Unwucht im Haushalt

  • Die Fußgängerunterführung Dole in Salach soll saniert werden. Das Problem seien die fehlenden „Sperrpausen auf der Filsbahn“, betont Eberle. Foto: Daniel Grupp

Haushaltseinbringung In Salach bleibt die Haushaltslage auch im kommenden Jahr angespannt. Bürgermeister Dennis Eberle sieht aber auch Chancen.

So richtig Spaß macht so ein Gemeindehaushalt derzeit nicht. Das liegt einmal an der nach wie vor schlechten Stimmung – Krieg in Europa, Probleme der deutschen Wirtschaft im Allgemeinen und der im Südwesten im Besonderen – Stichwort Strukturwandel. All das hat Bürgermeister Dennis Eberle schon in seiner Haushaltsrede im vergangenen Jahr genannt, und am Dienstag musste er es schon wieder tun.

Spaßfreier Umgang mit Zahlen

Spaß machen aber auch die bloßen Zahlen nicht: mit einem „ordentlichen Ergebnis“ von minus 2,6 Millionen Euro wird der Salacher Gemeindehaushalt 2026 wohl abschließen. Das sind nochmal rund 800.000 Euro mehr Miese als im laufenden Jahr. Wie im vergangenen Jahr steht Salach mit einem negativen Haushalt nicht allein da, fast alle Kommunen im Land haben die gleichen finanziellen Probleme. Das hat einen Grund: Immer mehr Aufgaben kommen von Bund und Land auf die Kommunen zu, und dafür brauchen sie „Köpfe und Hände“. Und die, also das Personal, das kostet. Und obwohl die Personalkosten im Vergleich zum laufenden Jahr nur vergleichsweise moderat steigen, sind sie mit rund 8,4 Millionen Euro ein ordentliches Pfund. Mehr Aufgaben kosten also mehr Geld, Schultes Eberle kann das noch mit anderen Zahlen belegen: Die Kommunen bekämen rund 15 Prozent der staatlichen Einnahmen, seien aber für rund 24 Prozent der staatlichen Ausgabenlast verantwortlich. „Es muss sich strukturell was ändern“, sagt er.

Sparen, wo es geht

Bis dahin muss Salach zusehen, wie es zurechtkommt, und das heißt: Sparen, wo es geht. Aber auch nur da, darauf legt Eberle wert. Also mit Augenmaß und ohne Kahlschlag. Aber Eberle wäre nicht Eberle, wenn er nicht auch nach vorne schauen würde: „Es gibt viele Chancen“. Anfang des Jahres soll der Bebauungsplan für das Schachenmayr-Areal stehen, „endlich“, denn dann kann es losgehen auf dem jetzt schon so lange geplanten Gelände. Dazu gehört auch der Umbau des Dole, Knackpunkt seien dort die fehlenden „Sperrpausen auf der Filsbahn“, sagt Eberle und sagt, dass es mit dem Dole wohl erst 2029 was wird. Investieren will die Gemeinde im kommenden Jahr auch in mehr Kinderbetreuungsplätze. Schulgebäude sollen saniert werden und gefeiert werden soll auch: Die im Jubiläumsjahr erfundenen „Afterwork-Parties“ vor dem Rathaus werden auch 2026 fortgesetzt, das unkomplizierte Zusammenkommen in der Ortsmitte kam bisher gut an.

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