Mittelaltermarkt vorerst gestrichen
Stadtfeiertag 2026 gibt es kein historisches Lager in Kirchberg. Danach wird endgültig entschieden.
Kirchberg. „Seit 2008 findet am Stadtfeiertag neben dem traditionellen Teil mit Viehprämierung, Wettsägen und Mostprämierung ein Mittelaltermarkt anstelle des früheren Krämermarkts statt“, sagte Bürgermeister Axel Rudolph in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Der Abmangel betrug im letzten Jahr aber trotz Eintrittsgeld rund 31.000 Euro.“ Der Mittelaltermarkt habe eine positive Außenwirkung, koste aber immer mehr. Darum wurde 2013 beschlossen, von Erwachsenen einen „Wegzoll“ von zunächst drei und später fünf Euro zu erheben, um die Veranstaltung zu refinanzieren. Nun sollte der Gemeinderat darüber entscheiden, wie der Stadtfeiertag 2026 ablaufen soll.
In der Debatte wurde ein höherer Eintritt diskutiert, der allerdings wetterabhängig wäre. Florian Stickel (UWV) brachte den Vorschlag ins Spiel, den Mittelaltermarkt zunächst auszusetzen und im nächsten Sommer über die weitere Vorgehensweise zu entscheiden. „Ich brauche keinen Mittelaltermarkt“, sagte Jürgen Scharch (Aktive Bürger). In die gleiche Kerbe schlug sein Fraktionskollege Philipp Lienert: „Für wen veranstalten wir den Markt? Für uns doch nicht, nur für die Besucher aus der Umgebung.“ Siegrun Gutöhrle (Aktive Bürger) plädierte für einen traditionellen Stadtfeiertag. „Lasst uns einen Tag wie früher mit dem Gewerbeverein und den Gastronomen organisieren.“
Peter Krauß (UWV) brachte es auf den Punkt: „In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage unserer Stadt ist das nicht mehr angebracht. Überall gibt es solche Märkte, das ist nichts Besonderes mehr. Alle fünf Jahre würde reichen, dann wäre so ein Markt wieder etwas Einzigartiges.“ Karsten Bohn (Aktive Bürger) schlug vor, im Sommer über die zukünftige Ausrichtung zu diskutieren – „aber bitte nicht auf Basis von Hörensagen, sondern auf Grundlage einer Umfrage, beispielsweise auf der Homepage der Stadt“.
Das Gremium stimmte dem Vorschlag von Bürgermeister Rudolph einstimmig zu, 2026 keinen Mittelaltermarkt auszurichten und die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger im Sommer zu diskutieren. Es sollen nur die Jungviehprämierung, das Stadtfeiertagsschießen und das Jagdbogenturnier stattfinden. Dadurch könnten rund 10.000 Euro eingespart werden.
Zudem könnte überlegt werden, ob der Bürgerempfang mit einem bunten Abend kombiniert werden sollte.