Dieses Match dauert 120 Minuten

  • Samuel Idowu (hier gegen Karlsruhes Julian Albus) spielt die beste Saison seiner Profi-Karriere. Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern

Basketball 2. Bundesliga Pro A Die Partie gegen Trier am Samstag (19.30 Uhr) soll nicht das letzte Heimspiel der Saison sein. Die Tigers Tübingen wollen die Viertelfinal-Serie ausgleichen.

Es ist die schönste Zeit im Basketball-Jahr: Playoffs, Baby! Dass sie auch im Wonnemonat Mai noch nicht im Urlaub sind, macht die Tigers Tübingen stolz. Um das Matchup gegen den Normalrunden-Zweiten Trier zu einer echten Serie zu machen, soll am Samstag (19. 30 Uhr) in der Paul-Horn-Arena ein Heimsieg her. Das wäre nicht nur der 1:1-Ausgleich in der Best-of-Five-Runde, sondern würde den Tübingern zumindest noch ein weiteres Heimspiel (am kommenden Donnerstag nach Spiel 3 in Trier am Dienstag) bescheren. „Das ist unser großes Ziel, wir wollen die Fans wieder mitreißen“, sagt (Interims-) Trainer Eric Detlev.

Trier: Zum Aufstieg verdammt

Vorteil Tübingen: Während die Tigers ihre vergleichsweise bescheidenen Ziele durchaus erreichen können – und die Erstliga-Lizenz gar nicht erst beantragen werden – haben die Gladiators aus Trier vor allem: viel zu verlieren. Denn der zweifache DBB-Pokalsieger ist nach zehn Jahren in der Zweitklassigkeit praktisch verdammt zum Aufstieg. „Die müssen hoch, darauf ist bei denen alles ausgelegt“, sagt Detlev, „das ist unsere Chance, wir können befreit aufspielen.“

Für den Tigers-Trainer war eine gewisse Unruhe im Trierer Lager auch schon im ersten Spiel spürbar. Dass die Partie beim 86:105 am Ende deutlich verloren ging, macht Detlev keine Sorgen. „Das Ergebnis ist in den Playoffs wurscht“, weiß er, „das ist kein 40-Minuten-Spiel, sondern eins über 120 Minuten.“ Und trotz der Niederlage fand Detlev die Intensität und Leidenschaft bei seiner Mannschaft playoff-reif. “Wir haben Trier alles abverlangt“, sagt der Tigers-Coach, „sie haben ein paar toughe Dinger getroffen, wenn die am Samstag bei uns reingehen, dann geht da was!“

Topscorer der Tübinger in Trier war Sam Idowu mit 21 Punkten und das, obwohl er sich nach nicht mal zwei Minuten schon zwei Fouls abgeholt hatte. „Ganz ehrlich, ich dachte, ich komme vor der Halbzeit gar nicht mehr rein“, sagte Idowu und dankte dem Coach für dessen Vertrauen. Denn: „Es geht in den Playoffs darum, hart zu spielen und entspannt zu bleiben. Das sagt sich so einfach, ist aber schwierig.“ In Trier jedenfalls kam Idowu gut klar mit der frühen Foulbelastung, beendete die Partie mit lediglich drei Fouls. Das passt zu seiner Performance in dieser Saison, die der 28-Jährige selbst als die beste seiner Karriere einstuft.

Beinahe wichtiger als die Durchschnittswerte bei Punkten (14,6) oder Rebounds (7,2): „Ich habe kein Spiel verpasst, und das nach einem Jahr mit Operationen“, sagt Idowu. Zufrieden ist er auch mit seiner Wurfquote aus dem Zweierbereich: Etwas mehr als 55 Prozent seiner Versuche saßen. Gerade der Wurf aus der Mitteldistanz könnte am Samstag zum X-Faktor für die Tigers werden, weil Triers massiger Center Maik Zirbes Idowu eher unter den Korb locken will, gegen den Sprungwurf des beweglicheren Tübingers aber limitiert ist. „Sie haben den besten Frontcourt der Liga, aber solche Gegenspieler machen mich besser“, sagt Idowu.

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