Sieben Arbeitslose mehr

Arbeitsmarkt im April Die konjunkturelle Schwäche prägt den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote liegt im Kreis Freudenstadt weiter bei 4,3, in Horb bei 4,6 Prozent.

Die konjunkturelle Schwäche prägt den Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald. Mitte April waren 16.326 Menschen bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim arbeitslos gemeldet – sieben mehr als im März. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 1726 (11,8 Prozent) gestiegen. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 4,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent.

„Trotz der anhaltenden konjunkturellen Schwäche zeigt sich unser regionaler Arbeitsmarkt weiter stabil. Im April mussten sich weniger Menschen arbeitslos melden und gleichzeitig haben uns die Betriebe, trotz Osterfeiertagen und Urlaubszeit, wieder mehr Stellenangebote gemeldet. Das ist ein wichtiges Signal“, sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann.

Dem Arbeitgeberservice wurden im April 769 neue Arbeitsstellen gemeldet, 40 (5,5 Prozent) mehr als im März und 75 (10,8) mehr als vor einem Jahr. Mitte April waren fast 3500 Arbeitsstellen gemeldet. „Das zeigt, dass der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, branchenübergreifend bestehen bleibt“, so Lehmann.

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich insgesamt 3480 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 309 (8,2 Prozent) weniger als im März. Gleichzeitig konnten 3472 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 160 (4,4) weniger als im Vormonat.

160 Betriebe in Kurzarbeit

Nach einer ersten Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit für Dezember 2024 haben im Bezirk der Agentur 3650 Beschäftigte in 160 Betrieben kurzgearbeitet. Zum Vergleich: Im Dezember 2023 waren es 2620 in 108 Betrieben. Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, lag im Nordschwarzwald im Dezember 2024 bei 1,6 Prozent und im Dezember 2023 bei 1,2 Prozent.

Im Bereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 73 (0,9 Prozent) auf 7761 zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg um 995 (14,7). Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) ist die Arbeitslosigkeit von März auf April um 80 (0,9) und gegenüber dem Vorjahr um 731 (9,3) auf 8565 gestiegen.

Unter den sieben Geschäftsstellen der Agentur hat Nagold mit 3,7 Prozent die geringste Arbeitslosenquote. Es folgen Mühlacker mit 3,8 Prozent, Calw mit 4,0, Freudenstadt mit 4,2, Horb mit 4,6, Pforzheim mit 5,3 und Bad Wildbad mit 5,6 Prozent.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Freudenstadt blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 4,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,8. Insgesamt waren 3120 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1482 (47,5 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1638 (52,5) in der Grundsicherung. Im April wurden 237 Stellenangebote gemeldet. Das waren 18 (8,2) mehr als im Vormonat und 50 (26,7) mehr als im April. Aktuell sind 1013 offene Stellenangebote im Bestand, 106 (9,5) weniger als vor einem Jahr.

Im Landkreis Calw ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 auf 4,2 Prozent zurückgegangen. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8. Insgesamt waren 3947 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1873 (47,5) in der Arbeitslosenversicherung und 2074 (52,5) in der Grundsicherung. Im April wurden 166 Stellenangebote gemeldet. Das waren 6 (3,5) weniger als im Vormonat und exakt so viele wie im April 2024. Aktuell sind 854 offene Stellenangebote im Bestand, 125 (12,8) weniger als vor einem Jahr.

Freie Ausbildungsplätze

Mitte April waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 3454 offene Stellen gemeldet, 114 (3,2) weniger als im März und 882 (20,3). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist leicht zurückgegangen. Im Oktober 2024 – neuere Daten liegen der Agentur noch nicht vor – waren im Agenturbezirk 225.855 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1286 (0,6) weniger als im Oktober 2023.

Von Oktober 2024 bis April 2025 wurden dem Arbeitgeberservice 3088 Ausbildungsstellen gemeldet, 459 (12,9 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist um 194 (8,5) auf 2477 gestiegen. Damit gibt es derzeit rechnerisch 1,3 Berufsausbildungsstellen je Bewerbendem. 1666 der gemeldeten Stellen sind noch unbesetzt, 291 (14,9) weniger als vor einem Jahr. 1273 Bewerberinnen und Bewerber sind aktuell noch auf der Suche, 183 (16,8) mehr als im April 2024. Nach Auskunft der Agentur für Arbeit im hiesigen Bezirk gibt es freie Ausbildungsplätze in fast allen Branchen.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL