Stadt sagt Nein zu großer PV-Anlage

  • Die bestehende Anlage für Freiflächen-Photovoltaik bei Wäschenbeuren. Im nahen Lenglingen sieht  die Stadt Göppingen eine solche Anlage im großen Stil aber sehr kritisch. Foto: Staufenpress

Energie Wieder ein Antrag für eine sehr groß dimensionierte PV-Anlage - diesmal bei Lenglingen. Die Stadt sieht’s kritisch.

Göppingen. Die Zahl der Anfragen für Solaranlagen auf Acker- und Wiesenflächen nimmt zu. Viele Kommunen im Landkreis sehen sich derzeit solchen Plänen gegenüber. Auch Göppingen (siehe Infobox). Die Dimensionen einer Anlage, die ein führender Solarstrom-Anbieter jetzt beim Göppinger Ortsteil Lenglingen bauen möchte und die Stadtplaner Franz Schneider in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik vorstellte, sind allerdings gewaltig: Strom für fast 4100 Haushalte, ein Ertrag von 14.250 Megawattstunden pro Jahr. Und eine Fläche von etwa 11 Hektar, was etwa 18 Fußballplätzen entspricht.

Es sei aber vorweggenommen: Sowohl die Stadt Göppingen als auch das Landwirtschaftsamt des Landkreises Göppingen sehen den Standort als äußerst kritisch an. Die Anlage nordöstlich von Lenglingen würde zwar keine Biotope berühren, aber sie läge mit neun Hektar auf Ackerland, mit zwei Hektar auf Grünland: „Und genau das ist der Punkt“, sagte Schneider: Denn der Göppinger Gemeinderat hat vor einem Jahr einen Kriterienkatalog aufgestellt, wo solche Anlagen erwünscht sind und wo sie verboten werden sollten: Ackerland gehört zu den Ausschlusskriterien. Schneider berichtete auch, das Landwirtschaftsamt beim Landkreis habe „erhebliche Bedenken“ geäußert, denn die Ebene bei Lenglingen gehöre zu den wertvollsten Landwirtschaftsflächen in der Umgebung. „Deshalb können auch wir diese Vorhaben nicht befürworten“, berichtete der Göppinger Stadtplaner. Und Baubürgermeisterin Eva Noller sagte, der Kriterienkatalog spreche klar gegen die Mega-Anlage, die Stadtverwaltung habe das Projekt im Sinne der Transparenz dennoch in der öffentlichen Sitzung vorgestellt.

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