Letzte Chance für eine Ansiedlung

  • Für das Gewerbegebiet „Ententäle III“ setzte sich Bürgermeister Elmar Rebmann hinter das Steuer eines Baggers. Foto: Karolin Müller

Bad Urach Die Erschließung des Gewerbegebiets „Ententäle III“ ist offiziell gestartet. Auf 1,9 Hektar Fläche soll Platz für Firmen geschaffen werden. Baubeginn ab 2026 möglich.

Viel Platz für Firmen gibt es im Stadtgebiet von Bad Urach nicht mehr. „Das ist die letzte gewerbliche Fläche, die wir erschließen können“, erklärte Bürgermeister Elmar Rebmann am Montag beim offiziellen Spatenstich für das Gewerbegebiet „Ententäle III“. Vielleicht war das auch ein Grund, statt der üblichen Spaten schweres Gerät hervorzuholen: Der Rathauschef setzte sich in den bereitgestellten Bagger und bediente unter Anleitung eines Mitarbeiters der Baufirma die große Schaufel – Spatenstich mal anders.

Das zukünftige Gewerbegebiet umfasst eine Gesamtfläche von etwa 1,9 Hektar, davon stehen 1,5 Hektar als reine Baufläche zur Verfügung. Es bildet eine Verlängerung des bestehenden Gewerbegebiets in der Schützenstraße, verläuft entlang der Elsach unterhalb des Naturkindergartens und erstreckt sich bis zum Schützenhaus.

Bereits im Oktober 2021 beschloss der Gemeinderat, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Im Sommer 2022 wurde ein Vorentwurf der Gebietserweiterung mehrheitlich im Technischen Ausschuss bewilligt, später stimmte auch der Gemeinderat zu. Vor gut einem Jahr folgte dann in einer öffentlichen Sitzung eine detaillierte Projektpräsentation.

Dazwischen herrschte jedoch keineswegs Stillstand: Vor zwei Jahren begann man, eine Zone für Reptilien – vor allem für Zauneidechsen – zu errichten, berichtete Andreas Streble, städtischer Fachgebietsleiter Tiefbau und Technischer Betriebsleiter der Stadtwerke. Auch hier spielten Artenschutz und Ausgleichsflächen eine große Rolle, erinnerte sich Rebmann.

Den Plan, hier ein Gewerbegebiet zu schaffen, habe Streble allerdings „schon 20 Jahre auf dem Tisch liegen“. Nun, da es so weit ist, sagte er schmunzelnd: „Der Weg ist ja das Ziel.“ Und er gab Rebmann recht, dass es aufgrund anderer Projekte in Bad Urach dennoch nie langweilig geworden sei.

Vorarbeiten bereits erfolgt

Innerhalb von drei Monaten soll die Zuwegung, also die Verlängerung der Schützenstraße, fertiggestellt sein. Hier erweist es sich als Vorteil, dass 2020 die Gemeinde Römerstein auf der Suche nach einer Abwassertrasse war. „Der Schmutzwasserkanal wurde schon damals fertiggestellt“, erklärte Streble, „und die Stadtwerke haben in diesem Zuge zudem Leerrohre mitverlegt.“ Auf eine Gasleitung wird verzichtet – das würde sich wirtschaftlich nicht rentieren, so der Betriebsleiter.

Im Anschluss an die Erschließung ist geplant, die Brücke, die über die Elsach führt, abzureißen und eine neue zu errichten. „Dass Lastwagen am Kindergarten vorbeifahren, ist ausgeschlossen“, stellte Rebmann klar. Als Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet soll einzig die Schützenstraße dienen. Zum Schützenhaus hingegen wird man auch in Zukunft über die neue Brücke, eine Stahlkonstruktion ähnlich der am Haus des Gastes, gelangen.

Die Gesamtkosten für die Erschließung samt Kanälen, neuer Brücke, Straßenbeleuchtung und der Errichtung von Verkehrsanlagen schätzt die Stadt auf rund 1,3 Millionen Euro. 700.000 Euro davon entfallen auf die Straßen- und Tiefbauarbeiten.

Insgesamt entstehen im „Ententäle III“ drei Gewerbebauplätze. Läuft alles nach Plan, könnten die Firmen bereits Mitte 2026 mit der Bebauung beginnen.

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