Hochwasserschutz geht nur gemeinsam

Zu „Feuchtwiese als natürlicher Schutz“ vom 11. Oktober

Mit großer Freude habe ich als Anlieger der Fils den Artikel in der GZ gelesen, in dem Roland Lang, Bürgermeister von Drackenstein, die renaturierte Feuchtwiese im Gosbachtal vorstellt. Sie ist eine sinnvolle, effektive, ökologische und gleichzeitig sehr kostengünstige Maßnahme gegen das Hochwasser. Die Gemeinde Bad Ditzenbach und die privaten Anlieger lassen sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Hochwasserrisiken einiges kosten. Aber alle Maßnahmen, die vor Ort am Ufer und an den Häusern durchgeführt werden, können die ankommende Wassermenge nicht verringern. Im besten Fall kann das Wasser weitergeleitet werden, was aber oft zu Schäden bei den Unterliegern führt. Deshalb geht effektiver Hochwasserschutz nur gemeinsam mit allen Gemeinden im Oberen Filstal. Alle Möglichkeiten für Retentionsflächen, Uferverbreiterungen oder Feuchtwiesen müssen genutzt werden, denn nur so kann die ankommende Wassermenge effektiv verringert werden. Besonders bedauerlich ist für mich als Gosbacher da, dass die Gemeinde Mühlhausen das leider anders sieht. Gerade zwischen Mühlhausen und Gosbach wären Retentionsflächen sehr gut denkbar, sie könnten auch im Zuge des Autobahnneubaus besonders gut geschaffen werden. Ein Gutachten, das Bad Ditzenbach in Auftrag geben will, sollte das genauer untersuchen, doch Mühlhausen hatte kein Interesse daran. Mehr noch, der Bürgermeister von Mühlhausen wünscht sich genau das Gegenteil. Das Industriegebiet soll durch die Umgestaltung des Autobahnbaus in den aktuellen HQ-100-Bereich ausgeweitet und damit Retentionsflächen vernichtet werden. So kann es nicht gehen! Es ist offensichtlich, dass wir im Oberen Filstal alle in einem Boot sitzen und nur gemeinsam etwas erreichen können.

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