Gaspreise schwanken stark

  • Gaszähler im Keller eines Einfamilienhauses. Foto: Jan Woitas/dpa

Energie Die Unterschiede für Haushalte im Land sind erheblich. Die genaue Höhe hängt stark von den Netzentgelten ab.

Heidelberg. Die Gaspreise in Baden-Württemberg sind im Schnitt zuletzt leicht gesunken. Doch zwischen den Städten und Landkreisen zeigen sich große Unterschiede: In vielen größeren Städten ist Gas sogar deutlich teurer geworden. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor. Familien mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zahlten den Angaben zufolge im Landesdurchschnitt 2264 Euro für Gas – nach 2.290 Euro ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Minus von 1,1 Prozent.

Besonders stark gestiegen sind die Gaspreise in Karlsruhe, wo Haushalte für dieselbe Menge Gas im Schnitt 2580 Euro im Jahr zahlten – ein Plus von 15,3 Prozent. Auch in Sinsheim und Mannheim mussten Verbraucher tiefer in die Tasche greifen – und gut ein Zehntel mehr bezahlen. Weitere überproportionale Anstiege verzeichneten Reutlingen, Aalen und Schwäbisch Hall.

Auf der anderen Seite wurden Haushalte in mehreren Städten spürbar entlastet: In Bruchsal sanken die Preise innerhalb eines Jahres um fast ein Viertel auf 2180 Euro. Auch in Friedrichshafen (minus 16,6 Prozent), Weinheim (minus 14,5 Prozent), Tübingen (minus 13 Prozent) und Konstanz (minus 11,7 Prozent) wurde Gas günstiger. Am teuersten war Erdgas in Backnang mit durchschnittlich 2786 Euro pro Jahr, gefolgt von Sinsheim (2605 Euro) und Mannheim (2604 Euro). In Göppingen zahlten Haushalte im Einfamilienhaus dagegen im Schnitt nur 1820 Euro. Der Unterschied zwischen teuerster und günstigster Stadt beträgt damit 966 Euro – rund 53 Prozent Preisabweichung bei identischem Verbrauch.

Regionale Preisunterschiede können Haushalte nach Angaben von Verivox-Energieexperte Thorsten Storck kaum beeinflussen. Sie entstünden vor allem durch unterschiedlich hohe Netzentgelte. Diese reichen von 305 bis zu 784 Euro in den teuersten – eine Differenz von rund 157 Prozent. Anders sehe es hingegen bei den Tarifen aus. Der Preisunterschied zwischen der teuren Grundversorgung und einem günstigen Neukundentarif sei zuletzt noch einmal größer geworden.

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL