Seltene Erden als Waffe

  • Tobias Peter, Korrespondent in Berlin, Foto: STZ STZ

Die Regierung in Peking weiß: Rohstoffe sind Macht. Europa muss jetzt handeln.

Die Welt ist eine, in der zunehmend das Recht des Stärkeren wieder regiert. In Zeiten der Globalisierung macht sich diese Stärke nicht nur am Militär fest. Sie kann auch darin liegen, etwas zu haben, was andere dringend brauchen. Chinas Staatsführung hat das sehr gut verstanden.

Die Regierenden in Peking nutzen die Abhängigkeit der USA von Seltenen Erden aus China als Waffe im Handelsstreit mit Donald Trump. Und sie wissen, dass sie mit Exportbeschränkungen sowohl die Autoindustrie in Deutschland treffen können als auch die Fähigkeit Europas, mit neuen Waffen militärisch selbständiger zu werden.

Europa wird in den nächsten Jahrzehnten einen schweren Stand zwischen der Supermacht USA und dem seinen Einflussbereich ausbauenden China haben. Die Europäer machen nun einmal mehr die Erfahrung: Sie hängen von jemandem ab, von dem sie nicht abhängen wollen.

Die USA haben für sich selbst das Problem erkannt und ein milliardenschweres Abkommen mit Australien über Seltene Erden geschlossen. Auch die Europäer sollten der Empfehlung von Experten dringend folgen und die Zusammenarbeit mit Ländern wie Australien, Kanada und Brasilien suchen.

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