Neues Rettungsfahrzeug ist im Dienst
Bad Urach Es ist brandneu und auf dem modernsten Stand der Technik und Ausstattung: Das neue Bergrettungsfahrzeug der Bergwacht ist nun offiziell übergeben.
Die Einsatzorte der Bad Uracher Bergwacht liegen oftmals in unwegsamem Gelände, in abgelegenen Gefilden und mitten in der Natur. Aber freilich kann Hilfe nur dort wirksam sein, wo sie auch hinkommt.
Jetzt noch besser für alle Eventualitäten gerüstet als zuvor, sind die Uracher Retter seit vergangenem Samstag. Die DRK Bergwacht Württemberg hat insgesamt vier neue Bergrettungsfahrzeuge offiziell in Betrieb genommen. Die Fahrzeuge kommen künftig in Bad Urach, aber auch bei den Bergwachten in Aalen, Heidenheim und Ravensburg zum Einsatz und stärken die Einsatzfähigkeit der Bergretterinnen und Bergretter, wie die Organisation mitgeteilt hat.
Land schießt Gutteil zu
Die Beschaffung der Fahrzeuge wurde dabei durch Mittel des Landes Baden-Württemberg in Höhe von jeweils 90 Prozent gefördert. Im Rahmen einer feierlichen Inbetriebnahme der Einsatzfahrzeuge auf der Kfz-Geländelehrbahn des Truppenübungsplatzes Heuberg überreichte Thomas Blenke, Staatssekretär im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg, symbolisch die Fahrzeugschlüssel an die Vertreterinnen und Vertreter der vier Bergwachten.
„Die schnelle und professionelle Hilfe, die die Bergrettung bei einer steigenden Anzahl von Katastrophen und Großschadensfällen bei jedem Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit leistet, setzt neben ihrem überaus wertvollen persönlichen Einsatz auch voraus, dass sie auf modernste Technik zurückgreifen kann. Daher hat das Land alleine in den vergangenen fünf Jahren rund drei Millionen Euro an die Bergwachten in Baden-Württemberg verteilt. Eine gute Ausstattung ist das Rüstzeug für diese wichtige Aufgabe“, betonte Blenke.
Geeignet für Liegendtransporte
Für die Bad Uracher Bergwacht um ihren Leiter Peter Raach bedeutet die Lieferung eine wesentliche Verbesserung. Das bisherige Fahrzeug, seit rund 18 Jahren im Einsatz, wird nun ersetzt durch eines, das zuverlässig und auf dem neuesten Stand der Technik ist. Der geländegängige VW Transporter verfügt über fünf Sitzplätze, einen Allradantrieb, Differenzialsperre sowie unter anderem über eine Bergauf- und Bergabfahrhilfe, Sondersignalanlage und Sprechanlage nach außen. Zudem ist er geeignet für Liegendtransporte. Kostenpunkt: rund 130.000 Euro.
In seiner Bauweise und Ausstattung ist er identisch mit allen Rettungsfahrzeugen, die von der Bergwacht Baden-Württemberg künftig beschafft werden. Das soll sicherstellen, dass etwa bei großen Schadenslagen verschiedene Bergwachten miteinander kooperieren und die jeweils anderen Fahrzeuge bedienen können. Bislang wurden sie je nach Wünschen und Bedürfnissen individuell ausgestattet, was eine Gewöhnung erschwert hatte. „Wir haben lange drauf gewartet, jetzt freuen wir uns umso mehr“, so Raach über die Schlüsselübergabe. Das bislang im Einsatz befindliche Fahrzeug soll derweil nicht ausgemustert werden, es steht künftig als Ersatzfahrzeug weiterhin zur Verfügung.
Rund um die Uhr einsatzbereit
„Mit den neuen Fahrzeugen sind unsere Einsatzkräfte noch besser gerüstet, um Menschen in Not auch unter schwierigsten Bedingungen schnell und sicher zu erreichen“, sagte Armin Guttenberger, Landesleiter der DRK Bergwacht Württemberg, am Samstag. Die Wahl der symbolischen Schlüsselübergabe fiel dabei bewusst auf die Geländelehrbahn des Truppenübungsplatzes Heuberg, da die DRK Bergwacht Württemberg diese Anlage regelmäßig für die Fahrerausbildung und Trainings nutzt.
Die Bergwacht in Bad Urach besteht aus rund 25 aktiven Mitgliedern, zwölf von ihnen gehören der Einsatzmannschaft an. Im Jahr sind die ehrenamtlichen Retter etwa bei 25 bis 30 Einsätzen gefordert. Überwiegend in den Sommermonaten. Doch auch in den Wintermonaten stehen sie rund um die Uhr parat, um Hilfe dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird. Eben auch in unwegsames Gelände.
Wir haben lange drauf gewartet, jetzt freuen wir uns umso mehr. Peter Raach Leiter der Bergwacht Bad Urach