Gesellschaftsanalyse, Besichtigung nach Absprache möglich: Tel. (07164) 149990 und 0151-19773749

Bad Ditzenbach

Haus des Gastes, Helfensteinstr. 20: 9-12, 14-16 Uhr „Wachs (en)“ eine Annäherung an das Wachs als Bildträger, Symbol und Prozess von Brigitte Schilling

Bad Überkingen

Rathaus: 8-12 Uhr „Prominente – Prominente“ – Burkhart Tümmers & Peter Konold

Donzdorf

Schloss: Roter Saal: 7-12 Uhr Uwe Küstner – „Über Wunden“

Ebersbach an der Fils

Rathaus: Kunst im Rathaus – „750 Jahre Roßwälden“

Faurndau

Alter Farrenstall, Im Freihof 14: „Faurndau und Umgebung in Bildern der 70er Jahre“ – Ölgemälde von Gerhard Maier, Besichtigung nach Absprache unter Tel. (07161) 24118

Geislingen an der Steige

Altes Rathaus, Hauptstr. 19: 10-12, 15-17 Uhr Treffpunkt Südmähren, nach vorheriger Anmeldung: Tel. (07331) 43893

Galerie im Alten Bau, Moltkestraße 11: 14-17 Uhr Thomas Heger: Stell dir vor ...

Museum im Alten Bau, Moltkestr. 11: 15-17 Uhr Stadtgeschichte, „Wunderbilder“, Schatztruhen, Vogelwelt

Stadtbücherei, Schillerstraße 2: 10-12.30, 14-18 Uhr Wanderausstellung „100 Jahre Jugendrotkreuz“

Göppingen

Barbarossa-Buchhandlung, Marstallstr. 3: 9-18 Uhr Kunstausstellung Aster Mehari

Dokumentationsraum für staufische Geschichte, Hohenstaufen: 10-12, 13-17 Uhr Die Staufer

Galerie Harald Immig, Hohenstaufen, Kaiserbergsteige 15: 14-17.30 Uhr Neue Kalenderbilder – Aquarelle Harald Immig

Klinikum Christophsbad, Faurndauer Straße 6 – 28: Galerie beim Café am Park (Haus 21): „Nichts ist wie es scheint“ – Ausstellung der Christophsheime

Kunsthalle, Marstallstr. 55: 13-19 Uhr Jahresausstellung 2025 des Kunstvereins Göppingen e.V. Anna Lea Hucht. Furry Flowers; Halle Unten: 13-19 Uhr Almog Barzilay Rozenpik – Good Enough Family, begleitende VR-Installation: „Tree of Life“ im Playground-Bereich

Märklineum, Reuschstr. 6: 10-18 Uhr Modelleisenbahnausstellung

Museum im Storchen, Wühlestraße 36: 13-17 Uhr Dauerausstellung „Göppinger Spielzeuggeschichte(n)“; 13-17 Uhr Sonderausstellung „Langweilig und verstaubt? Mehr als Akten – Das Stadtarchiv Göppingen neu entdecken“

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 9-21 Uhr „Von der Idee zur Wirklichkeit – Ein künstlerischer Dialog“ – Werke von Michael Ferk

Süßen

Rathaus, Heidenheimer Str. 30: 8-13 Uhr Heidrun Storz – „Erinnerung und Phantasie“, Mi 16-18 Uhr Führung nur nach Vereinbarung: Heidrun.Storz@t-online.de

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Nordflügel: 10-17 Uhr „Anima – Beseelte Wesen“ – Ausstellung der Preisträgerinnen des 2. Kunstpreises der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen und des Förderkreises Schloss Filseck, Sandra Rau (Hauptpreis), Lea Romer (Förderpreis) und Christina Fink (Publikumspreis)

BÜHNE

Dürnau

Kornberghalle, Frühlingsstr. 5: 19.30 Uhr Improvisationstheater Wilde Bühne – Kabarettist Thomas Schwarz

Ebersbach an der Fils

Theater-Scheuer, Fabrikstraße 5: 20 Uhr No koin Domma an Deigsel, schwäb. Bauernschwank

MUSIK

Bad Boll

Boller Bürgertreff (BoB), Kirchplatz 6: 20 Uhr „ZweiFünftel“ rocken den BoB nicht nur mit Beatles-Songs

Donzdorf

Stadthalle, Hauptstr. 44: 20 Uhr Accoustic Grove – unplugged Rock und Pop der 70er und 80er Jahre

Geislingen an der Steige

Die Spitze, Schubartstraße 3: 20.30 Uhr Chili Bees

Rätsche, Schlachthausstr. 22: 20 Uhr Herman Kathans Busch-Werk feat. Nippy Noya, Billy Konate und Wolfgang Schmid

Rechberghausen

Ochsensaal, Hauptstr. 49: 19 Uhr Solitary Man – Elvis, Country & Oldies – 90. Geburtstag von Elvis Presley

Uhingen

Schloss Filseck, Filseck 1: Moser-Saal: 19.30-21.30 Uhr Förderkreis Schloss Filseck: Konzert „Les For me-dables“, Chansons

KINO

Geislingen an der Steige

Gloria Kino Center, Steingrubestr. 7: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 17.15 Uhr; All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You 16.45, 20.15 Uhr; Amrum 20 Uhr; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc (OmU) 21 Uhr; Das Kanu des Manitu 19.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 17.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 15.45 Uhr; Gelin Takimi 2 (OmU) 18.30 Uhr; Was die Alb uns erzählt 16.30 Uhr

Göppingen

Staufen-Kino, Poststr. 36: 50 Jahre Roland Kaiser – Ein Leben für die Musik 19.30 Uhr; After the Hunt 16.45 Uhr; Alles voller Monster 14 Uhr; Amrum 14, 17 Uhr; Black Phone 2 17, 20, 22.45 Uhr; Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc 19.45, 22.45 Uhr; Conjuring 4: Das letzte Kapitel 22.30 Uhr; Das Kanu des Manitu 14, 20 Uhr; Das Verschwinden des Josef Mengele 19.30 Uhr; Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba Infinity Castle 22.15 Uhr; Die Gangster Gang 2 14, 16.45 Uhr; Die Schule der magischen Tiere 4 13.45, 16.45 Uhr; Downton Abbey: Das große Finale 16.45 Uhr; Gabby‘s Dollhouse: Der Film 14 Uhr; Momo 13.45 Uhr; One Battle After Another 22.15 Uhr; Springsteen: Deliver Me From Nowhere 16.45, 19.45, 22.45 Uhr; Tron: Ares 3D 22.45 Uhr; Winnetou 1 20 Uhr

FESTE, PARTYS

Göppingen

Tanzlokal Bamboleo, Heinrich-Landerer-Straße 56: 20 Uhr La Notte Italiana – die italienische Tanznacht

KINDER, JUGENDLICHE

Ulm

Erstes Ulmer Kasperletheater, Büchsengasse 3: 15 Uhr Kasperle und das geheimnisvolle Drachenei (ab 2 Jahren)

Stadt- und Kinderbibliothek Ulm, Vestgasse 1: 15.30-16.30 Uhr Freitagsvorlesen in der Kinderbibliothek, Bilderbuchgeschichten für Kinder ab 3

LITERATUR, LESUNGEN

Gruibingen

Martinshaus, Mühlhauser Str. 3: Bücherei : 19 Uhr Elsa Asenijeff – Vordenkerin, Liebende, Vergessene – Ein Leben voller Leidenschaft, Aufbruch und Tragik – Margret Greiner lässt die wortgewaltige Schriftstellerin wieder lebendig werden.

VORTRAG, DISKUSSION

Amstetten

Aurainhalle, Lonetalstraße 19: 18 Uhr Infoabend OEW Breitband GmbH zum Breitbandausbau in der Gemeinde

Göppingen

VHS-Haus, Mörikestr. 16: 19.30 Uhr 22 Jahre Kinderhilfe Gambia – Reisebericht 2025, Ref.: Klaus Wiesenborn

Süßen

Katholisches Gemeindehaus St. Maria, Lange Str. 33: 19 Uhr Vortrag: „Insektenfreundliches Gärtnern – Mit Unordnung zu mehr Artenvielfalt“, Ref.: Dr. Maura Haas-Renninger und Tanja Schweizer vom Naturkundemuseum Stuttgart (Abteilung Entomologie), Infos: www.nabu-fils-lauter.de

Kulturhalle, Sommerauweg 11: 19.30 Uhr Vortrag: Sebastian Klussmann (Quizmaster ARD-Show „Gefragt – Gejagt“) – „Merken Sie sich was! – So trainieren Sie Ihre Allgemeinbildung“, mit Buchverkauf und Signierstunde

SENIOREN

Eislingen/Fils

Evang. Gemeindehaus der Christuskirche, Salacher Str. 23: 9-11.30 Uhr Frühstückscafé „Hefezopf und Brezel“, jeden Freitag, Anmeldung bei Birgit Göser, Tel. (07161) 92019026

SONSTIGES

Ulm

Ulmer Innenstadt: 18 Uhr Rübengeister- und Laternenumzug

Wäschenbeuren

Stauferschule, Schulstr. 7: 15-18 Uhr Repaircafe

Das Hochwasser traf auf eine alte Anlage

Sanierung Das Regenüberlaufbecken unter der Filsbrücke in Ebersbach muss für 850.000 Euro überholt werden.

Ebersbach. „Arg viel schlechter kann ein Regenüberlaufbecken nicht liegen.“ Dies sagt Bauingenieur Stefan Straub zu dem Bauwerk unter der Brücke der Südtangente in Ebersbach, das sich unterirdisch in die Gottlieb-Haefele-Straße hineinzieht. Es ist ein Sanierungsfall. Beim Hochwasser voriges Jahr stand die Anlage tagelang unter Wasser, sagt Straub. Die Elektrik wurde vollständig zerstört. Es seien auch mechanische Bauteile durch die Schmutzfracht beschädigt worden.

Und Kummer macht der Zustand insgesamt: Die 60 Jahre alte Anlage muss hinten und vorne überholt werden. Der Planer listete dem Gemeinderat 16 Punkte auf. Betoninstandsetzung, größere Einstiege, neue Abwassertechnik, Lüftungsdome nachrüsten. Die alten Zugänge haben 60 Zentimeter, da kommt Straub grad so rein. Heute müsste notfalls auch ein Feuerwehrmann mit Atemschutzflasche reinsteigen können.

Die neue Elektrik ist schon nachgerüstet. Jetzt stehen Schaltschränke außen auf einem Podest. Hochwassersicher. Traurig aber: „Sie wurden schon von Vandalismus beschädigt“, berichtete Traub. Nebenan ein Kuriosum: „Die Decke des Beckens wurde häufig als Parkplatz genutzt.“ Straub sieht dort Risse, einer zieht sich komplett durch bis zur Unterseite. Bürgermeisterin Manuela Raichle weiß: „Das ist keine Durchfahrt. Leute parken trotzdem. Eine Zeitlang sind hier Oldtimer gestanden. Und abgemeldete Fahrzeuge.“ Was dann ein Ärgernis für die Stadt war. Jetzt soll ein Zaun her.

Paul Rösch (CDU) machte noch auf anderes aufmerksam. „Das ist eine Löschwasserentnahmestelle für die Feuerwehr, aber sie funktioniert nicht.“ Man müsste sie erst freischaufeln.

Das Ergebnis der „schonungslosen Aufklärung“, wie es Michael Sulzmeier (AfD) nannte: 850.000 Euro kostet die Sanierung, und da ist die Elektrik nur noch mit einem Rest von 25.000 Euro dabei. Rösch: „Wir müssen das investieren.“ Die Stadt muss auch andere Becken sanieren. Straub nennt dieses „mit eines der etwas schlechteren“.

Offizielle Phase beginnt im Dezember

OB-Wahl Am 12. Dezember wird die Eislinger Stelle offiziell ausgeschrieben. Bewerbungen sind bis 9. Februar möglich.

Eislingen. Während Anja Sauer und Andreas Cerrotta, die bereits angekündigt haben, Oberbürgermeister in Eislingen werden zu wollen, schon mächtig Wahlkampf machen, hat sich jetzt der Eislinger Verwaltungsausschuss mit den Formalien der anstehenden OB-Wahl befasst.

Schon seit Längerem ist bekannt, dass der erste Wahlgang am 8. März 2026 über die Bühne gehen soll. Durch das Zusammenlegen mit der Landtagswahl erhofft sich die Stadt einen Synergieeffekt. Dieses Datum ist einer der frühest möglichen Termine, da zum Beispiel die öffentliche Vorstellung der Bewerber nicht während der Faschingszeit über die Bühne gehen soll. Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erhalten, gibt es am 22. März eine Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten.

Heininger kandidiert nicht mehr

Die Amtszeit von Oberbürgermeister Klaus Heininger endet am 31. Mai. Der Amtsinhaber kandidiert nach 16 Jahren an der Eislinger Rathausspitze nicht mehr. Darauf wird auch früh im Text der Stellenausschreibung hingewiesen. Aufgrund des Ablaufs der Amtszeit und des „Eintritts des Amtsinhabers in den Ruhestand“ ist die Stelle des hauptamtlichen Oberbürgermeisters neu zu besetzen, heißt es, leicht verkürzt, in der Ausschreibung, die am 12. Dezember im Staatsanzeiger offiziell veröffentlicht werden soll. Damit beginnt am 13. Dezember die offizielle Bewerbungsphase, die am 9. Februar um 18 Uhr endet.

Vorstellung am 24. Februar

Bewerben können sich Deutsche und EU-Bürger, die vor der Zulassung der Bewerbungen in der Bundesrepublik wohnen. Bewerber müssen am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und „jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintreten“. Bewerber benötigen mindestens 50 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten. Die Vorstellung der Kandidaten ist dann am 24. Februar.

Die Stadt Eislingen bildet einen Gemeindewahlausschuss mit dem Vorsitzenden OB Heininger und Ordnungsamtsleiter Marco Donabauer als Stellvertreter sowie fünf Beisitzern und deren Stellvertretern. Der Eislinger Verwaltungsausschuss billigte die von der Verwaltung vorgeschlagenen Texte und Vorgehensweise. Einen formellen Beschluss soll der Gemeinderat am 10. November fassen.

Rückbau läuft noch viele Jahre

AKW Die Sprengung der Kühltürme ist nur ein Meilenstein von vielen. RWE plant Projekte für erneuerbare Energien.

Gundremmingen. 56.000 Tonnen Beton gilt es zu verarbeiten, nachdem die zwei Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks Gundremmingen am Samstag gesprengt sein werden. Das Material wird vor Ort zerkleinert und dann abtransportiert, erklärt Jan Peter Cirkel, Pressesprecher der Betreiberfirma RWE. „Das wird Wochen und Monate dauern.“ Der Beton soll zu Recycling-Schotter aufbereitet werden.

Mit den 160 Meter hohen Kühltürmen verschwindet eine Landmarke in der Region – ein nach außen sichtbares Symbol für das Ende des Kernkraftwerks. Für RWE ist die Sprengung aber nur „ein Meilenstein von vielen“ im Zuge des Rückbaus, sagt Cirkel. Die Arbeiten werden noch bis Mitte der 2030er-Jahre andauern. In den vergangenen Jahren waren vor allem die Maschinenhäuser im Mittelpunkt. „Jetzt wird sich der Rückbau zunehmend auf die Reaktorgebäude fokussieren.“

Wie es nach dem Rückbau mit dem Gelände weitergeht, kann der Pressesprecher noch nicht sagen. Das Unternehmen startet aber aktuell drei Energiewende-Projekte in direkter Nachbarschaft. Am 29. Oktober ist Spatenstich für einen Batteriespeicher – RWE zufolge der aktuell größte in Deutschland.

Geplant ist außerdem ein rund 55 Hektar großer Solarpark zwischen Gundremmingen und Lauingen. Aktuell läuft das Genehmigungsverfahren. Der Park könne bis zu 20.000 Haushalte mit „sauberem Strom“ versorgen, berichtet Cirkel. Drittes Projekt ist der Bau eines Spitzenlastkraftwerks: eine Anlage mit bis zu 28 wasserstofffähigen Gasmotoren, die der Absicherung von Spitzenlasten, insbesondere in Zeiten von geringer Windkraft und Dunkelheit, dient. Die finale Investmententscheidung des Unternehmens steht dabei, wie beim Solarpark, allerdings noch aus.

Noch bis 2046 genehmigt ist das Atommüll-Zwischenlager auf dem AKW-Gelände, derzeit sind dort 153 Castor-Behälter eingelagert. Darin wird hochradioaktiver Abfall aufbewahrt, bis er an ein Endlager geliefert werden kann – dessen Standort noch gesucht wird. „Erst, wenn alle radioaktiven Abfälle in Endlagern sicher abgeschirmt wurden, sind Mensch und Umwelt in Deutschland dauerhaft geschützt“, kommentiert Christian Kühn, Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, die Sprengung.

Zukunft des Museums gesichert

Geld Trotz der angespannten Haushaltslage will der Kreistag das Urmu weiter finanzieren.

Blaubeuren. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für die Zukunft des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren (Urmu) gestellt. Die Mitglieder votierten einstimmig für die Verlängerung des Vertrags zur Mitfinanzierung des Museums um weitere 15 Jahre. Ab dem 1. Januar 2027 erhält das Urmu einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 158.000 Euro – die Summe wird weiterhin jährlich an den Verbraucherpreisindex angepasst. Geht man vom Grundbetrag aus, sind das in 15 Jahren rund 2,4 Millionen Euro, die der Kreis zuschießt.

Wie Georg Hiller, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands, im Kreistag erklärte, sichert der Beschluss die langfristige Existenz des Museums, das als zentrales Schwerpunktmuseum für altsteinzeitliche Kunst und Musik in Baden-Württemberg gilt. Das Urmu ist ein Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums und ein wichtiger Stützpunkt für die Forschung der Universität Tübingen und des Landesdenkmalamtes. Gerade durch diese enge Kooperation könne das Museum mit aktuellen Erkenntnissen und einzigartigen Exponaten aufwarten.

50.000 Besucher kamen 2024

Hiller verwies auf die Erfolgsgeschichte des Urmu. Die Besucherzahlen seien seit der bislang letzten Verlängerung der Förderung deutlich gestiegen und das Museum genieße regionale, überregionale und internationale Bekanntheit. „Seine Strahlkraft reicht über das Bundesgebiet hinaus und zieht internationales Publikum an“, heißt es in der Drucksache. Seit der Erweiterung im Jahr 2014 liegen die Besucherzahlen konstant bei mehr als 40.000 Gästen pro Jahr. In manchen Jahren kommen sogar mehr als 60.000 Besucher. Im vergangenen Jahr besuchten das Museum 50.000 Gäste, 135.000 Menschen nutzten die digitalen Angebote.

Das Urmu gehört damit zu den zehn Prozent der besucherstärksten Museen Deutschlands, erklärt die Verwaltung. Für den Tourismus im Alb-Donau-Kreis sei das UNESCO-Welterbe der Höhlen und Eiszeitkunst ein zentrales Thema, welches über das Urmu in Szene gesetzt werde. Außerdem besuchen 250 bis 300 Schulklassen pro Jahr das Museum. Das sind ungefähr sechs Klassen pro Woche. Für Schülerinnen und Schüler ist der Eintritt frei.

Das Urmu sei als stiftungsgetragenes Museum dauerhaft auf die Unterstützung von Stiftern und der öffentlichen Hand angewiesen. „Ohne die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Blaubeuren und den Alb-Donau-Kreis ist das Urmu nicht lebensfähig“, so die Kreisverwaltung.

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