(K)ein reguläres Tor

Spiel des Tages Der TSV Michelfeld II gewinnt in der Kreisliga B6 mit 4:0 gegen den TSV Braunsbach. Für die Gäste ist es ein gebrauchter Tag – auch weil der Schiedsrichter sehr pünktlich zur Pause pfeift.

Manchmal kann ein Ergebnis den Spielverlauf nicht widergeben. Der Sieg des TSV Michelfeld II war letztlich völlig verdient, auch und gerade, weil das Team zu Beginn der zweiten Halbzeit seine Chancen entschlossen genutzt hatte. Und doch hätte alles anders kommen, wenn nicht der Pausenpfiff des Unparteiischen sehr pünktlich gekommen wäre. Braunsbachs Trainer Marc Elbl sprach von einem „gebrauchten Tag“ für seine Mannschaft. Sein Michelfelder Gegenüber Apostolos Sokolis dagegen war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, vor allem in der zweiten Hälfte.

Im ersten Durchgang hatten beide Teams Gelegenheiten, aber fußballerisch sei das eher „Kick and Rush“ gewesen, so Apostolos Sokolis. Das änderte sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Braunsbach kombinierte sich nach vorne, Nevio Kadow scheiterte an Michelfels Torwart Mario Stepper. Der Ball rollte etwas zurück, ungefähr 20 Meter vor das Michelfelder Tor. Ein Braunsbacher war am schnellsten und schoß diesen ins Tor. Doch dazwischen erklang ein Pfiff. Abseits? Nein, der Unparteiische Peter Correll hatte zur Pause gepfiffen, weil, wie er den Braunsbachern erklärte, die eine Minute Nachspielzeit abgelaufen war. Ungläubige Blicke bei den Gästen, amüsiertes Grinsen bei einigen Michelfeldern.

Butrej ist außer sich

Der erste, der seine Sprache wiederfand, war Braunsbachs Co-Trainer Michael Butrej. Der Ex-Profi war außer sich. „Ich habe ja schon viel erlebt, aber so etwas noch nie“, schimpfte er lautstark und deutlich hörbar. Statt einer möglichen Halbzeitführung für Braunsbach stand es also 0:0. Und dann begannen direkt nach Wiederanpfiff fünf ganz starke Michelfelder Minuten.

Die Gastgeber kombinierten sich über die rechte Seite nach vorne. Von dort bediente Noah Kerscher in der Mitte Armin Rösch, der volley zum 1:0 traf. Und weil es über links so gut klappte, versuchte es Michelfeld erneut, diesmal war es Noah Kerscher, der zum 2:0 traf. Dieser hatte noch nicht genug, hob kurze Zeit später den Ball in den Strafraum. Nach einem Braunsbacher Luftloch stand Armin Rösch – knapp im Abseits oder auch nicht – völlig frei vor Gäste-Torhüter Marvin Schmidt und versenkte den Ball zum 3:0.

Ein bis dahin relativ ausgeglichenes Spiel war binnen fünf Minuten deutlich zugunsten der Michelfelder gekippt. „Schade, wir hatten in der ersten Hälfte unsere Gelegenheiten“, meinte Marc Elbl, der in Michelfeld auf acht Spieler verzichten musste, darunter waren Torjäger Simon Lober und auch der Ex-Michelfelder Efdal Balaban, der aufgrund eines privaten Termins verhindert war.

Gepflegt mit dem Ball

Die Braunsbacher gaben sich nicht geschlagen, spielten nach vorne und hatten auch gute Gelegenheiten. Wahlweise scheiterte Nevio Kadow an Torwart Mario Stepper oder dem Torgehäuse. Auch Jannik Fischers Freistoß flog gegen die Latte. Michelfeld hatte ebenso Spaß am Fußballspielen, der starke Noah Kerscher durfte das letzte Tor der Begegnung erzielen. Auch Michelfeld spielte weiter nach vorne, traf noch die Latte.

Auffällig war, dass beide Teams auf dem Kunstrasen gepflegt mit dem Ball umgingen. „Das ist in dieser Spielklasse häufiger so“, merkte Marc Elbl an. „Es gibt einige Teams, die ein hohes spielerisches Niveau haben.“

Auch Apostolos Sokolis hatte einen sehr guten spielerischen Auftritt seiner Mannnaschaft gesehen. „Da sieht man, was möglich ist, wenn wie diesmal die gesamte Mannschaft zur Verfügung steht.“ Das sei in den vergangenen Begegnungen nicht immer der Fall gewesen, „sonst hätten wir drei oder vier Punkte mehr.“ Aber das wollte der Trainer nicht beklagen. „Es passt trotzdem momentan.“ Die Spieler hätten ihren Spaß, die Integration der jungen Spieler klappe sehr gut. Auch Marc Elbl ist mit dem bisherigen Saisonverlauf insgesamt zufrieden – den Auftritt in Michelfelder werden die Braunsbacher aber möglichst schnell vergessen wollen.

Michelfeld II ist jetzt Zehnter, Braunsbach steht auf Rang 6.

Zwei Niederlagen, die weh tun

Basketball Sowohl die Regionalliga-Frauen als auch die Oberliga-Männer der Flyers unterliegen auswärts. Das dritte Viertel entscheidet jeweils die Partie.

Die Frauen der TSG Schwäbisch Hall waren sich vor der Fahrt bewusst, dass diese Partie in der Regionalliga (dritthöchste Spielklasse in Deutschland) eine zumindest vorläufig richtungsweisende sein würde. Denn sowohl die Flyers-Frauen als auch der USC Freiburg III hatte bislang kein Spiel gewinnen können.

Das Trainer Duo Florian Kachel/Ferran Quinto, das aushalf, weil Head Coach Michael Heck zweitgleich mit den Männern in Zuffenhausen spielte, konnte anfangs zufrieden sein. Die Hallerinnen führten nach dem ersten Viertel mit 16:11, auch zur Halbzeit sah es ähnlich aus: Die Hallerinnen führten mit 32:28.

Dann allerdings folgte ein „gruseliges“ drittes Viertel, wie es Michael Heck ausdrückte, nachdem er von dem Spielverlauf erfahren hatte. 14 Punkte in der Offensive sind nicht viel, können aber vorkommen. Allerdings ließen die Flyers-Frauen 27 Punkte für die Freiburgerinnen zu, weshalb der USC nach 30 Minuten mit neun Punkten Vorsprung führte. Letztlich konnte die TSG Hall nur geringfügig aufholen, am Ende stand es 62:69 aus Haller Sicht.

Fast die Hälfte der Punkte ging auf das Konto von Alina Jahn (30 Punkte). Der Ausschlag für die Niederlage war letztlich die schlechte Freiwurfbilanz. Die TSG bekam 32 Freiwürfe zugesprochen, davon verwandelte sie lediglich 14.

Das sei im Endeffekt ein Kopfproblem, so Michael Heck. „Nach der Logik müsste ein Freiwurf der einfachste Wurf sein, schließlich steht man alleine und ungestört an der Linie. Aber wenn man einige nicht getroffen hat, fängt es im Kopf an zu arbeiten. Und wenn es im Kopf rattert, hat man fast schon verworfen.“

Spiel gegen den Letzten

Das sei kein Phänomen nur im Amateurbereich. Auch unter Profis gebe es so etwas. Als Beispiel führt Michael Heck den Bamberger Leon Kratzer an.

In der Tabelle belegen die Flyers-Frauen mit einer 0:3-Bilanz den drittletzten Rang. Am kommenden Sonntag kommt es zum Duell mit dem Schlusslicht BSG Ludwigsburg.

Bei den Männern war der Spielverlauf der Oberliga-Partie bei den Zuffenhausen 89er ähnlich. Auch dort war bis zur Pause alles ausgeglichen (30:29 für Zuffenhausen), aber nach dem dritten Viertel lagen die Haller mit 38:57 hinten. „Das hat letztlich die Partie entschieden“, so Spielertrainer Michael Heck. „Wir waren personell nicht so aufgestellt, um diese Partie gewinnen zu können.“

Zwar waren die Haller zu acht in Zuffenhausen, dabei war aber ein angeschlagener Nico Melber und Max Pfisterer, der enorme Probleme mit seinem Knie hat. „Er kann so gut wie gar nicht trainieren“, beschreibt Michael Heck die Situation.

Immerhin schafften es die Haller, die Niederlage in Grenzen zu halten. Zuffenhausen führte zwischenzeitlich mit 21 Punkten, am Ende stand eine Haller Niederlage mit 14 Zählern (54:68). Das ist ein Rückstand, der im Rückspiel noch aufholbar erscheint – zumindest dann, wenn die Flyers-Männer einigermaßen vollzählig an den Start gehen sollten.

In der Oberliga-Tabelle steht die TSG mit einer 2:2-Bilanz jetzt auf Rang 7.

Kommentar

Bedeutung des Wettbewerbs

Das war eine durchaus bemerkenswerte Kooperation: Beim Regionalliga-Spiel der Haller Basketball-Frauen bildeten Florian Kachel und Ferran Quinto das Trainer-Duo, weil Michael Heck zeitgleich mit den Männern unterwegs war. Das Besondere ist nicht, dass die beiden mit Spielerinnen der Flyers liiert sind, sondern, dass sie bei den Hakro Merlins Crailsheim angestellt sind. Florian Kachel als Leiter Marketing & Medien, Ferran Quinto als U14-Trainer. Eine gewisse Annäherung zwischen dem Haller und dem Crailsheimer Verein darf man durchaus unterstellen. Vor wenigen Jahren noch wäre diese Kooperation vermutlich nicht zustande gekommen.

Bislang kann mannicht behaupten, dass das Engagement von Max Geschwill beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Magdeburg erfolgreich verläuft. Der in Mainhardt geborene und aufgewachsene Profi ist von Holstein Kiel an den Europapokalsieger von 1974 ausgeliehen – und steht mit dem ostdeutschen Traditionsverein aktuell auf dem letzten Platz. Nun bekommt Max Geschwill einen neuen Trainer. Denn nach der 0:6-Testspielniederlage gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig, bei der Max Geschwill mitspielte, wurde Trainer Markus Fiedler entlassen. Ebenso gehen mussten die Co-Trainer Saban Uzun und Andreas Schumacher. Dieser spielte in der Saison 2007/08 für den damaligen Oberligisten TSV Crailsheim.

Das vergangene Wochenendeverlief für die Volleyballer des SSV Geißelhardt trotz der Terminhatz einigermaßen erfolgreich. Die Mannschaft hatte bewusst den Fokus auf die Regionalliga-Partie bei MADS Ostalb gelegt. Und dort siegten die Geißelhardter Männer am Samstagabend mit 3:1. Es war der offiziell erste Sieg in der Regionalliga, nachdem der eigentlich gewonnene Saisonauftakt gegen die TG Bad Waldsee wegen eines Aufstellungsfehlers in eine Niederlage umgewandelt wurde. Schon am Sonntag mussten die Geißelhardter in Freiburg als Landespokalsieger Württembergs beim Regionalpokal antreten. Dort unterlag Geißelhardt im Halbfinale FT Freiburg II mit 0:3. Die Freiburger wiederum unterlagen im Endspiel der TG Schwenningen, die damit in die erste Runde des deutschen Volleyballpokals einzieht. So überaus wichtig scheint dem Volleyballverband Württemberg (VLW) der Regionalpokal nicht zu sein. Auf der Homepage des VLW wird der Regionalpokal Süd noch angekündigt – und zwar der des Jahres 2024.

SV Tüngental jubelt spät

Fußball In der Kreisliga B6 bleibt es an der Tabellenspitze weiterhin eng.

Region. Die Kreisliga A3 hat am vergangenen Wochenende fast gänzlich pausiert. Lediglich die Partie zwischen dem TSV Vellberg und der SGM Rosengarten war angesetzt. Aufgrund des 4:0-Erfolgs ist die SGM jetzt punktgleich mit Spitzenreiter TSV Ilshofen II. Alle Tore fielen in der ersten Halbzeit.

Bereits nach 40 Sekunden war Vincent Bilk erfolgreich. Dann traf zweimal Marvin Pfannenkuch (12., 23.), ehe in der 35. Minute erneut Vincent Bilk das Ergebnis auf 0:4 hochschraubte. Die Vellberger rutschen damit auf Rang 9 und damit auf einen Abstiegsplatz ab.

In der Kreisliga B6 wurde ein regulärer Spieltag ausgetragen. Dabei gewann die SSV Schwäbisch Hall II mit 3:1 beim Tura Untermünkheim II. Ein Eigentor von Johann Bullinger brachte die SSV in Führung, die dank Rico Graf (58.) und Samuel Obot (66.) nachlegten. Georgios Printizis sorgte kurz vor dem Ende für das 1:3 aus Tura-Sicht.

Weil der FC Oberrot mit 5:1 gegen die Sportfreunde Bühlerzell II (Torschütze Sebastian Korcz) gewann, haben die Oberroter und die SSV Hall jetzt die identische Tordifferenz (+14), aber Oberrot hat mehr Tore geschossen (29:26) und ist damit jetzt Tabellenzweiter.

Elfmeter in der Nachspielzeit

Zwei Punkte hinter Oberrot und der SSV Hall II stehen der SV Tüngental sowie der SV Gailenkirchen. Die Tüngentaler gewannen mit 3:2 gegen die SGM Ammertsweiler/Mainhardt II. Bis zur fünften Minute der Nachspielzeit stand es 2:2 durch die Treffer von Lars Hinterkopf (10., 43.) für Tüngental sowie Alexander Luft (11.) und Jesus Moscoso für die SGM. Dann aber sorgte Timo Ruff für großen Jubel beim SV Tüngental. Er verwandelte einen Handelfmeter zum 3:2-Siegtreffer.

Der SV Gailenkirchen ist nach dem 6:3 gegen die SGM Rosengarten seit drei Spielen ungeschlagen. Der Erfolg sei verdient, so SVG-Abteilungsleiter Michael Wülk, „aber etwas zu hoch ausgefallen. Die SGM zeigte phasenweise das gefälligere Spiel, hatte mehr Spielanteile, doch Gailenkirchen gefiel auch mit Einsatz und zeitweise Spielfreude.“ Die Tore für Gailenkirchen erzielten Ralf Tsibert (2), Paul Rickert (2), Rafael Werner und Daniel Klenk. Für die Gäste waren Marco Großmann, Janis Keil und Noel Schirmer erfolgreich.

Der SC Bibersfeld sah in der Partie gegen den Spitzenreiter SGM Ottendorf/Eutendorf nur wenig Land und unterlag mit 0:7. Auch der TSV Hessental II musste eine deutliche Niederlage hinnehmen. Er verlor mit 2:6 beim TAHV Gaildorf. Erst beim Stand von 0:5 kam Hessental zu den Treffern durch ein Eigentor und Oluwashola Nasiru. Hessentals Zweite rutscht in der Tabelle der Kreisliga B6 damit auf Rang 11 ab.

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