Von Mendelssohn bis Carole King
Konzert Bei der Lied-Matinée im Ochsensaal Rechberghausen präsentierte ein Trio Klassik-, Musical- und Popstücke.
Rechberghausen. Während die anspruchsvollen Stücke von Schumann, Mendelssohn Bartholdy und Brahms die hohe Gesangsqualität der beiden Sängerinnen Adina Kolb (Sopran) und Andrea Wahl (Alt) beförderten, nahm sie bei Musical-Stücken wie „For good“ (aus „Wicked“) eher etwas ab. Hier wurde deutlich, dass Musicals eher fürs breite Publikum zugänglich sein sollen, während die Klassikstücke dem eher feinsinnigen Ohr schmeichelten. In den ästhetischen Räumlichkeiten des Ochsensaals fanden beide Genres sowie Jazz- und Popklassiker wie „You‘ve got a friend“ von Carole King Anklang beim Publikum. Begleitet wurde das Gesangsduo professionell vom Komponisten und Pianisten Bertram Schattel.
Unter dem Motto „Was beseelt uns, was berührt uns freudig?“ kombinierte das Trio Stücke, die ansprechen und innerlich seelische Resonanzen erzeugen können. Zwischen den vorgetragenen Liedern wurden die Texte teilweise im Vorfeld übersetzt, etwa die französischen Stücke „Claire du lune“ (Mondschein) oder „Au bord de l‘eau“ (Am Ufer des Wassers) vom Romantiker Gabriel Fauré.
„Weil die Texte so schön sind, wollen wir Ihnen diese nicht vorenthalten“, kommentierte Sopranistin Adina Kolb. Zwischen den Stücken wurden eben solche Textfragmente und kurze Gedanken in Form von Zwischengedanken formuliert. So auch bei „Sound the Trumpet“, bei dem man sich man sogar ins 17. Jahrhundert wagte – und die „bombastischen Instrumente“ nach Henry Purcell feierte. Dieses Stück mit der Liedzeile „All the Instruments of Joy“ erheiterte in Allegro und war ein Höhepunkt der Matinée.
Bei den Romantikern Mendelssohn Bartholdy und Schumann wurden Blumen, Schmetterlinge und Bienen besungen, etwa in Mendelssohns „Das Ährenfeld“ nach einem Gedicht von Joseph von Eichendorff.
Aktuelles Thema
Doch nicht nur Fauna und Flora wurden lobgepriesen, auch die Aktualität des Lieds „If I ruled the World“ von Leslie Bricusse und Cyril Ornadel wurde thematisiert, indem es vorgelesen und gesanglich umgesetzt wurde. „Wenn ich die Welt regieren würde / wäre jeder Tag der erste Frühlingstag / Jedes Herz hätte ein neues Lied zu singen (…).“ Das Programm des Trios schmeichelte der Seele und den Ohren. Und das Frühlingserwachen klingt auch im Herbst noch nach.
Sandra P. Thurner