Mitreißendes Spiel bleibt ohne Sieger
Handball-Landesliga HSG Ermstal – TSV Neuhausen/Fildern II 30:30 (16:17).
Ermstal. Am vergangenen Wochenende empfing die HSG Ermstal den TSV Neuhausen/Fildern II zum Landesliga-Heimspiel in der Neuwiesenhalle. Die zahlreichen Zuschauer bekamen dabei ein mitreißendes Spiel zu sehen, das bis zur letzten Sekunde offen blieb. Am Ende teilten sich beide Teams mit einem 30:30-Unentschieden die Punkte – ein Ergebnis, das sich für die Ermstäler trotz des späten Ausgleichs eher wie ein verlorener als ein gewonnener Punkt anfühlte.
Die HSG startete furios in die Partie und konnte sich bereits nach sieben Minuten eine 5:2-Führung erspielen, eingeleitet durch einen Treffer von J. Staudinger. Besonders das Tempospiel über den Kreis funktionierte in dieser Phase hervorragend – schnelle Ballgewinne, konsequentes Umschalten und präzise Anspiele brachten immer wieder sehenswerte Tore.
Doch auch die Gäste aus Neuhausen zeigten, warum sie zu den spielstarken Teams der Liga zählen. Mit langen, gut herausgespielten Angriffen fanden sie immer wieder Lücken in der HSG-Defensive und kamen über ihren Rückraum zu Torerfolgen. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der bis zur 25. Minute beim Stand von 14:14 völlig ausgeglichen verlief.
In den letzten Minuten vor der Pause leisteten sich die Ermstäler jedoch einige Unkonzentriertheiten, sodass die Gäste kurz vor dem Halbzeitpfiff die Führung übernahmen. Mit 16:17 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel weiter auf Augenhöhe. Die HSG war die aktivere Mannschaft und schien das Geschehen phasenweise unter Kontrolle zu haben, konnte sich aber trotz mehrerer guten Chancen nicht entscheidend absetzen.
In der 39. Minute setzte sich M. Fritz mit einer starken Eins-gegen Eins1-Aktion durch und markierte den Ausgleich. Fritz war mit mehreren sehenswerten Treffern der beste Torschütze der HSG und sorgte immer wieder für wichtige Impulse im Angriff.
Angetrieben vom heimischen Publikum schaffte es die HSG in der 47. Minute, sich wieder etwas Luft zu verschaffen – 25:22 lautete die Führung. Doch anstatt den Vorsprung auszubauen, ließ man in der Defensive die nötige Konsequenz vermissen. Neuhausen nutzte die Räume clever und kam durch konsequente Abschlüsse wieder heran. In der 50. Minute stand es erneut 25:25 – alles wieder offen. In der Endphase übernahmen dann die Gäste kurzzeitig die Kontrolle. Die HSG kämpfte, doch immer wieder schlichen sich kleine Fehler im Abschluss oder in der Rückzugsbewegung ein. So ging man mit einem knappen Rückstand in die letzte Minute: 29:30 für Neuhausen (59.). Trainer Trost reagierte umgehend und nahm eine Auszeit. Die Marschroute war klar – der letzte Angriff musste den verdienten Punkt bringen.
Mit dem Schlusspfiff nahm sich M. Bader ein Herz und versenkte einen verzwickten Ball als echten Buzzerbeater im gegnerischen Netz. Der Jubel war dementsprechend groß.
Trotz des spektakulären Ausgleichs in letzter Sekunde überwog nach Spielende eher die Enttäuschung. Die HSG hatte über weite Strecken das bessere Spiel gezeigt, verpasste es jedoch, den Sack frühzeitig zuzumachen.