Musik als verbindende Sprache
Jubiläum Umjubeltes Partnerschaftskonzert der Musikschulen in Göppingen und Pessac: 160 Musiker feierten in der Stadthalle Göppingen 25 Jahre Städtepartnerschaft.
Vive l´amitié entre Pessac et Goeppingen“ (Es lebe die Freundschaft zwischen Pessac und Göppingen) war das Schlusswort von Oberbürgermeister Alex Maier bei der Begrüßung der Gäste zum Partnerschaftskonzert am Sonntag in der vollen Göppinger Stadthalle. OB Maier betonte in seiner Rede, die von NWZ-Redaktionsleiter Helge Thiele simultan übersetzt wurde, dass solche Begegnungen neue Freundschaften schaffen und das Herz der Partnerschaft seien. Er dankte den Organisatoren, den Gastfamilien und der Kreissparkasse. Besonders hob er Stadtmusikdirektor Martin Gunkel und dessen Team als treibende Kraft für die Jumelage hervor.
Großer Applaus
Im Konzert agierte zunächst das Orchestre Symphonique de Pessac (OSdP) unter der Leitung von Caroline Moya und Christoph Hic und danach das Göppinger Jugendsinfonieorchester (JSO) mit jeweils eigenen Beiträgen, bevor im dritten Teil alle 160 Musikerinnen und Musiker zusammen den Ungarischen Tanz Nr.5 von Johannes Brahms und „Les Toréados“ aus „Carmen“ von Georges Bizet spielten. Das Publikum klatschte mit und die Begeisterung, aber auch eine Dankbarkeit waren mit Händen zu greifen. Standing Ovations am Schluss und nach den einzelnen Musikstücken immer wieder großer Beifall.
Mit Beethovens zweitem Satz, Allegretto, aus der 7. Sinfonie leitete das Orchester aus Pessac den Abend quasi mit einer feierlichen Prozession ein. Ein durchdringendes Thema in den tiefen Streichern zu Beginn, verarbeitet in den Instrumentengruppen, und am Ende ein mächtiges dreifaches Forte. Höhepunkt, weil mit Verve gespielt, war jedoch der 1. Satz von „Palladio“, ursprünglich vom Waliser Karl Jenkins als Werbespot komponiert und durch seinen ostinaten, eindringlichen Rhythmus samt der einfach-eingängigen Melodie populär geworden. Jenkins hatte die Bezeichnung wegen der musikalischen Struktur in Analogie zum Renaissance-Architekten Andrea Palladio gewählt. Es folgte „Gravitas“ (Schwere) von Soon Hee Newbold und „Dances with Wolves“ von John Barry, der Soundtrack zum Film „Der mit dem Wolf tanzt“ von 1990, für den Barry 1992 mit dem Prädikat „Beste Filmmusik“ ausgezeichnet wurde. Caroline Moya und Christoph Hic leiteten das Orchester bestens.
Das JSO unter Martin Gunkel spielte danach die Ouverture zu Mozarts „La Clemenza di Tito“ mit einer herrlichen Leichtigkeit. „Finnlandia“ opus 26 von Jean Sibelius folgte und danach zwei Glanzpunkte. Modest Mussorgskys virtuos-pikante Programmmusik „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“ zeigte ein Hexentreiben und durch die Luft schwirrende Geister in rasender Rhythmik, die Gunkel immer wieder einzufangen verstand, bis die Dorfglocke den exzessiven Spuk beendete. Und der mexikanisch-kubanische Tanz „Dancón Nr. 2“ von Arturo Márquez von 1994 mit rhythmischen Verschiebungen – Gunkel zähmte immer wieder die Musikerinnen und Musiker, lenkte sie ins Tänzerisch-Elegante – faszinierte das Publikum. Ein besonderes Lob für die Schlagwerkgruppen der beiden Orchester.
Furioser Abschluss
Darauf setzten Martin Gunkel und Christopher Hic den gemeinsamen furiosen Abschluss mit den beiden „Gassenhauern“ von Brahms und Bizet samt Zugabe. Und zum Vergnügen des Publikums dann noch der Satz des Präsidenten der Musikschule von Pessac, Pascal Sachot: „Es lebe Frankreich und Göppingen“. Standing Ovations.
Keine Konferenz hat mehr getan für die europäische Idee als persönliche Kontakte. Alex Maier Oberbürgermeister von Göppingen