Steuer sprudelt kräftiger

  • Gute Nachrichten aus dem Geislinger Rathaus: Der Ergebnishaushalt 2025 könnte am Ende doch noch schwarze Zahlen schreiben. Foto: Markus Sontheimer

Finanzen Geislinger Etat entwickelt sich positiv. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer fallen höher als erwartet aus.

Geislingen. Die Geislinger Kämmerin Ute Dreher hatte eine gute Nachricht für den Gemeinderat: Der städtische Etat entwickelt sich dieses Jahr unerwartet positiv. Der Ergebnishaushalt könnte um 3,7 Millionen Euro besser ausfallen. Grund dafür sind die hohen Einnahmen aus der Gewerbesteuer, die 3,5 Millionen Euro über dem Planansatz von 9 Millionen Euro liegen. Falls es in den kommenden Monaten keine Ausfälle gibt, würden diese Mehreinnahmen den Ergebnishaushalt 2025 mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro deutlich aus den roten Zahlen holen.

Im Finanzhaushalt sind für 2025 Investitionen in Höhe von 36 Millionen Euro veranschlagt; davon sind 16,5 Millionen Euro Überträge aus dem Vorjahr. Stand September 2025 sind aber erst drei Millionen Euro abgeflossen, berichtete Dreher, die bis zum Jahresende mit weiteren Auszahlungen rechnet. Der ganz überwiegende Teil der Mittel werde aber nicht abgerufen werden. Dabei handle es sich aber nicht um Einsparungen, betont die Kämmerin. Denn die Mittel müssen ins nächste Jahr übertragen oder neu veranschlagt werden.

Auch der Jahresabschluss und der Rechenschaftsbericht 2019 liegen jetzt vor. Die Kämmerei ist aktuell dabei, die vergangenen Jahre abzuarbeiten. Zuvor hatte die aufwendige Aufstellung der Eröffnungsbilanz, die Grundlage für die doppische Haushaltsführung, Priorität. 2019 hatte die Stadt demnach rund 1,8 Millionen Euro weniger an Erträgen als veranschlagt. Damals waren die Einnahmen aus der Gewerbesteuer überraschend um rund 2,6 Millionen Euro eingebrochen. Allerdings gab es auch rund 2,7 Millionen weniger an Aufwendungen.

Der Ergebnishaushalt 2019 hat ein ordentliches Ergebnis von plus 3,9 Millionen Euro. Überschüsse werden den Rücklagen zugeführt: Diese belaufen sich 2019 auf rund 9,9 Millionen Euro. Da jetzt Eröffnungsbilanz und Jahresabschluss vorliegen, können die Rücklagen in den kommenden Jahren zum Haushaltsausgleich eingesetzt werden. SPD-Stadtrat Sascha Binder erkundigte sich, wann die Verwaltung mit den Jahresabschlüssen in die Gegenwart „aufschließen“ könne. Er verstehe, dass dies personell schwierig sein. Doch der Jahresabschluss 2019 sei eigentlich die Grundlage für die Haushalte 2020 und 2021 gewesen. „Da gab es schwere Einschnitte wie die Schließung des Freibads“, erinnerte er. Hätte man damals die Rücklagen aus 2019 zur Verfügung gehabt, „wären uns die härtesten Einsparungen erspart geblieben“, meinte Binder. Dreher entgegnete, dass auch die Rücklagen eine Konsolidierung damals nicht hätten verhindern können.

Wir brauchen die aktuellen Abschlüsse, damit wir wissen, wie viel Geld wir wirklich haben. Sascha Binder SPD-Stadtrat

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