Industrie-Charme trifft Gastro-Ideen

Dettingen Der Ort ist um einen Biergarten reicher. Mitten im Herbst? Ja, denn das neue Freiluft-Lokal auf dem Eisenlohr-Areal ist eben fertig geworden. Das feiern die Betreiber heute mit einem Oktober-Hock.

Zwischen den rotbraunen Backsteinmauern aus der Gründerzeit haben hölzerne Möbelgarnituren Einzug gehalten: Blumen stehen auf den Tischen, bunte Sitzpolster liegen auf den Stühlen. Mitten auf dem Gelände des neuen Freiluft-Lokals steht ein edler Billardtisch bereit, hinten an der Erms ein riesiger Grillsmoker mit Ofenrohr. Aber der Clou: Die ehemalige Trafo-Station der einstigen Eisenlohrschen Fabriken ist in eine Miniküche umgebaut worden – mit Öffnungsluke und Theke, die der Selbstbedienung der Gäste dient.

Historisches Industrieambiente trifft auf modernes Gastro-Konzept. So lässt sich umschreiben, was die Initiatoren Robin Osislo und Frank Saier aus dem markantesten und bekanntesten Fabrikgelände in der Dettinger Ortsmitte gemacht haben. Das Areal der Firma Eisenlohr ist heute bekanntlich ein Wohnpark mit 67 Appartements. Doch ganz am Ende des Geländes, zwischen dem unteren Backhaus und der alten Fabrikhalle, ist in den vergangenen Monaten ein neuer Biergarten mitsamt Event-Gastronomie entstanden. Just da, wo viele Jahre die Webereimaschinen der Firma Eisenlohr ratterten und später die Kunststoffspezialisten der Firma Uniplast ihre Becher produzierten, dürfen Gäste nun zusammen kommen, schlemmen und entspannen. Und just da, wo in der Frühzeit der Industrialisierung Generationen von Dettingern, Metzingern und Urachern mit harter Arbeit ihre Brötchen verdienten, wird am heutigen Samstag ab 15 Uhr mit einem Oktober-Hock die offizielle Eröffnung der neuen Outdoor-Location begangen.

Zur Feier des Tages brutzeln die Veranstalter Spanferkel (gibt es im Brötchen), Steaks und Rote auf dem Grill. Außerdem gibt es Zwiebelkuchen sowie Crêpes, Popcorn und Zuckerwatte für den süßen Zahn. Für die Kleinen ist ebenfalls einiges geboten – unter anderem dürfen die Kinder in einer Mini-Lokomotive Platz nehmen, die über das Gelände schnauft. Wer Lust hat, der kann am edlen in Italien gefertigten Billardtisch eine Runde spielen. Ein Angebot, das die Betreiber machen, um eine Nische auch für jüngere Leute zu bieten, wie sie sagen.

Egal welchen Alters – wie sehr die Ermstäler sich noch verbunden fühlen mit dem Gelände direkt, das erlebt Robin Osislo immer wieder. „Fast täglich kommen Leute vorbei, die entweder die Fabrik gut kannten oder früher im Backhaus ihr Brot gebacken haben“, erzählt der 27-Jährige. Ein gutes Omen. Denn auch das mittlerweile still gelegte Backhaus spielt eine wichtige Rolle in den Plänen des gebürtigen Bad Urachers: Osilo, der momentan noch in Dottingen wohnt, hat das Häusle in Erbpacht von der Gemeinde übernommen.

Er will sich dort eine Wohnung einbauen und den Ofen (er muss erhalten bleiben) immer wieder für Veranstaltungen nützen. Anfang des Jahres war der Jung-Unternehmer mit seinen Ideen im Gemeinderat vorstellig worden (wir haben berichtet). Geht es nach ihm, soll das untere Backhaus ein Treffpunkt bleiben. Der Eventmanager plant die Gründung eines Kulturvereins, der das historische Gebäude einerseits bewahrt, andererseits zu einem „Ort der Begegnung und Kultur“ macht.

Herzstück des Konzepts ist aber der neue Biergarten. Entstanden ist der auf dem Gelände von Robin Osilos Geschäftspartner Frank Saier. Die beiden betreiben gemeinsam eine Eventagentur – darüber hinaus vermietet Frank Saier mit seiner Frau zehn kreativ renovierte und stylisch eingerichtete Appartements direkt neben dem Lokal. Ein Umstand, der sich ebenfalls ins große Ganze fügt: Die Außen-Gastronomie steht auch für Hochzeiten und andere Feiern bereit. „Damit können wir dann auch Übernachtungen anbieten.“

Das „Fabrikle“ ist bereits vor seiner Fertigstellung mehrfach zur Frischluft-Wirtschaft geworden. Unter anderem feierten die Betreiber am 24. Dezember den „Heiligen Morgen“, und auch am Vatertag gab’s ein Fest. „Die Resonanz war jedes Mal enorm“, freut sich Robin Osislo über die vielen Gäste. Und er hofft, dass die neue Dettinger Gastro-Adresse weiterhin so gut angenommen wird. Regelmäßig geöffnet ist das Außenlokal nach dem Herbstevent allerdings erst von Mai kommenden Jahres an.

Dann soll’s jedes Wochenende kleine Speisen und Getränke geben. Allerdings nicht länger als 22 Uhr – auch die mögliche Lärmbelästigung für die Nachbarn an der Fabrikstraße war ein Thema im Gemeinderat.

Bislang habe es damit aber keine größeren Probleme gegeben, erklärt Robin Osislo. „Wir legen Wert auf ein gutes Miteinander, die Anlieger werden vor den Veranstaltungen informiert und eingeladen.“

Offen seien die beiden Eventmacher auch für neue Ideen und Kooperationen mit anderen Gastronomen und Veranstaltern.

Friesch plant Stausee und Fährbetrieb

Bempflingen 35 Minuten vor Bewerbungsschluss flatterte noch eine letzte Bewerbung herein: Der 28-jährige Daniel Friesch will an die Rathausspitze und mit ungewöhnlichen Ideen punkten.

Bei der letzten Bürgermeisterwahl durfte er sich noch nicht bewerben, jetzt aber gilt’s: „Ich habe 8 lange Jahre darauf gewartet“, erzählt der 28-jährige Daniel Friesch. Die Chance, sich als Bürgermeisterkandidat in Bempflingen aufstellen zu lassen, hat er endlich nutzen können. Am Montag, einen Tag vor Bewerbungsschluss, fiel es ihm wieder ein, so Friesch. Also sammelte er kurzerhand die nötigen Unterschriften und gab seine Bewerbung 35 Minuten vor Deadline ab.

Nachteile sieht er keine bei seiner späten Bewerbung, sie hat sogar einen entscheidenden Vorteil: Er habe noch alte Wahlplakate, die er verwenden könne. Der Slogan „Wählt das Letzte“, der noch darauf zu lesen ist, passe sogar richtig gut. Und mit dem Recycling ist sogar noch was für die Umwelt getan. Sein großes Hauptthema ist ein Stausee, der optimal in die Senke zwischen Bempflingen und Kleinbettlingen passen würde – die topografische Gegebenheit sei also schon da.

Das Konzept sieht einen Badesee vor, nach dem Vorbild von Neckartailfingen oder Kirchentellinsfurt. „Die Gemeinden profitieren stark von ihren Seen“, weiß der 28-Jährige. Das wolle er auch für Bempflingen. Zudem ließen sich durch die Flutung der Verbindungsstraße wiederum Einnahmen für die Gemeinde generieren, indem man einen Fährbetrieb für die abgeschnittenen Kleinbettlinger ins Leben rufe. Einen Plan hat Daniel Friesch auch schon für das kulinarische Angebot: „Man könnte das Dorfgemeinschaftshaus um eine gastronomische Einheit erweitern“, so seine Überlegungen. Wie genau, das ist derzeit noch offen.

Bürgermeister werden wollte Daniel Friesch eigentlich nie. Nachdem er sein Data-Science-Studium an der Universität Stuttgart nach fünf Semestern erfolglos beendet hat, stieg er direkt bei Infratrend in München, einem Marktforschungsinstitut, ein.

Ein Politikwissenschaftsstudium sollte es dann werden, doch Corona kam dazwischen, sodass Friesch weiterhin bei Infratrend arbeitet, heute ist er dort weiterhin tätig in der Markt- und Sozialforschung.

Bei den kritischen Themen, die Bempflingen in den vergangenen Jahren begleiteten, wie die Sanierung der Ortsdurchfahrt oder das Neubaugebiet „Obere Au II“, ist für Friesch vor allem eines klar: „Jeder ist käuflich, ich auch.“ Er sei durchaus bereit, als Bürgermeister Gelder anzunehmen, um sich für einzelne Interessen einzusetzen. „Ich denke, in so kleinen Gemeinden wird viel aus Eigennutz gemacht, das lässt sich gut monetarisieren“, findet er.

Welche ortsbezogenen Themen für die Einwohner relevant sind, damit hat sich der begeisterte Bowlingspieler noch nicht sonderlich auseinandergesetzt, Bempflingen biete durchaus ein rundes Bild im Vergleich zu anderen Gemeinden. Außerdem, und das kritisiert er an seinen Mitbewerbern: Er möchte nicht mit leeren Worthülsen werben, die nichts Konkretes verlauten lassen. Ansonsten stehe er in der Komplexität der Themen den anderen Kandidaten in nichts nach, teilt er der SÜDWEST PRESSE mit, „die versprechen ja Wohnraum, und sich für Familien einzusetzen, das kann ich ja auch versprechen“.

Apropos Wohnraum: Eine erste spontane Idee reift durchaus schon heran. Er könnte sich gut vorstellen, jeden Haushalt in Bempflingen, der mehr als 25 Quadratmeter Wohnraum pro Bewohner zur Verfügung hat, zu verpflichten, einen Studenten aufzunehmen. Friesch möchte sich obendrein um die Kommunikation mit den Bürgern bemühen und den Gemeinderat mit dem Bürgerdialog unterstützen. Er könnte sich vorstellen, dass alle Bürgermeisterkandidaten ihre Werbeplakate durch Werbebanner für den „Bürgermonolog“ ersetzen. „Wenn das nicht fruchtet, liegt es nicht an der Sichtbarkeit der Veranstaltung“, schätzt er.

Daniel Friesch zeigt sich insgesamt optimistisch, auch was seine fehlende Verwaltungsfähigkeiten angeht.

Bei einem Telefonat kurz nach seiner Bewerbung teilte er mit: „Ich habe gedacht, wenn der Welser das kann, kann ich das auch“, und auch im direkten Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE ist er sich sicher: „Ich denke, man kann sich durchaus innerhalb der acht Jahre einarbeiten“.

Trotzdem konnte er schon Einblicke in die Verwaltungsarbeit gewinnen, erzählt er.

Als Generalsekretär seiner Partei habe er immer wieder Kontakt mit Verwaltungen, nun würde er gerne seine Perspektive von der anderen Seite aus ergänzen.

Einen Interessenskonflikt mit seiner Arbeit in „Die Partei“ sieht er übrigens nicht, die Interessen innerhalb seiner Partei seien „sowieso recht flexibel“, gibt er an.

Geschichte füllt zweites Buch

Hengen 2022 erschien der erste Band, doch die Macher hatten noch so viele Aspekte und Erkenntnisse in der Hinterhand, dass bald der zweite Band erscheint.

Was tun, wenn die lange zurückreichende Ortsgeschichte nicht zwischen zwei Buchdeckel passt? Man legt einfach zwei neue an und füllt den Zwischenraum mit dem, was noch zu sagen wäre. So zumindest geschehen in Hengen. Kurz vor der Vollendung steht jetzt der zweite Band des Hengener Heimatbuchs, quasi als Fortsetzung jenes Werkes, das im Jahr 2022 zum 750. Ortsjubiläum erschienen ist. Noch unter der Federführung des damaligen Pfarrers Mark Christenson entstanden, arbeitete das ehrenamtliche Team vor drei Jahren unter Hochdruck an der Fertigstellung, damit es noch rechtzeitig zum großes Fest das Licht der Öffentlichkeit erblicken konnte. „Wir standen damals unter Zeitdruck“, blickt Rolf Slogsnat zurück. Und so sei es zu erklären, dass viele Themen nicht mehr in das ohnehin schon 350 Seiten starke Werk aufgenommen werden konnten.

Schnell war deshalb die Idee für ein zweites Buch geboren. Bereits im Januar 2023 begannen die Arbeiten für den Folgeband und zu Tage gekommen sind schnell zahlreiche weitere Aspekte der Ortsgeschichte, die es wert waren, weiter erforscht und aufbereitet für die Nachwelt festgehalten zu werden. Ein zwölfköpfiges Team, anfangs noch mit Mark Christenson, steckte also fortan die Köpfe zusammen, es nahm sich den verschiedenen Themen an und traf sich regelmäßig, um offene Fragen zu klären oder von Fortschritten zu berichten. Echte Teamarbeit also, wie Slogsnat betont, obschon er seit dem Weggang von Christenson zusammen mit seiner Tochter Tina Slogsnat die Leitung des eigens gegründeten Arbeitskreises übernommen hat.

Auf abermals mehr als 300 Seiten und reich bebildert, lädt das neue Werk wieder dazu ein, tief in die Geschichte Hengens einzutauchen. Die verschiedenen Autoren nehmen sich in insgesamt sieben Kapiteln und unter dem Titel „Hengen im Wandel der Zeit“ wieder unterschiedliche Aspekte der Historie vor, schlagen aber auch immer wieder Brücken in die heutige Zeit. Nicht fehlen darf etwa eine Nachbetrachtung des Ortsjubiläums im Jahr 2022. Darüber hinaus geht es darum, wie alt Hengen wirklich ist und welche Hinweise Anlass geben, die Ursprünge des Orts weit früher zu datieren als die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1272. Es geht um die Kirchengemeinde und das kirchliche Leben, das Leben in der Gemeinde als solcher, mit all den Persönlichkeiten und Meilensteinen von anno dazumal bis heute.

Aus der Zeit der Dorfsanierung in den Jahren 1978 und 1979 stammen etwa Fotografien von Häusern, denen die heutigen Erscheinungen gegenübergestellt werden. Veränderungen, beziehungsweise bis heute erhaltene Bausubstanzen, werden so sicht- und plastisch greifbar. Es geht um das Armen- und Bettelhaus, um die einst typischen Strohdächer, um die Molke als Milchsammelstelle oder um die Geschichte des Backhauses. Beleuchtet werden bis heute existierende Unternehmen, aber auch Gemeinschaften wie die Hengener Feuerwehr und Vereine von damals bis heute. Betrachtungen zur Markungsgrenze oder zum Weidestreit aus dem Jahr 1564 schließen sich ebenso an, wie Erinnerungen an den Bau der Fischburgtalstraße, auch genannt „CDU-Steige“, oder zu den Hengener Hunger-Linden.

Die Bandbreite der Themen ist weit gefächert und hierfür war der Arbeitskreis im Staatsarchiv in Ludwigsburg unterwegs, im Archiv des Kreises vor allem aber auch im Archiv des Hengener Rathauses. Weil dieses ab 2023 neu sortiert werden musste, halfen Rolf Slogsnat und Edmund Heß kurzentschlossen ehrenamtlich mit und sie stießen dabei auf zahlreiche Belege und konnten diese unter anderem auch für weitere Nachforschungen verwenden.

Rolf Slogsant hofft nun, dass das Ergebnis in Form des zweiten Heimatbuchs noch vor Weihnachten erhältlich sein wird. Aktuell stehen noch ein Probedruck samt etwaiger Korrekturarbeiten an. Dieses Mal ohne Zuschuss der Stadt Bad Urach entstanden, wird es für 25 Euro pro Exemplar erhältlich sein. Der Vorgänger erschien in einer Auflage von 500 Exemplaren, wovon nur noch wenige im Hengener Rathaus erhältlich sind. Nun hat man sich aber dazu entschlossen, keine bestimmte Anzahl zu drucken, sondern nur so viele Bücher, wie Vorbestellungen vorliegen. Bestellen kann man es ab sofort per E-Mail an: heimatbuch.hengen@gmx.de.

Kommentar

Herbst der Hoffnungen

Der Herbst ist da und flüstert uns mit seinen Farben und jahreszeitlichen Veränderungen erneut zu, dass wir uns vorbereiten müssen, denn das Jahresende naht.

Neben den jahreszeitlichen Veränderungen können wir auch deutliche Veränderungen in den Ereignissen erleben, die dieses Jahr so schmerzlich und gewaltsam geprägt haben. Konflikte aller Art, Kriege, Hass und Machtkämpfe beschäftigen die Medien weltweit und erfüllen die Sehnsucht der Menschheit nach einer Zukunft des Fortschritts und des Friedens mit Unsicherheit.

Friedensversprechen

Wir Gläubigen jedoch klammern uns an die Hoffnung, dass es noch immer möglich ist, eine andere Zukunft aufzubauen; nicht, weil falscher Optimismus immer versucht, Ungerechtigkeiten und Tragödien aus den bequemen Ämtern der Mächtigen zu lindern, sondern weil wir glauben, dass die Friedensversprechen, die der Sohn Gottes der Welt gebracht hat, wirklich erfüllt werden.

Das bedeutet nicht, dass der „Deus ex Machina“ der griechischen Tragödien plötzlich erscheinen wird, um die von der Menschheit verursachten Katastrophen zu beenden, sondern dass Gott auf eine Weise, die wir noch nicht verstehen, weiterhin auf unsere Fähigkeit vertraut, diese Prophezeiungen zu erfüllen.

Für die Unheilspropheten, die eine solche Möglichkeit stets leugnen, ist das Schicksal der Menschheit besiegelt; für uns hingegen ist der Sieg über das Böse und die Ungerechtigkeit eine kontinuierliche und beharrliche Aufgabe, die allmählich Früchte trägt.

Wind der Veränderung

Und heute spüren wir einen Wind der Veränderung. Diese Woche haben wir mit Hoffnung und Freude die Nachricht erhalten über das Friedensabkommen, das den schrecklichen und grausamen Krieg in Gaza beenden soll. Und wir haben die Verleihung des Friedensnobelpreises an Frau María Corina Machado gefeiert, die Verteidigerin von Freiheit und Demokratie gegen die brutale Diktatur, die in Venezuela das Leben von Millionen zerstört.

Dies sind kleine Winde der Veränderung, die uns der Herbst bringt und die unsere Hoffnung neu entfachen. Wir beten und arbeiten weiterhin in einer Hoffnung, die nicht passiv, sondern aktiv ist für ein Ende der Christenverfolgung in Nigeria und Nicaragua und für das Ende des Krieges in der Ukraine. Unsere Beharrlichkeit im Gebet und unsere Solidarität müssen der Welt zeigen, dass die Hoffnung der Gläubigen niemals stirbt

Streetdance-Feuerwerk zu wilden Klängen Vivaldis

Kultur Die Produktion „Free Vivaldi!“ am 25. Oktober in der Schillerhalle bringt die Energie der Jugend auf die Bühne.

Dettingen. „Free Vivaldi! – Four Seasons meets Streetdance“ heißt es am Samstag, 25. Oktober, in Dettingen: Im Rahmen der Ermstalkulturbrücke setzt Dettingen erneut ein kulturelles Ausrufezeichen, wenn die Schillerhalle zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Produktion wird, die Hochkultur, zeitgenössischen Tanz und Jugendkultur vereint. Nach dem Erfolg von „Jakob Manz and Friends“ im vergangenen Oktober, wagt das Kulturamt diesmal eine mutige Fusion, die den Zeitgeist trifft.

In Zusammenarbeit mit der „Mak Company“ bringt der Violinvirtuose Manuel Druminski, einst jüngster Konzertmeister der Freiburger Philharmonie, die magische Energie der Jugend auf die Bühne. „Free Vivaldi!“ verwandelt Antonio Vivaldis unsterblichen Zyklus „Die Vier Jahreszeiten“ in ein mitreißendes Gesamtkunstwerk: Virtuose Streicher treffen auf dynamische Hip-Hop-Choreografien, akrobatischen Breakdance und zeitgenössischen Tanz – eine Inszenierung, die das 21. Jahrhundert abbildet.

Gemeinsam mit der herausragenden Choreographin Maryam Anita Khosravi entfaltet „Free Vivaldi!“ ein Feuerwerk des Streetdance. Von Hip-Hop über Breakdance bis Tricking demonstrieren Ensembletänzerinnen und -tänzer sowie Solisten eine einzigartige Bandbreite an Stilrichtungen. Die Formation beeindruckt durch frische Perspektiven und eröffnet neue Dimensionen der Musik- und Tanzkunst.

Die Produktion begeistert durch Energie, Präzision und künstlerische Qualität. Ob im Münchner Prinzregententheater, im Dresdner Kulturpalast oder in zahlreichen Theatern in Deutschland und Europa – wo immer „Free Vivaldi!“ gastiert, dankt es das Publikum mit minutenlangen „Standing Ovations“.

Der Abend in Dettingen verspricht eine berührende und zugleich elektrisierende Verbindung generationsübergreifender Kunst.

Beginn am Samstag, 25. Oktober, in der Schillerhalle ist um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Karten gibt es im Bürgerbüro Dettingen und unter www.reservix.de. Es gibt einen Gruppenrabatt ab zehn Personen: Dann kosten die Tickets 29 Euro, Einzeltickets sind für 35 Euro zu haben.

Skibörse: Die passende Ausrüstung für den Skispaß

Dettingen. Fester Bestandteil im Dettinger Veranstaltungskalender ist die große Skibörse der Skizunft, die diese auch in diesem Herbst wieder ausrichtet. Termin hierfür ist am Samstag, 25. Oktober, im Zillenhartsaal in Dettingen. Den ganzen Tag über dreht sich hier alles um gute Wintersportartikel für mehr Freude im Schnee. Die erfahrenen Skizunftmitglieder sind bei der Auswahl der passenden Ausrüstung behilflich. Wer Funktionsbekleidung, Ski, Carver, Skischuhe, Boards, Zubehör oder alles rund um den Wintersport sucht, wird bei der Skibörse garantiert fündig. Und die Gäste der Börse unterstützen mit ihrem Besuch die langjährige und erfolgreiche Jugendarbeit des Vereins.

Der Ablauf ist an diesem Tag wie folgt geplant: Die Wintersportartikel können in der Zeit von 10 bis 12 Uhr im Zillenhartsaal gegen eine Bearbeitungsgebühr pro Artikel abgegeben werden. Der Verkauf findet dann von 13 bis 15 Uhr statt. Die Verkaufserlöse und die eventuell nicht verkauften Artikel können von 15.30 bis 16.30 Uhr abgeholt werden. Mehr als 40 Helfer stehen bereit, um den Besuchern die Auswahl zu erleichtern. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, denn mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen werden auch Nicht-Wintersportler verwöhnt.

In mehr als 70 Jahren hat die Skizunft beste Erfahrungen mit der Skibörse gemacht, so der Verein. Viele zufriedene Kunden von einst besuchen die Börse heute mit Kindern oder Enkeln, um preiswerte Ski- und Wintersportausrüstungen zu kaufen. Darüber hinaus informiert die Skizunft alle Interessierten über die anstehenden Veranstaltungen, Ausfahrten, Trainingsangeboten und die geplanten Skikurse in der kommenden Wintersaison.

Hilfe für Schwangere und junge Eltern

Unterstützung Die Angebote ermöglichen Orientierung, Entlastung und liefern praktische Hilfe.

Region. Der Landkreis Esslingen bietet Schwangeren, werdenden und jungen Eltern in Notlagen umfassende, kostenfreie Unterstützung. Neben psychosozialer Beratung stehen Hilfsangebote zur Verfügung, die Orientierung, Entlastung und praktische Hilfe bieten.

Hilfe bei Herausforderungen

Eine Schwangerschaft bringt viele Veränderungen mit sich – körperlich, emotional und sozial. Wenn dann auch noch finanzielle Sorgen, Beziehungsprobleme oder Zukunftsängste hinzukommen, geraten viele Frauen oder junge Paare in eine schwierige Lage. Der Landkreis Esslingen bietet für solche herausfordernde Situationen vielfältige Unterstützungsangebote für Schwangere und werdende Eltern an, teilt das Landratsamt mit.

Zu den Angeboten gehören die Frühen Hilfen von „Projufa“, an die sich werdende Eltern wenden können.

Zudem informieren die Beratungsstellen für Schwangere über finanzielle und psychosoziale Hilfen, unterstützen bei Anträgen und vermitteln weiterführende Angebote. Sie begleiten Frauen außerdem im Schwangerschaftskonflikt bei der Entscheidung, ob eine Schwangerschaft fortgesetzt oder ein Abbruch vorgenommen werden soll. Die Beratung erfolgt vertraulich und kostenfrei.

Wenn man Beratung im Schwangerschaftskonflikt oder in psychosozialen Notlagen benötigt, kann man sich telefonisch unter der Nummer (07113) 90 24 26 71 melden oder per E-Mail an psychoes@LRA-ES.de wenden. Für eine präventive Unterstützung für Schwangere und junge Eltern mit Kindern von null bis drei Jahren kann man sich per Mail an projufa@LRA-ES.de wenden.

Karl-Otto Künkele ist tot

Trauer Im Alter von 88 Jahren ist der Senior-Chef der Künkele-Mühle gestorben. Ein Original, das tiefe Spuren hinterlässt.

Bad Urach. „Ein Original ist gegangen.“ Es sind nur ein paar Worte, doch der Schmerz und die Traurigkeit, die durch sie durchklingen, sind beinahe mit Händen zu greifen. Bereits am vergangenen Montag, 13. Oktober, ist Karl-Otto Künkele, der Senior-Chef der Bad Uracher Künkele-Mühle, im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie nun in Form einer Traueranzeige mit. Gegangen ist einer, der die ehemalige Mühle als Müllermeister in der vierten Generation entscheidend geprägt und sie zusammen mit seiner vor rund drei Jahren verstorbenen Frau Mathilde zu einer weithin bekannten und geschätzten Event-Location weiterentwickelt hat.

Stets aufgeschlossen, herzlich und beschenkt mit feinem Humor, war er nicht nur ein besonderer Gastgeber, sondern auch eine buchstäblich herausragende Persönlichkeit, die auf vielfältigen Ebenen gewirkt hat. Unter anderem war er von 1994 bis 1999 Stadtrat und hielt als einziger die Fahne der FDP in den Uracher Ratshimmel. Bürgermeister Markus Hase schätzte seine besonnene Art, auch wenn er durchaus auch mal aufs verbale Gaspedal treten konnte.

In Erinnerung wird er aber vor allem als Menschenfreund bleiben, als ein Mann, der Großes geschaffen hat, und dabei nie den Blick für sein Umfeld verloren hat. Das änderte sich auch nicht, nachdem die Künkele-Mühle zu einem regelrechten Magneten für feiernde Promis geworden ist. Porsche, Piech, Schrempp und Zetsche hießen unter anderem die illustren Gäste. Doch Karl-Otto Künkele schätzte es mindestens so sehr, den schnatternden Gänsen bei ihren Watschelgängen über das Mühlengelände zuzuschauen.

„Wir sind unendlich traurig und gleichzeitig sehr dankbar für unsere gemeinsame Zeit“, schreibt die Familie noch. Seine letzte Reise tritt „Carlo“, wie er auch genannt wurde, am Mittwoch, 22. Oktober, an. Die Trauerfeier in der Amanduskirche beginnt um 13 Uhr. Die Beisetzung selbst findet im engsten Familienkreis statt. Die Familie bittet darum, von Blumengaben abzusehen, stattdessen die Forschung und Lehre auf den Feldern der Neurochirurgie und Kinderchirurgie über das eingerichtete Spendenkonto zu unterstützen. Wohl ganz im Sinne von Karl-Otto Künkele, dem Uracher Menschenfreund.

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