„Wir müssen nicht aufsteigen“
Fußball-Landesliga Trainerstimmen zum Gipfel FC Rottenburg – SG Empfingen am Sonntag: „Vor drei Wochen war Rottenburg gefühlt schon Meister.“
Dieses Match müsste ein Magnet werden für die Fans der Fußball-Landesliga: Spitzenreiter FC Rottenburg erwartet am Sonntag (15 Uhr) im Hohenbergstadion Verfolger SG Empfingen, der mit einem Sieg die Spitze übernehmen kann. Vor dem Gipfel hat sich die SÜDWEST PRESSE mit beiden Trainern unterhalten.
Der Jäger oder der Gejagte – wer hat es einfacher?
Marc Mutschler (FC Rottenburg): Der Jäger. Die Rolle ist einfacher. Als Erster spürst du schon den Druck. Aber wir müssen nicht aufsteigen, haben den Druck also gar nicht. Das muss man in die Köpfe rein bekommen. Wir wollten einen einstelligen Tabellenplatz, das haben wir ja schon jetzt pulverisiert.
Alexander Eberhart (SG Empfingen): Der Jäger. Rottenburg war gefühlt vor drei Wochen schon Meister, hat etwas an Vorsprung eingebüßt durch die drei Unentschieden. Wir sind dadurch in einer super Situation und können mit einem Sieg erstmalig vorbeiziehen.
Fällt am Sonntag schon eine Vorentscheidung im Meister-Rennen? Oder ist am Ende der VfL Nagold gar der lachende Dritte?
Mutschler: Alles ist möglich, auch das haben die letzten Ergebnisse gezeigt. Es wird ein wegweisendes Spiel, aber kein entscheidendes Spiel.
Eberhart: Es ist ein extrem wichtiges Spiel, aber danach sind immer noch fünf Spiele zu gehen, da hat Nagold und selbst Bösingen noch Chancen auf die ersten beiden Plätze.
Im Hinspiel setzte sich der FCR mit 2:0 durch. Ist die Partie noch im Hinterkopf?
Mutschler: Empfingen ist schon eine spielstarke Truppe. Die haben vier, fünf Einzelspieler, die ein Spiel entscheiden können. Es ist nicht unmöglich, sie zu schlagen, aber wir brauchen einen guten Tag.
Eberhart: Ja, ich kann mich noch gut erinnern. Rottenburg war sehr effektiv, machte aus drei Chancen zwei Tore, verschoss noch einen Elfmeter. Wir waren ganz nahe dran am 1:1, trafen die Unterkante der Latte und bei einem Kopfball wurde auf der Linie geklärt. Jetzt ist die Konstellation aber neu, wir denken nicht mehr an die Vorrunde
Wie gehen Sie das Match am Sonntag an, gibt es personelle Änderungen?
Mutschler: Lennis Eberle ist nach seinem Urlaub wieder da, der tut uns gut. Oleh Stepanenko fällt dafür gesperrt aus, er fehlt uns natürlich sehr. Aber das bekommen wir mit dem Kader kompensiert, das haben wir die ganze Saison gezeigt.
Eberhart: Man macht sich natürlich Gedanken über die Stärken und Schwächen des Gegners. Wir wollen aber bei uns bleiben, sind auch so überzeugt von uns, dass wir sagen, wenn wir unsere Leistung bringen, wird es auch für Rottenburg verdammt schwer werden. Erdem Sonay fällt weiterhin aus, aber wir haben die Ausfälle immer gut kompensieren können.
Bereiten Sie sich speziell auf so ein Spitzenspiel vor oder halten Sie lieber am gewohnten Ablauf fest?
Mutschler: Ich bin großer Fan von Routine. Ich möchte viele Abläufe beibehalten. Egal, gegen wen es geht. Diese Routinen haben uns auch stark gemacht.
Eberhart: Spezielle Vorbereitung benötigt dieses Spitzenspiel nicht, da eh schon genug Dynamik drin ist. Da ist eher weniger mehr.
Planen Sie für die neue Saison schon zweigleisig auch für die Verbandsliga?
Mutschler: Wir haben gesagt, dass wir den April abwarten wollen, jetzt kommt noch dieses Spiel. Aber was heißt für die Verbandsliga planen? Der Kader wird so bleiben, wie er ist. Vielleicht kommen ein, zwei Spieler dazu, das war es.
Eberhart: Wir wollen unseren Weg weitergehen und uns weiterentwickeln, egal ob Landesliga oder Verbandsliga, daher ist die zweigleisige Planung eher unbedeutend.
Und was ist Ihr Wunschergebnis am Sonntag?
Mutschler: Von meiner Seite darf es natürlich lange 0:0 stehen, und dann gewinnen wir durch einen Lucky Punch.
Eberhart: Als Trainer sage ich 1:0 für uns. Aber ich hoffe auf einen 3:2-Auswärtssieg mit fünf herrlichen Toren, weil dann alle Zuschauer auf Ihre Kosten kommen.
Wir wollen unseren Weg weitergehen und uns weiterentwickeln, egal ob Landesliga oder Verbandsliga. Alexander Eberhart, Trainer SG Empfingen