Anwohner wehren sich gegen Planung

  • Anwohner in Manzen, die die geplante Wohnbebauung am Höhenweg kritisieren. Foto: Staufenpress
  • Trotz aufwendiger Befestigung des Hangs im Jahr 2010 rutsche der Hang, sagen die Anwohner und zeigen Risse wie etwa in dieser Garage. Foto: Staufenpress

Wohngebiet Bei einem Vorort-Termin erklären Anwohner ihre Bedenken gegen den Bebauungsplanentwurf „Höhenweg Manzen“. Sie befürchten Gebäudeschäden.

Die Anwohner an der geplanten Wohnbebauung am Höhenweg in Manzen ärgern sich besonders über den Vorwurf einzelner Stadträte, sie würden nur nach dem Florians-Prinzip agieren. Fünf Anwohner im Weilerbachweg, die eine Bürgergruppe von 44 Anwohnern vertreten, fühlen sich nicht ernst genommen.

Bei einem Vorort-Termin und einem Pressegespräch am Planort in Manzen im Höhenweg neben dem neuen Kindergarten erklärte Werner Standke, dass die Bürgergruppe nicht grundsätzlich gegen die geplante Bebauung sei. Sie wollten aber aus guten Gründen Änderungen. Sie seien vom Ergebnis der Beratung des Bezirksbeirats – 26 Personen der Bürgergruppe waren in der Sitzung anwesend – mit sechs Ja- und vier Neinstimmen enttäuscht.

Worum geht es? Die städtische Wohnbau plant drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 37 Wohneinheiten in Systembauweise. Der Höhenweg soll verkehrsberuhigt erstellt werden. Der Bebauungsplanvorentwurf hatte 2022 ausgelegen und es waren zehn Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit eingegangen und von 25 Trägern öffentlicher Belange 13 Stellungnahmen. Es waren die Anzahl der Wohneinheiten, die Zunahme der Verkehrsstärke und weiterer Parkierungsdruck, die Verschattung durch Neubauten und Hangrutschungen angeführt worden. Daraufhin wurde die Planung geändert zu weniger Gebäuden und weniger Wohneinheiten und einer lockereren Baustruktur. Die Stadt schreibt dazu in ihrer Vorlage: „Damit wurden in einem vertretbaren Maß die Anregungen aufgegriffen.“

Das sehen die Anwohner anders. Sie befürchten Schäden an ihren Gebäuden unterhalb des Hangs durch Rutschungen des Gebiets, das im Untergrund aus Ölschiefergrund besteht. Trotz aufwendiger Befestigung des Hangs im Jahr 2010 rutsche der Hang. Anwohner zeigen Risse in Garagen und berichten von Wasser in Gebäudekellern im Bereich gegenüber dem neuen Kindergarten bei Stark­regen, die dokumentiert seien. Sie fordern deshalb eine weitere nachhaltige Sicherung des Hangs, der im Bereich der neu geplanten Gebäude nicht befestigt sei.

Ölschiefer kann Beton angreifen

In Hinweisen des Berichts zur Geotechnik werde darauf hingewiesen, dass „mit einem kleinräumig deutlich unterschiedlichen Setzungsverhalten zu rechnen“ sei. Ölschiefer „können betonangreifendes, sulfathaltiges Grund- und Schichtwasser führen“. Den Anwohnern ist die Empfehlung für eine ingenieurgeologische Beratung zu wenig, sie wollen ein Gutachten.

Des Weiteren halten sie zwei Wohneinheiten anstatt drei für vertretbar, dadurch würde Druck weggenommen. Diese dürften nicht so nah am Hang, wie bis jetzt geplant, stehen und der Abhang müsse mit einem stabilen Zaun wegen Kindern und Spaziergängern gesichert werden. Die Verkehrssituation im Weilerbachweg sei jetzt schon durch die schmale Straße und durch parkende Autos, die keine Alternative hätten, angespannt.

Von den Stichstraßen her sei kaum eine Ausfahrt möglich. Hier könne eine Einbahnstraßenregelung ein Ausweg sein. Eine Anwohnerin sagte, es sei für Rettungsdienste jetzt schon problematisch. Und zu den bestehenden Lärmbelastungen durch die Schlater Straße kämen weitere hinzu, zumal eine früher geplante Lärmschutzwand nicht realisiert worden sei. Die Anwohner wollen im weiteren Verfahren ihre Anliegen erneut einbringen.

Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Bebauung, möchten aber Änderungen. Werner Standke Bürgergruppe Manzen

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