Allgaier-Areal: Vermarktung beginnt

  • Allgaier in Uhingen. Das rund 120.000 Quadratmeter große Grundstück mit etwa 85.000 Quadratmetern Gebäudeflächen zählt zu den größten Industrie-Arealen der Region. Foto: Giacinto Carlucci

Insolvenz Am Jahresende gehen beim Autozulieferer Allgaier die Lichter aus. Die fgi vermarktet das 120.000 Quadratmeter große Areal.

Uhingen. Das Ende von Allgaier Automotive ist nah: Zum 31. Dezember 2025 werden in dem Uhinger Traditionsbetrieb für immer die Lichter ausgehen. Die Frage ist nun, wie es mit dem etwa einen Kilometer langen Firmengelände weitergeht. Mit der Vermarktung des Unternehmensareals wurde jetzt die Fachpartner Gewerbe-Immobilien GmbH (fgi) von Rechtsanwalt Fritz Zanker, Insolvenzverwalter der Allgaier Werke GmbH und Partner der Pluta Rechtsanwalts GmbH, beauftragt.

„Das rund 120.000 Quadratmeter große Grundstück mit etwa 85.000 Quadratmeter Gebäudeflächen zählt zu den größten Industrie-Arealen der Region und bietet erhebliche städtebauliche Entwicklungspotenziale“, heißt es in einer Pressemitteilung der fgi. Der Experte für Gewerbe-Immobilien will die Vermarktung in enger Abstimmung mit Insolvenzverwalter, Gläubigern und Stadtverwaltung angehen.

Schon seit geraumer Zeit wird bei Allgaier Automotive im reduzierten Betrieb gefahren. Noch müsse keiner der rund 550 Mitarbeiter zu Hause bleiben. „Doch man merkt, dass es dem Ende zugeht. Und das macht mir massiv zu schaffen“, sagte Betriebsratschef Stilianos Barembas noch Ende September und wurde emotional. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich arbeite seit 27 Jahren hier, die Hallen waren immer voll. Und jetzt gibt es welche, die sind besenrein. Die Anlagen sind abgebaut.“ Nach dem offiziellen Ende werde bis Mitte kommenden Jahres noch eine kleine „Abwicklungsmannschaft“ in der Verwaltung an Bord sein, die sich beispielsweise um Buchhaltung und die Sicherheit der Immobilie kümmert, sagte Insolvenzverwalter Michael Pluta.

Allgaier, gegründet 1906, war im Juli 2022 mehrheitlich von der chinesischen Westron Group übernommen worden. Knapp ein Jahr nach dem Einstieg meldete der neue Eigentümer Insolvenz an und hatte anschließend erneut seinen Hut in den Ring geworfen. Es begann das Hoffen und Bangen. Doch als im Herbst 2024 der potenzielle Interessent Aequita, ein Kapitalgeber aus München, absprang, war das Ende besiegelt. Die benachbarte Allgaier Process Technology, eine Sparte des Unternehmens, hatten die Allgaier-Sanierer im Jahr 2023 verkauft. Erwerberin war die Stafag International GmbH aus Mülheim an der Ruhr, Dachgesellschaft einer mittelständischen Unternehmensgruppe, zu der auch die Siebtechnik GmbH gehört.

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