Kurzschluss vermeiden
Solarstrom vom Acker – das Thema ist, wie die meisten Aspekte der Energiewende, konfliktträchtig. Das zeigt sich auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis. Pläne gibt es genug – von Heiningen bis Göppingen, von der Kuchalb bis ins Filstal. Jüngstes Beispiel: die Anfrage für eine 18 Fußballfelder große Photovoltaik-Anlage auf den Feldern bei Lenglingen, von der die Stadt Göppingen berichtete.
Es klingt elektrisierend: Mehr als 4000 Haushalte könnten nach Betreiber-Angaben allein von dieser Photovoltaikanlage aus mit Strom versorgt werden, ganz ohne Abgasproblem. Die elektrische Energie für all die erträumten Wärmepumpen und Elektroautos muss ja irgendwo herkommen.
Und doch wäre ein Ja zu dieser Anlage eine ökologische Kurzschluss-Handlung. Die Argumente dagegen wiegen einfach zu schwer. Nicht nur wegen des schwarz-gepflasterten Landschaftsbildes. Es ist einfach kaum zu rechtfertigen, dass wertvolle Ackerflächen für solche Projekte geopfert werden sollen. Das würde zu Lasten der heimischen Nahrungsmittelproduktion gehen.
Deshalb ist es richtig, dass die Kommunen starke Sicherungen einbauen. Sie müssen festlegen, wo sie solche Anlagen nicht haben wollen. Wälder, Wiesen und Felder sollten dazu gehören. Natürlich ist es mühsamer und sicher auch unwirtschaftlicher, kleinere Flächen mit weniger Öko-Nutzen mit den Modulen zu bestücken: entlang von Straßentrassen, auf Deponien oder anderen Restflächen. Billiger wird der Strom dadurch sicher nicht. Doch für die Akzeptanz des Solarstroms ist es unerlässlich. Und ohne die geht es nicht.
Seite 17