Pizza, Pasta und Gemütlichkeit
Essen Die Ulmer und Neu-Ulmer Eisdielen erweitern ihr Angebot für den Winter. Einige werden kreativ und bieten statt Eis einfach Käse oder Lebkuchen an.
Ich stelle mir kalte Wintertage vor und was wollen die Leute dann?“ - Henrike Weihs vom „Lieblingseis“ in der Platzgasse hat sich diese Frage gestellt und für sich eine Antwort darauf gefunden: Pasta und Gemütlichkeit. Deshalb gibt es bei ihr seit gut einer Woche statt Eis Pasta aus dem Parmesanlaib. „Etwas Besonders“, wie Weihs findet. Die Wintersaison sei inzwischen sehr lang, findet die Inhaberin. Nur Eis lohne sich nicht, aber für ein halbes Jahr den Laden schließen, das will sie auch nicht. Den Leerstand in der Innenstadt sieht Weihs ohnehin problematisch: „Das ist nicht gerade ansprechend.“
Zuvor habe sie in ihrer Biberacher Filiale auch ein Angebot aus Suppen oder Quiche probiert, allerdings weniger erfolgreich. Suppe sei etwas für den Abend zu Hause, da sei „so ein Teller Pasta, ehrliche Pasta, auch gut gemacht“ schon etwas anderes. Die Soßen sind selbstgemacht, ohne Glutamat, betont Weihs. Und die Nudelteller „zum satt werden“, mit einer Auswahl an verschiedenen Toppings, Soßen und wahlweise in Parmesan cremig angerührt, gibt es nun als Mittagstisch in den bekannten Räumlichkeiten, nun unter dem Namen „Little Pasta“.
Auf ein ähnliches Angebot setzen die Betreiber des „Eismädchen“ in Ulm und Neu-Ulm. Seit Mitte Oktober gibt es hier zusätzlich zu Eis und Pizza ebenfalls Pasta. Die Idee rühre auch daher, das Portfolio im Winter zu erweitern. Die Nudelgerichte sollen allerdings ganzjährig auf die Karte. „Man muss heutzutage einfach gucken, wo man bleibt“, findet Benjamin Holzinger. „Wir machen alles selbst, von Pesto bis Tomatensoße“, fügt er hinzu. Die Pastagerichte gebe es für Klein und Groß, aus frischen Tomaten oder mit Trüffel. Ab November werde zudem draußen eine Winterhütte aufgebaut.
Seit knapp zwei Wochen gibt es in Söflingen auch die „Käsegalerie“ wieder. Übergangsweise biete Betreiber Michael Litterer Eis und Käse an, bevor er die „Eisgalerie“ komplett umstellt. Der Käse für das Fondue- und Raclette-Angebot kommt auch in diesem Jahr von Jäckle aus Ulm-Lehr. Aufgrund der begrenzten Anzahl von 23 Sitzplätzen, bittet Litterer um Reservierung über Whatsapp. Ansonsten ist er zuversichtlich, dass es das Angebot bis April geben wird, mit warmem Wetter rechnet er vorher nicht. „Man muss sich da echt was Warmes ausdenken“, so Litterer.
Ebenfalls auf den Winter, aber noch etwas weihnachtlicher, stellt sich die „Gelateria Miraval“ in Ulm ein. Hier gibt es Danilo Mirvala zufolge ab Ende Oktober wieder die Lebkuchen-Schmidt aus Nürnberg, wie bereits in den vergangenen Jahren. „Traditionell bis Weihnachten oder Januar“, sagt Miraval. Die Filiale in Neu-Ulm hingegen schließt Ende Oktober für die Wintersaison. An beiden Standorten gibt es dann ab Februar wieder wie gewohnt das italienische Eis.
Je nach Wetterlage
Doch auch wer im Spätherbst oder zum Winterbeginn noch Kaltes mit Kaltem kombinieren möchte, findet in Ulm sein Eis. Bei „Dall‘Asta“ gibt es noch bis zum 30. November das reguläre Angebot. Zusätzlich gibt es von September bis November die sogenannten Bubblewaffeln. „Die gehen auch sehr gut“, fügt Claudia Nestola, dessen Vorfahre die erste Eisdiele in Ulm eröffnete, hinzu. Die Winterpause geht für ihn bis Mitte oder Ende Februar, je nach Wetterlage.
„Eismädchen“ und „Lieblingseis“ alias „Little Pasta“ bieten neben den Neuerungen weiterhin den gesamten Winter über Speiseeis an. Und auch im „Eiscafé Michelangelo“ gibt es die gewohnten Klassiker – Eisbecher, die Kugel Eis, Bruschetta, Kaffee und Kuchen – während der kalten Monate, mit Ausnahme einer sechswöchigen Winterpause ab Mitte Dezember.
Man muss sich da echt was Warmes ausdenken. Michael Litterer von der „Käsegalerie“ in Söflingen