Ausfall der Fichte enorm beschleunigt
Forstwirtschaft In Dürnau wird der Waldumbau für den Klimawandel weiter forciert. Auch viel Waldverjüngung.
Dürnau. Nach 20 Jahren gibt es für den Dürnauer Gemeindewald einen neuen Forstwirtschaftsplan für die nächsten zehn Jahre. Tobias Traber, Forsteinrichter beim zuständigen Regierungspräsidium Freiburg, präsentierte ihn im Gemeinderat. Dabei hob er hervor, dass die besondere „Allgemeinwohlverpflichtung“ des Kommunalwaldes, sowie die Nutz-, Schutz-, Erholungs- und Klimafunktion, gleichwertig berücksichtigt wurden.
Großer Zukauf
Durch großen Zukauf privater Waldflächen hat sich der Gemeindewald seit 2006 von 81,5 Hektar auf 94,5 Hektar deutlich vergrößert. Dies waren hauptsächlich Flächen der gräflichen Familie von Degenfeld. Eine Bestandsaufnahme zeigte: Die Buchenbestände dominieren mit 48 Prozent den mit Eichen, Fichten, Kiefern und Lärchen durchmischten Wald. Außer der Esche, mit der es vielerorts Probleme gibt, sind die Baumarten weitgehend konstant geblieben.
Auch zum Holzeinschlag und dem Anteil zufälliger Nutzung, die Stürmen und dem Borkenkäfer geschuldet waren, hatte Traber Zahlen parat. Beim Jungbestand gebe es keine Pflegerückstände, eine Waldverjüngung habe auf 5,9 Hektar stattgefunden. 1,9 Hektar seien durch Pflanzungen entstanden, obwohl nur 0,2 Hektar geplant waren.
„Der Ausfall der Fichte hatte sich enorm beschleunigt“, so Traber. „Der Anbau erfolgte vor allen mit Douglasie, Lärche und vereinzelt Eiche. Geplant ist nun eine weitere Verjüngung von 6,3 Hektar, die Sicherung wuchsunterlegener Baumarten, die Ästung von 85 Bäumen – hauptsächlich Eichen – zur Qualitätssicherung und größtmögliche Diversität durch klimastabile Baumarten.
Der Waldumbau wird weiter forciert und durch häufige Aufforstungen fortgesetzt. Hinzu kommt der Risikoabbau bei den labilen Fichten. Dort sollen Nutzungspotentiale weitgehendst ausgeschöpft werden, um der „zufälligen Nutzung“ zuvorzukommen.
Für Totholzkonzept
Angesprochen wurde auch die Möglichkeit, Ökopunkte durch Flächenstilllegungen zu generieren.„Das bedeutet, dass an diesen Stellen kein forstlicher Eingriff mehr stattfindet“, erklärte Revierförster Simon Zoller und empfahl dem Gemeinderat, der auch gleich für die Einführung eines Alt- und Totholzkonzeptes votierte, dafür schlecht zu bewirtschaftende Stellen an den Gemarkungsgrenzen zu nutzen. In den Steilhängen gebe es schon große Anteile an Totholz und ökonomisch nicht wertvollen Altbäumen, die man der Natur überlassen könne.