Geballter Sport an einem Fleck
Ordentlich was los war am Sonntag am Mainhardter Sportgelände. Zunächst spielte in der Kreisliga die SGM Ammertsweiler/Mainhardt II auf dem Fußballplatz gegen Bühlerzell II. Als dort die zweite Halbzeit lief, begann in der angrenzenden Steinbühlhalle die Volleyball-Partie des SSV Geißelhardt gegen Offenburg. Und im Anschluss an das erste Fußballspiel folgte noch die Begegnung des VfL Mainhardt gegen Unterweissach in der Bezirksliga. Wer also in direkter Nähe zum Sportgelände einen Parkplatz gefunden hatte, gab den am besten nicht so schnell wieder her. Schön zu sehen, dass in einer Gemeinde der Sport die Leute so zusammenbringt und Gemeinschaft schafft, Interesse weckt und Unterhaltung bietet.
Mit dem ehemaligen Ilshofener Spielertrainer Ralf Kettemann (Platz 3 mit Paderborn) und Vincent Wagner (Tabellenführer mit Elversberg) mischen zwei Trainer-Neulinge gerade die 2. Liga auf. Das Kuriose: Beide machen zurzeit noch parallel die UEFA-Pro-Lizenz im selben Trainerkurs. Da läuft wohl auf eine ziemlich starke Abschlussklasse hinaus.
Wo steht der Hohenloher Fußball leistungsmäßig im Vergleich zur Nachbarschaft? Wenn man den altgedienten Spruch „Die Tabelle lügt nicht“ heranzieht, dann muss man konstatieren: Um den Hohenloher Fußball sieht es momentan gar nicht gut aus. Der FSV Hollenbach in der Oberliga abstiegsgefährdet, die Sportfreunde Schwäbisch Hall in der Verbandsliga abstiegsgefährdet, der TSV Ilshofen ist Vorletzter in der Landesliga, der TSV Crailsheim und die Spvgg Satteldorf tun sich in der gleichen Spielklasse auch schwer. In der Bezirksliga Rems/Murr/Hall stecken der TSV Michelfeld und der Tura Untermünkheim im Tabellenkeller, der TSV Obersontheim ist auch nur Elfter. Lediglich die beiden Aufsteiger aus Mainhardt und Kreßberg liegen im oder über dem Soll. Es gibt wie immer auch Ausnahmen, wie den Bezirksliga-Tabellenführer TSV Gaildorf oder die TSG Öhringen, die in der Landesliga als Neuling vorne mitmischt bislang, aber der Trend geht ziemlich klar nach unten, was die Leistungsfähigkeit der Hohenloher Vereine angeht. Die Gründe dafür sind vielschichtig, vielleicht ist es nur eine Momentaufnahme. Aber um auf Dauer erfolgreich zu sein, ist eine gute Jugendarbeit unerlässlich. Denn in der Provinz wie Hohenlohe sollte jedes Talent so gut wie es nur geht gefördert werden, um den Anschluss an dichter besiedelte Regionen nicht zu verlieren.