Neue Arbeitsplätze für die Region

  • Sie eröffneten am Mittwochabend den Gewerbepark III in Satteldorf (von links): Ingenieur Gebhard Ziegler, Bürgermeister a.D. Kurt Wackler, Bürgermeister Thomas Haas, Bauleiter Günter Könninger vom Ingenieurbüro Ziegler und Bauleiter Michael Matern von der Firma Rossaro Foto: Ralf Snurawa

In seiner Begrüßungsrede stellte Satteldorfs Bürgermeister Thomas Haas die neuen neun Hektar an Gewerbefläche heraus, die mit der Einweihung des Gewerbeparks III nun für „Ansiedlung von Industrie, Gewerbe und Dienstleistungseinrichtungen“ zur Verfügung stünden. „Damit erfüllen wir also auch den Anspruch des Landes, hier an der A6 neue Gewerbeflächen anzusiedeln und damit selbstverständlich auch für unsere Region neue Arbeitsplätze zu schaffen.“

In Satteldorf gebe es schon 5072 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei rund 5900 Einwohnerinnen und Einwohnern. „Überspitzt könnte man sagen: Wenn es um wirtschaftliche Stärke geht, kommt niemand hier im Landkreis an Satteldorf vorbei.“ Aber es gehe nicht nur um die Gemeinde, sondern für die Region Wertschöpfung anbieten zu können. Man habe bei Arbeitsplätzen eine beispiellose Entwicklung hingelegt. „Allein vom Jahr 2023 auf das Jahr 2024 haben wir noch einen Zuwachs an 300 Arbeitsplätzen hinzugewonnen.“

Projekt der gesamten Gemeinde

„Die Grunderwerbsgespräche sind unter meinem Vorgänger Kurt Wackler gediehen und abgeschlossen worden. Mein Vorgänger hat im September 2021 auch den Aufstellungsbeschluss für diesen Bebauungsplan ‚Gewerbepark Satteldorf III‘ gemeinsam mit den Gemeinderat gefasst.“ Der gesamte Geltungsbereich der neu erschlossenen Fläche liege außerdem auf der Gemarkung Gröningen. Deshalb sehe er es auch als ein Projekt der gesamten Gemeinde Satteldorf.

Dreieinhalb Jahre habe es gedauert, Baurecht für diese Gewerbegebieterweiterung zu schaffen. Der Satzungsbeschluss wurde im Mai 2024 gefällt. Gebaut habe man in weniger als einem Jahr. Extrem aufwändig sei es gewesen, den entsprechenden ökologischen Ausgleich für die Gewerbeflächen zu schaffen. Fast eine Million Euro an Aufwand habe dies gekostet.

Kritik wolle er jedoch nicht am Umstand an sich üben, sondern vielmehr – angesichts der bundesweiten Diskussion um Bürokratieabbau und Planungsbeschleunigung – an der Aufwändigkeit des Schaffens von so genannten Ausgleichsflächen. Ein zweiter Punkt, warum das Schaffen des Baurechts so lange gedauert hatte, seien „zäheste Verhandlungen mit der Autobahn GmbH“ gewesen.

Ein Jahr verhandelt

„Mein Vorgänger erinnert sich: Er war 2011 beim Regierungspräsidium Stuttgart zu Verhandlungen zu diesem Thema, und zwar zum Thema der Abstandsfläche zwischen bebaubarer Fläche hier und der Autobahn.“ 2011 sei es um den Gewerbepark II gegangen. Damals sei ein Abstand von 65 Metern wegen einer Diskussion des Autobahnausbaus gefordert worden. „Vorher waren es immer die gesetzlich vorgeschriebenen 40 Meter.“ „Ich habe die Verhandlungen wieder aufgenommen, nicht mehr mit dem Regierungspräsidium, sondern mit der neu geschaffenen Autobahn GmbH. Mit dieser Gesellschaft habe ich ein Jahr lang verhandelt, bis sie wieder auf 40 Meter reduziert hatten.“ Dadurch habe man rund 1,3 Hektar an Fläche gewinnen können. Ansonsten wäre dies nur brach liegende Fläche gewesen, für die man andere Flächen hätte versiegeln müssen.

Nachdem man das Baurecht im Mai 2024 hatte, sei umgehend ausgeschrieben worden. Im Juli wurde mit dem Bau von den Firmen Rossaro für den Tief- und Straßenbau und Steinbrenner für den Rohrleitungsbau. Nach einem Jahr war das Bauprojekt abgeschlossen. „Jetzt haben wir das Jahr 2025 und von den neun Hektar bebaubarer Fläche ist schon wieder grob die Hälfte weg.“

4,2 Hektar könne man Unternehmen nun noch anbieten. Aber: „Wir müssen zum Glück nicht auf jede Anfrage eingehen. Wir können uns gezielt die Unternehmensansiedlungen aussuchen.“ Vor allem Wertschöpfung solle am Ort geben und nicht nur reine Lagerhaltung oder Ähnliches. Es solle gut bezahlte Arbeitsplätze geben.

Technologisches Highlight

Schmunzelnd wies Haas auf ein „technologisches Highlight“ in der neuen „Europastraße“ hin: die Straßenbeleuchtung. Die LEDs schalten sich von 15 auf 90 Prozent hoch, wenn jemand vorbeifährt oder -geht. Nach zwei Minuten gehe die Beleuchtungsstärke dann wieder zurück. Dies habe man aus ökologischen Gründen wie auch aus Stromersparnis so umgesetzt.

Ingenieur Gebhard Ziegler vom Ingenieurbüro Ziegler ergriff nach Bürgermeister Haas das Wort bei der kleinen Einweihungsfeier. Er blickte auf Problemen mit Regenwetter zurück: „Hier befand sich eine Seenlandschaft.“ Man habe es dann zeitlich aber doch geschafft, besonders durch den Einsatz moderner Maschinen. „Es war eine Musterbaustelle.“

Die Gesamtkosten lägen mit 1,9 Millionen Euro unter dem Planansatz. Es handele sich dabei um 4600 Quadratmeter asphaltierte Fläche. Ziegler brachte abschließend seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Gewerbegebiet „eine gedeihliche Entwicklung“ nehme.

Wirtschaft Grund zur Freude gab es in Satteldorf. Bürgermeister Thomas Haas konnte am Mittwochabend eine weitere Erweiterung des Gewerbegebiets entlang der Autobahn A6 einweihen.

Wenn es um wirtschaftliche Stärke geht, kommt niemand an Satteldorf vorbei. Thomas Haas Bürgermeister von Satteldorf

VORHERIGER ARTIKEL NÄCHSTER ARTIKEL