„Ich habe immer was zu tun“
Geburtstag Monika Jörg-Unfried aus Hall wird 70. Im Ruhestand bleibt die ehemalige Richterin weiter aktiv.
Schwäbisch Hall. Am heutigen 23. Oktober feiert Monika Jörg-Unfried ihren 70. Geburtstag. Doch von Ruhestand kann bei der langjährigen Familienrichterin am Haller Amtsgericht und früheren Kreisrätin keine Rede sein. „Ich habe immer zu tun, ich suche mir immer Arbeit“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Ehrenamt sei für sie keine Kür, sondern eine Verpflichtung. „Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, mich nützlich zu machen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben.“ Denn sie habe es gut gehabt im Leben.
So engagiert sie sich immer noch im Haller Gemeinderat in der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, im Förderverein des Frauenhauses, im Vorstand der Haller Arbeiterwohlfahrt und seit Kurzem auch für den Verein „Help! – Wir helfen“. „Wenn man sieht, dass Unterstützung ankommt, ist das Lohn genug“, sagt sie. Schon während ihres Arbeitslebens hat sich Jörg-Unfried ehrenamtlich in der Lokalpolitik engagiert. Sie war fünf Jahre im Kreistag aktiv und ist derzeit in der fünften Legislaturperiode im Haller Gemeinderat.
Nach Jahrzehnten im Justizdienst weiß Monika Jörg-Unfried, was Verantwortung bedeutet. „Es gibt wenig, was man als Juristin im Staatsdienst nicht macht“, blickt sie zurück. Zunächst war sie in der Strafjustiz tätig, später spezialisierte sie sich auf Familienrecht. „In den ersten 20 Berufsjahren habe ich gefühlt alle zwei Jahre eine neue Aufgabe bekommen“, erzählt sie. „Ich habe es aber immer gern gemacht.“ In ihrem Ruhestand als Schöffin zu arbeiten, ist ihr allerdings verwehrt. „Das ist für ehemalige Richterinnen ausgeschlossen“, sagt Jörg-Unfried. Und das mache ja auch Sinn: Schöffinnen und Schöffen sollen ja ausdrücklich Laien sein. Zudem sei es den Richterinnen und Richtern auch nicht zuzumuten, dass ihnen pensionierte Kolleginnen oder Kollegen hereinreden.
Die Familie feiert mit
Gefragt nach ihren Plänen zum runden Geburtstag, winkt sie ab. Ursprünglich habe sie eine große Reise mit ihrem Lebensgefährten und ihrem erwachsenen Sohn geplant, aber diese liegt schon hinter ihnen. So erwartet sie am kommenden Wochenende Besuch der Familie, einer großen Familie, wie sie betont. Sie freue sich darauf, auch wenn sie normalerweise nicht so viel Wert auf Feiern legt.
Um Enkelchen hat sich die Richterin im Ruhestand noch nicht zu kümmern. „Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch“, sagt Monika Jörg-Unfried. Sie wolle sich auf jeden Fall weiter einbringen.