Neuer Anlauf für Klosterpark-Areal
Debatte Das, was auf das Klosterpark-Areal in Adelberg ziehen soll, hat im Gemeinderat Fragen aufgeworfen und Kontroversen ausgelöst. Für den Wertstoffhof und den Lärmschutz soll es Lösungen geben.
Im Zuge des Bebauungsplanes „Klosterpark“ in Adelberg ist es abermals zu passionierten Diskussionen im dortigen Gemeinderat gekommen. Das rund 100.000 Quadratmeter große Areal, mit der Eishalle, dem Spieleland und anderen Einrichtungen wird von der Klosterpark GmbH & Co. KG als Investoren entwickelt und revitalisiert und soll in Zukunft ein modernes Veranstaltungszentrum sowie einen Sport- und Freizeitpark beherbergen. Doch beim Bebaungsplanverfahren ging es in den vergangenen Jahren im Gemeinderat kontrovers zu. Jetzt hat der geschäftsführende Gesellschafter der Klosterpark Adelberg GmbH, Markus Höfer, einen neuen Sachstand präsentiert. Und es formierten sich schnell zwei Eckpunkte, die für reichlich Gesprächsstoff in den weiteren Beratungen der Gemeinderäte sorgten.
Erstens: Der drohende Verlust des Wertstoffhofes. Für die weitere Entwicklung im Sinne der Investoren muss der gegenwärtige Standort des Wertstoffhofes der Gemeinde am nordöstlichen Rand des Areals weichen. Den entsprechenden Pachtvertrag „können und müssen wir kündigen“, so Markus Höfer. Um den kompletten Verlust des Wertstoffhofes mit all seinen Konsequenzen für die Adelberger abzuwenden, habe man in Absprache mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Göppingen (AWB) ein Angebot erarbeitet: Der AWB sei bereit, auf dem Gelände des Klosterparks einen neuen Wertstoffhof zu realisieren, die Pacht hierfür zu übernehmen und vertraglich für mindestens zehn Jahre zu betreiben. Hierfür sei jedoch eine Änderung des aktuellen Bebauungsplanes notwendig. Er richte daher „einen Appell und die Bitte“ an die Räte, diesem „Vertrag zwischen Dritten“ zuzustimmen. Somit könne der Wertstoffhof in Adelberg verbleiben. Zweitens: Der Lärmschutz für das geplante Veranstaltungszentrum. Ein Kernelement der Neugestaltung des Klosterpark-Areals ist eine neue Veranstaltungshalle, für die zwar noch die behördliche Genehmigung auf sich warten lasse, wie Markus Höfer ausführte, dennoch sei künftig ein Lärmschutz für das Wohngebiet „Unterer Wasen“ erforderlich. Der Vorschlag laute deshalb, einen Lärmschutzwall oberhalb des betreffenden Gebietes zu errichten, der zugleich als Ableitung für Oberflächenwasser dienen solle. Die Klosterpark GmbH verpflichte sich, einen solchen Wall zu errichten und bitte die Räte, einem solchen zuzustimmen. In der Diskussion um den Wertstoffhof drängte Bürgermeisterin Carmen Marquardt zur Eile: Die Gefahr sei „sehr groß“, dass der AWB bei weiteren Verzögerungen den bereits gemachten Abreden nicht mehr zustimmen werde. Eine Ablehnung durch den Gemeinderat zu diesem Zeitpunkt sei deshalb gleichbedeutend mit dem Verlust des Wertstoffhofes, mit allen Nachteilen für die Adelberger. Marquardt warb für Vertrauen für diesen Vertrag, in dem sich beide Parteien verpflichtet hätten, den weiteren Betrieb des Werkstoffhofes zu ermöglichen. Gemeinderat Thorsten Hirsch (Fraktion Adelberger Impuls) betonte: „Der AWB ist mit drin, der Klosterpark ist mit drin, und das ist gut für Adelberg“.
Im Fall eines Lärmschutzwalles für das Wohngebiet „Unterer Wasen“ sei indes nicht klar, welche Ausmaße dieser haben solle, zumal eine Baugenehmigung für die Veranstaltungshalle selbst noch ausstehe. Für eine informierte Entscheidung fehlten deshalb die notwendigen Eckdaten, so Sabine Beisswenger (Wir für Adelberg). Gemeinderat Jens Cammerer (Wir für Adelberg) machte deutlich, dass diesbezüglich „nichts klar sei“, so sei vorab sicherlich auch eine Baugenehmigung für einen Wall dieser Größenordnung erforderlich. Martin Hees, Gemeinderat in der Fraktion Perspektive Adelberg stellte derweil klar: „Wir wollen einen Schallschutzwall für die Gemeinde“.
Im weiteren Verlauf der öffentlichen Sitzung und bei laufendem Tonband wurden daraufhin Beschlussvorlagen mündlich formuliert. In der Folge wurde dem „Wertstoffhofvertrag“ zwischen der Klosterpark GmbH und dem AWB „ohne weitere Kosten für die Gemeinde“ (Sabine Beisswenger) einstimmig zugestimmt. Ergebnis: Den Adelbergern bleibt ihr Wertstoffhof erhalten. Der Errichtung eines Lärmschutzwalles durch die Klosterpark GmbH zum Schutz des Wohngebietes „Unterer Wasen“ wurde unterdessen mit drei Enthaltungen zugestimmt. Es bleiben Fragen offen.
Wir wollen den Schallschutzwall für die Gemeinde. Martin Hees Perspektive Adelberg