Mit blutender Hand zum großen Coup
Darts Gian van Veen, 23, hat gleich sein erstes Major-Finale gewonnen. Der Niederländer ist damit jüngster Europameister.
Dortmund. Im EM-Finale von Dortmund entzauberte der aufstrebende Gian van Veen den früheren Weltmeister und Weltranglistenersten Luke Humphries (England) am Sonntag nach einer starken Vorstellung mit 11:10. „Es ist verrückt, ich musste weinen. Was für ein Abend“, sagte der aufstrebende Niederländer nach dem Darts-Coup. Nicht einmal eine verletzte Wurfhand konnte ihn auf dem Weg zum jüngsten Europameister der Geschichte stoppen. „Ich blute ein bisschen“, sagte er nach seinem packenden Halbfinale gegen Landsmann Michael van Gerwen auf der Bühne und erklärte, dass er sich an einem seiner scharfen Pfeile geschnitten habe.
Der 23 Jahre alte van Veen ließ das Malheur in der Dortmunder Westfalenhalle schnell hinter sich und fuhr nur wenige Stunden später den größten Erfolg seiner Karriere ein: den EM-Titel. „Ich werde diesen Moment nie vergessen, und es ist unglaublich, meinen ersten großen Titel in Deutschland zu gewinnen. Was für eine Nacht!“, sagte van Veen, nachdem er van Gerwen (11:9) und im Finale Luke Humphries auf dramatische Art besiegt hatte.
Pokal darf mit ins Bett
Van Veen erhält für den Triumph 120.000 Pfund (umgerechnet etwa 137.000 Euro). Der Youngster verbesserte sich in der Weltrangliste zudem um acht Plätze und ist knapp zwei Monate vor der WM auf Rang sieben angekommen. Die besondere EM-Trophäe nahm der Youngster sogar mit zum Schlafen. „Zurück in meinem eigenen Bett mit einem netten Souvenir von diesem Wochenende“, schrieb van Veen zu einem Foto auf Instagram.
Darts-Star Humphries tut die knappe Niederlage gleich doppelt weh. Zum einen ist der Engländer bei der EM noch ohne Titel – zum anderen droht ihm die baldige Ablösung als Primus durch Landsmann Luke Littler. „Das ist schwer für mich zu verkraften. Ich bin am Boden zerstört, aber ich akzeptiere die Niederlage – es war einfach nicht mein Abend“, sagte Humphries.