Ein Dorfauto für alle, die es brauchen

Verkehr Schlat will ins Carsharing einsteigen – mit einem Dorfauto. Andernorts gibt’s das auch schon.

Schlat. Die Schlater können sich auf ein Dorfauto freuen. Der Gemeinderat will ein Angebot fürs Carsharing vom Autohaus Baur in Mutlangen annehmen, wie es in Adelberg, Börtlingen, Wäschenbeuren oder auch Geislingen schon existiert. Der Charme dabei: Es soll mit einer Förderung des Landes zum Tragen kommen. Auf dieser Basis läuft das Geschäft. Der Anbieter und die Gemeinde spekulieren auf einen Fördertopf, der angekündigt sei. Kommt das Geld, ist das Angebot für Schlat zwei Jahre kostenlos. Nach diesen zwei Jahren will die Gemeinde sehen, wie sich’s entwickelt hat.

Reimund Baur kann auf die Erfahrung von 13 Jahre Carsharing und mittlerweile 70 Fahrzeugen in zwei Dutzend Gemeinden und auch Städten verweisen. Das sei interessant für Bürger, Vereine, Firmen. Die Gemeinde habe damit keine Arbeit, außer dass sie Hilfestellung gibt, wenn Bürger Fragen haben, wie man sich anmeldet oder sonstiges. „Da ist die Gemeinde wichtig.“ Anmelden wird man sich über eine App. Ziel sei, dass sich das Fahrzeug trägt, die Gemeinde also kein Geld zuschießen muss. „In Großstädten läuft das“, sagt Baur. Im ländlichen Raum habe jeder sein Auto, da müsse man sehen. „Kann sein, es trägt sich in zehn Jahren nicht, oder es soll nach zwei Jahren schon erweitert werden.“ Baur stellte klar: „Wir brauchen die Gemeinde und die Bürgerschaft, es muss gelebt werden.“

Im Vorteil sehen sich Baur und der Gemeinderat, weil sie Gewehr bei Fuß stehen. Wenn der Fördertopf geöffnet wird, gilt das Windhundprinzip – wer zuerst kommt, ist drin. Pro Gemeinde kann es 10.000 Euro geben. Insgesamt sollen 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

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