Ungenutzte Gelegenheit

  • Guido Bohsem Thomas Koehler/photothek.de

In Sachen Friedensverhandlungen für den Krieg in der Ukraine scheint zwischen Russland und der USA wieder alles auf Anfang zu stehen. Was macht Trump?

Jetzt also doch kein Friedensgipfel in Budapest. US-Präsident Donald Trump hat die Absprachen zwischen den USA und Russland wohl deutlich anders verstanden als sein russischer Amtskollege Wladimir Putin. Das wurde offenbar erst klar, nachdem Russland seine Vorstellungen präzise schriftlich aufgestellt hatte. Wer vorher gemutmaßt hatte, dass die Friedensinitiative Trumps kläglich scheitern werde, weil ihn der gewiefte Ex-KGB-Spion Putin hinters Licht führen würde, darf sich nun bestätigt fühlen.

Für übertriebene Schadenfreude hingegen gibt es auch keinen Anlass. Wäre Trump erfolgreich gewesen, hätte er das Leben vieler junger Männer auf beiden Seiten der Front gerettet. Ohne einen Friedensplan oder zumindest einen Waffenstillstand geht das Sterben unvermindert weiter. Das steht fest. Wie es in Sachen Friedensbemühungen weitergeht, ist zu diesem Zeitpunkt wohl noch offen. Vielleicht entscheidet sich Trump wirklich, Tomahawk-Marschflugkörper zu liefern und so die Ukraine militärisch zu stärken. Ob Putin sich davon aber beeindrucken lässt, ehe die Waffen zum ersten Mal zum Einsatz kommen, ist ebenso offen.

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