Solidarität beim Erbseneintopf

  • Nora Braun, Britta Nicole Baur, Sibylle Klink, Elisabeth Wütz, Simon Roth und Benjamin Volz (von links) organisieren das Solidaritätsessen in der Horber Markthalle. Foto: Julian Ettema

Aktion Eintopf, Gulasch, Kaffee und Kuchen auf Spendenbasis gibt es in diesem Jahr beim Solidaritätsessen. Am 16. Oktober wird dazu auf den Flößerwasen eingeladen.

Noch ist wenig los vor der Markthalle am Flößerwasen im Horb. In ein paar Tagen soll das anders aussehen. Auch in diesem Jahr findet hier das Solidaritätsessen im Rahmen der 21. Aktionswoche „Armut bedroht alle!“ statt. Am Donnerstag, 16. Oktober, kann von 11.30 bis 13.30 Uhr an der Markthalle miteinander gegessen, getrunken und gesprochen werden. Je nach Wetterlage entweder in oder auch vor der Markthalle. Insgesamt sechs Institutionen sind für die Organisation des Solidaritätsessens verantwortlich: Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Bruderhaus Diakonie, Caritas, katholisches Dekanat und Erlacher Höhe. Die Markthalle wird von der Stadt Horb bereitgestellt.

Speisen aus dem Anhänger und Musik aus Horb

Das Problem der Armut wächst in Baden-Württemberg. Laut dem Statistischen Landesamt waren im vergangenen Jahr 13,2 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner im Land von relativer Armut bedroht. Im Vergleich zu 2023 bedeutet das einen Anstieg von 1,3 Prozentpunkten. Somit sind knapp 1,5 Millionen Menschen in Baden-Württemberg von relativer Armut bedroht. Besonders hoch ist dabei der Anteil von Alleinlebenden und Alleinerziehenden sowie von Menschen über 65. Laut EU-Definition gilt als armutsgefährdet, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Sechs der Organisatorinnen und Organisatoren trafen sich diese Woche vor der Markthalle, um für das anstehende Essen im Zeichen der Solidarität zu werben: Sibylle Klink von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Britta Nicole Baur von der Tagesstätte Horb der Bruderhaus-Diakonie, Benjamin Volz von der Fachberatungsstelle der Erlacher Höhe, Nora Braun von der Caritas Schwarzwald-Gäu, Simon Roth, Pastoralpraktikant aus Baiersbronn, und Elisabeth Wütz, Dekanatsreferentin des katholischen Dekanats Freudenstadt.

Getreu dem Motto: Jeder gibt, was er kann

Sie erklärten, dass auf dem Speiseplan für das gemeinsame Mittagessen wahlweise Erbseneintopf oder Gulaschsuppe stehen, jeweils mit Brot serviert. Bereitgestellt werden die Gerichte wie auch im vorherigen Jahr von der mobile Küche Windrädle, dem Küchenanhänger der Tagesstätte Windrad der Erlacher Höhe in Freudenstadt. Auch für einen passenden Nachtisch ist gesorgt. Wenn Eintopf oder Gulasch verputzt sind, gibt es Fairtrade-Kaffee, Kuchen und Obst.

Getreu dem Motto „Jeder gibt, was er kann und möchte“ wird das Essen kostenfrei abgegeben und es gibt die Möglichkeit eine Spende dazulassen. In diesem Jahr wird das Essen zusätzlich musikalisch begleitet von Kieran’s Garden, einer Zwei-Mann-Band aus Horb. Das Organisationsteam erhofft sich damit, auch bei Passantinnen und Passanten, die zufällig am Flößerwasen vorbeikommen, Interesse wecken zu können.

Auch etwaige wetterbedingte Schwankungen in der Besucherzahl soll die musikalische Untermalung auffangen. Aktuell rechnen die Organisatorinnen und Organisatoren damit, dass etwa 80 bis 100 Essen ausgegeben werden. Sie hoffen auf viel Besuch an der Markthalle. Nicht nur von Bedürftigen, sondern auch von Gästen aus allen anderen Gesellschaftsschichten. Schließlich soll das Solidaritätsessen auch in diesem Jahr wieder ein Ort für Begegnungen und Austausch zwischen Menschen sein.

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