Die Post muss bald wieder selber ran

  • Die „Hauptpost“ in der Kernstadt in der Öschstraße schließt. Foto: Staufenpress

Beschluss Die Stadt zieht sich als Betreiberin der beiden Postfilialen in Donzdorf zurück. Ab April 2026 ist Schluss.

Donzdorf.Die Stadt als Betreiberin der beiden Postfilialen in Donzdorf steigt aus dem Postdienst aus. Denn: Es wird zu teuer. Angesichts der angespannten Haushaltslage soll der teure Postdienst eingestellt werden, sagt die Verwaltung und das hat jetzt auch der Gemeinderat mit großer Mehrheit – es gab eine Enthaltung – entschieden.

Anfangs habe der Postdienst die Stadt rund 20.000 Euro im Jahr gekostet, sagt Bürgermeister Martin Stölzle, mittlerweile sind es rund 120.000 Euro, die die Stadt pro Jahr draufzahlt, im übernächsten Jahr wären es wohl schon 180.000 Euro. Zu viel, findet nicht nur Kämmerer Thomas Klein. In den Postdienst eingestiegen ist die Stadt vor Jahren, hat im Rahmen des Partnervertrages die „Postversorgungspflicht“ der Post übernommen.

Jetzt steigt sie aus, am 31. März ist in beiden Filialen der Stadt, also in der „Hauptpost“ in der Kernstadt in der Öschstraße und der Filiale im Winzinger Bürgerhaus Schluss. Dann ist die Post wieder in der Pflicht; die Stadt hat den Vertrag mit der Post auf Ende März gekündigt. Also müsste die Post ab dem 1. April selbst für die Postversorgung in Donzdorf sorgen – wo und wie das geschieht, ist noch völlig offen.

Abgesehen davon, dass Verwaltung und Gemeinderat den Ausstieg angesichts der ständig steigenden Kosten unvermeidlich, aber auch „sehr schade“ finden, „hat das Ganze auch eine menschliche Komponente“, sagt Stölzle. Denn: Die berufliche Zukunft der sechs Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beiden Postfilialen, die alle auf der Gehaltsliste der Stadt stehen, ist offen.

Ein erstes Gespräch mit den Postkräften habe es vor Kurzem gegeben, sagt der Bürgermeister. Und für bis zu fünf von den sechs Betroffenen gibt es im Stellenplan der Stadt wohl auch Alternativen. Alle hätten aber schon signalisiert, dass sie bis zum Schluss, also bis zum 31. März kommenden Jahres, mit voller Kraft dabei bleiben wollten, sagt Stölzle und lobt die städtischen Postangestellten ausdrücklich: „Sie haben alle in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Job gemacht.“

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