Umkämpfte Nullnummer

  • Bochums Maximilian Wittek (links) attackiert Heidenheims Adrian Beck (r). Harry Langer

Bundesliga Der 1. FC Heidenheim und der VfL Bochum trennen sich torlos. Überschattet wird der Abstiegskracher von einer schweren Verletzung.

Der 1. FC Heidenheim hat sich die Chancen auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga erhalten. Das Team von der Ostalb trennte sich am Freitagabend mit 0:0 vom VfL Bochum. Für das Schlusslicht aus Bochum schwinden damit die Chancen auf den Ligaverbleib dramatisch. Der FCH bleibt auf Relegationsplatz 16.

Der Abstiegskracher begann so, wie man es erwartet hatte. Es dominierte der Kampf und auch ein wenig der Krampf. Kein Wunder: Bis auf den letzten Platz der ausverkauften Voith-Arena war zu spüren, was auf dem Spiel stand. Das merkte man auch den nervösen Akteuren auf dem sattgrünen Rasen an, die um jeden Ball fighteten, als gäbe es kein Morgen mehr.

Es ging hart zur Sache. Immer wieder war die Begegnung unterbrochen, lagen Akteure auf dem Boden, mussten behandelt werden. Spielfluss kam so erstmal nicht auf. Bochums bedauernswerter Kapitän Philipp Hoffmann musste bereits nach wenigen runter. Der wuchtige Mittelstürmer hatte, kaum war der Anpfiff erfolgt, einen Schlag auf den Brustkorb bekommen, bekam in der Folge nicht mehr richtig Luft. Für ihn ging es nicht mehr weiter. Ein Handicap für den Gast aus dem Ruhrgebiet.

Es dauerte bis zur 32. Minute, eher es mal gefährlich von einem der beiden Tore wurde. Bochums Myron Boadu traf aber aus acht Metern den Ball nicht richtig. FCH-Keeper Kevin Müller musste nicht eingreifen. Auf der Gegenseite köpfte Heidenheims Kapitän Patrick Mainka die Kugel am Pfosten vorbei (45+1). Das war es dann aber auch schon in der ersten Halbzeit.

FCH-Coach Frank Schmidt hatte seine Elf im Vergleich zum 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart auf einer Position umgebaut. Für den gelbgesperrten Niklas Dorsch bekam Leo Scienza eine Chance von Beginn an. Das Match war für den Tempodribbler aber ebenfalls schnell beendet. Auch er musste noch vor der Pause verletzt den Platz verlassen. Mathias Honsak, umjubelter Siegtorschütze beim Last-Minute-Coup in Stuttgart, saß erneut erstmal auf der Bank.

Die zweite Hälfte begann mit einem Schockmoment: Heidenheims Keeper Kevin Müller prallte bei einer Flanke aus dem Halbfeld heftig mit VfL-Mittelfeldmann Ibrahima Sissoko zusammen. Müller blieb zunächst regenlos auf dem Platz liegen. Plötzlich war es ganz still im Stadion, das Spiel erneut unterbrochen. Der Schlussmann wurde lange versorgt, ehe er auf einer Trage vom Feld und in eine Klinik gebracht wurde. Frank Feller musste nun für den FCH-Stammtorwart ran.

Die Partie blieb auf spielerisch bescheidenem Niveau. Die Gastgeber erarbeiteten sukzessive ein Übergewicht, drängten auf den Führungstreffer. Adrian Beck hatte das 1:0 zweimal auf dem Fuß. Er brachte den Ball aber nicht über die Torlinie (76./90+10). Dem VfL fiel offensiv nicht mehr viel ein, sodass es beim torlosen Remis blieb.

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