Durchbruch mit „Blaue Augen“

  • Annette Humpe. picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka

Musikerin Annette Humpe, die mit der Band Ideal erfolgreich war und sich als Produzentin einen Namen machte, wird 75.

Berlin. Als Teil der Band Ideal wurde Annette Humpe in den 1980er Jahren berühmt, bis heute können viele den Refrain ihres Neue-Deutsche-Welle-Hits „Blaue Augen“ mitsingen. Doch auch wenn sie seit den 90er Jahren nur noch selten selbst auf der Bühne zu sehen war, feierte sie weiter große musikalische Erfolge – ob als Teil des Duos Ich und Ich oder als Produzentin von Musikern wie Die Prinzen, Udo Lindenberg oder Max Raabe. An diesem Dienstag wird Humpe 75 Jahre alt.

Mit ihrer fünf Jahre jüngeren Schwester Inga Humpe gründete sie 1979 die Neonbabies. Zum Broterwerb kellnerte sie nebenbei. „Ich dachte, so wird es immer sein“, sagt sie. „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man irgendwann für das Musikmachen Geld kriegt.“ Das sollte sich ändern, als Humpe mit Ernst Ulrich Deuker und Frank Jürgen Krüger die Band Ideal gründete. Der Song „Berlin“ von 1980 wurde zur Hymne auf das West-Berlin der 80er Jahre, mit dem 1982 veröffentlichten Titel „Blaue Augen“ gelang der bundesweite Durchbruch.

Doch das Bandleben empfand sie als anstrengend, so zog Humpe weiter – zunächst als Teil des Projekts DÖF (Deutsch-Österreichisches Feingefühl), dann mit ihrer Schwester als Humpe und Humpe. Schließlich begann sie, Stücke für andere Künstler zu schreiben und zu produzieren. Tatsächlich landeten Humpe-Lieder einen Hit nach dem anderen, von Lindenbergs „Ein Herz kann man nicht reparieren“ über „Küssen verboten“ von den Prinzen bis zu „Mädchen“ von Lucilectric. Mit dem Sänger Adel Tawil startete sie 2005 noch einmal ein eigenes Projekt, das Duo Ich und Ich, das mit Hits wie „Vom selben Stern“ die Charts stürmte.

Humpe lebt bis heute in Berlin. 1992 wurde ihr Sohn Anton geboren, den sie allein großzog, und der mittlerweile ebenfalls als Künstler tätig ist. Immer wieder wurde Humpe mit Preisen ausgezeichnet, etwa mit dem Echo oder dem Deutschen Musikautorenpreis. Im April 2025 wurde ihr für ihr Lebenswerk der Ehrenpreis für Popkultur verliehen. Von den Prinzen hieß es dazu: „Sie sieht immer noch jung aus, auch weil sie es im Herzen geblieben ist, und wir können gar nicht anders, als uns vor unserer Königin zu verneigen.“

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