Ein Festtag für Frösche und Kröten

Grabenstetten/Römerstein/Alb Die Stiftung „Naturraum“ hat in den vergangenen Tagen mehrere Biotoppflegemaßnahmen ermöglicht.

Nicht immer kommt die Natur alleine klar. Biotope zum Beispiel brauchen regelmäßige Pflege, sie wachsen sonst zu oder verschlammen mit der Zeit. Letztlich verlieren sie dann aber ihre Funktion. Unter anderem diesem Phänomen widmet sich die Stiftung „Naturraum“, die der Grabenstetter Unternehmer Rolf Mößmer ins Leben gerufen hat und mit der nun, da er seit Jahresbeginn im Ruhestand ist, Projekte in Sachen Naturschutz unterstützt.

So war in der vergangenen Woche sprichwörtlich der große Bagger angerollt. Erster Halt war in Grabenstetten am Biotop Gsait, wo ein Langarmbagger die Tümpel entschlammt hat. „Der Wasserstand war viel zu niedrig, die Wasserqualität entsprechend nicht mehr gut“, hatte Rolf Mößmer ausgemacht. Er kümmert sich um dieses „Heimbiotop“ schon seit Jahren und sieht daher sehr genau, wie sich die Populationen an Kröten, Fröschen und anderen Lebewesen in seinem Umfeld entwickeln.

Am Tag darauf war der Bagger, der auf einem riesigen Tieflader durch Wald und über Wiesen zu den Einsatzorten transportiert wurde, dann am Weidenbrünnele auf Böhringer Gemarkung tätig. Selbst viele Einheimische werden dieses zuletzt unscheinbare Wasserloch nicht kennen. Zugewachsen und verschlammt hatte der Tümpel den Namen Biotop kaum noch verdient. So zerbrachen sich Mößmer, gemeinsam mit dem Nabu Römerstein und dem Landschaftserhaltungsverband die Köpfe, wie dieser Zustand beseitigt werden könnte. Von der Notwendigkeit, hier eingreifen zu müssen, waren alle überzeugt, doch fehlten die finanziellen Mittel, um die Baggerarbeiten zu bezahlen. „Dabei hat der Bauunternehmer schon einen absoluten Freundschaftspreis gemacht“, freut sich Mößmer. Also sprang die Stiftung ein und hat 100 Prozent aller anfallenden Kosten übernommen.

Zunächst war der Nabu Römerstein an der Reihe, um das Weidenbrünnele freizuschneiden. Tatsächlich sei trotz des dann freien Blickes letztlich kaum noch Wasserfläche zu sehen gewesen, bestätigt Adelbert Eiben, der bei der Ortsgruppe für die Biotoppflege verantwortlich ist. Nachdem der Bagger dann mit seinem 20 Meter langen Greifarm dann einige Stunden zugange war, hatte sich das Weidenbrünnele den Namen „Biotop“ wieder verdient. „Im vergangenen Frühjahr habe ich bei einer Kontrolle drei oder vier Laichklumpen entdeckt. Ich bin sehr optimistisch, dass das im nächsten im Frühjahr wieder deutlich mehr“, freut sich Rolf Mößmer schon jetzt über das Resultat. Und die paar Frösche, die schon da seien, könnten jetzt auch dort überwintern.

Wenn man die Biotope in einer Region kennt, dann versteht man erst, wie wichtig die sinnvolle Vernetzung einzelner Biotope ist, um zum Beispiel den Kröten eine möglichst ungefährliche Wanderung zu ermöglichen. Bis zu drei Kilometer wandern Kröten von einer Wasserstelle zur nächsten – je länger die Distanz, desto größer die Gefahr. Die stark bedrohte und auf der Roten Liste stehende Gelbbauchunke zum Beispiel hat sich längst im Gsait niedergelassen. Sie kam, so vermutet Mößmer, aus dem Grabenstetter Steinbruch herüber. Zwischen beiden Locations will er nun im Vogeltal ein „Trittsteinbiotop“ anlegen, „auf meinem eigenen Grundstück, dann brauche ich keine Genehmigung.“

Neben der Biotoppflege unterstützt die Stiftung „Naturraum“ inzwischen eine ganze Reihe an Projekten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bildungsarbeit. So war die Stiftung Hauptsponsor der Bienenkonferenz der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen, die Forscher mit Lehrern und Schülern von Nürtinger Schulen zusammenbrachte. Drei Studenten aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz profitieren aktuell von einem Deutschland-Stipendium der Stiftung. Und auch die Streuobstpädagogen vom „Streuobstparadies Schwäbische Alb“ werden von der Stiftung mitfinanziert.

Auch das Wirkungsfeld der Stiftung wird immer größer. So kündigt Mößmer an, im kommenden Jahr eine große Biotoppflegeaktion in Metzingen unterstützen zu wollen. Die Vorbereitungen laufen bereits. Fast könnte man meinen, die Frösche, Kröten und Insekten bereits frohlocken zu hören.

Neues Rettungsfahrzeug ist im Dienst

Bad Urach Es ist brandneu und auf dem modernsten Stand der Technik und Ausstattung: Das neue Bergrettungsfahrzeug der Bergwacht ist nun offiziell übergeben.

Die Einsatzorte der Bad Uracher Bergwacht liegen oftmals in unwegsamem Gelände, in abgelegenen Gefilden und mitten in der Natur. Aber freilich kann Hilfe nur dort wirksam sein, wo sie auch hinkommt.

Jetzt noch besser für alle Eventualitäten gerüstet als zuvor, sind die Uracher Retter seit vergangenem Samstag. Die DRK Bergwacht Württemberg hat insgesamt vier neue Bergrettungsfahrzeuge offiziell in Betrieb genommen. Die Fahrzeuge kommen künftig in Bad Urach, aber auch bei den Bergwachten in Aalen, Heidenheim und Ravensburg zum Einsatz und stärken die Einsatzfähigkeit der Bergretterinnen und Bergretter, wie die Organisation mitgeteilt hat.

Land schießt Gutteil zu

Die Beschaffung der Fahrzeuge wurde dabei durch Mittel des Landes Baden-Württemberg in Höhe von jeweils 90 Prozent gefördert. Im Rahmen einer feierlichen Inbetriebnahme der Einsatzfahrzeuge auf der Kfz-Geländelehrbahn des Truppenübungsplatzes Heuberg überreichte Thomas Blenke, Staatssekretär im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg, symbolisch die Fahrzeugschlüssel an die Vertreterinnen und Vertreter der vier Bergwachten.

„Die schnelle und professionelle Hilfe, die die Bergrettung bei einer steigenden Anzahl von Katastrophen und Großschadensfällen bei jedem Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit leistet, setzt neben ihrem überaus wertvollen persönlichen Einsatz auch voraus, dass sie auf modernste Technik zurückgreifen kann. Daher hat das Land alleine in den vergangenen fünf Jahren rund drei Millionen Euro an die Bergwachten in Baden-Württemberg verteilt. Eine gute Ausstattung ist das Rüstzeug für diese wichtige Aufgabe“, betonte Blenke.

Geeignet für Liegendtransporte

Für die Bad Uracher Bergwacht um ihren Leiter Peter Raach bedeutet die Lieferung eine wesentliche Verbesserung. Das bisherige Fahrzeug, seit rund 18 Jahren im Einsatz, wird nun ersetzt durch eines, das zuverlässig und auf dem neuesten Stand der Technik ist. Der geländegängige VW Transporter verfügt über fünf Sitzplätze, einen Allradantrieb, Differenzialsperre sowie unter anderem über eine Bergauf- und Bergabfahrhilfe, Sondersignalanlage und Sprechanlage nach außen. Zudem ist er geeignet für Liegendtransporte. Kostenpunkt: rund 130.000 Euro.

In seiner Bauweise und Ausstattung ist er identisch mit allen Rettungsfahrzeugen, die von der Bergwacht Baden-Württemberg künftig beschafft werden. Das soll sicherstellen, dass etwa bei großen Schadenslagen verschiedene Bergwachten miteinander kooperieren und die jeweils anderen Fahrzeuge bedienen können. Bislang wurden sie je nach Wünschen und Bedürfnissen individuell ausgestattet, was eine Gewöhnung erschwert hatte. „Wir haben lange drauf gewartet, jetzt freuen wir uns umso mehr“, so Raach über die Schlüsselübergabe. Das bislang im Einsatz befindliche Fahrzeug soll derweil nicht ausgemustert werden, es steht künftig als Ersatzfahrzeug weiterhin zur Verfügung.

Rund um die Uhr einsatzbereit

„Mit den neuen Fahrzeugen sind unsere Einsatzkräfte noch besser gerüstet, um Menschen in Not auch unter schwierigsten Bedingungen schnell und sicher zu erreichen“, sagte Armin Guttenberger, Landesleiter der DRK Bergwacht Württemberg, am Samstag. Die Wahl der symbolischen Schlüsselübergabe fiel dabei bewusst auf die Geländelehrbahn des Truppenübungsplatzes Heuberg, da die DRK Bergwacht Württemberg diese Anlage regelmäßig für die Fahrerausbildung und Trainings nutzt.

Die Bergwacht in Bad Urach besteht aus rund 25 aktiven Mitgliedern, zwölf von ihnen gehören der Einsatzmannschaft an. Im Jahr sind die ehrenamtlichen Retter etwa bei 25 bis 30 Einsätzen gefordert. Überwiegend in den Sommermonaten. Doch auch in den Wintermonaten stehen sie rund um die Uhr parat, um Hilfe dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. Eben auch in unwegsames Gelände.

Aufklärung und Schwimmausbilung wichtiger denn je

Sicherheit Die DLRG sensibilisiert zu Gefahren an und in Gewässern und bietet Schwimmkurse an.

Bad Urach. Prävention und Aufklärungsarbeit rund um das Thema Wasserrettung sind wichtiger denn je. Die DLRG setzt sich daher verstärkt dafür ein, Menschen aller Altersgruppen über die Gefahren an und in Gewässern zu informieren und durch gezielte Maßnahmen zur Sicherheit, beizutragen, teilt die Ortsgruppe Bad Urach mit.

Bevölkerung sensibilisieren

Baderegeln, Hinweise auf Gefahren an unbewachten Gewässern und die Sensibilisierung der Bevölkerung gehören zu den zentralen Aufgaben der DLRG. Wie notwendig diese Arbeit ist, zeigt die diesjährige Ertrinkungsstatistik: Immer noch kommen jedes Jahr Menschen ums Leben, weil sie die Risiken am Wasser unterschätzen oder nicht schwimmen können. Ein besonderer Fokus der DLRG liegt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, schon früh die Freude am Element Wasser zu wecken und gleichzeitig die Gefahren bewusst zu machen. Unter dem Motto „Schwimmen ist fürs Überleben wichtig“ fanden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Aktionen rund um das Schwimmenlernen statt – darunter die beliebten Schwimmabzeichentage vor den Sommerferien.

Während der Ferien wurden zudem Projekttage im Rahmen von Ferienprogrammen in vielen Kommunen durchgeführt, bei denen Kinder spielerisch an das sichere Schwimmen herangeführt wurden.

Auch in der kommenden Hallenbadsaison bietet die DLRG wieder Schwimmkurse an – sofern die örtlichen Bäderkapazitäten dies zulassen. Leider sind die Plätze oft schnell ausgebucht.

In enger Zusammenarbeit mit Schulen und engagierten Partnern arbeitet die DLRG daher kontinuierlich daran, möglichst vielen Kindern die Teilnahme an Schwimmkursen zu ermöglichen. Ein wichtiges Ziel ist es, dass jedes Kind mindestens das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze erwirbt. Gemeinsam mit anderen Verbänden engagiert sich die DLRG zudem in der Bäderallianz Deutschland, um durch das Bäderförderprogramm neue Wege zu finden, den Zugang zu Schwimmbädern zu verbessern.

Alle Informationen zur DLRG Bad Urach und auch Angeboten an Schwimmkursen finden sich unter dem Link www.bad-urach.dlrg.de/kurse-und-ausbildung/schwimmkurse/.

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