Stadt Ulm streicht Zuschuss
Akademietheater Die finanzielle Förderung des Akademietheaters wird eingestellt. Dessen Leiter will nicht aufgeben.
Nach 30 Jahren stellt die Stadt Ulm die Zuschüsse für das Akademietheater ein. Seit der Gründung durch Ralf Rainer Reimann 1994 ist diese Bühne gefördert worden. Damit ist nun Schluss, wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht. Dies habe der Kulturausschuss am 17. Oktober in nichtöffentlicher Sitzung mehrheitlich entschieden.
Gründe werden keine genannt, über weitere Details sei zwischen der Stadt und dem Akademietheater Stillschweigen vereinbart worden. Die Höhe des Förderbetrages hat sich über die Jahre hinweg kaum verändert. Zuletzt lag der Zuschuss für 2025 bei 27.900 Euro.
„Wir bleiben nicht untätig“
Theaterleiter Reimann will „weiterkämpfen“, sagte er auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE. „Wie wir das finanziert bekommen, weiß ich gerade noch nicht.“ Er wolle Aktionen starten und hofft auf Solidarität aus der Bevölkerung. „Die nächsten zwei Jahre werden wir weiterspielen“, sagt er. Man werde sich überraschen lassen, was sich in dieser Zeit entwickle. Eines sei klar: „Wir bleiben nicht untätig.“
Das Akademietheater dient vorrangig als Spielstätte für die Bühnenschule Akademie der darstellenden Künste (AdK). Das private Berufskolleg bildet in den Bereichen Schauspiel, Regie, Theaterpädagogik, Drehbuchschreiben und Dramaturgie aus.
Es ist nicht die erste Krise, die das Theater und die Schule bewältigen müssen. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder kritische Momente. Mehrmals sind das Akademietheater und die AdK umgezogen. Aktuell spielt die Bühne in der Zinglerstraße, in den Räumlichkeiten einer früheren Autowerkstatt und eines Teppichgeschäfts.
Dort ist Florian Burkhardt mit seinem Kabarett-Debüt „Noch längst nicht Geschichte“ zu sehen. In der Uniform eines preußischen Offiziers aus dem Kaiserreich macht sich der gebürtige Ulmer 150 Jahre Geschichte zu nutzen, um zu zeigen, dass alte Geister der Vergangenheit heraufbeschwört werden, wenn Wissen und Haltung fehlen.