Das Rad nicht neu erfinden
Zum Artikel „Viele Fragen zur neuen Biotonne“ vom 15. Oktober:
Wenn man sich die Mühe macht, in diesem Thema etwas weiter über den Tellerrand hinauszuschauen und nicht nur die Nachbarlandkreise abzufragen, kommt man auch auf den Bodenseekreis. Dort kann man sich unter „Bioabfallordnung“ umfassend informieren. Und die dortige Vorgehensweise wird schon seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Das Wichtigste in Auszug: Was in die Biotonne gehört: Lebensmittelreste: Brotreste, Gemüse- und Obstreste, Fleischreste; Garten- und Pflanzenabfälle: Gras, Rasenschnitt, Laub, Strauch- und Reisigschnitt (in geringen Mengen); Papiere: Kaffeefilter, Eierkartons, Knüllpapier, saugfähiges Papier und Servietten; Sonstiges: Blumen, Eierschalen, Federn, Haare, Holzwolle (unbehandelt), Knochenreste, Kleintiermist, Molkereiprodukte, Stauden und Stroh.
Entleerung: von Mai bis September wöchentlich, ansonsten zweiwöchentlich. Und um Zweifel von vornherein zu beseitigen: Natürlich gibt es dort die gelbe Tonne – oder wahlweise den gelben Sack!
Die Bevölkerung im Bodenseekreis kann mit dieser Lösung sehr gut leben. Warum geht dies bei uns nicht?
Wir müssten den Mut haben, nicht sofort vorab das Wörtchen „aber“ zu bemühen, sondern Bestehendes vorurteilsfrei zu überprüfen und, sofern es mittel- bis langfristig bessere Möglichkeiten gibt, diese zu nutzen, auch wenn es kurzfristig eventuell finanziell schmerzt. So wie es übrigens von jedem verantwortlichen Betriebsinhaber in der freien Wirtschaft auch erwartet werden darf!