Ein Tablet macht den Abflug
Der Stromausfall in Spanien und Portugal hat es gezeigt: Der Alltag hängt am Stromkabel. Doch für einen Stillstand braucht es nicht unbedingt einen Mega-Blackout – manchmal reicht schon ein iPad. Mit einem solchen hat ein Passagier einen Lufthansa-Flug von Los Angeles nach München zur Notlandung gezwungen.
Wer jetzt an Cyberangriffe denkt, liegt falsch. Das Tablet war lediglich zwischen die luxuriösen Polster der Business Class gerutscht. Beim Verstellen des Sitzes wurde das iPad derart verbogen, dass die Crew Alarm schlug. Aus Angst, der Lithium-Ionen-Akku könne sich überhitzen, landete der Airbus A380 mit 461 Passagieren vorsorglich in Boston.
Ganz unbegründet war die Vorsicht nicht. Immerhin gerieten während Flügen bereits mehrere Laptops in Brand. Im aktuellen Fall lief alles glimpflich ab. Techniker der Lufthansa bargen den elektronischen Flachkörper mit Selbstentzündungspotenzial ohne Zwischenfälle aus dem Sitz, und mit drei Stunden Verspätung erreichte der Flug schließlich München. Der Akku: einst Symbol für Fortschritt, Freiheit und durchgehenden E-Mail-Verkehr, heute ein fliegender Risikofaktor. Vielleicht ist es an der Zeit für Brandschutzboxen für technische Geräte. Die Fluggesellschaften könnten sie sogar als neues Wellness-Programm für die mentale Gesundheit vermarkten. Ganz nach dem Motto: „Wir bringen Sie sicher runter.“